Hi Peter,
auch von mir einen Glückwunsch zum überstandenen Drama.
Beste Bohne hat geschrieben:PS: Warum das so ist, kann ich nicht sagen. Der technische Hintergrund erschließt sich mir nicht.
Konus und Gegenkonus bilden einen festen Kraftschluss, wenn sie ineinander gezogen oder geschlagen werden, durch Drehung kann man diesen Kraftschluss lösen. Das ist zwar so, aber es kann unmöglich was mit selbstlösenden Schrauben zu tun haben. Ich denke, es hat eher was mit thermischer Belastung und Wärmeabfuhr zu tun.
Wenn ordentliches Alu für den Mitnehmer verwendet wird, erhitzt und dehnt es sich bei Bremsüberhitzung imho schneller als die Stahlbolzen.
Ist das Alu also stark genug, erfahren die Schrauben eine "Kaltdehnung", d.h. sie werden gereckt und schrumpfen nach der Erkaltung der Umgebung nicht auf ihr Org.Maß zurück. Das ist bei Stehbolzen an Zylindern auch so. Mal ganz böswillig: BMW hatte da schon bei der R69S Erfahrungen gesammelt. Manchmal fiel nach langer Fahrt im Sommer ein Zylinder einfach ab. Die kurzen Schraubbolzen am Zylinder dehnten sich halt nicht, sie rissen einfach ab.
Kurzum, ich stelle mir vor, dass bei einer heiss gebremsten und wieder erkalteten Nabe die Schrauben einfach nicht mehr das nötige Anzugsmoment haben. Sie lockern sich dann bei jeder starken Verzögerung oder Bremsung, wenn sie gegen den Drehsinn belastet werden.
Eine Besserung durch einen Konusring kann ich mir übrigens nur vorstellen, wenn dieser wegen einer anderen Härte oder anderen Beschaffenheit als die Schraube etwas von der Bolzendehnung ausgleichen kann. Ähnlich wie der Konusring einer Zündkerze, oder der Ring an seiner Domspitze die Schraube beim Festdrehen klemmt. (also weicher ist).
Ich würde auch eher eine mechanische Schraubensicherung empfehlen als eine chemische, wenn das nicht wieder vorkommen soll, dürfte ja bei normalen Gewindeschrauben über dem Konusring kein Problem sein.
edit:
eh jetzt die obligatorischen Kommentare der Berufenen kommen, abstrahiere ich vosichtshalber mal: man kann unmöglich aus der Ferne vom Schreibtisch aus sagen, in welcher Richtung sich welches Material dehnt. Bei der obigen Betrachtung bin ich davon ausgegangen, dass sich die Nabe in der Dicke dehnt. Sollte sie sich (bevorzugt) im Durchmesser dehnen, ist der Ablauf ein anderer, der Effekt aber der Gleiche. Auch die Koni würden im Durchmesser größer, wodurch sich die Schrauben schon im heissen Zustand der Nabe lockern könnten. Der Nachteil einer "schrägen" Passung.