Crazy Cow hat geschrieben:Hallo Franklin,
natürlich ist alles richtig, was geschrieben wurde, aber jedes Gespann hat eine andere Geometrie. Es verhält sich so wie Saro sagt.
Vergiss den Blödsinn mit dem Lehrbuch und frag dich auch, wie wichtig es ist, dass gerade bei 60-80km/h die Fuhre freihändig geradeaus läuft.
Quell allen Übels ist der Vorlauf. Ist er klein lässt sich das Dreirad leicht lenken und die Vorspur kann für die Optimierung des Fahrverhaltens herangezogen werden. Ist er gross, wird vor allem die Sicherheit beim Lastwechsel in der Linkskurve verbessert. Tom weiss ein Lied davon zu singen, wenn ich mich recht erinnere. Der Vorlauf ist bei allen modernen Gespannen groß. Das hat zur Folge:
- Dass Manipulationen an der Vorspur vor allem dazu führen, dass sich das Teil nicht mehr recht lenken lässt.
-zu grosse Vorspur zum Stempeln des Seitenrades in der Rechtskurve führen.
-zu kleine Vorspur zum Stempeln des Vorderrades in der Linkskurve und grosse Lenkkräfte nach sich zieht.
Es gibt nur eine richtige, deine persönliche Einstellung, die den besten Kompromiss zwischen beiden Übeln darstellt. Die musst du "Erfahren".
Der Kompromiss ist unter anderem davon abhängig, wie schwer dein Seitenwagen ist, wie hart dein Lenkungsdämpfer und wie stark deine Zugmaschine gestürzt ist. Da es eine BMW ist, wirkt sich auch die Breite des Hinterrades, genau genommen seine Position ausserhalb der Mitte aus.
Ich hatte es schon einmal geschrieben, Gespannbauer stellen moderne Gespanne möglichst gerade hin. Feinenstellungen ergeben sich aus der "Erfahrung".
Man darf bei alle dem nicht vergessen, dass alle bekannten Parameter aus einer Zeit kommen, als ab und zu der Seitenwagen abgeschraubt wurde, der Moppedrahmen nicht verzogen sein sollte, was er doch immer war, und als Fahrhilfe nur ein ruppiger Reibungsdämpfer am Steuerkopf zur Verfügung stand.
Ein Wert, Franklin: Fang mit einer Vorspur von 10mm pro meter an.
Das was der Olaf da schreibt - paßt scho.
Randwerte für ein kleines Gespann SR 500 mit kleinen leichten Velorex
15" Räder:
Vorspur 15mm (Richtscheidmethode)
Vorlauf des Beiwagenrads zum Hinterrad 28cm
Sturz Motorrad 1° oben zum Beiwagen
Sturz Beiwagenrad 1° oben zum Motorrad
So habs ich jetzt eingestellt und es läuft wie ein GoKart.
Pendeln bei kmh 35-45 durch Gabelstabi eliminiert.
Alle Reifen nutzen sich gleichmäßig ab (außer Hinterrad

)
Meine Richtwerte waren zum einstellen:
Vorspur 10mm - 25mm (zum Motorrad hin unmittelbar vorm Vorderrad gemesen)
Vorlauf Beiwagenrad zum Hinterrad 25-35cm
Sturz Motorrad und Beiwagen 0,5 -1° jeweils zueinander stehend - wobei ich auch schon kleine Gespanne gesehen hab, die nach außen negativen Sturz hatten

so wie bei der 2CV (Ente). Habs bis heute nicht kapiert warum - wahrscheinlich bei extrem weichen Fahrwerk Pflicht!?
Kann mir aber nicht vorstellen, das die vernünftig laufen - müßten theoretisch das Boot ziemlich schnell hochbekommen - kippelig.
Jedenfalls, wenn Gespann bei mir vollbeladen und besetzt ist, stehts auf 0° also Räder senkrecht. Mit leeren Beiwagen schauts a bisserl krumm aus, was aber dem Fahrverhalten keinen Abruch tut. Gell Olaf

schaut a bisserla schepps aus.
@HiHa
wenn Du tatsächlich die 4 cm Vorlauf eingestellt hast, wunderts nicht, daß das Beiwagenrad um Deine Gabel rumfahren will (eingestellt zum Vorderrad). Sollte Vorspur vorne größer sein (vom Vorderrad weg) würden sich Rechtskurven spielend fahren lassen, aber wehe Du lenkst dann wieder gerade, dann hast Du einen Ziegenbock auf den Du sitzt.
Umgekehrt verhälts sichs eben entgegengesetzt. Also Olaf`sche Einstellung ,bei 60-80 Gradeauslauf, wobei dies meines Erachtens schon früher mit niedrigen Geschwindigkeiten realisieren läßt, sollte da das Maß darstellen.
Gruß
Olli
