Kurvenfahrt

Die Kneipe an der Ecke: Für Freud und Leid, Off-Topics, Rechnerfragen etc.

Hier kann man auch als Gast schreiben. Anonyme Beiträge sind möglich, aber nicht erwünscht, man sollte wenigstens seinen Namen drunter setzen.

Kurvenfahrt

Beitragvon Moosmann » 24. April 2011 18:47

Hi leutz,

wir sind über Ostern ca. 500km gefahren und es lief auch richtig gut, so das ich mir auch eine flottere Fahrweise zugetraut habe.

Aber in einer langgezogenen Rechtskurve (ca 110km/h) ist mein Gespann auf die Gegenfahrbahn, wie an einer Schnur gezogen.

Was hätte ich tun müssen? Gas weg? Gas geben?

Ich hab nix gemacht, Blut und Wasser geschwitzt und hatte meinen Schreck weg.

Also, was tun, das nächste Mal??
Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche bleibt für die Augen unsichtbar.
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Beitragvon scheppertreiber » 24. April 2011 19:25

Gas geben und lenken. Nerven behalten ...
frisierte Dnepr MT11 "Toter Oktober" * frisierte Guzzi 1000SP "donnaccia rossa" * 1000SP solo natur "milanese nera"
http://murxvonmarx.de
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Beitragvon Nattes » 24. April 2011 19:49

Hat sicher jeder Gespannfahrer schon erlebt.
Du bist wahrscheinlich für kurze Zeit in den Solofahrermodus gewechselt und dann spult sich einfach das falsche Program ab.

Wichtig ist, bewust und konzentriert fahren, gerade wenn man glaubt, man kann es jetzt.

Gruß Norbert
Wenn Gott gewollt hätte das Motorräder sauber sind,hätte er Spüli in den Regen getan.
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Beitragvon JürgenL » 24. April 2011 21:25

Hallo,
Ich würde mir zuerst die Frage stellen warum es überhaupt dazu kommen konnte. Bin ja ebenfalls ein Gespanneuling (15 Jahre nicht gefahren), aber bei den ersten Fahrten ist mir doch einiges aufgefallen das man durchaus vom Solofahren übernehmen kann.

Da wäre zuerst die allgemein gültige Regel da wo man hinschaut fährt man auch hin d.h. wer dann nicht den Blick weit genug nach vorne richtet und nur starr in die falsche Richtung schaut den zieht es auch dahin.

Dann bleibt auch beim Gespann die Regel wer zu früh in die Kurve einlenkt, dem wird am Ende der Kurve die Strasse ausgehen. Lieber lange aussen bleiben und erst dann einlenken wenn man die Kurve komplett einsehen kann.

Grüße,
Jürgen
K 100 LT mit Jewell Elegance
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Beitragvon HBJ-Hayabusa » 25. April 2011 06:52

Ich empfehle einen Gespannkurs zu machen, da lernst Du ganz Bewusst
zu fahren. Ich habe das auch bei einigen erlebt, wenn das Boot anfängt zu steigen, ist die Automatik so, daß man auf die linke Fahrbahn will. Weiß man aber, das da nix passiert, wenn das Boot kommt, ist´s auch nicht schlimm. Deshalb üben.........und den Punkt of No Return suchen, damit man im Strassenverkehr diesen nicht erreicht.
Am Ende wird es Dir FReude bereiten ganz gezielt mit dem steigenden Boot zu spielen.
In der Kurve welche auch immer, ist es auf jeden Fall besser mit kleinem Gang das Gefährt unter Zug zu halten, aber wie gesagt:MAN MUSS WISSEN WAS DAS DING MACHT!

In diesem Sinne

Uns allen eine Schöne SAISON

Gruß

Andreas
Das Leben ist wie eine Blume, drum Lebe es intensiv bevor es Verwelkt ist
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Beitragvon mani #67 » 25. April 2011 07:56

Serwas Moosmann!

Der Andreas hat das schon sehr gut erklärt!
Ich empfehle auch den regelmäßigen "Übungs-Besuch" auf'm Parkplatz! Obwohl ich schon seit über 10 Jahren mit'm Dreirad unterwegs bin, bringt's mir immer wieder was, wenn ich mich auf'm leeren Einkaufs-Parkplatz mit meiner Guzzi vergnüge - macht Riesen-Spaß und Du kannst viele Fahrmanöver (risikolos) ausprobieren!

Schöne Grüße!
Mani
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Beitragvon Hauni » 25. April 2011 08:21

Bist du nur so auf die Gegenfahrbahn geraten? oder hat dich dein steigendes Boot irritiert???

Im ersten Fall, wie Nattes schreibt -> Solofahrermodus
im zweiten Fall -> Übenübenüben, was passiert wenn das Boot steigt und was kann man dagegen tun.
und das , entweder wie von Andreas gesagt, unter Anleitung bei einem Gespannfahrerkurs, oder wie von Mani gesagt, auf einem leeren Parkplatz.
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Beitragvon pointer » 25. April 2011 10:59

Der leere Parkplatz sollte dann aber auch wirklich leer sein. Ein einziges dort geparktes Auto kann einem erstaunliche Lektionen zum Thema Massenanziehungskraft erteilen ... da kann man dann auch gleich richtig Bremsen unter realen Bedingungen lernen ... :roll:

Dies nur so als Erfahrungsaustausch unter uns 500ern. Und der auch noch: Danke für den Thread, ich fing gerade an, mich sicher zu fühlen. Eine höchst kritische Phase, wie man zwar weiß, aber nicht wirklich realisiert. Da ist so ein kleiner Erfahrungsbericht sehr hilfreich - ganz im Ernst.

P.
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Beitragvon sidebikeregina » 25. April 2011 11:16

Hallo Moosmann,
( hast du eigentlich auch einen Namen,sonst nenn ich dich nächstens " Moosi" ?) :-D

Zum Thema: Fahre die Kurven immer im niedrigen Gang an. In Rechtskurven ziehst du dann mit Gasgeben das Moped um die Kurve und in Linkskurven kannst du mit Gaswegnehmen die Kurvenrichtung unterstützen.
Ich würd als Anfänger die Rechtskurven nicht ganz außen anfahren. Und zwar weil du genau in solch Situationen dann nicht mehr viel oder gar keinen Spielraum mehr hast.
Aber was wirklich hilt ist, sich mit den Augen an der Mittellinie "festzuhalten". Denn, wie schon geschreibselt: Wo man hinschaut, da fährt man auch hin...

Und im Kopf immer ein Verb: LENKEN !

Du schaffst das schon! :smt023

LG Regina
Honda NTV-Endurogespann
Sachs 650 Roadster-Veloklapp-Gespann
Honda Transalp PD06 Solo


Schaut mal wieder rein...
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Beitragvon Moosmann » 25. April 2011 12:33

Danke für die lieben, netten Antworten.

Also ich war mit zwei Mädels unterwegs, die mit ihren Sv 650 ganz schön flott gefahren sind.

Und ich halt flott hinterher. Dann sind wir diese langgezogene Rechtskurve mit der gewölbten Fahrbahn angefahren, ich hab das Gas weg und bin mit Gas auf durch.

Dann hatte ich das Gefühl, das das Gespann mit allen Rädern auf die Gegenspur "rutscht".

Ich habe aber auch ned so wirklich gelenkt :oops:

Da sollte ich wirklich das bewußte Anheben des Beiwagens üben, aber so alleine krieg ich es noch nicht hin.

In zwei ochen muß ich zu einer Weiterbildung an den Gardasee, da hab ich ja Zeit zum Üben bei Hin- und Rückfahrt :-D :-D

Gruß an alle. Alex ;-)
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Beitragvon pointer » 25. April 2011 13:00

Hm, es ließ mir keine Ruhe. Gerade noch mal den "Leitfaden" vom Peikert durchgeblättert und da fand sich folgendes auf Seite 44:

"... Die fanden sich plötzlich auf der linken Straßenseite (...) wieder. Diejenigen (...) schworen, dass der SW nicht oben war, sie also nicht zu schnell waren. Sie hatten sogar recht, der Seitenwagen war nicht oben! Aber sie hatten nach Soloart den Lenker eben nicht fest genug gehalten. Bevor der Seitenwagen hoch kommt, drückt die Fliehkraft über den Hebelarm des Nachlaufs die Lenkung nach links. Das reicht um den Anfänger auf die andere Straßenseite zu befördern und passiert besonders gern in Links-Rechts-Kurven"

Ich sagte ja schon: Gut, dass du damit nicht hinterm Berg gehalten hast :smt023

P.
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Beitragvon Bikerwilly » 25. April 2011 15:02

Wie schon hier mehrmals erwähnt, es ist das Wichtigste zu wissen wie das Gefährt reagiert. Und dazu sind Grenzwerterfahrungen einfach notwendig.

Eine Übung hat mir da sehr geholfen:

Auf einem Parkplatz mit Hütchen einen Kreis abgesteckt. Diese sind dafür da, das dein gefahrener Kreis nicht ständig größer wird. Der Durchmesser war bei mir so ca. 12 m. Nun innen im Kreis im Uhrzeigersinn fahren. Dann langsam, aber kontinuierlich die Geschwindigkeit erhöhen. Man erreicht dann einmal eine Geschwindigkeit, bei dem das Beiwagenrad abhebt. Das wichtigste ist nun, die Geschwindigkeit gleich zu halten, also keine Schwankungen durch Gasgeben und Wegnehmen. Wenn alles optimal läuft, fährst du weiter mit gehobenen dritten Rad. Beim erstem Mal meint man umzukippen, denkt, das man damit viel höher ist. Wenn dir jemand zusieht und beim ersten mal noch mit Handzeichen signalisiert, wie weit das Rad vom Boden weg ist, beruhigt das. Zuerst wird man durch gaswegnehmen immer wieder aufsetzen. Aber nach einer Weile hab ich es geschafft erst einen, dann zwei, drei Kreise duchgehend mit gehobenen Rad zu fahren. Das hat zudem noch viel Spass gemacht. Die Übung ist auch sehr gut dafür, eine gleichbleibende Geschwindigkeit während der Kurvenfahrt zu halten. Mit geringem Geschwindigkeitszuwachs kann man die Höhe des Beiwagenrades "einstellen". Wenn es zuviel wird, Geschwingkeit reduzieren oder aus dem Kreis herausfahren. Mit dem zweiten Alternative tut man sich in der Tat wesentlich leichter.

Nach dieser Übung war mir das Vertrauen in diese Technik soweit gegeben, das ich dann auch für verschiedene Kurvenradien auf Slalomkurse das Rädchen hob. Das macht mir heute auch großen Spass im Alltagsverkehr.

Gruß
Der Willy
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Beitragvon schlufi » 25. April 2011 20:30

Ich war vor geraumer Zeit erst Moderator und dann nur noch Mitglied im Boldor Board. Dort war ich der einzige Gespannfahrer. Als Ralf (Raku108) sich auch ein Gespann aufbauen lassen wollte, sah ich mich gezwungen den Leuten das Gespannfahren und deren Fahrtechnik etwas näher zu bringen, zwecks besseren Verständnis den Gespannfahreren gegenüber.

Mit Ralfs Genehmigung werde ich hier ein paar Geschichten von mir reinkopieren. Passt aus meiner Sicht sehr gut zur obogen Erfahrung.
Diese Geschichten sind von mir verfasst und auch erlebt.
Sollte der Admin der Meinung sein dass mein Beitrag Hier unpassend ist, bitte verschieben oder löschen.

Mai 2006 SC – 09 Velorex

Schöner Sommerabend. Ich fahre mit ein paar Kumpels, 4 Gespanne, Rita bei mir im Boot, Richtung Seelisberg. Ist ne schöne Bergstrecke dort hoch und dann runter nach Volligen. Dort findet jedes Jahr ein kleines Treffen von den einheimischen Motorrad- und Gespannfahrern statt. Fröhliches Beisammensein und ein bisschen Quatschen. Um ca. 24.00 Uhr machen wir uns auf den Heimweg. Ich war der letzte der abfuhr, weil Rita noch die Handschuhe und den Helm anziehen musste. Macht nix, die hole ich wieder ein, ist ja ne sehr kurvenreiche Strecke, dachte ich mir. Lange Gerade den Berg hoch, Top-Speed, dann eine Linkskurve in den Wald rein. Ich kenne die Strecke, bin ich schon oft gefahren. Wie gewohnt bremse ich die Kurve an, schalte 2 Gänge runter, gebe dem Lenker einen Ruck und die Fuhre kommt wunderschön quer ins Eck rein. Nur konnte ich bei der Dunkelheit das Schlagloch mitte der Kurve nicht sehen und hab auch nicht mehr dran gedacht. Hab das Schlagloch mit dem Beiwagen Rad voll erwischt. Motorrad wird über den Beiwagen „ausgehebelt“ und steigt senkrecht in die Höhe. Ich werde aus dem Sattel gehoben und hänge mit dem linken Bein noch irgendwie am Sattel, lenker auf keinen Fall loslassen. Ich hab gedacht: das war`s, jetz mach ich nen Überschlag. Gespann schleift auf dem Gondel Spitz und Trittbrett vom Beiwagen über den Asphalt, Motorrad senkrecht oben. Doch das Gespann „fällt“ auf die richtige Seite, also wieder auf die Räder. Beim Zurückfallen auf den Asphalt komme ich mit dem rechten Bein nicht auf die Fussraste sonder zwischen Motorrad und unterer Beiwagenaufnahme zu stehen, aufdem Asphalt. Weil die Fuhre ja immer noch in Bewegung war wird mein rechtes Bein unter die Aufnahme vom Beiwagen gerissen. Dadurch kriegte ich „lange“ Arme und zog am Gasrohr. Ich konnte weder Gas zumachen oder Kupplung ziehen, auch an den Bremsgriff kam ich nicht. Ich betätigte mit dem Daumen den Kill Schalter. So kam die Fuhre langsam zum stehen.
Fazit: Rechter Stiefel zerfetzt, Grosser Zehennagel und obere Seite des grossen Zeh`s durchgeschliffen, Prellungen am rechten Oberschenkel. Beiwagennase durchgeschliffen, Trittbrett auch halb durchgeschliffen. Mein Wadenbein sah eine Tag später aus wie ein Schweinebauch und bekam alle Farben. Rita hat sich danach ein Cabriolet gekauft, ist sicherer. Wenn wir eine längere Tour machen nimmt Sie ne Freundin mit und begleitet uns im Cabriolet. Mein rechter grosser Zehennagel wächst seither seitlich ein, kleines Souvenier.
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Beitragvon Stephan » 25. April 2011 21:44

Aua. . .

Mööschen, mach bloß keinen Quatsch. Ich hab zwar niGS gegen 'nen guten Kuchen und leckeren Kaffee. Aber
in meinem Schrank hängt kein schwarzer Anzug für 'ne Beerdigung. Zur Strafe rechneste jetzt mal das
Leistungsgewicht einer SV650 (sagtest Du) und Deinem Guzzi (?) Gespann aus. . .


So nur unter uns gaskranken Klosterschwestern. Es stimmt zwar, daß in einer zu schnellen Rechtskurve
nur der Beiwagen hochkommt, der dann relativ einfach wieder eingefangen werden kann. In einer
zu schnellen engen Linkskurve dagegen, kann nach dem Abheben des Motorradhinterrades, ausser
Beten und den Lenker festhalten, ja nicht mehr viel erledigt werden. Aber, und hier kann ich ich nur auf
Erfahrungen auf meinen BMW Gespannen berufen, der angehobene BW ist einer schnellen Fortbewegung eher
hinderlich, als ein rutschendes Hinterrad. Je nach Strassenlage wird die Fuhre doch etwas unruhig. Hier hilft
zwar Gewicht im Beiwagen, aber das verschlechtert natürlich wieder das Leistungsgewicht des ganzen
Systems.

Wohingegen in einer schnellen Linkskurve, das leicht driftende Gespann leichter kontrollierbar ist.
So schnell hebt das Hinterrad nämlich nicht ab. Das notwendige Gassgeben oder
stärker/schwächere Lenkereinschlagen erscheint einfacher. Okay, irgendwelche Hindernisse sollten weder
beim einen, noch beim anderen Manöver dazwischen kommen. Auch hier mag ein Monkey hilfreich sein. Aber
siehe oben, Stichwort Leistungsgewicht. Und wer ist schon Lebensverneinend genug, sich bei 'nem Raser in
den BW zu setzen. . .

Bis zum Driftkönig ist's ein längerer Weg. Und eins noch oben drauf. Mein BMW Gespann hat nur 67PS. Wenn ich
'ne 650er im kurvigen Geläuf, beihalten kann, dann wird die definitiv nicht engagiert gefahren. Oder hat nur
34PS. . .


Lange Rede, kurzer Sinn. Lass es erstmal. Irgendwann biste schnell genug, daß man als Solist hinter Dir
herfahrend, nicht vor Müdigkeit, vom Moped fällt. Aber das dauert. Und selbst dann, sollte der Solist nicht zu
dicht auffahren. Auf dem Gespann sind immer mal wieder Aktionen notwendig, wo ein in den Kofferraum
einschlagendes Motorrad nur bei stört.



Stephan :smt025
„Für wissenschaftliche Entdeckungen geb mir Scott, für Schnelligkeit und Effizienz der Reise geb mir Amundsen, aber wenn eine Katastrophe eintritt und alle Hoffnung verloren ist, gehe auf die Knie und bete für Shackleton.“

https://bvdm.de
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Beitragvon schlufi » 25. April 2011 21:59

Mai 2010 SC 11 - EML

Hab mir einen Tag Frei genommen. Fahre mit meinem Gespann zu Claudio. Ich will das Gespann waschen und Polieren, ist ja kurzweiliger wenn man zwischendurch mit nem Kumpel Quatschen kann. Zum Staubsaugen hab ich Ballast aus dem Boot genommen, ca. 30 Kg. Um die Mittagszeit bin ich fertig mit allem da klingelt mein Handy. Ist der Bauleiter von der Grossbaustelle die ich im März abgeschlossen, abgerechnet hab. Seine Frage: wo bist Du? Ich antworte Ihm: Wiso? Du bist zum Mittagessen von der Bauherrschaft und Architekten eingeladen, sagte Er zu mir. Da dämmerte es mir und ich erinnerte mich daran. Bin in 20 Minuten da, gab ich Ihm zu verstehen. Motorrad Klamotten, na ja, egal, keine Zeit nach Hause zu fahren und umzuziehen. Nichts wie rauf auf den Bock und vollgas. Gewicht hatte ich natürlich vergessen wieder einzuladen. Auf der Höhe Stans, Autobahn, lange Gerade. Ich hatte ca. 160 Km/h auf der Uhr, vor mir ein weisser Lieferwagen. Bin gerade im Begriff auf die Überholspur zu wechsel, da krieg ich nen Schlag auf`s Beiwagenrad. Vermutlich etwas was auf der Fahrbahn lag, hab jedoch nichts gesehen. Durch den Schlag steigt das Boot in die Höhe. Gleichzeitig werde ich auf die Überholspur „katapultiert“ und erwische Spurrillen von den Lastwagen. Dadurch werde ich hin und her „geworfen“ zwischen den Spurrillen. Bei jedem Wechsel schlägt das Boot rauf und runter, das Gespann entwickelte eine Eigendynamik. Ich dachte: Das wars, behaltet mich in lieber Erinnerung. Ich konnte mich nur noch am Lenker halten wie ein Stier und Gasschieber ruhig halten. Beine Zusammenpressen und Beten. Bei einer solchen Eigendynamik muss man schauen dass einem der Bock nicht abwirft, ist wie beim Rodeo. Ca. 1.5 Km später hatte ich die Fuhre wieder einigermassen unter Kontrolle. Kurzer Blick in den Rückspiegel, war aber kein Auto mehr zu sehen. Am nächste Morgen bin ich kaum aus dem Bett gekommen, Muskelkater an Armen, Beinen, Und Brustkorb.
Fazit: Das supergute Wilbers Fahrwerk hat mir das Leben gerettet. Und ich hab daraus gelernt. Rumstresserei, die Gedanken wo anders und Zeitschinderei sind Todsünden im Strassen Verkehr.

Was ich mit meinen Geschichten / Erfahrungen sagen will: Beim Gespannfahren hat man nie ausgelernt. Es passieren immer wieder Situationen die einem den Puls in die Höhe schnellen lässt.
Viel Erfahrung, gutes Zuhören, wache Augen, ein gutes "Gefühl" zur Maschine und Strasse, sowie ne Portion Glück sollten immer "on Board" sein, wie gesagt: "sollten".

Gruss Nick
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Beitragvon Yachtie » 25. April 2011 23:13

kann mich den Vorrednern nur anschliessen, üben üben üben und Kurs machen...
mir hat der Kurs (Pro Side Car) sehr viel gebracht.

Wir waren gestern auch unterwegs, und ich konnte bei eingagierter und konzentrierter Fahrweise beinahe mithalten mit meinem Bruder, der meine 1989 Springer Harley durch die (Haarnadel-) Kurven quälte :-D (siehe diesen Fred:
http://forum.dreiradler.org/viewtopic.php?t=8237&highlight= )
Chris der Yachtie

Stell dir vor, es ist TÜV und keiner geht hin


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Beitragvon Stephan » 26. April 2011 06:59

Nicht leichtsinnig werden, Chris. Wenn der die Sissybar abbaut, hängt er Dich ab :smt005 :smt005




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Beitragvon Shadow-Witch » 26. April 2011 14:25

Gas geben und die Linie halten, ich kanns jetzt auch endlich!!! Bild
bin mit Hermann aus dem Schrauberforum am Wochenende 11 Std. quer durch die Republik über die Landstrasse, es war einfach nur geil!!!
Grüße von Gaby
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