Suche Drehmomentangabe für M10 Gelenkköpfe

Alle Technikfragen, die in kein Unterforum passen

Suche Drehmomentangabe für M10 Gelenkköpfe

Beitragvon Toyo - Joe » 10. Juli 2007 09:24

Hallo Gespanntreiber,

ich habe da eine Frage beim Wechsel der Bremsbeläge an meiner
EML BMW R100 GS / PD bin ich über eine Informationslücke
gestolpert, die Ihr vielleicht schließen könnt.

Mit welchem Drehmoment werden die Gelenkköpfe an der Zugstrebe
der Vorderradbremse angezogen???
Dort sind zwei Gelenkköpfe mit Innengewinde M10 wartungsfrei
verbaut, ich würde sie mit 25Nm ( Reibwert – geölt – selbst sichernde
Mutter neu ) anziehen.
Ist dieser Wert gut oder kann ich mir damit den Innenring ( Gelenkkugel )
weiten was zur Folge hat, das die Gelenkkugel und damit auch die Federung
nicht mehr sensibel ansprechen würde.

Für Infos bedanke ich mich

Jochen
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Beitragvon Stephan » 10. Juli 2007 09:27

Geölt? Sind Drehmomentangaben nicht eigentlich für ungeschmierte Verbindungen? So ab M16 spielt's dann keine Rolle mehr, sagt unsere Konstruktion...

Ansonsten sollte der Wert für normale (8.8er) Schrauben doch auch von dem Gewinde gehalten werden, oder.



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Beitragvon Toyo - Joe » 10. Juli 2007 09:50

Hallo Stephan,

die Anziehdrehmomente bei Schrauben werden, nach meinem Wissen, unterschieden
je nach Reibwert dieser variiert von µ 0.1 geölt bis µ 0.14 trocken, ein weiteres
Merkmal für den Drehmoment ist die Güteklasse der Schrauben 8.8 / 10.9 / 12.9
dazu kommt noch die Gewinde Steigung.

Nach meinen Unterlagen bedeutet das z.B.

1) Reibwert 0.1 ( geölt ) Schraube M10 8.8 max. 42 Nm
2) Reibwert 0.14 ( trocken ) Schraube M10 8.8 max. 51 Nm

Erschwerend ist noch, das bei den Gelenkköpfen selbst sichernde Muttern verwendet werden sollen.
Ich denke wenn man den max. Drehmoment von 42 Nm. geölt aufbringt stauche ich den Kugelkopf

Liege ich falsch ??? ich bin kein Metaller

Gruß Jochen
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Beitragvon Stephan » 10. Juli 2007 10:02

25Nm sind auf jeden Fall nur "handwarm" Da die Muttern Selbstsichernd sind, würde ich sie so anziehen. Halt drauf achten, daß die Kugelköpfe noch beweglich sind und gut is'.

Du kannst doch sowieso nur mit 'ner Zange die Kugelköpfe beim Festziehen gegenhalten, oder. Und zum Testen, bei welchem Drehmoment die Kugelköpfe anfangen sich zu weiten, wären diese mir zu teuer.

Aber da Du von Innengewinde schreibst und von Muttern, ist denn da noch ein Gewindestängchen zwischen gebaut? Kann's mir z.Z. nicht bei meinem EML Gespann anschauen, kommt wohl erst am Wochenende zurück, *heul


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Beitragvon Toyo - Joe » 10. Juli 2007 10:25

Hallo Stephan,

............25Nm sind auf jeden Fall nur "handwarm".........

25Nm ist schon eine ganze Menge, so werden die meisten Bremszangen an den
Gabel Holmen befestigt.

...... drauf achten, daß die Kugelköpfe noch beweglich sind .....

genau da liegt mein Problem, wenn sie einmal zu fest sind, sind sie getaucht und
nicht mehr beweglich = Schrott.

........ mit 'ner Zange die Kugelköpfe beim Festziehen gegenhalten.....

ich meinte die Schraube die durch die Kugelköpfe geht siehe z.B. Ganter

http://www.ganter-griff.de/?cmd=normbla ... &pageID=14

die Gewindestange ( Innengewinde ) mit Gegenmutter ist ja fest montiert, da
muß ich nicht ran, ich meine die Schraube die durch den Innenring ( Kugel ) geht

Norm Drehmomente siehe Link

http://www.unimurr.de/murr-mogs/Regelgewinde.pdf

Jochen
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Beitragvon Stephan » 10. Juli 2007 11:26

Ah jetzt ja, die Teile verbauen wir (leider in M6) als Drehmomentstützen an unseren Tachometern. Damit die flache Auflagefläche der Muttern das Kugelgelenk nicht blockiert, legen wir Spannscheiben mit der leichten Wölbung auf die Kugelgelenkseite. Gesichert werden diese dann mittels Kontermutter (selbstsichernde Muttern hätten zuviele Streuverluste :lol: )

Mir sind die 35, bzw. 40 Nm (Bremszangen der 4V BMW's) einfach zu wenig. Bei mir kommt immer ein wenig Loctite mit drauf.


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Beitragvon Crazy Cow » 10. Juli 2007 15:18

Gelenkköpfe? Geht es um die Zugbelastung auf dem Gewinde?

Weisst du denn ob sie geschmiedet sind, Joe?
Meines Wissens ist nur die Zahl der Gewindegänge abhängig vom Material für die Zugkraft von Bedeutung. Leicht kontern reicht doch völlig.

Schau dass das ganze Innengewinde genutzt wird, mehr kannst du nicht tun.
Die Kontermutter verhindert doch nur, dass beide Gewinde aneinander arbeiten.
Das Teil kann sich doch im montierten Zustand gar nicht abdrehen, oder meinen wir verschieden Dinge?
Gute Fahrt, Gruß
Olaf
wir bedauern, Ihnen keinen besseren Bescheid geben zu können.
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Beitragvon Stephan » 10. Juli 2007 19:15

Jep, meint ihr. Er spricht wohl von der Gewindestange/Schraube, welche durch das Loch des Kugelgelenks geht.

Wir machen halt von beiden Seiten so leicht runde Spannscheiben (nicht deren eigentlcihes Einsatzgebiet) zwischen Kugelgelenkauflage und Befestigungsmutter. Damit stellen wir sicher, daß das Kugelgelenk beweglich bleibt. Gekontert eben, weil Stopmuttern zu teuer wären (kann ja jeder zuhause brauchen :lol: ).


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Beitragvon Roll » 10. Juli 2007 23:48

Übrigens, verrückte Kuh, soweit ich weiß, sind Gewindegänge eh nur relevant über ca. 2,5 Gänge. Sage ich mal so als gelernter Metaller. Wenn die stimmen, hält ein Gewinde; wenn nicht, nicht. Der Rest ist schlichtweg irrelevant.
Ab dann gehts ums Material.
Lasse mich gerne belehren, bis jetzt aber halte ich mich daran.
Apropos handwarm: Wer das zu beurteilen vermag, braucht nicht mehr allzuviel Drehmomentschlüssel. Aber zur Kontrolle ist Drehmoment gut. Ansonsten helfen nur Erfahrungswerte, die gesammelt werden müssen...
Ein Prophet schaut zurück. Das neue Programm. miro2
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Lösung gefunden DANKE

Beitragvon Toyo - Joe » 11. Juli 2007 09:06

Hallo Gespann Treiber,

ich habe gestern den Gelenkkopf ausgebaut und genau betrachtet,
die Kugel entstammt mit hoher Wahrscheinlichkeit aus der gleichen
Produktion aus der auch Kugellager Kugeln stammen.
Ein Aufweiten bzw. Stauchen ist somit sehr unwahrscheinlich bis
Unmöglich.
Ich habe die Zugstreben jetzt mit 40 Nm angezogen da ich eine
BMW 4V Zange verbaut habe, bekommt die Zange somit auch
die vom Hersteller vorgegebenen Drehmomente.

Zum Thema Drehmoment möchte ich noch anmerken, das ich früher
auch immer dachte fest ist fest und danach kommt lose und mit Gefühl
wird das schon gehen.
Ich denke so konnte man früher verfahren wo Stahl in Stahl geschraubt
wurde bei dem heutigen Material Mix aus Stahl / Aluminium / Legierungen
und Schrauben / Dehnschrauben usw. sind Drehmomente und Vorgaben
unbedingt einzuhalten.
Einem nicht einhalten von vorgegebenen Drehmomenten ( Überschreiten von
nur 1 Nm soll 5 Nm war 6 Nm ) habe ich zu verdanken, das meine Kollegen
vom Service und ich selber über mehrere Wochen Weltweit Dehnschrauben
tauschen konnten. :-) hat Spaß gemacht
Ich habe mich dann mal mit unserer Konstruktion zusammengesetzt und mit
Thema befaßt seitdem benutze ich mehrere Marken Drehmoment Schlüssel
die nach Gebrauch immer entspannt werden und regelmäßig Kalibriert werden.

Jeder macht halt so seine Erfahrungen

Gruß Jochen

Der sich im Übrigen schon auf den nächsten Stammtisch PLZ 4 freut
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Re: Lösung gefunden DANKE

Beitragvon Hans Friedrich » 11. Juli 2007 10:15

Toyo - Joe hat geschrieben:Hallo Gespann Treiber,
...
Einem nicht einhalten von vorgegebenen Drehmomenten ( Überschreiten von
nur 1 Nm soll 5 Nm war 6 Nm ) habe ich zu verdanken, das meine Kollegen
vom Service und ich selber über mehrere Wochen Weltweit Dehnschrauben
tauschen konnten. :-) hat Spaß gemacht
...
Jeder macht halt so seine Erfahrungen

Gruß Jochen

Der sich im Übrigen schon auf den nächsten Stammtisch PLZ 4 freut


Welcher Drehmo löst denn so genau aus? Und dann noch in diesem niedrigen Bereich?

Und Dehnschrauben sind eine wahrlich tolle Erfindung. Bei neueren Hondas werden die Bremssättel z.B. mit Dehnschrauben befestigt - und diese dürfen nur einmal benutzt werden! D.h. bei jedem Reifenwechsel oder Bremsbelagwechsel 4 neue Schrauben kaufen. Natürlich bei der Honda-Apotheke, denn sonst führt niemand diese Speziallänge.

Das läppert sich bei 3 Satz Reifen und einem Satz Bremsbeläge pro Saison...

H.F.
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Beitragvon Stephan » 11. Juli 2007 10:26

Tja Jochen, wenn es aber die vorderen Bremszangen einer 4V sind, sollen die nur 30Nm bekommen. Hinten 40, frach mich warum, steht so in den Handbüchern.

Was das Drehmoment verwenden als solches angeht, stimm' ich dir zu, Jochen. Gerade wenn es sich um "weiches" Material dreht, Alu, Messing, ect.. Selbst bei Steckachsen kann da einiges kaputt gehen.

Als Gewinde genug, bei Eigenkonstruktionen, kann man sicherlich von der Dicke einer entsprechenden Mutter ausgehen. Allerdings sollte, in Grenzfällen, auch an die Qualität des Gewindes als solches gedacht werden.

V2A Schrauben und Muttern würde ich nicht belasten wollen. Wer die schon mal, sonst "normale" 8.8er gewöhnt, anzieht wie halt immer, produziert Schrott. Gut dessen Preis ist ja im Augenblick lohnend.



Hab leider noch keine Gelgenheit gehabt, die Produktion eines Kugellagers zu sehen. Ist nicht so einfach, auf bestimmte Lagergrößen muß man schon warten. Manche werden nur einmal im Jahr gefertigt und Schluß...


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Beitragvon Toyo - Joe » 11. Juli 2007 12:00

@ Hans Friedrich

... Welcher Drehmo löst denn so genau aus? Und dann noch in diesem niedrigen Bereich?....

deshalb verwende ich drei Drehmoment Schlüssel ( 4% ) Genauigkeit

1) 2 – 10 Nm Hazet 6280-1CT
2) 10 – 60 Nm Hazet 5110-1CT
3) 40 – 200 Nm Hazet 5122-1CT

..... Bei neueren Hondas werden die Bremssättel z.B. mit Dehnschrauben befestigt .......

so ist das halt mit den neuen Motorrädern spez. Reifen – Schrauben usw. ich habe den
Eidruck manche denken sie manche werden nach Rundenzeiten bezahlt und müssen jedes
Jahr top Material haben ohne wenn und aber und solange Top Test so etwas nicht
Berücksichtigen ........ bei Klacks währe das nicht passiert



@ Stephan

Ich habe zwar die vordere BMW Zange verbaut, allerdings mit einer durchgehenden Schraube
( das Gewinde der Zange wurde ausgebohrt ) es ist eine 10.9 Schraube mit Regelgewinde
eingesetzt deshalb habe ich vorne jetzt 40 Nm gewählt ( hinten verwende ich die Zange
des 4V Boxer hinten also ebenso 40 Nm das ist dann auch einfacher zu dokumentieren :-) )

Mit freundlichen Grüßen
Jochen
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