Nattes hat geschrieben:Erstaunlich, dass Leute, die hier über Monate immer mehr als übervorsichtig erschienen, plötzlich als selbst betroffene, die ja auch nur einen winzigen Kosmos des großen ganzen kennen und erleben, plötzlich alles infrage stellen.
Wen Du damit ansprechen möchtest kann ich jetzt nicht ganz nachvollziehen.
Ich kann und möchte da nur für mich selber sprechen. Man kann halt nur das in Frage stellen, das man kennt und was man selbst erlebt.
Ich war nie übervorsichtig, habe aber schon immer die Hygiene- und Vorsichtsmaßnahmen respektiert.
Das Hauptproblem, das ich sehe, ist, dass es keine einheitlichen Regeln gibt und hier anscheinend jeder Landesfürst sein eigenes Süppchen kocht.
Dadurch erscheinen manche Maßnahmen als überzogen und andere dagegen als zu lasch und inkonsequent.
Wir haben das Thema bei der Begrüßung der Klinikleitung noch einmal angesprochen. Dabei hat man uns bestätigt, dass man sich sehr intensiv
mit dem Thema beschäftigt hat und die (nicht erfolgten) Maßnahmen zumindest begründet:
1. bringt es angeblich aus medizinischer Sicht wohl nicht viel, eine geimpfte Person zu testen, wenn sie keine Symptome zeigt. So weit, so gut.
Das steht aber im völligen Widerspruch zu der Klinik, in der ich im Juli war und die meinen Impfpass ignoriert und mich wegen eines fehlenden PCR-Tests
beim ersten Anlauf wieder nach Hause geschickt hat.
2. hat man uns bestätigt, dass das Personal dazu angehalten ist, das Tragen der FFP2-Maske zu kontrollieren und Patienten, die sich nicht daran halten, anzusprechen.
Die Frage, warum Patienten, die wiederholt gegen diese Anweisung verstoßen, nicht der Klinik verwiesen werden, blieb offen.
3. Die Cafeteria als "Platz der Begegnung" bleibt deswegen geöffnet, weil es der einzige Bereich ist, in dem es eine WLAN-Verbindung gibt. Und hier sei. das ist nachvollziehbar, auch die Eigenverantwortung der Patienten gefragt (siehe oben). Um die Sache zumindest etwas einzuschränken, wird die Cafeteria seit heute um 20:00 Uhr geschlossen.
Ich habe das Glück, auch in meinem Zimmer WLAN empfangen zu können, was aber eine Ausnahme zu sein scheint.
Eine komplette Schließung der Cafetaria hätte zur Folge, so die Erfahrung aus der Vergangenheit, dass sich die Leute in Gruppen auf den Zimmern treffen, was der Sache auch nicht dienlich wäre.
Alles in allem hat man uns den Eindruck vermittelt, dass man von Seiten der Klinik schon sehr bemüht ist, "das beste aus der Sache zu machen" und irgendwo einen goldenen Mittelweg zu finden. Es ist mir aber auch klar geworden, dass dies nicht so einfach ist, wie es zunächst zu sein scheint.
Dazu kommt eben auch die völlig unterschiedliche Handhabung und Umsetzung an unterschiedlichen Orten, wodurch man völlig verunsichert ist, bestimmte Maßnahmen nicht erklären kann und deshalb anfängt, an dem ganzen System zu zweifeln, falls es ein solches überhaupt gibt.
Ich für mich habe mich entschieden, auf Grund der hohen Inzidenz von 720, die wir heute hier haben, auf Eigenschutz zu setzen und dazu die Hygieneregeln strickt einzuhalten und die Kontakte auf das absolut notwendige Minimum zu beschränken.
Damit habe ich für mich die Frage "...What to do" beantwortet. Getreu dem Motto "Man muss die Welt nicht verstehen. Man muss sich nur darin zurecht finden!"