Wenn die Lagersitze wirklich ausgeschlagen sind (was ich nicht glaube) und es schwer wird jemanden zu finden, solltest du bei Manfred Stahmer anfragen, ob er solch eine Schwinge am Lager hat. Normal besorgt er alles EML-mäßige.
Lagersitze schlagen nie so weit aus, wie du es hier vermutet hast. Hier noch drei Tipps, die vlt. für dich nichts sind, aber durchaus funktionieren:
1. Buchsen und Lagerkleber füllt Fugen bis zu einem Spaltmaß von angeblich 0,6mm
2. Das Blech einer Coladose ist dünn und weich. Einen Streifen herausschneiden und an die Peripherie des Lagersitzes betten. Das Lager einpressen.
3. Im stationären Maschinenbau hat man früher durchaus neue Lager in die Lagersitze gelötet, auch mit Weichlot. Allerdings geht das nur mit schmierfähigen bzw. schmierpflichtigen Lagern.
Man kann aber durchaus improvisieren. Dazu verbleibt das alte Lager im Sitz und der Spalt wird mit Gasflamme und Sanitärhartlot oder Reinsilberlot gefüllt. Nach dem Erkalten kann das alte Lager ausgepresst und das neue eingesetzt werden. Der Lagersitz muss dazu vorher mit Lötpaste eingeschmiert werden.
Reinsilberlot funzt übrigens auch bei Graugussnaben. Sein Schmelzpunkt (ca. 550°C?) ist deutlich niedriger als bei Neusilberlot (ca. 950°C?). Die Graugussgeschichte habe ich selbst ausprobiert.
(4.) Ein wenig eleganter weil falscher Weg (er wird Gebrauchtwagenhändlern nachgesagt) ist das Arbeiten mit Plastigauge oder Plastigage. Eigentlich zum Messen von Lager-Spaltmassen entwickelt, wird es angeblich auch gern mal im Lagersitz vergessen...
