onkelheri hat geschrieben:
Nun hier mal zum Einwurf,
wenn umgespannt wird ... der gelernte Dreher kann sowas mit der Planscheibe / verstellbarem Futter und Uhr... wirklich beste Konzentrität wird durch nur einmal spannen erreicht und der Bearbeitung mittels entsprechender Bohrstangen.
Von mir umgesetzte Nabenumbauten sahen das komplette Ausdrehen der Radlageraufnahmen und ersetzen derselben durch eigene Flanschplatten und Distanzen vor. Dann Endberabeitung der Gesamtfelge in der Drehmaschine in einer Spannung.
Mir grauts eigentlich immer wenn ich Felgen in der Reifenmontiermaschine sehe ... mit was für "Rädern" mancher durch die Lande fährt ... furchtbar...
Gruß Heri
moin heri,
wirst ne ordentliche Maschine haben. Man muss bei der Geschichte sicher nicht päpstlicher sein als der Pabst, aber es muss doch brauchbare Wege geben, eine Radnabe her zu stellen, die nicht beim zweiten Lagerwechsel weg geworfen werden muss. Ein Problem bei den Drehbänken ist, dass die Industrie inzwischen auf CNC Automaten setzt, und das auch schon so so lange, dass das Wissen der Facharbeiter um die Urdreherei verloren gegangen ist. Klassische Maschinen werden nun von Leuten gekauft, die sich ab und zu was drehen, dabei eine eigene Technik entwickeln, die nicht unbedingt mit einer klassischen Vorgehensweise zu tun hat.
Nun krieg ich auch immer nur kaputte Radnaben zu sehen, oder solche, bei denen ein kundiger Käufer im ersten Moment sieht, was er da für einen "lackierten Blödsinn" gekauft hat. So hat man natürlich schnell den Eindruck, dass nur Blödsinn gebaut wird. Ich glaube aber gerne, dass deine oder die vom Feinmotoriker funzen. Nur bei den auftretenden Schäden würde ich heute z.B. keine Gewinde mehr im Alu verwenden, ja nicht einmal Einschlagradbolzen.
Bei der Umspannerei genügt es meiner Meinung nach, zuerst ein Grobmaß für den Körper her zu stellen, dann die Lagersitze oder einen Lagerstock* ein zu passen und dann den gesamten Block mit eingesetzten Lagern zwischen den Spitzen gespannt am Rad- und Bremsenflansch nach zu drehen.
Das bedeutet natürlich dass die Distanzierung vorher fertig sein muss und mit den Lagern montiert wird.
Spätestens jetzt, wenn man über Eloxieren oder Pulverbeschichtung nachdenkt, sollte einem klar werden, dass auch je ein Sitz für einen Simmering vor das Lager gehört, der vorab mit einem Deckel verschlossen wird.
*Honda hatte bei seinen Modellen CX500 und GL1000 ganze Lagerstöcke in die Alunabe ein gegossen. Leider waren die aus Grauguss, gegen Aufreiben auch nicht besser als Alu. Aber ich würde heute mit einer handwerklichen Drehbank immer einen ganzen Lagerstock samt Distanzierung aus Stahlrohr herstellen und den in den Alublock einpassen. Tatsächlich sind die Kräfte gering, Antriebs- und Bremsmomente werden direkt ans Rad weitergegeben nicht ans Lager.
Was man so sieht:
- Radnaben mit verschlossenen Lagersitzen aber lackierterm Radflansch,
- eingezogene Radbolzen (an sich nicht verkehrt), die sich beim Lösen der Mutter im Sitz gedreht haben,
- Lagersitze mit Untermass, die mit dem Einpressen des ersten Lagers materialverdichtend dessen Außenmaß annehmen. Das Reparturlagerwird aber nicht neu gesichert, so dass beim dritten Lager der Sitz hinüber ist,
- zu kurze Distanzierungen, usw.
Leider habe ich, froh über die Stahlnaben am SideBike Gespann, feststellen müssen, dass es den Junx bei der Herstellung keineswegs eingängig ist, Scheibe und Buchse als Passung her zu stellen, oder nach dem Schweißen, den Flansch noch einmal ab zu drehen. Sicher, kost alles Geld und es macht wirklich nichts aus, wenn ein Gummireifen 2mm Seitenschlag hat, aber die Bremsscheibe hat dann eben auch 1mm.
Für die Reparatur eines ausgeschlagenen Lagersitzes habe ich übrigens beste Erfahrung mit einer offenen Reparaturbuchse (Schale) gemacht. Beidseitig mit sehr geringem Übermaß gedreht und mit der Eisensäge quer gesägt. Der offene Ring passt sich nach beiden Seiten an und stellt eine sehr feste Verbindung her. Die ausgeschlagene Buchse dazu ausdrehen und wenn möglich ein kleineres Lager verwenden.
Dass man was zu diskutieren hat.