rotklinker hat geschrieben:Ein Blick in die Dehmomentkurven dürfte zur Aufklärung reichen. Während ein großer Zweizylinder, am besten mit nur 2 Ventilen, bereits ab Standgas ein ordentliches Drehmoment produziert, braucht eine 600er Zwiebacksäge 10000U/min für die maximalen 60-65 NM. Diese gigantische Performance möchte ich im Gespann auf einer Paßstraße hinter einem langsamen LKW nicht erleben müssen
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. Auf der Renne oder in ner Solo mag das ja recht lustig sein, aber als Gespann im Alltag ....
Ja, so ist es. Nein, besser 20 Blicke. Ich habe das seinerzeit ordentlich recherchiert, 20 aktuelle Motorräder verglichen. Die großen Zweizylinder (BMW und Guzzi) zeigen symthomatisch Drehmomenteinbrüche leicht oberhalb des unteren Drehbereiches. Auf die Nennung der Herstellernamen habe ich gedruckt geflissentlich verzichtet. Ich weiss jetzt nicht, woher du deine Werte nimmst, bezogen auf die 10.000 Umdrehungen können es nur Annahmen sein. Schon die 120PS/l Motoren der 1980er Jahre hatten ihr höchstes Drehmoment bei 6000-6500 Umdrehungen. Höchstes Drehmoment heisst automatisch höchster Wirkungsgrad. Die Brennraumgröße passt in dem Bereich am besten zum Füllgrad des Zylinders, der nicht bei jeder Drehzahl gleich ist.
Bezogen auf den Gespannbetrieb heisst das, bei etwa 120km/h hat der 600er Motor mit 60Nm (und 72PS bei rd. 9000 Umdrehungen) seinen geringsten spezifischen Verbrauch. Die in Anspruch genommene Pferdestärke muss da am wenigsten teuer bezahlt werden. Drehmomentmonster, die schon bei weniger als 3000 Umdrehungen ihr größtes Können zum besten geben (etwa 80km/h) lassen sich jede Stufe in 100 U/min Schritten nach oben teuer bezahlen, weil der Wirkungsgrad des Moders abnimmt. So ist das.
Eine Drehmomentspitze bei 10.000U/min das gibt es auch. Bei Motoren die bei rd. 14.000 Umdrehungen Literleistungen von 180PS raustun. Ob das wirtschaftlich ist, kann ich nicht beurteilen, aber wenn du so einen 600er Motor mit 100 PS und 70Nm in ein Gespann steckst und dank Kettenantrieb auf 14km/h pro tausend Umdrehungen übersetzt, glaube ich nicht, dass wir viele erfahrene Dreiradler finden, die mit dem Geschoss fertig werden.
Wir fahren heute die Gespannmotoren, nach denen sich die Rennfahrer von 1960 die Finger geleckt hätten und: BMW feierte aber seine größten Erfolge* mit 500er Boxern, nicht mit 1200ern.
*Rennerfolge, Bilder, Geräusche und Erinnerungen die bleiben, nicht die wirtschaftlichen, die heute wichtiger sind, aber in 20 Jahren keinen mehr interessieren.
Noch ein Wort zum Thema Gespannmotor im Alltag, mein 1000er Vierzlinder (100PS, Einspritzer) hat sein höchstes Drehmoment knapp über 5000. Beschleunigen im fünften Gang ruckfrei ab 1500 Umdrehungen. Gleiches gilt wahrscheinlich für Michaels (1234) Neunhunderter. Die Breite des nutzbaren Drehzahlbandes in Prozent ist bei keinem Motor so groß wie beim Vierzylinder.
Ich geh dann mal nachschlagen, in welcher MG der Beitrag mit den Drehmomentkurven und den Erbsenschoten erschienen ist.edit: 7,2 - 7,9l/100km. Über 8l müsste ich eine längere Strecke über 160 fahren.