Auch ich habe keinen Hader mit Walter. Aber es fehlt mir das Statement zu den freien Windungen, da war es auf einmal ganz still.
Ich muss aber morgen wieder Geld verdienen, da stört mich eher so ein Blödsinn. Ich bedanke mich für das äußerst anregende Wochenende im Dreiradler, lege aber ansonsten keinen Wert auf solch ein Theater

. Es scheint für mich der Trend ablesbar, dass die Bereitschaft, moderner Elektronik zu vertrauen leidenschaftlich wächst, das Wissen um die Grundlagen aber mehr und mehr zum Diskussionsgegenstand wird. Die für den einzelnen Gespannfahrer geltende Wahrheit ist aber nach meinem Dafürhalten keine Frage demokratischer Mehrheiten oder Autoritäten. Wer mehr über das Berechnen von Druckfedern erfahren möchte, kann kostenlos online Federrechner benutzen.
Zum Beispiel den hier. Der eigentliche Rechner befindet sich auf der zweiten Seite.
Es gab einige Dinge, mit denen ich technisch nicht einverstanden war:
W-L hat geschrieben:
Wenn man also bei einem Gespann die Federung durch Erhöhen der Vorspannung der höheren Beladung anpasst, stellt man nur das ursprüngliche Fahrzeugniveau und die ursprüngliche Fahrwerksgeometrie wieder her, macht aber die Federung nicht härter.
Wie auch dieses:
Toyo-Joe hat geschrieben:
Das Fahrzeugniveau wird einzig und alleine durch die Federrate ( Federhärte - Federbasis) bestimmt.
Angenehm widersprüchlich oder?
Meine Kritik zu anderen Aspekten habe ich hier kundgetan. Sie ist nicht aus der Luft gegriffen. Was fehlt, ist mein disputativ angreifbarer Tipp zum
Beiwagen-Niveau, hier ist er. These:
Das Niveau des Seitenwagens lässt sich bei Beladung nur durch Verlängern des Federbeines wieder herstellen. Dies ist ungestraft nur ausserhalb des Federbereiches möglich, (denn innerhalb wird ja diskutiert.)
Der US Hersteller Hannigan verwendet dazu einen gewinkelten Hebel am oberen Auge des Federbeines. Mit einer Spindel an einem Hebelende wird die Höhe des Federbeinanlenkpunktes am anderen Hebelende gehoben oder gesenkt. Drehpunkt ist der ursprüngliche Angelpunkt für das obere Auge eines Federbeines am Fahrgestell. Damit ist Federn und Dämpfen das eine, Niveauausgleich das andere, was sich in keiner Weise auf Federrate oder Vorspannung auswirkt.
Ich persönlich habe meinem Beiwagen einen Exzenter für genau die gleiche Funktion verpasst, der aber nur einmal eingestellt werden musste. Einen Beitrag dazu gibt es hier irgendwo.
Robby-Rebel hatte hier im Zusammenhang Fragen gestellt hat. Eine zu meinen Federn:
Ich fahre am Hinterrad die Solo-Serienfeder, kaum vorgespannt. Aufgrund der guten Dämpfung und des hohen zul. Gesamtgewichtes der Solo-Zugmaschine schaukelt das Heck aber nicht, im Gegenteil. Hierbei ist aber an zu merken, dass der Side-Bike Mega Comete mit langem Vorlauf die Feder des Hinterrades nicht sehr belastet, wahrscheinlich weniger als ein, sagen wir männlicher Sozius, der ja hinter dem Fahrer, also deutlich hinter der Hinterradfeder aufsteigt. Die Härte der Feder ist mir nicht bekannt, sie ist auch so oft umgelenkt, dass ihr recht hoher Wert hier nicht ausagefähig wäre.
Aber gehe mal davon aus, dass mein Gespann hinten weicher gefedert ist als an der Seite. Das trägt dazu bei, dass mit BW- Passagier die Fuhre hinten auf beiden Seiten gleichmäßig einsinkt und die Höhe der Zuladung fahrtechnisch für mich absolut nicht spürbar ist. Und ich fahre mit Stummellenkern, die ihren Namen verdienen.
Die Frage zu deiner CX:
Auch ich habe auf der CX mit EML Mini gelernt. Dies zu einer Zeit als es noch kein Internet gab und nur eine Auskunft von Gespannherstellern: "Hinten möglichst hart und an der Seite so, dass keiner klagt." Ich habe viel Lehrgeld für meine autodidaktische Gespannfederausbildung gezahlt und als Ernte eine ganze Kiste voll Gespannfedern davon getragen, von der ich heute noch zehre.
Meine Frau war nicht froh mit der 25er EML Feder, die ich letztlich drin gelassen hatte. Gut fahrbar war das Teil nur unbeladen oder vollbeladen (männlicher Passagier) mit satter Vorspannung.
Im Laufe der nächsten 50 tkm habe ich dann die Original Hinterradfedern in die EML Schwinge vorn portiert, in der sich 20mm zu lange, also unsichtbar vorgespannte Federsonderlinge befanden. Danach war die Kiste wenigstens schmerzfrei zu fahren. Eine Lösung für die Seitenradfeder habe ich nicht weiter gefunden, habe härtere und weicher probiert. Der Beiwagen war imho einfach zu leicht. Leer am Rad vlt. 40kg nicht etwa 85.
Mein nächstes Gespann hatte einen EZS Compact, kaum schwerer, aber mit einer knalllharten Feder bestückt und kaum 40mm Federweg. Den fand meine Frau deutlich komfortabler als den EML.
Man kann nun unterschiedliche Schlüsse daraus ziehen, auch den, dass meine Frau spinnt, aber ein vernünftiger Mensch (R. Descartes) kommt da doch erst mal ins grübeln und versucht zu hinterfragen, womit das zusammen hängt. Zumal die Kiste auch einwandfrei fuhr und in den Kurven nicht in den Seilen hing.
Seitdem habe ich zwei weitere Gespanne ähnlich bestückt und jedes Mal stellte die Holde fest: "der federt".
Es hängt nach meiner Einschätzung damit zusammen,
- dass der Passgier nicht nur die Seitenradfeder spürt, sondern sehr deutlich auch die des Hinterrades, und auch damit,
- dass auch eine harte Feder gut im Sinne von sensibel federt, weil sie nicht vorgespannt werden muss. Sie taucht bei der Arbeit nur nicht so tief ein. Und welcher Fahrer will das schon? Schwenker ausgenommen, denen kann das egal sein.
Schöne Woche dann.