Hallo Niko,
ja, vom Fahren war das Fahrwerk der XJ Kyrnos genial und leicht ein zu stellen. Peter Cassens "Gespannsachen" hat es für den neuen Besitzer probegefahren und fand es schon fast zu neutral, zu gespannuntypisch. Ein Mädchendreirad halt.
Ich hatte das Ding eigentlich bewusst als Übergang gekauft, mit nem anderen Boot dran hätte es mir auch ganz gut gefallen.
Was mich störte war, dass der Diversion 900 Motor in der Baureihe die Obergrenze war und den SW Rahmen hätte ich mit 10PS mehr und anderem Boot etwas ausgesteift. Die Einarm Radaufhängung vorn a la 2CV fand ich genial und besser als ihren Ruf.
Die hätte ich auch gern an einem eigenen GTS Umbau dran gemacht.
Bei der GTS habe ich fahrwerksmäßig erst mal das gemacht, was ich hier schon in anderen Beiträgen und in der MG 138 -140 geschrieben habe. Bei der Heimholung lief der Brocken sehr sehr stabil auf der Bahn, aber halt stabil nach rechts ziehend. Und in Wirklichkeit ist die Folge meiner Maßnahmen, dass ein geradeaus laufendes Gespann sich in einer instabilen Fahrwerkssituation befindet. Es gibt Kräfte die nach rechts ziehen und andere herbeigeführte, die das durch Linkszug auszugleichen versuchen. Aber das GTS Comet Fahrwerk ist absolut gutmütig, nur sehr wieselig geworden. Das Seitenrad soweit negativ gestürzt, dass es erst ganz eingefedert gerade steht und eine 130er Feder rein. Original ist eine 65er Feder drin und das Seitenrad stürzt beim Einfedern positiv, was einen totalen Rechtszug im Lenkssystem verursacht. Man kann dann noch am oberen Führungsgelenk den Nachlauf des Seitenrades vergrößern, dann zieht das Seitenrad bei der Fahrt stabil nach links.
Mein Kyrnos hatte ein positiv gestürztes Vorderrad, böse Zungen behaupteten das sei verbogen, aber J.C. Perrin gab für alle Modelle ein positiv gestürztes Vorderrad vor. Das habe ich bei der GTS noch nicht geändert, werde ich aber noch. Das Tragbild des V-Rad Profiles ist neutral, sollte links ablaufen. Das führt dazu, dass der Vorderreifen auf trockener Straße einen mörderischen Grip hat. ich dachte anfangs, die Lenkung klemmt.
Da die Hinterhand durch das größere Rad höher kommt, habe ich die Federvorspannung hinten ganz raus genommen.
Im Moment läuft das Teil schön geradeaus, hat aber deutliche Lastwechselraktionen > Nachlauf vorn. Es lenkt schwer aber sehr direkt, schlägt Haken, wenn man am Lenker zieht, schaukelt aber nicht auf.
Dann habe ich den Gasgrifffeststeller (der erhöht die Reibung des Gasgriffes) von der Solo dran gemacht und fest gestellt, dass die Reaktionen viel weniger heftig ausfallen. Man stützt sich praktisch auf den Lenkerstummeln ab, und das Fahrwerk reagiert auf kleinste Veränderungen der Hände und des Oberkörpers. Andererseits braucht man wirklich keine Kraft um das Teil auch bei höheren Geschwindigkeiten auf Kurs zu halten.
Was die Gelenkköpfe betrifft: Bei heftigem Lenken geraten m.E. die PTFE gelagerten schon an die Grenze ihrer radialen Druckfestigkeit. Dafür sind sie leicht aus zu wechseln. Beim Kauf von metallenen musst du nur auf folgendes achten:
- Wenn einer Edelstahl schreibt, gleich weiterblättern. Soll die Festigkeitswerte raustun.
- Bei den Bronzeschalen gibt es welche, die haben eine zus. PTFE Trennschicht. Es gib halt Kunden, die nach alter Manier Bronze wollen.
- Die guten Lager haben eine deziedierte Stahl/Bronze Lagerung. Die Lagerbronze ist auf jeden Fall härter als Edelstahl und sogar selbstschmierend. Ein guter Gelenkkopf trägt einen Hinweis auf den Lagertyp und hat einen Schmiernippel! Schmierpflichtig heissen die und haben immer den gleichen Bronzetyp. Schau mal bei Hirschmann. Die sind zwar teurer aber mit Belastungstabelle usw. Porsche Erstaurüster.
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