Ralli hat geschrieben:Ich werde mit einem Gespannkollegen am Samstagvormittag auftauchen. Reserviert bitte gutes Wetter

Hab dich aber gar nicht gesehen...
Na, ja viele andere auch nicht. Schorpi war so freundlich, mir das Gate zum Dreiradler Inn zu öffnen und durch rücken noch etwas Platz für mein eher kompaktes Gespann zu schaffen. Sind ja sonst ganz schöne Brummer unterwegs. Um die 3000 Gäste sollen es gewesen sein, da kommt schon was zusammen. War schön, ein paar neue Gesichter kennen zu lernen, ein paar alte wieder zu sehen und fest zu stellen dass es ihnen gut geht.
Den ganzen Tag hab ich nach dem angekündigten Starkregen geschielt, wollte ja abends wieder nach Hause. War aber alles ganz toll, spannend und ungetrübt. Sogar frühabends noch bei allgemeiner Grillstimmung und schönem Wetter los. Am Tor gehalten für Helm und Handschuhe, hat Meenzer mich wohl erkannt, kommt eilend und rufend gerannt, gerade noch rechtzeitig gemerkt. Toll, kleiner Talk zum Abschied.
Ich will gar nicht verhehlen, dass ich chronisch ohne Navi fahrend noch nie den richtigen Weg aus Reddighausen heraus zur Bundesstraße gefundenen habe, so auch gestern, dazu Straßensperrungen in den Nachbarorten. Bis ich´s gemerkt habe, eine Tankstelle gefunden und wieder auf der richtigen Spur bin, schlägt die Klock 7 aber es rollt. Bin dann den geraden Weg auf der B253 Rtg. Dillenburg. Halb acht kam der erwartete Regen, zunächst erträglich. Nicht halten, das meiste fällt ja vorbei. Es wurde aber kalt, weil ich nach dem Talk am Tor den Pulli nicht wieder angezogen hatte.
Also Reinharshain gehalten, Kaffe, Brötchen Rillo, es wurde nicht besser. Pulli nachgerüstet, Handschuhe gewechselt und weiter. Richtung Süden würde es schon irgendwann aufhören, aber die Wetterau hat ihren Namen nicht zu Unrecht. Ab Gambacher Kreuz kam dann das, was im Wetterbericht angekündigt war. Dazu Aquaplaning, der beeindruckende Zustand der westdeutschen Autobahnen und null Sicht.
Nochmal gehalten, RH Wetterau. Die Hose war noch dicht, die Jacke innen schon klamm, Stiefel voll Wasser. Das Austarieren zwischen Geduld und Kälte beginnt. Jacke und Schal gewechselt, Visier geputzt und weiter, es waren ja nur noch 50-60km. Tatsächlich hört mit der Wetterau und der Näherung an anden Main auch wie üblich der Regen auf. Auf dem Heimweg darf man nass werden.
War meine längste Heimfahrt, gegen halb sieben auf dem Platz los, gegen halb 11 zuhause. 165km plus kurzer Irrweg. Ja das ist auch Gespannfahren.
Ich habe mir während der Fahrt eher aus Langeweile vorgestellt, ich wäre mit einem Oldtimer unterwegs, oder sagen wir einer älteren Guzzi im Originalzustand, wo du bangen tust, dass das Ross weniger regenfest ist als der Reiter, aber sowas gibt es ja definitiv nicht mehr ...
Hat Spasz gebracht!
