Wie steig ich nach Unfall wieder auf?

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Hier kann man auch als Gast schreiben. Anonyme Beiträge sind möglich, aber nicht erwünscht, man sollte wenigstens seinen Namen drunter setzen.

Wie steig ich nach Unfall wieder auf?

Beitragvon Ati » 24. Oktober 2011 22:44

Hallo
Tja, Ende August ist es passiert. War auf der Autobahn, ein Auto fuhr vor mein XS-chen und bremste. Bei 150km hab ich gebremst habe dann beide Fahrbahnen gebraucht, Gespannchen kam ins schlingern hab es nicht geschafft sie zu kontrollieren. So haben wir uns überschlagen.......danach war für mich Auszeit. War 15 Minuten bewußtlos und erst 5 Stunden später
im Krankenhaus (ab da hab ich nen bisschen Erinnerung wieder) war ich wieder da. Eigentlich hab ich meine Erinnerung immer noch nicht richtig wieder,denke da hab ich ausgeblendet. Na ja drei Tage später wurde ich ein bisschen blau, Prellungen. Also, meine Schutzengel waren sehr aufmerksam
und haben auf mich aufgepasst. Heute gehts mir immer noch nicht so ganz gut. Hab linksseitig noch Probleme und irgendwie .................
Mein XS-chen steht beim Schrauber und wird wohl diese Woche fertig.
Das heißt für mich ich kann sie vielleicht Mittwoch spätestens am Wochenende holen.
Ehrlich gesagt..................weiß nicht was tuen.
Trau ich mir.........trau ich dem Gespann.
Auf der einen Seite hab ich so eine Lust zu fahren.
Auf der anderen Seite (ehrlich) hab ich Angst.
Habt ihr Erfahrungen ne Idee?
Ati
 
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Beitragvon Nattes » 24. Oktober 2011 23:42

Huch Ati!!!!
Du machst aber auch Sachen. :oops:

Außer Prellungen war da nix?
Dann hattest du aber einen mächtig schnellen Schutzengel. :|

Ja, ein Rat ist schwierig. Meine Stürze waren in der Regel immer recht harmlos und ich bin meist ein paar Tage später wieder aufgestiegen.

Aber so ein halbes Jahr hat es immer gedauert, bis es wieder so war wie vorher. :oops:

Halte dich an dein Gefühl, dann wirst du das richtige tun.
Einfach versuchen. Ganz vorsichtig.

Gruß und alles gute,
Norbert
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Beitragvon Herbert aus Hamburg » 25. Oktober 2011 05:45

Man soll immer auf das Pferd steigen von dem man gefallen ist ...
Mit religiösen zu diskutieren ist, als würde man Schach gegen eine Taube spielen.
Es ist gleichgültig, wie gut man das Spiel beherrscht,
die Taube wird die Spielfiguren umschmeißen, auf das Brett kacken und herumstolzieren, als habe sie gewonnen.
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Beitragvon JürgenL » 25. Oktober 2011 06:25

Hallo,
Erstmal einfach wieder draufsetzen und losfahren. Nicht so weit, einfach mal die Ecke rum. Das Gefühl sagt dir ob es überhaupt wieder geht.
Der Rest kommt dann wieder, kann aber dauern bis es wieder so geht wie vor dem Unfall.

grüße,
Jürgen
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Beitragvon scheppertreiber » 25. Oktober 2011 06:56

Das Motorrad kann nichts dafür.

Halte es mit Herbert, setzte Dich drauf und fahre einfach los.
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Beitragvon Yachtie » 25. Oktober 2011 07:15

hallo Ati

freue mich dass dein Sturz keine schwerwiegenden Folgen gehabt hat und es dir wieder weitgehend gut geht!


es ist schon so, dass nach so einem Unfall das Vertrauen erst mal weg ist, ich kenne das von früheren Stürzen mit der Solo.
Das Vertrauen muss wieder er-fahren werde, also erst kürzere Strecken, nicht zu schnell.
Falls Du Gelegenheit hast, mach eine Kurs z.B bei Pro Side Car oder so, das hilft sehr schnell, in Sicherheit das Gefühl für's Gespann und seine Grenzen wieder kennenzulernen.
Ich hab das damals mit der Solo gemacht, und mir hat der Kurs auch jetzt beim Wiedereinstieg ins Gespannfahren geholfen, das Fahrverhalten wieder zu verinnerlichen und meiner Einschätzung der Fahrsituation vertrauen zu lernen.
Wenn grad nirgends Kurs ist, kannst Du vielleicht mit einen befreundeten Gespannfarer (resp -Fahrerin) auf einen entsprechenden Gelände etwas üben - vor allem Vollbremsungen!.
und hör auf deine Bauch, der sagt dir, wo die Grenze ist und wann's reicht.

Hoffe du bist bald wieder "wie neu" (ist besser als "ganz die Alte", finde ich
:wink: )
Chris der Yachtie

Stell dir vor, es ist TÜV und keiner geht hin


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Beitragvon Slowly » 25. Oktober 2011 07:21

Angst verhält sich wie eine bedrohlich schwarze Mauer, die immer höher wird, wenn man vor ihr wegläuft.
Dreht man sich um und läuft ihr entgegen, wird sie zunehmend kleiner.
So bin ich mal vor vielen Jahren erfolgreich therapiert worden.
Ist für mich dadurch zu meinem generellen Rezept geworden.
Auch nach meinem letzten Motorradunfall habe ich mich entsprechend verhalten.

Ich wünsche dir eine erfolgreiche Entscheidung,
gute Besserung
und weiterhin viel Spaß beim Dreiradeln.

Gruß,
SL :grin: LY
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Beitragvon Crazy Cow » 25. Oktober 2011 08:04

Hallo Ati,
das hört sich ja furchtbar an. Und du hast gar nichts gesagt!. Hattest du nichts gebrochen? Der August ist ja schon wieder eine Weile her. Alles wieder ok?

Wenn mir danach wäre, in die gleiche Kerbe zu hauen wie die anderen, würde ich gar nichts schreiben. Ich glaube das weisst du. Nein, ich würde nicht wieder auf das Moped steigen! Wenn ich mich erinnere, hast du die fette XS günstig bekommen. Sie war noch nicht ganz in Ordnung und der Verkäufer, den du jetzt deinen Schrauber nennst, hatte sich bereit erklärt, nach zu bessern.

Ati, nimm dem Mann das Gespann weg und bring es jemand anderes. Leider wird das vom TÜV und den meisten Gespannbauern hin genommen, dass Gespanne ungleichmässig bremsen. Aber dann sollten sie eben nicht über 60km/h fahren. Du bräuchtest jemanden, der sagt: Nein, das geht so nicht, das ist ja lebensgefährlich, wir müssten das und das ändern.

Danach würde ich wieder aufsteigen. Angst brauchst du nicht zuhaben. Du musst nur sicher stellen, dass die Technik gefälligst dir zu gehorchen hat und nicht du dich auf ihre Unzulänglichkeiten einstellen musst. Es ist schlimm genug, wenn der Wasserhahn tropft.
Gute Fahrt, Gruß
Olaf
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Beitragvon saschohei » 25. Oktober 2011 08:10

Guten Morgen Ati,

erstmal herzlichen Glückwunsch, dass alles so glimpflich verlaufen ist, denn einen Überschlag mit einem Gespann mit 150km/ ist schon ne Hausnummer, die andere nicht ohne lebenslange Belessuren überstanden haben... :smt023

Ansonsten stimme ich Herbert voll zu, am Besten so schnell wie möglich auf ein identisches Fahrzeug und weiter fahren, die Routine kommt dann nach ein paar Kilometern wieder.

Aber...

A B E R!!! :-k

Vielleicht solltest Du Deine Aufmerksamkeit ab sofort mehr der Technik Deines Gespans widmen, egal ob der Fahrtechnik oder der Technik allgemein. :!:

Denn ein Gespann, dass bei einer Notbremsung solche Haken schlägt ist entweder grottenschlecht konstruiert (Bremsbalance), unterirdisch eingestellt, falsch beladen - oder es fehlen fundierte Erfahrungen bei Notbremsungen. [-X

Ich kenne Leute, die jahrelang!!!! ohne Probleme mit diversen Gespannen sehr viele Kilometer unfallfrei gefahren sind, und dann bei der ersten Vollbremsung das Ding umgeschmissen haben, in einem Fall bei unter 50km/h. :smt005

Da solltest Du jetzt Deinen Hebel ansetzen und auf einem freien Gelände erstmal so ein paar Dutzend Vollbremsungen üben, aber tunlichst mit zunächst geringen Geschwindigkeiten!

Ich vermute, Du wirst Dein Gespann selbst dabei kaum in der Spur halten können, und auf der Straße hast Du in der Regel nur eine Fahrbeinbreite zur Verfügung. :smt103

Es hilft nichts, wenn das Ding beim üben auf einer freien Fläche querstehend angehalten hat - im Straßenverkehr ist das dann normalerweise die Gegenfahrbahn.

Wenn da dann zeitgleich ein T 34 angerollt kommt, wird es eng. :rock:

Wie ist Deine Bremsanlage beschaffen??

Hast Du eine Bremse am Seitenwagen???

Mit welcher Masachinenbremse ist die gekoppelt??

Bremst Du auch im Normalfall den Seitenwagen immer mit??? ( Ich mach das bei einigen Gespannen nicht und bremse nur vorne, aber bei Notbremsungen würde dann u.U. das Gefühl fehlen - also lieber nicht solche Kunststücke nachmachen). :smt009

Auch die Art und Weise, wie weich eine Bremse zu dosieren ist, spielt beim Gespann eine viel größere Rolle, als bei der Dose oder der Solomaschine.

Gerade so alte Gespanne wie Deines (mit den alten Originalbremsen) brauchen bei Vollbremsungen viel zu große Handkräfte und lassen sich an der Blockiergrenze praktisch nicht mehr dosieren - vielleicht mal als erste Abhilfe ne kleinere Handpumoe versuchen oder so.

Wenn ein Gespann nämlich beim bremsen erstmal einen richtigen Haken schlägt und sich aufschaukelt, sind es Bruchteile von Sekunden bis zum unvermeidlichen Überschlag - da helfen dann auch die lebenslange "Erfahrung" und ganz viel Glück oder Kraft nichts. :crybaby:

Insofern ist der Tipp von Yachtie auch gut, mal ein Training (optimal Bremstraining) unter Anleitung zu machen.

Ich hoffe, ich konnte Dir einige Anregungen geben, damit Du zukünftig wieder angstfrei und vor allen Dingen sicher auf dem Gespann unterwegs sein kannst. :lol:

Ein bißchen mehr Sicherheitsabstand wäre u.U. auch nicht verkehrt, die Zeiten, in denen Mopeds und gerade Gespanne andere Verkehrsteilnehmer buchstäblich ausbremsen konnten (in der 80ern war das noch so), sind definitv lange vorbei.

Wenn ein modernes Auto mit ABS, aus z.B. 100 km/h voll verzögert, bereits steht, rauscht Du da noch mit 50 oder mehr km/h hinten rein - nicht soooo witzig.

Allein die Anfangsverzögerung bei einer Notbremsung, ist bei einer Belchdose mit geregelten Bremsen, auf die man ohne das Gehirn zu beteiligen einfach voll drauf latschen kann, um Welten größer als bei einem Durchschnittsgespann.

Deshalb halten schlaue Gespanntreiber immer etwas mehr Abstand als nötig zu solchen Blechdosen.

Ich habe gerade so eine modernere Blechdose für ein paar Tage hier, und wir haben vor ein paar Wochen mal spasseshalber auf der leeren Autobahn ausprobiert, wie unterschiedlich die Bremswege zwischen meinen alten Gespannen, den Solos und dem der Blechdose sind.

Echt ohne Worte...

Am besten kam noch die Pan mit ABS und CBS (also immer beide Räder gebremst, egal an welchem Hebel man zieht) davon.

Aber auch die stand, als sie stand, 10 Meter!!!! vor der fast 3 Tonnen schweren Belchdose.

Der Rest meiner Mopeds war außer Sichtweite - dazu die Gespanne nicht mal gerade, aber noch in der Spur.

Aus Tempo 100.

Bei höherem Tempo war der Unterschied noch viel dramatischer.


Liebe Grüße an Alle und einen schönen Tag mit viel Spaß :smt039

Willy
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Beitragvon saschohei » 25. Oktober 2011 08:30

Ja Olaf,

wie es scheint, kennst Du das Gespann von Ati ja ganz gut...

Da haben sich eben unsere Beiträge wohl zeitlich überschnitten - hätte ich Deinen vorher gesehen, hätte ich meine Tatstatur nicht auch noch zu diesem Thema gequält.

Aber ich liege mit meiner Vermutung wohl nicht so weit weg, dass es in erster Linie ein technisches Problem ist, dass Ati lösen (lassen ) muss, damit er in Zukunft sicherer unterwegs ist.

Hoffentlich nimmt sich jetzt jemand mit mehr als ausreichender Fachkenntnis und entsprechender Fahrpraxis auf 3 Rädern des Gespannes an.

Viel Glück dabei und gutes Gelingen.

Willy
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Beitragvon Crazy Cow » 25. Oktober 2011 08:43

saschohei hat geschrieben:Ja Olaf,

wie es scheint, kennst Du das Gespann von Ati ja ganz gut...



Willy


Da irrst du dich. Ich hab nur das aus der Erinnerung hoch gekramt, was Ati hier geschrieben hat. Und nun fragt sie heir um Rat. Man könnte jetzt User Ati anklicken und "alle Beiträge von Ati zeigen", dann kann man sich einen Überblick verschaffen.

edit:
Willy, ich glaube eher, und das hört sich jetzt scheixxe an, dass das immer nur ein finanzielles Problem ist. Einer der Gründe, warum ich zur Zeit kein Gespann fahre. Man kann immer günstig was zusammen kaufen. Wenn man die Vita nicht kennt oder die Leute, die vorher dran rum gedoktert haben, kann das viel teuerer und gefährlicher werden als ein frisch umgebautes.
Zuletzt geändert von Crazy Cow am 25. Oktober 2011 08:48, insgesamt 1-mal geändert.
Gute Fahrt, Gruß
Olaf
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Beitragvon Nattes » 25. Oktober 2011 08:47

Hmmm, versteh ich jetzt nicht.

Wert auf rundumm ausgewogene Bremsen legen, aber andererseits nur vorne Bremsen?

Hört sich für mich erst mal nicht nach gutem Tipp an.

Gruß Norbert
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Beitragvon Crazy Cow » 25. Oktober 2011 08:51

Nattes hat geschrieben:Hmmm, versteh ich jetzt nicht.

Wert auf rundumm ausgewogene Bremsen legen, aber andererseits nur vorne Bremsen?

Hört sich für mich erst mal nicht nach gutem Tipp an.

Gruß Norbert


hydr. Bremse rechts mit der Handbremse gekoppelt zum Beispiel oder Integralbremse, dann wird ein Schuh draus.
Gute Fahrt, Gruß
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Beitragvon saschohei » 25. Oktober 2011 09:14

Hallo Norbert,

Du hast Recht, deshalb hatte ich ja auch extra dazu geschrieben: NICHT NACHMACHEN!!!

Es ist halt so, dass ich gleichviel Solo und Gespann fahre ( ca. je 40.000km/Jahr) und solo eigentlich auch immer nur vorne bremse, daher ist das bei mir so Gewohnheit - auch auf dem jetzigen Gespann.

Und im Normalfall, also bis zur zügigen Fahrweise, reicht das bei mir immer, aber selbstverständlich benutze ich bei Notbremsenungen beide (alle) Bremsen.

Das oben gesagte trifft auch nur auf mein derzeitiges Z 1300 Gespann zu, weil ich da noch nicht bei war um zeitgemäße Bremsen anzubauen.

Die anderen Gespann haben, wie Olaf es richtig bemerkt hat, gekoppelte Bremsen, d.h. einen zweiten Sattel am Beiwagen mit der Handbremse gekoppelt, bzw. intergral wie bei der Pan.

Jeder hat so seine eigene Technik, aber was Ati beschrieben hat, geht technisch (fahrtechnisch) wirklich gar nicht!

Das muss schnellstes nachgebessert und optimiert werden!!!

Denn die eigenen Knochen sind nicht so einfach zu reparieren wie eine Bremsanlage an einem Gespann.

Allen eine unfallfreie Fahrt und einen schönen Tag

Willy
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Beitragvon FredB » 25. Oktober 2011 10:04

"Man kann immer günstig was zusammen kaufen. Wenn man die Vita nicht kennt oder die Leute, die vorher dran rum gedoktert haben, kann das viel teuerer und gefährlicher werden als ein frisch umgebautes."

Ich glaube, das ist ein zentraler Punkt, der verm. oft unterschätzt wird. Ich habe mein Gespann (FJ Comete) letztes Jahr gekauft.Technisch weitgehend in Ordnung. Weitgehend. Habe die Kiste trotzdem über Winter zerlegt, Fahrwerk, Lagerungen etc. kpl. neu aufarbeiten lassen, die Bremsanlage modifiziert (damit das Ding auch sauber geradeaus bremst) usw. Das habe ich mangels eigener Erfahrung auch machen lassen. Hat richtig Asche gekostet, aber DAS hat sich gelohnt. Fahr- und Bremsverhalten ist kein Vergleich zum vorherigen Zustand! Sicherheitstechnisch m. E. unbedingt ein MUSS, dass so ein komplexes Fahrzeug nur top gewartet auf die Straße geht, um die verzwickte Fahrphysik wenigstens ein bisschen im Griff zu haben.

Das liest sich jetzt nach dem Eingangsposting vielleicht wie nachkartende Besserwisserei, ist aber bestimmt nicht so gemeint.
R.
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Beitragvon Nattes » 25. Oktober 2011 10:29

Wie man bei anderen von mangelnden technischen Standards sprechen kann, (ohne das Gespann je gesehen zu haben), und gleichzeitig aber selbst auf die Bremsleistung der Hinterradbremse zu verzichten, erschließt sich mir leider nicht.
Würde mich interessieren, womit man dieses Verzicht begründet.

Auch kann ich mir nicht vorstellen, das, wenn man normalerweise nur vorne bremst, dies in einer plötzlichen Gefahrensituation anders sein sollte.

Da stellt sich dann für mich auch die Frage, ob solche Ratschläge der Ati nun nützen, oder doch eher dazu führen, sie noch mehr zu verunsichern.

Gruß Norbert


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Beitragvon saschohei » 25. Oktober 2011 11:24

@FredB:Du hat es richtig beschrieben:

Wer selbst keine elementaren Kenntnisse bezüglich der Bremstechnik hat, sollte es machen lassen, von jemanden der AHNUNG von der Materie hat.

Da ist jeder Cent sicher gut angelegt und dient nicht nur der eigenen Sicherheit, sondern auch der anderer.

Und der Fahrspaß mit einem sicher bremsenden Gespann ist auch jeden Cent wert, FredB wird es wisssen, den selbst im schlechten Zustand sind die Cometen besser als die meisten anderen Gespanne....


@Norbert: Naja, mir war schon klar, dass es irgend jemanden wieder zu einem Statement verleitet, weil ich dass mit meiner Bremstechnik so unglücklich formuliert habe.

Aber es ist eben so, wie FredB auch richtig gepostet hat: Man muss den Gesamtzusammenhang kennen und die Vita von Fahrer und Fahrzeug.

Im Klartext: Ich fahre, auch im Alter immer noch eher flott durch die Landschaft, solo, mit dem Gespann und manchmal in der Dose.

Ich bremse auf trockener Straße solo immer nur mit der Vorderradbremse, nur wenn Schnucki hinten drauf sitzt, benutze ich ganz selten die hintere Bremse mit - allerdings nur zur Stabilisierung vor Kurven bei ordentlich Speed.

Ansonsten reicht die vordere Bremse immer und bei allen Mopeds locker aus, in nahezu allen Verkehrssituationen.

Entscheidend ist ja immer das eigene Bremsverhalten, und da ist es so, dass ich auf Landstraßen meistens an der Haftgrenze verzögere, also wenn der Reifen schon deutlich walkt und anfängt beim abwinkeln leicht zu schmieren. Dann hat das Hinterrad nahezu keinen Bodenkontakt mehr und kann dementsprechend auch keinerlei Bremsleistung mehr übertragen.

Wenn meine überaus sicherheitsbewußten Kumpels vorn und hinten in die Eisen gehen, weil sie denken, es reicht sonst nicht mehr, fass ich den Bremshebel noch nicht mal an.

So unterscheiden sich also schon mal die Ausgangssituationen.

Ergo: Auch bei Notbrmesungen bin ich absolut sicher und kann mich jederzeit auf meine Motorik verlassen, weil ich quasi jeden Tag "Notbremsungen übe".

Andere erschrecken sich, überbremsen die Fuhre oder schmeißen sie gleich ohne Grund in die Botanik.

Bei Regen ist das natürlich anders, da nutze ich die hintere Bremse sehr wohl mit, sowohl bei normaler Fahrt, als auch bei Notbremsungen - ist ja klar.

Beim fahren zu zweit ist die hintere Bremse eigentlich wirksam, aber unnötig, weil die Verzögerung, die schon alleine moderene Bremsen am Vorderrad schaffen für den Hintermann nicht mehr wirklich witzig sind.

Wir, also mein Schnucki und ich, fahren ab und zu sehr zügig, auch auf Nordschleife und Co, und selbst da nutze ich die hintere Bremse selten.

Aber: Das ist hier kein Rezept für andere und auch keine Rechtfertigung für meine Bremstechnik - es ist halt meine ganz individuelle.

Und, komischerweise, habe ich prozentual viel weniger haarsträubende Situationen zu meistern als die meisten meiner so übervorsichtigen Kollegen, wie kann denn das sein???....

Ganz einfach. Es ist sehr wohl ein elementarer Unterschied wie man ständig bremst!

Wer, Deiner Empfehlung folgend, immer mit beiden Bremsen bremst, aber eher langsam unterwegs ist oder sehr zeitig verzögert, wird bei einer Notbremsung mit fahrdynamischen Abläufen konfrontiert, die er dann mangels Praxis gar nicht mehr beherrschen kann!

Es ist also jemand, der ständig an der Haftgrenze verzögert, IMMER im Vorteil, weil er dann das Fahrzeug auch in Notsituátionen sicher beherrscht.

Und wenn es dann trotzdem nicht "reicht", wäre der sicherheitsbewußte Fahrer, der immer alle Bremsen einsetzt, längst zum erliegen gekommen....

Mein Reifenverschleiß spricht natürlich auch eine deutliche Sprache, der ist in der Regel eher, maximal aber zeitgleich mit dem hinteren fällig, auf der Pan, eigentlich mein Universalmoped für alle Tage, hält der Reifen vorne keine 5.000km (Michelin Pilot Road II).

Ist mir aber schnuppe.

Wie hart ich oft im Alltag bremse wird mir immer erst dann bewußt, wenn ich mit anderen fahre oder Leute hintendrauf mitnehme (mache ich möglichst seltenb).

Bremsen beim Gespann: Ich hatte geschrieben, dass NUR eines meiner Gespanne, nämlich eine kürzlich erworbene Z 1300 noch die original EML-Schei.... als "Bremse" verbaut hat.

Damit kann man eigentlich gar nicht fahren, aber ich ändere das demnächst, wenn ich die Zeit habe.

Solange bremse ich damit NUR vorne, aber, ich hatte es geschrieben, bei Notbremsungen hinten und Seitenwagen mit.

Dein Argument, ich könnte mich, ohne ständig alle Bremsen zu nutzen bei Notbremsungen nicht schnell genug "umstellen" stimmt so nicht ganz.

Alle meine Kumpels (die mit Gespannen) haben Teil - oder Vollintegralbremsen, und die bremse ich jederzeit mühelos mit meiner Vorderradbremse aus - gar kein Thema.

Was sagt uns das?????

Das sagt uns, dass für den einen Fahrer bereits eine panische Notbremsung ansteht, während für einen anderen Fahrer überhaupt kein Problem besteht.

Gerade auf dem Gespann muss man immer, egal wie langsam oder schnell man unterwegs ist, schon wegen der Asymetrie des Fahrzeugs, sehr vorausschauend fahren.

Auch mir sind meine Knochen heilig.

Insofern habe ich Ati, denke ich, richtig empfohlen, sich mit dem alten Gespann in fachkundige Hände zu begeben - und Olaf, der das Gespann offensichtlich kennt und ansonsten ja auch hier DER technisch fundierte und versierte Crack ist, hat das so ähnlich bestätigt.

Unser privater Bremstest, den ich in meinem vorigen Fred beschrieben hatte, ist übrigens genau aus so einer unqualifizierten Äußerung entstanden. Da hat ein Kumpel hier zum Besten gegeben, wie sicher und toll er mit seinem Geraffel bremsen könnte usw.

Viele haben ihm zugestimmt.

Nach 10 km Autobahn morgens um 5 Uhr und etwa 30 Bremsversuchen (mit verschiedenen Mopeds und Gespannen) aus verschiedenen Geschwindigkeiten waren ALLE ganz kleinlaut und mussten mir zustimmen, dass es immer am sichersten ist, den KOPF einzuschalten, der ist IMMEr die beste Bfremse von ALLEN!!!

Dazu kommt noch, dass die tonnenschwere Blechdose zwar wirklich unfassbare Beschleunigungswerte und noch unglaublichere Bremswerte auf die Straße bringt, es aber durchaus auch noch besser bremsende Autos gibt.

Geht eben nichts über eigene Erfahrungen - und ein bißchen technisches Verständnis schadet auch nicht.

Ich hoffe, dass ist nun geklärt und jeder fährt so, wie er es verantworten kann und wie er sich sicher fühlt, dann kann nichts schief gehen und wir alle haben weiterhin unseren Spaß.

Liebe Grüße und allzeit gute Fahrt

Willy
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Beitragvon JürgenL » 25. Oktober 2011 11:46

Hallo,
Bevor wir nicht genau wissen was passiert ist alles reine Spekulation. technisches Problem oder Fahrfehler sind nun mal 2 verschiedene paar Schuhe.

Grüße,
Jürgen
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Beitragvon Crazy Cow » 25. Oktober 2011 11:59

Nattes hat geschrieben:Wie man bei anderen von mangelnden technischen Standards sprechen kann, (ohne das Gespann je gesehen zu haben), und gleichzeitig aber selbst auf die Bremsleistung der Hinterradbremse zu verzichten, erschließt sich mir leider nicht.
Würde mich interessieren, womit man dieses Verzicht begründet.


Ist alles hundertmal beschrieben worden hier im Forum. Warum kann man beim Bremsen einen Stoppy machen und keinen Wheely? Beim Gespann liegt das Hinterrad näher an der Kippachse als beim Solomopped.

Auch kann ich mir nicht vorstellen, das, wenn man normalerweise nur vorne bremst, dies in einer plötzlichen Gefahrensituation anders sein sollte.


Ja, die Vorstellungskraft der Menschen ist verschieden. Das ist aber doch voll normal, oder?

Da stellt sich dann für mich auch die Frage, ob solche Ratschläge der Ati nun nützen, oder doch eher dazu führen, sie noch mehr zu verunsichern.

Gruß Norbert


,


Wenn die Ratschläge dazu führen, Ati zu verunsichern, haben sie schon einen guten Zweck erfüllt. Ich nehme an, sie hat das hier nicht nur beschrieben, um ein Schulterklopfen zu bekommen und ein "Weiter so!" zu hören.
Ich kann mir hingegen sehr gut vorstellen, dass ein Gespann, das bei einer Bremsung aus 150km/h nicht mit zwei Fahrspuren auskommt, schlingert und sich überschlägt, schon verbesserungswürdig ist oder dazu angetan, einen zweiten Mechaniker drüber schauen zu lassen. Egal, ob es geregnet hätte, oder wie scheixxe der Fahrer drauf wahr. Ich hätte mir auch vorstellen können, dass jemand offizielles das Gespann wegschliesst und untersuchen lässt. Und ich kann mir auch gut vorstellen, dass der TÜV keinen Bock mehr hat sich argumentativ mit Gespannfreaks auseinander zu setzen...


@Ralph: Sag´s nicht, ich weiß es juckt dich in den Fingern. Schwenker spielen m.E. in einer ganz anderen Liga. Alle Fahrer gleichen den einseitigen Zug durch Maschinenneigung aus. Das Ergebnis ist beeindruckend, ich hab´s gesehen. Das geht halt beim starren Gespann nicht.
Gute Fahrt, Gruß
Olaf
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Beitragvon Nattes » 25. Oktober 2011 12:02

Danke Willy.

Ich hab aus deinen Ausführungen auf jeden Fall wieder einiges gelernt.

1. Hinterradbremsen sind völlig unnötig und höchstens für Leute gedacht, die nicht Motorrad fahren können.

2. Noch das eine oder andere, das mir aber im Grunde schon länger klar ist. :-)

Ich wünsche allzeit gute Fahrt und weiterhin viel Glück.

Norbert
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Beitragvon JürgenL » 25. Oktober 2011 12:03

saschohei hat geschrieben:Entscheidend ist ja immer das eigene Bremsverhalten, und da ist es so, dass ich auf Landstraßen meistens an der Haftgrenze verzögere, also wenn der Reifen schon deutlich walkt und anfängt beim abwinkeln leicht zu schmieren. Dann hat das Hinterrad nahezu keinen Bodenkontakt mehr und kann dementsprechend auch keinerlei Bremsleistung mehr übertragen.

Mir soll es egal sein, aber so verschenkst du im Notfall Meter. Es ist richtig das das Hinterrad während einer Vollbremsung immer weniger Bremskraft überträgt durch die dynamische Radlastverschiebung.
Aber wenn du vorher schon die Hinterradbremse mitbenutzt d.h. solange es noch Bodenkontakt hat ist dein Bremsweg einfach kürzer. Idealerweise sollte man die Hinterradbremse einen kleinen Moment vor der Vorderradbremse nutzen (wenn man das kann), das ist dann der Idealfall.

grüße,
Jürgen
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Beitragvon Crazy Cow » 25. Oktober 2011 12:58

JürgenL hat geschrieben: Es ist richtig das das Hinterrad während einer Vollbremsung immer weniger Bremskraft überträgt durch die dynamische Radlastverschiebung.
Aber wenn du vorher schon die Hinterradbremse mitbenutzt d.h. solange es noch Bodenkontakt hat ist dein Bremsweg einfach kürzer. Idealerweise sollte man die Hinterradbremse einen kleinen Moment vor der Vorderradbremse nutzen (wenn man das kann), das ist dann der Idealfall.

grüße,
Jürgen


Siehst du, du sagst es doch auch.
Das bedeutet aber auch, dass du auch den Prozess der dynamischen Lastverschiebung betrachten musst, nicht nur den linearen Bremsvorgang.
Das Seitenrad und das Vorderrad liegen auf der Kippachse, das Hinterrad dahinter. Während des Bremsvorganges nimmt die Radlast auf Seiten- und Vorderrad stetig zu, die Bremsleistung wird größer, die Radlast auf dem Hinterrad nimmt stetig ab, wie auch seine Bremsleistung.

Man kann die Kombination Hinterrad- und Seitenbremse nur für eine Geschwindigkeit und an einen Ladezustand anpassen, der ändert sich aber, wie du ganz richtig schreibst.

Das führt dazu, dass das Gespann bei ungewohnt hohen Geschwindigkeiten und Betätigung der Fussbremse zunächst stark nach rechts zieht und der Zug weiter zunimmt. Man lenkt gegen und/oder lockert die Bremse, woraufhin das Gespann nach links zieht.
Im Idealfall, und so handelt der Mensch im Stress, packt der Fahrer voll in die Eisen, Vorderrad und Seitenrad haben die gleiche Verzögerung und das Teil läuft geradeaus. Überbremst das Vorderrad, zieht die Fuhre nach links, lockert man die Handbremse, zieht sie spontan nach rechts.

Sowas ist doch scheixxe. Der Mensch handelt im Stress und in Gefahr instinktiv, das ist ergonomisch tausendfach belegt und muss nicht hinterfragt werden. Beim Bremsen darf man keinen Spruch aufsagen müssen...

Man stelle sich vor, man holt sein Auto aus der Werkstatt ab und der Meister sagt: "Aber denken Sie bitte dran, bei einer Vollbremsung nicht auskuppeln, oder wenn, gleichzeitig die Klimaanlage abschalten, sonst stirbt der Motor ab und der Bremskraftverstärker hat keine Leistung."

Und der TÜV sagt: ja, das ist normal, aber das ist kein Mangel. Und der Gutachter nach einem Unfall sagt: das war eindeutig ein Fahrfehler. Der Fahrer hat ausgekuppelt, aber nicht die Klimaanlage abgestellt.

Bullshit! Der Motor hat nicht ab zu sterben und ein Gespann hat geradeaus zu bremsen, sonst hätte der Mechaniker leichte Schläge auf die Fontanelle verdient, oder sonst wie in Haftung zu treten, fertig. Sonst wird das nicht besser.

Fußbremse bei Gespannen mit entspr. Leistung nur als Intergralbremse. Vorderrad vorn und seitlich, dann verzögert auch das Hinterrad. Ist meine Meinung.
Gute Fahrt, Gruß
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Beitragvon saschohei » 25. Oktober 2011 13:43

@ürgen: Ich wage doch Dir etwas zu wiedersprechen...

Wir hatten ja hier den NOTFALL angenommen, und da geht es um Sekundenbruchteile. Moderne Motorräder verzögern beim Griff an den Bremshebel derart rabiat, dass das Hinterrad quasi schon beim Griff an den Hebel vorn den Bodenkontakt verliert - da trägt dann NICHTS mehr zur gemeinsamen Bremsverzögerung bei!!!

Wohlgemerkt, ich redete von Solomaschinen bei eher sportlicher (meiner) Fahrweise.

Und mit MEINEN Mopeds!

Beim Chopper (solo) sieht die Sache natürlich völlig anders aus, da macht es Sinn und ist nötig IMMEr hinten mit zu bremsen.

Beim Gespann schließe ich mich, wie fast immer, den Ausführungen von Olaf vorbehaltlos und überzeugt an.

Er hat recht, wenn er sagt, dass ein Gespann zwingend beim bremsen die Spur halten MUSS!!!!

Ohne wenn und aber und ohne persönliche und situationsbedingte "Anpassungen"...

Denn das wird nichts im Ernstfall!

Sonstige technische, persönliche oder esoterische Ausreden gelten ebenfalls nicht!

Ein Gespann muss nun auch nach meiner Meinung nicht verzögern wie der Maybach. Aber die Spur halten und ohne Herzklopfen in überschaubarer Wegstrecke sicher zum stehen kommen, DAS MUSS MÖGLICH SEIN!

Ich kenne Gespanne, von namhaften Gespannbauern "gefertigt", die sind nicht in der Lage innerhalb der derzeit geltenden Abstandsvorschriften (halber Tachoabstand) so zu verzögern, dass sie dem voiraus fahreden Verkehrsteilnehmer nicht hinten drauf donnern.

Ich habe nach meinen Fred auch einige private Mails erhalten, dazu mal zusammen gefasst:
Wir sind ALLE Verkehrsteilnehmer, egal mit welchem Untersatz.
Und das Argument, moderne Autos sind von uns nicht von Interesse greift viel zu kurz. Die meisten Unfälle zwischen Mopeds und Autos werden nämlich genau von diesen mitverschuldet.

Und da finde ich es schon bemerkenswert, wenn moderne Autos bei der Verzögerung von z.B. 100 auf Null teilweise 20 (zwanzig) Meter weniger bernötigen als Mopeds - von Gespannen, deren Bremsanlage nicht korrekt eingestellt sind, reden wir da noch gar nicht.

An diesen Werten müssten auch wir uns messen, wenn wir jederzeit SICHER unterwegs sein wollen.

Trotzdem weiterhin gute Fahrt und allzeit intakte und zuverlässige Bremsen..

Willy
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Beitragvon JürgenL » 25. Oktober 2011 14:07

saschohei hat geschrieben:@ürgen: Ich wage doch Dir etwas zu wiedersprechen...
Wir hatten ja hier den NOTFALL angenommen, und da geht es um Sekundenbruchteile. Moderne Motorräder verzögern beim Griff an den Bremshebel derart rabiat, dass das Hinterrad quasi schon beim Griff an den Hebel vorn den Bodenkontakt verliert - da trägt dann NICHTS mehr zur gemeinsamen Bremsverzögerung bei!!!
Wohlgemerkt, ich redete von Solomaschinen bei eher sportlicher (meiner) Fahrweise.

Warum hat ein Motorrad dann überhaupt eine Hinterradbremse ?, müsste bei modernen Mopeds dann nicht mehr dran sein.
Und es stimmt nicht das das Hinterrad direkt den Bodenkontakt verliert, solange du noch die Hinterradbremse mitbestätigt hast du Bremsleistung d.h. dein Bremsweg wird kürzer.
Selbst an Integralbremsen moderner Sportmotorräder wird die Hinterradbremse mitbestätigt, warum wohl ?

Wie gesagt mir soll es aber egal sein.

grüße,
Jürgen
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Beitragvon JürgenL » 25. Oktober 2011 14:12

Crazy Cow hat geschrieben:Siehst du, du sagst es doch auch.


Die Rede war von Solomotorrädern, im Gespann stellt sich die dynamische Radlastverschiebung etwas anders dar. Da ist die Problematik des abhebenden Hinterrads nicht so das Riesenproblem wie bei Solos.

Ohne weitere Angaben zu dem Überschlag ist alles nur Spekulation.

grüße,
Jürgen
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Beitragvon Crazy Cow » 25. Oktober 2011 14:42

JürgenL hat geschrieben:
Crazy Cow hat geschrieben:Siehst du, du sagst es doch auch.


Die Rede war von Solomotorrädern, im Gespann stellt sich die dynamische Radlastverschiebung etwas anders dar. Da ist die Problematik des abhebenden Hinterrads nicht so das Riesenproblem wie bei Solos.

Ohne weitere Angaben zu dem Überschlag ist alles nur Spekulation.

grüße,
Jürgen


Ich schrub oben schon: Die Problematik ist viel gravierender als bei Solomtorrädern, weil der Abstand des Schwerpunktes zur Kippachse und der Abstand des Hinterrades zu ihr deutlich kürzer sind als bei der Solo zum Vorderrad, aber wirklich deutlich.
Die Kippachse läuft über die Radstehpunkte von Vorder- und Seitenrad. Der Hebel, der das Hinterrad lupft, im rechten Winkel dazu. Der gemeinsame Schwerpunkt liegt meist über dem rechten Fuß des Fahrers.

Es ist idiotisch, dass sowas überhaupt diskutiert wird.

Spekualtion ist es m.E. die Unzulänglichkeit des Fahrzeugs ausser acht zu lassen überhaupt in Betracht zu ziehen. Das ist imho genau so deppert wie der Spruch "menschliches Versagen" bei Flugzeugunglücken. Wenn Mensch und Maschine, die füreinander bestimmt sind, nicht miteinander zurechtkommen, ist es allemal das Versagen der Maschine. "Jedes Fahrzeug muss von jedem Fahrer störungsfrei zu bedienen und sicher zu fahren sein" ist der Grundsatz.

Alles andere ist nur eine haftungs- und versicherungstechnische Abwägung.
Gute Fahrt, Gruß
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Beitragvon saschohei » 25. Oktober 2011 15:15

Hallo Jürgen,

ich nun schon wieder - auch wenn Olaf es nochmals richtig dargelegt hat..

Wir redeten von einer NOTFALLSITUATION, wo ALLES in die Wagschale geschmissen wird, was möglich ist.

Und da stehen alle mir bekannten und gefahrenen modernen Mopeds auf dem Vorderrad - ohne jeglichen Bodenkontakt des Hinterrades.

Aber: Zum Glück ist das der Fall bei einer von zighunderttausend Bremsungen, der Notfall eben, der möglichst nie eintreten sollte.

Im Normalfall ist es gut und richtig auch hinten mitzubremsen - nur ICH mache es eben anders, aber ohne jemand dazu animieren zu wollen.

Wenn bei einer Notbremsung solo noch die kleinsten weiteren Parameter dazu kommen (kalte Pfoten, unterschätzte Fahrbahngriffigkeit, minimale Schräglage usw.) dann geht das ohnehin meistens schief - egal ob man hinten mitbremst oder nicht.

Und Deine Meinung, ein hochkommendes Hinterrad beim Gespann ist viel unproblematischer als bei einer Solo, hat Olaf ja bereits in das Reich der Fabel verwiesen.

Ich habe lieber jeden Tag Solomaschinen mit Hinterrädern, die beim bremsen Profil sparen, weil sie gar keinen Fahrbahnkontakt mehr haben, als nur einmal im Jahr ein hochkommendes Hinterrad am Gespann!!!.

Das geht dann nämlich wirklich blitzschnell, da hilft meistens auch ein guter Popometer nichts mehr um einen passablen Überschlag mit unkalkulierbaren Folgen zu verhindern - hat Olaf ausreichend verständlich erklärt.

Fazit aus diesen ganzen Beiträgen zu dem Eingangsfred ist und bleibt: Ein Gespann, dass bei einer Bremsung aus 150km/h zwei Fahrspuren benötigt, egal ob mit oder mit ohne Überschlag, gehört nicht auf die Straße!

Da muss technisch schnellstmöglich nachgebessert werden - auch wenn man nur langsam durch die Gegend bummelt.
Obwohl, 150km/h mit so einem XS - Gespann nun auch nicht mehr sooo langsam ist.

Umsomehr sollte die Bremsanlage dazu passend sein, in Dimensionierung und Auslegung.

Genau durch solche vermeidbaren Verkehrs/Unfallsituationen geben wir den Zulassungsorganen ungewollt Argumente an die Hand, Gespanne als unbeherrschbare Randgruppe zu verdrängen.

Hüten wir uns vor den nicht revidierbaren Folgen indem wir rechtzeitig solche Dinge fachgerecht abstellen.

Willy
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Beitragvon JürgenL » 25. Oktober 2011 15:51

saschohei hat geschrieben:Wir redeten von einer NOTFALLSITUATION, wo ALLES in die Wagschale geschmissen wird, was möglich ist.
Und da stehen alle mir bekannten und gefahrenen modernen Mopeds auf dem Vorderrad - ohne jeglichen Bodenkontakt des Hinterrades.

Oja, wir reden von einer Notfallsituation. Und wenn du dann so hinlangst das das Hinterrad sofort hochkommst verschenkst du Meter, denn dann machst du was falsch. Ideales Bremsen benutzt beide Bremsen solange es möglich ist.
Aber wie gesagt mir soll es egal sein, mach' es so wie du möchtest und gut ist das.

Und Deine Meinung, ein hochkommendes Hinterrad beim Gespann ist viel unproblematischer als bei einer Solo, hat Olaf ja bereits in das Reich der Fabel verwiesen.

Das habe ich nicht gesagt, ich meinte das das Problem mit dem hochkommenden Hinterrad nicht so schnell Auftritt wie bei der Solo.

Grüße,
Jürgen
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Beitragvon robby ausm tal » 25. Oktober 2011 17:11

8) Jungejunge. Irgendetwas mache ich falsch, ich bremse einfach........ :smt005
Grüße aus dem Bergischen!

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Beitragvon Crazy Cow » 25. Oktober 2011 17:16

robby ausm tal hat geschrieben:8) Jungejunge. Irgendetwas mache ich falsch, ich bremse einfach........ :smt005


Du hast wahrscheinlich auch schon lange nicht mehr dein Gespann gewechselt.

:?
Gute Fahrt, Gruß
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Beitragvon robby ausm tal » 25. Oktober 2011 17:24

:D Stimmt, warum auch. Ich wechsel zwischen 2 Solos und einem Gespann und bremse einfach wenn es denn sein muß.
Wenn ich mir nach einem Unfall Eure Ausführungen durchlesen müßte.....ich würde mir ein Cabrio kaufen!
Nach meinen GsD seltenen Unfällen habe ich mich immer wieder drauf gesetzt und es versucht und es hat auch geklappt!
Wie schon einer sehr richtig schrieb, drauf setzen und mal ein paar Meter "fühlen". :idea:
Grüße aus dem Bergischen!

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Beitragvon klimax » 25. Oktober 2011 18:10

Hallo Ati
Um noch mal auf das Wesentliche zurück zu kommen.
Wir wünschen Dir gute Besserung.
Der Rest ergibt sich schon. Ich habs so gemacht wie oben schon mal beschrieben und von Reitern bekannt : Nach dem Abwurf möglichst schnell wieder aufsteigen und behutsam anfangen.
Grüsse
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Beitragvon Hauni » 25. Oktober 2011 18:18

Wahnsinn.... :smt009
das sind ja mal wirklich hilfreiche Tipps für Ati :bash: :btt:

Hallo Ati:
Mein Vorschlag:
Steig einfach wieder auf, las es langsam angehen, sobald du dich "unwohl" fühlst fährst du etwas langsamer....notfalls wie ein Gespannanfänger auf freiem Parkplatz üben.....

Grüssle!!!

EditH: Der Beitrag von Klimax war zeitüberschneidend.
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Beitragvon Stefan » 25. Oktober 2011 19:10

@ Ati
Respekt!
Ich finde deinen Beitrag sehr couragiert.
Die Frage nach dem "Wie steig ich . . wieder auf" ist die Frage nach dem Weg.
Ist ein lösungsorientierter Ansatz.
Das "ob" bzw. "ob überhaupt nochmal", scheint für dich momentan nicht zur Diskussion.
Vlt liegt es daran: "Auf der anderen Seite, habe ich so eine Lust zu fahren."

Du machst mir nicht den Eindruck einer von Grund auf verängstigten Person.
Traumatisiert /geschockt, bis du!
Angst ist was unspeziefisches, nicht greifbar, eine Grundstimmung.
Du weißt genau, wovor du dich fürchtest!

Deshalb stellst du auch die richtigen Fragen:
"Ehrlich gesagt..................weiß nicht was tuen?
Trau ich mir....... trau ich dem Gespann?"

Hast du dich intuitiv oder bewußt als erstes genannt?!?:
Bleib ruhig, das wird wieder!
Gewinne Gewissheit, dein Temperament jederzeit auf halber Flamme zu halten.
Du brauchst anfänglich das Vertrauen, dich immer unter deinen Möglichkeiten zu bewegen.
Besonders wichtig, bei ggfs. unerwartet, auftretenden Déjà-vus!
(sind normal, also nicht erschrecken)
Deine Grenzen kannste auf nem Lehrgang oso erfahren.
Wie fährst du Auto, Mopped o. Mofa - defensiv??? > dann mach's mit dem Gespann auch so!!

". . . . trau ich dem Gespann?" - bzw. dem Gespannbauer/schrauber (Anm.Stef.)
Die Frage allein beinhaltet schon einen Teil der Antwort.
Die Sicherheit der Fahrzeugtechnik und dein Vertrauen in diese, ist oberstes Gebot!
Verstärkt durch die obigen Beiträge und deinem Gefühl der Unsicherheit, wirst du nicht um hin kommen,
das Gepann von jemandem unbhängigen checken zu lassen.
Du musst doch wissen, was du da unterm Bobbes hast.

Also guck, dass du deinen Kopf frei bekommst.
I.Z. lass dir das Gespann von deinem Schrauber mit nem Hänger bringen
und dann gibst es erst mal weiter zum Begutachten.
Alles andere würde deinen Vorbehalten nicht gerecht werden.
Ohne Klarheit über den technischen Zustand, ist es u. U. wie ein gefühltes "Damoklesschwert" über dir.
Also was soll es, gib das XSchen zu nem seriösen Checker.
Die Saison ist eh schon fast vorbei!

Stefan
der meint: Ohne ein gewisses Talent, kein Spaß am Gespannfahren!
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Beitragvon Stephan » 25. Oktober 2011 20:10

Tja, ein bisken weniger Tiefe im Thema wäre manchmal auch nicht schlecht. Ich bin froh, daß ich da keine Tips zu geben kann. Ich bin dafür zu simpel gestrickt. Trotz dem ein oder anderen auf die Fresse hauen, steig ich immer wieder einfach nur auf und weiter geht es. Immerhin leg ich mich nicht zweimal wg der gleichen Dummheit hin. . .

Selbst Ausführungen zum Thema "Wo, wie, warum. Bremsen leicht gemacht" kann ich erst nach einer Runde um den Block machen. Da ich seltens drauf achte. Bin ein schlechter Fahrlehrer.

Aber eins ist sogar mir Simpel klar, entweder war die Fahrerin keine Vollbremsung aus der Geschwindigkeit gewohnt oder die Kiste ist Bremsenmässig scheisse drauf.


Da frag ich mich dann schon mal, bei aller Liebe Leute, warum reden wir denn immer wieder davon, daß man solche Sachen üben muß?!? Immer wieder schreiben wir davon, daß ein Gespann bei den Bremsen nur auf einen Kompromiss eingestellt werden kann. Leer, Gepäck, voll Beladen. Und dann haben wir noch nicht über die Streckenverhältnisse gesprochen. Und deswegen üben. Es sollte sich doch keiner einbilden, daß er irgendeinen Blödsinn kann, wenn's drauf ankommt. Ohne vorher jemals das mal geübt zu haben.


Erinnert mich an die Sache mit dem Angststreifen beim Moped. Das ist keine Reserve, da nie gebraucht, da der Fahrer gar nicht weiß, was da alles noch an Reserve drin steckt. Oder an die Damen und Herren Solisten, die sich immer schön an alle Gesetze halten. Und im Ernstfall kommen se' dann mit den physikalischen nicht klar. . .


Zusammenfassend, Ati, lass das Gespann mal von jemand anders wg der Bremsen kontrollieren. Und danach Bremsen üben und wieder fahren.


Stephan :smt025
„Für wissenschaftliche Entdeckungen geb mir Scott, für Schnelligkeit und Effizienz der Reise geb mir Amundsen, aber wenn eine Katastrophe eintritt und alle Hoffnung verloren ist, gehe auf die Knie und bete für Shackleton.“

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Beitragvon Crazy Cow » 25. Oktober 2011 20:50

Ati ist keine Anfängerin. Sie hat nach eigener Erzählung mal den Motorradführerschein gemacht und sich ein Gespann gekauft, nie wirklich eine Solo gefahren. Und ihre XS 850 war auch kein Leichtgewicht und keine lahme Ente.

@Ati: Ich glaube auch nicht, dass du Angst hast, das würde nicht zu dir passen. Man wird nur vorsichtig und nachdenklich, gelle? Könnte ja wieder passieren, obwohl es so lange gut gegangen ist.
Gute Fahrt, Gruß
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Beitragvon JürgenL » 25. Oktober 2011 21:11

Stephan hat geschrieben:Aber eins ist sogar mir Simpel klar, entweder war die Fahrerin keine Vollbremsung aus der Geschwindigkeit gewohnt oder die Kiste ist Bremsenmässig scheisse drauf.

Das ist genau die Frage dies es zu klären gilt. Da wir das nicht wissen ist alles Spekulation

Da frag ich mich dann schon mal, bei aller Liebe Leute, warum reden wir denn immer wieder davon, daß man solche Sachen üben muß?!? Immer wieder schreiben wir davon, daß ein Gespann bei den Bremsen nur auf einen Kompromiss eingestellt werden kann. Leer, Gepäck, voll Beladen. Und dann haben wir noch nicht über die Streckenverhältnisse gesprochen. Und deswegen üben. Es sollte sich doch keiner einbilden, daß er irgendeinen Blödsinn kann, wenn's drauf ankommt. Ohne vorher jemals das mal geübt zu haben.

Vielen Dank für diese Zeilen, das trifft auf das Fahren im allgemeinen zu. Ich kann mich noch gut erinnern als ich mal ein Offroadtraining mit der GS gemacht habe. 20 Jahre auf dem Motorradbuckel und man hält sich für einen guten Fahrer. Und dann kommen diese Profis daher und norden dich erstmal richtig ein. Das Motorrad fahren viel mit Automatismen zu tun hat, das man sich selbst immer wieder hinterfragen muss, das Erfahrung von fahren kommt und üben, üben, üben.
Und wenn man sich darauf einlässt kann man anfangen den Mist zu ändern den man sich vorher zusammen gefahren hat.

grüße,
Jürgen
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Beitragvon R100 » 27. Oktober 2011 13:31

Hallo ati,

hast ja echt Schwein gehabt.

Ich hab bisher nur einen Crash mit dem Gespann gehabt, kleiner Auffahrunfall, nicht weiter tragisch.

Solo sah´s schon anders aus, allerdings war ich nie selbst schuld.
Nach dem ersten Sturz, auf Rollsplitt, hab ich lange gebraucht um wieder zum "normalen" Fahren zurückzufinden.
Jeder ist anders, der eine steigt wieder auf´s Motorrad als wäre nix gewesen, der andere braucht einige Zeit und ein weiterer packt´s gar nicht mehr.

Im Endeffekt musst du Entscheiden ob du wieder fährst.
Ich wünsch dir, dass du die richtige Entscheidung fällst.


Gruß
Tom
einerlei an welchem ort, einfach von zu hause fort
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Beitragvon keysch » 27. Oktober 2011 18:26

Hey Ati
Einfach wieder aufsteigen und fahren.
Ich hatte 2005 einen schweren Motorradunfall und habe 4Monate im Rollstuhl gesessen mit der Botschaft das man mir meinen Fuß abnehmen wollte. Aber an den Tag als ich aus dem Krankenhaus gekommen bin habe ich mir sofort ein neues Möppi gekauft. War für mich die beste Medezin wieder gesund zu werden.Und der Fuß ist auch noch dran. :grin:
Als ich wieder einiger maßen mit Krücken laufen konnte bin ich wieder Motorrad gefahren.
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Beitragvon Stefan » 27. Oktober 2011 18:57

keysch hat geschrieben:. . . habe ich mir sofort ein neues Möppi gekauft.

Genau darin liegt das Problem. Ati will/ kann sich kein neues Gespann kaufen.
Da sie einen teilweise Filmriss hat, kann sie nicht einschätzen:
Fahrfehler oder technische Unzulänglichkeit oder ne Verkettung von Beidem.

Die seelische Komponente hat Ati gut im Griff, was ich so lese, z.B.
:smt023 Keine Autobahn :smt023
Aber das (noch) fehlende Vetrauen in die Technik. . .
Grad nach den obigen, sehr eindeutigen Schilderungen, kann ich verstehen,
dass sie jemanden aus der Nähe Münster sucht,
der beim Abholen des Gespanns am Montag etwas mit drauf schauen könnte/wollte.
http://forum.dreiradler.org/viewtopic.php?t=8874
Was heisst Nähe Münster?
5Km-15-50-60Km oder das, was man so an nem Sa/So abspult, um ne Tasse Kaffee in Paris zu schlürfen?

Leider bin ich technisch/fahrwerksmässig ne Vollniete,
bringt also nix, und wo ich nix von verstehe, da sag ich auch nix ;-)

Liebe Grüsse
Stefan
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Beitragvon Yachtie » 27. Oktober 2011 20:04

kann leider auch nicht helfen - bin weder in der Nähe, noch erfahren genug in Fahrwerksdingen
Chris der Yachtie

Stell dir vor, es ist TÜV und keiner geht hin


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Re: Wie steig ich nach Unfall wieder auf?

Beitragvon Feinmotoriker » 29. Oktober 2011 13:55

Hallo Ati,

Ich lese jetzt seit ein paar Tagen Deine Beiträge. Also diesen hier mit dem Unfallhergang und das Hilfegesuch im anderen Fred.

Meine Meinung:
1. Wenn Dein Gespann bei einer Bremsung bei 150 km/h so ins Trudeln gerät, daß Du die Kontrolle verlierst, stimmt irgendwas grundlegendes nicht.
(Fahrwerksgeometrie, Stoßdämpfer, Reifenkombination und vor allem die Ausführung der Bremsanlage)

2. Wenn Du so viel Gefallen am Gespann-fahren hast, verkauf sie nicht.


Mein Angebot:
bring mir das Gespann auf dem Anhänger und ich sehe alles durch und mache es fahrbar. Bzw. ich messe das Fahrwerk nach und wir besprechen, was gemacht werden soll und ob Du das machen lassen möchtest (finanziell gesehen)
Ich bin jetzt kein "Gespannbauer" aber Zweiradmechaniker-meister mit eigener Werkstatt und habe durch die letzten 8 Jahre elf Motorräder zum Gespann umgebaut. Und ich bin ziemlich der einzige in Hamburg, der sich gewerblich mit Gespannen auseinander setzt.

Mein Stundensatz liegt bei €54,-- incl MwSt. (nur, um mit offenen Karten zu spielen)

Der zweite Vorschlag wäre, Du kommst ohne Gespann unverbindlich vorbei, bringst Fotos von Deinem Gespann mit, damit ich mir die Situation besser vorstellen kann. Bei der Gelegenheit kannst Du mal ein paar Meter mit meinem (komplett selbst gebauten ) Gespann fahren, um zu "erfahren", wie sowas fahren kann 8und vor allem, wie sowas bremst, wenn das ordentlich gemacht ist.
Danach entscheidest Du dich, ob Du das Vertrauen hast, das Motorrad her zu bringen und ob es dir das wert ist.

Das ist mein Motorrad:

Bild

Du kannst auch gern erstmal anrufen. 040 - 432 71 444 (Mo-Fr zw. 9 und 19 Uhr)

Schöne Grüße, Claus


ZEITLOS Motorradwerkstatt
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Beitragvon Yachtie » 29. Oktober 2011 14:39

:smt023
Chris der Yachtie

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Beitragvon scheppertreiber » 29. Oktober 2011 15:59

Paßt. Mach das mal ...
frisierte Dnepr MT11 "Toter Oktober" * frisierte Guzzi 1000SP "donnaccia rossa" * 1000SP solo natur "milanese nera"
http://murxvonmarx.de
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Beitragvon Herbert aus Hamburg » 29. Oktober 2011 16:05

Und : Claus hat auch diverse Gespanne von namenhaften gefeierten
Gespannbauern eingestellt bekommen , bzw.auf fahrbar getrimmt wo
die Eigner sich schon von o.g. Spezialisten anhören mußten das sie nicht fahren könnten . Und siehe da - sie konnten doch fahren , und zwar gut !
Aber wer nimmt schon gerne (Meß)Werkzeug in die Hand wo man genausogut irgendwas teures verkaufen kann , kwasi ...
Mit religiösen zu diskutieren ist, als würde man Schach gegen eine Taube spielen.
Es ist gleichgültig, wie gut man das Spiel beherrscht,
die Taube wird die Spielfiguren umschmeißen, auf das Brett kacken und herumstolzieren, als habe sie gewonnen.
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Beitragvon saschohei » 29. Oktober 2011 17:06

Dem kann ich auch uneingeschränkt zustimmen!

Ich kenne Claus und seine Werkstatt auch und bin sicher, er kann Dir in technischer Sicht weiterhelfen.

Und wenn Du dann eh schon hier in der Gegend bist, komm gerne auf einen Kaffee vorbei.

Liebe Grüße aus dem Norden

Willy
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Beitragvon Sietenwogenduebel » 30. Oktober 2011 15:08

Hallo Ati,
Mensch was haste mir´n Schrecken eingejagt.
Der Feinmotoriker weiß, was er tut. Mein Gespann war 2008 bei ihm, seit dem läuft es wie ein Gokart. Macht richtig Spaß.
Kopf hoch
und
Fahr vorsichtig
Zuletzt geändert von Sietenwogenduebel am 31. Oktober 2011 20:25, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Detti » 30. Oktober 2011 21:26

moin zusammen...........
Was für eine Frage Ati............
Aufsteigen weiterfahren.........
du wirst es eh nicht sein lassen, ausserdem hab ich mir den A.... nicht im Beiwagen der Emme abfrieren lassen damit dich so ein blöder Unfall vom fahren abhält......
Am besten abends gemütlich zum Biggegrill fahren , nen´Kaffee trinken und wieder nach Haus.......
die Routine kommt von allein wieder...........
Allerdings würd ich das gute Stück ´mal nachsehen lassen (Anschlüsse Rahmen etc....), aber das wurde hier ja schon erwähnt......

Gruss
Peter
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Beitragvon Nattes » 30. Oktober 2011 21:29

Hallo Peter! :-)

Schön was von dir zu lesen.

Fährst du noch Gespann?

Gruß Norbert
Wenn Gott gewollt hätte das Motorräder sauber sind,hätte er Spüli in den Regen getan.
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Beitragvon Detti » 30. Oktober 2011 21:42

Grüss dich Norbert.......... :grin:

i.M. hab ich kein Gespann aber zum Frühjahrstreffen vom Forum werd´ ich
wieder eins haben das ist sicher......
Muss doch mal die alte Truppe wiedersehen.........

Gruss
Peter
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