Richy hat geschrieben:Leider ist man als gemeiner Mieter dem Ganzen ziemlich ausgeliefert, man kann weder Solarzellen aufs Dach spaxen noch eine beliebige Heizung einbauen. Einzig den Stromverbrauch kann man drücken (ist bei uns ohnehin sehr niedrig), Heizen muss man aber trotzdem, vor allem, wenn die Fenster undicht sind und das Haus schlecht gedämmt (und auf beides hat man wiederum keinen Einfluß).
Mal eben ein Haus kaufen kann man bei den Preisen ohnehin vergessen, selbst wenn man schon einigermaßen Geld hat. Alles Mist...
Ich hatte ja beides, - früher Eigentum mit allen Rechten und Pflichten und das jährliche Augenrollen mit Magenschmerzen, wenn Heizöl gekauft werden musste - und jetzt die bequeme Mietwohnung im ersten Stock mit fast dem gleichen Schnitt wie unsere früher und der erträglichen monatlichen Gas-Abschlagzahlung.
In beiden Wohnungen sind raumhohe Südfenster auf de ganzen Breite, die manchmal im Sommer lästig werden können, aber über das Jahr eine Menge Energie sparen.
Über den Daumen gilt: das Senken der Raumtemperatur um 1°C spart 6% Energie. Ich denke, das gilt primär für den Bereich zw. 20 und 25 Grad. Seit Anfang März heizt nun also tagsüber die liebe Sonne, auch wenn sie nicht da ist und abends... ich koche und backe ja viel (mit Strom), seitdem ich in den Ruhestand getreten bin. Die Prozesswärme aus der Küche kommt als Abwärme der ganzen Wohnung zugute.
Ich habe hier so elektronische Zimmertemperaturfühler, die die Heizungsventile regeln. Küche, Bad mit Oberlicht und Schlafzimmer (tagsüber die Tür einen Spalt auf) müssen gar nicht geheizt werden. In Wohnzimmer und Büro hält sich eine Temperatur zw. 21 und 22°. Nur abends machmal ab 20.00h gehen die Ventile auf.
Bleibt Warmwasser und Strom. Evtl. profitieren wir auch von den Herrschaften, die unter uns wohnen, wohlhabend, nicht mehr ganz frisch, haben es gern komfortabel... Eine andere Form der Prozesswärme. Die hast du natürlich nicht, wenn du ebenerdig in Eigentum haust.
In Frankfurt gab es (wenigstens bis vor kurzem) eine Baugenehmigungspflicht für Balkonphotovoltaik. Die Genehmigung wurde aus "ästhetischen" Gründen nie erteilt. Frankfurt und Ästhetik, weißt Bescheid? Man sieht immer wieder, dass der lange Arm des Gesetzes keineswegs bis in die Landesparlamente (z.B. Bayern) oder bis in die Kommunen reicht. Manchmal aus bloßer Opposition, andere Male werden Entschidungsträger vielleicht zu wenig gelobt, manchmal ist es wohl reine Bosheit.
Ist wohl wie mit den Pressediskussionen darüber, was jetzt im Fall des Krieges zu tun ist. Die wenigsten Leute können sich vorstellen, wie schwer es ist, in einem so bevölkerungsreichen föderal regierten Land etwas durchzusetzen. Gibt es ein neues Gesetz, wird gegen geklagt. Zuständigkeiten und Instanzen. In Ungarn u.a. jibtet sowat nich.
Die Energiewende, dringend nötig, fängt also bei uns im Kopfe an, auch das Tempolimit, auf die da oben brauchen wir nicht zu warten. Ein Grad Raumtemperatur, 100 auf der Autobahn (s gibt keinen Zwang, schneller zu fahren), 70 auf Landstraßen (ist fast im ganzen Rhein-Main Geviet schon lange), die Häfte der motorisierten Wege just for Fun einsparen, kurze Wege mit dem Rad oder zu Fuß.
Oder wat?