dreckbratze hat geschrieben:stimmt. ich bin nicht olafs meinung, dass jeder führerscheininhaber mit jedem gespann klar kommen muss.
Das ist weniger meine Meinung als mehr die Anforderung des KBA an ein Serienfahrzeug für die Erteilung einer ABE.
Es gab zu allen Zeiten Sonderanfertigungen für Eierhändler, Glaslieferanten und neuerdings auch für Campingfahrzeuge, speziell gab es aber nach dem zweiten Weltkrieg Krankenfahrstühle (Velorex) und "Versehrtenumbauten". LLoyd Alexander z.B. mit zwei Handbremshebeln, Lenkspindeln (nicht etwa hydr. Servo) oder Handkupplung. Selbst Fahrschulwagen sind letztlich nichts anderes. Diese Umbauten wurden entweder schriftlich personalisiert, oder hatten beim Verkauf des Fahrzeugs wieder rückstandsfrei aus diesem zu verschwinden.
Das trifft auf all unsere Gespannumbauten nicht zu. Auch haben unsere Schätzchen den Kriegsdienst nicht verweigert, und sind als Serienfahrzeuge dank Guido Knopp täglich im ZDF und Tochterkanälen zu bestaunen. Vlt. haben sie sich so ihre Existenzberechtigung bewahrt. Aber selbst die waren eben Serienfahrzeuge und hatten ungeachtet ihrer Brems- und Motorleistung einen gewissen Sicherheitsstandard. Eines passte zum anderen.
Meine Meinung ist einfach die, dass es für diese Stimmigkeit und Fahrsicherheit stille oder eben niedergeschriebene Übereinkünfte zw. Gespannbauern, Selbstschraubern und bestellten Gutachtern geben sollte. Mit den neuen EU Verordnungen und dem TÜV Lastenheft sind wir dem tatsächlich ein Stück näher gekommen, jedenfalls was den modernen Straßenverkehr und Neuzulassungen betrifft. Es muss sich nur noch dieses Verständnis bei der Abnahme durchsetzen, tut es größtenteils auch. Ein TÜV Ing muss mit den gleichen Einsichten an einen Gespannumbau oder einen ungebremsten Schwenker gehen, wie der Erbauer.
Das Problem bleiben aber die Fahrzeuge aus der vergangenen, ungeregelten zeitlichen Grauzone, die nie wieder begutachtet werden müssen, die an Fahranfänger gelangen, oder auch von ihren Besitzern gefahren werden, die der Meinung sind, sie hätten alles im Griff, bis ins hohe Alter.
Bitte, das ist keine Mutmaßung dem armen Unfallopfer gegenüber. Ich meine nur aus eigener Fahrerfahrung, dass es brauchbare und unbrauchbare (gefährliche) Gespanne gibt.
Ich wäre sogar dafür, dass die unbrauchbaren auf dem Wege der HU identifiziert und nachgebessert werden sollten. Und das ist nun wirklich eine persönliche Meinung, aber ich würde auch nicht mehr mit einem SW und nur 25kg Radlast im Straßenverkehr fahren.