Was sich in Bremen weiterhin zu trug, darüber kann man nur spekulieren, ob man dabei war oder nicht, denn es entbehrte einfach jeder Logik. 20.000 Arbeiter verloren ihren Job, obwohl sie jedes Jahr 20Mio Mark Lohnsteueraufkommen erbrachten. Die Familie mit dem Stern im Kühler ("Entweder es ändern sich die Zahlen, oder es ändern sich die Gesichter") erbte das Gelände und die Tempo Matador Produktion, aus denen später der berüchtigte MB 100 hervorging.
Obwohl die Familie mit den Akkus ihren BMW Mann an der Spitze der Zerschlagung platziert hatte, erbte die nichts? Nicht einmal einen 4Zyl.Wasserboxer für das Hecktriebwagencoupé?
Gut, CFWs Patente waren auf der Höhe der Zeit, aber nicht mehr ihrer Zeit voraus. Aber es kehrte interessanterweise große Ruhe und neues Kapital in München ein, obwohl das Unternehmen immer noch krankte und im Gegensatz zu CFW nicht einmal viel produzierte. Aber mit CFW fiel auch ein bedeutender Wettbewerber weg und hinterliess ein Vakuum in vielen Marktsegmenten. Die entscheidende Wendung für die Entwicklung ihres Mittelklasseautos, das einen wassergekühlten 1500er 4 Zylinder Frontmotor hatte. Das Werk, das also fast an der Entwicklung seines neuen Modells erstickt war, wurde also auf wundersame Weise geheilt, obwohl oder weil sein kaufm. Boss gerade in Bremen verweilte ...
http://carimgs.mi9.com/bmw/5354/1962-bmw-1500-index.jpgEs war noch etwas Geld aus dem Beutel der Akkufamilie da und so erlaubte man der Werbeabteilung, einprägsame bayrische Blasmusik ein zu kaufen. Als die ersten Tantiemen an Dave Brubeck fällig wurden, war es natrürlich zu spät und so mischte man sein "Take Five" in rasanten Werbespots auf: "BMW - Freude am Fahren."
Man holte die Wanderarbeiter wieder, die vorübergehend Küchenschränke im niederbayrischen Umland zugesägt hatten und fragte sie, was sie gerne bauen würden. Getreu ihren Interessen schlugen sie Landmaschinen und Traktoren vor. Nicht, dass das die Akkufamilie ernst genommen hätte, aber man konnte ja mal schauen. Bei Allgaier war ja auch Wohlstand eingekehrt, nachdem Ferdinand P. über die Konstruktion geschaut, sein Design und sein Logo drauf gemalt hatte.
Es fand sich auch bald was, sogar im Bayrischen. "Isaria" Drillmaschinen stellte das Unternehmen her und Kleinfahrzeuge, vertrieb Roller und Kleinwagen unter dem Namen "Goggo" und hatte durch sichere Unternehmensführung dem sich ändernden Markt durch die Neuentwicklung von sportlichen PKW der Mittel- und der Oberklasse Rechnung getragen. Natürlich war das teuer geworden und in Wirklichkeit verkauften auch die sich nicht gut und so war der Herr Glas, so hiess der Besitzer, vlt. ganz froh über den Besuch aus München und das Interesse an seinen Autos, deren Motoren obenliegende Nockenwellen hatten, die absurderweise von einem bis dahin unbekannten "Zahnriemen" angetrieben wurden.
http://www.ultimatecarpage.com/images/large/1794-1.jpgBesonders das kleinere Coupé Glas 1300/1700 GT war mehr als interessant, mehr noch als die Landmaschinen und die Kleinzweitakter und konnte praktisch 1:1 als BMW 1600 GT ins weiss-blaue Programm übernommen werden, nein besser: trug dazu bei, dass es auf einmal ein abgerundetes zeitgemäßes Programm gab.
In München lief also auf einmal alles rund. Der eigene 1500er war doch noch fertig geworden, der Verkauf ging langsam los der "Glaserati 2600" ging in der gehobenen BMW CS Modellreihe auf, einen neuen 4 Zylinder für die Zukunft hatte man auch erworben und sogar ein ganzes Werk in Dingolfing. Und alles aus der Not und der Krise heraus. Ohne eigenes Geld, ohne großartige Verkaufserfolge, die kamen dann erst allmählich und damit auch die Entwicklung der berühmten 6 Zylinder. So geht das.
( Wie jetzt? Wie geht das?

)
Freude am Fahren, erst als der Reiz am Slogan verflogen war, ist ja auch schnell abgedroschen sowas, besann man sich auf seine ausgewanderten Motorradbauer. Sie waren etwas in Vergessenheit geraten und hatten nicht so viel Glück gehabt mit dem Aufbruch in eine neue technische Zukunft.
to be continued.