Seite 1 von 1

Rekordhalter in Flensburg - ich fasse es nicht

BeitragVerfasst: 19. März 2010 06:45
von muli
hallo zusammen,
heute morgen im radio gehört - der derzeitige rekordhalter in der verkehrssünderkartei in flensburg hat satte 350 punkte; gesammelt hat diese stattliche anzahl ein 20-jähriger der mittlerweile 58 mal auf einem frisierten mofa erwischt wurde :roll:

WIE KANN ES SOWAS GEBEN ???

der typ verstößt gegen nachfolgende vorschriften
- fahren ohne führerschein
- führen eines fahrzeugs mit erloschener betriebserlaubnis
- fahren ohne versicherungsschutz
- steuerhinterziehung

wenn er das erste mal erwischt wird, kommt er mit geschätzten 6 punkten in flensburg und ner geldbuße davon;
beim zweiten mal wird's dann schon etwas kerniger; wieder 6 punkte und ne geldstrafe - fahren ohne führerschein ist ein straftat, kein vergehen;
beim dritten mal, dürfte er dann bereits eine haftstrafe (zur bewährung) erhalten; bereits hier hätten die behörden die möglichkeit das mofa zu beschlagnahmen;
allerspätestens nach dem vierten mal sollte der typ für ein halbes jahr gesiebte luft atmen;

wie kann es sein, daß man so einen 58 mal von ner frisierten karre runterholen muß ???
wieviel vitamin B muß man da haben um weiterhin auf den spuren giacomo agostini zu wandeln ? :roll:
cu
muli

BeitragVerfasst: 19. März 2010 07:08
von Bikerwilly
In der Tat:

http://www.express.de/ratgeber/motor/20 ... index.html

4 Wochen Arrest hat er bekommen, wenn das alles ist.....

Gruß
Willy

BeitragVerfasst: 19. März 2010 08:32
von Klaus
In Germanien läuft einiges nicht RICHTIG.
WIE KANN ES SOWAS GEBEN ???

Ein Türke, der den Staat um 120.000,- Euro prellt, erhält – wie berichtet – eine Bewährungsstrafe. Weniger Milde erfuhr ein 51-jähriger Arbeitsloser, der wegen Schwarzarbeit volle 52,- Euro Arbeitslosengeld zuviel kassiert hatte. Dafür gabs fünf Monate ohne Bewährung.

Wird normaler Weise das Fahrzeug bei Dauer-Straftätern nicht beschlagnahmt `?
Wünsche euch ein schönes WE.
Klaus

BeitragVerfasst: 19. März 2010 08:36
von scheppertreiber
Jetzt mal halblang. Seid ihr früher nicht auch mit allem möglichen Kram
herumgefahren ? Ich kann mich an kein Mofa oder eine Kreidler erinnern
die nicht frisiert war.

Wer sich 58mal erwischen läßt ist entweder brunzdumm oder er hat die
falschen Feinde. Was hilft da wegsperren ? Sollen Sie dazu verurteilen,
den Lappen zu machen.

BeitragVerfasst: 19. März 2010 11:44
von mecki
Er hat ja schon 58 mal bewiesen dass er schnell fahren kann. Mit einem schnellen Mofa 100Km/h zu fahren setzt mehr Fahrkönnen voraus als mit einem Reihenhaus 200. Dem gehört der Einser, oder wie der heutzutage heißt, ausgehändigt. In de´n meisten Fahrschulen lernt man sowieso nichts gescheites

BeitragVerfasst: 19. März 2010 12:36
von Stephan
mecki hat geschrieben:Er hat ja schon 58 mal bewiesen dass er schnell fahren kann. Mit einem schnellen Mofa 100Km/h zu fahren setzt mehr Fahrkönnen voraus als mit einem Reihenhaus 200. Dem gehört der Einser, oder wie der heutzutage heißt, ausgehändigt. In de´n meisten Fahrschulen lernt man sowieso nichts gescheites


Naja, schnell geradeaus ist ja gemeinhin nicht wirklich so 'ne Kunst. Aber wie
schon erwähnt, der ist nicht ganz gescheit sich immer wieder erwischen zu lassen. . .



Stephan, der zum Tunen seiner Kreidler Florett nicht geschickt genug war

BeitragVerfasst: 19. März 2010 13:54
von Ekki
mecki hat geschrieben:Er hat ja schon 58 mal bewiesen dass er schnell fahren kann. Mit einem schnellen Mofa 100Km/h zu fahren setzt mehr Fahrkönnen voraus als mit einem Reihenhaus 200. Dem gehört der Einser, oder wie der heutzutage heißt, ausgehändigt. In de´n meisten Fahrschulen lernt man sowieso nichts gescheites

Und das er die charakterliche Eignung zum Führen eines Motorrades im öffentlichen Straßenverkehr besitzt, hat er ja auch oft genug bewiesen.

BeitragVerfasst: 19. März 2010 14:49
von Nattes
Was hilft da wegsperren ?


Stimmt, bei so einem hilft gar nichts mehr.

Aber die Eltern sollte man auf jeden Fall wegsperren.

Gruß Norbert

BeitragVerfasst: 19. März 2010 15:33
von scheppertreiber
Gegenfrage: Was machen wir mit den ganzen "Priestern" die sich an
Kindern vergangen haben ?

BeitragVerfasst: 19. März 2010 16:24
von Stephan
Jaja, die wären besser besoffen mit'm Auto gefahren :rock:


Und als alter Katholik muß ich mich fragen, warum man der RK erlaubt da
selber zu ermitteln?

Die können im Kitchen missionieren. Da hat mann 'ne starke Schwäche für
solche "Kinderliebhaber". . .


:btt:

Wird eigentlich in den einschlägigen Zeitschriften auch schon mal die
Problematik des Anhaltens, vulgo Bremsen, besprochen? Oder sind Mofas
schon standardmässig mit entsprechenden Scheibenbremsen ausgerüstet?!?


Stephan :smt013

BeitragVerfasst: 19. März 2010 16:53
von Nattes
Gegenfrage: Was machen wir mit den ganzen "Priestern" die sich an
Kindern vergangen haben ?


Papst wegsperren? :-D

BeitragVerfasst: 19. März 2010 18:24
von Slowly
Nattes hat geschrieben:Papst wegsperren? :-D

Nööö, zu Sozialdienst in Gütersloh verurteilen !
Streetworker oder so .... !
:grin:

BeitragVerfasst: 19. März 2010 19:31
von scheppertreiber
So isses ...

BeitragVerfasst: 19. März 2010 19:59
von Nattes
Die sollten zuallererst mal den Zölibat abschaffen.

Dann könnten die auch wieder klar denken.

Ist doch ungesund und wieder die Natur. :-D :twisted:

BeitragVerfasst: 19. März 2010 20:01
von scheppertreiber
Klar ist das Unfug. Aber Kindesmißbrauch gibt es genauso außerhalb
der Katolschen. Das ist nicht der alleinige Grund.

BeitragVerfasst: 19. März 2010 20:13
von Nattes
Natürlich nicht.

Schon mal gesehen, was sich in so einem Konvent für kranke Thypen versammeln?
Durfte ich vor ein paar Jahren mal auf einer Weiterbildung erleben. :roll:

Gruß Norbert, der bei der Jugendarbeit auch schon wirklich fähiges Himmelspersonal kennen lernen durfte.

BeitragVerfasst: 19. März 2010 20:15
von scheppertreiber
Tja, kein Problem mit der Religion. Das Problem ist das Bodenpersonal 8)

BeitragVerfasst: 19. März 2010 20:29
von Slowly
Hier die Erklärung zu Deinem Verbotsschild:
"Ab diesem Schild ist es Kindern und Jugendlichen verboten,
Priester anzulocken !"
:-D

BeitragVerfasst: 19. März 2010 20:32
von scheppertreiber
Slowly hat geschrieben:Hier die Erklärung zu Deinem Verbotsschild:
"Ab diesem Schild ist es Kindern und Jugendlichen verboten,
Priester anzulocken !"
:-D


Das wird der Papparazzi wohl auch so sehen :rock:

BeitragVerfasst: 20. März 2010 11:54
von Crazy Cow
Slowly hat geschrieben:Hier die Erklärung zu Deinem Verbotsschild:
"Ab diesem Schild ist es Kindern und Jugendlichen verboten,
Priester anzulocken !"
:-D


Nachschulung Slowly, oder Dreiländerpunkt ins Flensburg.

Ein Verbotsschild ist kreisrund mit rotem Rand.

Obiges bedeutet "e Tännschen, please".

BeitragVerfasst: 21. März 2010 10:35
von Keusen
das entsprechende Schild sieht dann so aus

wie blöd kann man sein?

BeitragVerfasst: 23. März 2010 09:40
von Wintertourer
da muß noch etwas richtig gestellt werden:

Er hat nach dem Erwischen (ohne Führerschein) zugegeben,
das er schon 58x mit seinem Moped gefahren ist.
Deshalb wurde aufsummiert.

Grüße
Horst

Re: wie blöd kann man sein?

BeitragVerfasst: 23. März 2010 12:10
von Crazy Cow
Wintertourer hat geschrieben:da muß noch etwas richtig gestellt werden:

Er hat nach dem Erwischen (ohne Führerschein) zugegeben,
das er schon 58x mit seinem Moped gefahren ist.
Deshalb wurde aufsummiert.

Grüße
Horst


Damit wäre ja auch Mulis Frage beantwortet. Vielleicht noch eine Antwort:
Man muss unterscheiden zwischen einer Nachricht und der Aufbereitung einer Nachricht. Ansonsten finde ich es verkehrt, dass Leute ohne Führerschein überhaupt Punkte in Flensburg bekommen. Oder wenn schon, dann richtig. Die Kampf Fahrradfahrer, die einem gern mal gegen die Autotür treten, oder den Schlüssel über den Lack ziehen...

Der Kandidat hat 100 Punkte...

Re: wie blöd kann man sein?

BeitragVerfasst: 23. März 2010 18:17
von Stephan
Wintertourer hat geschrieben:da muß noch etwas richtig gestellt werden:

Er hat nach dem Erwischen (ohne Führerschein) zugegeben,
das er schon 58x mit seinem Moped gefahren ist.
Deshalb wurde aufsummiert.

Grüße
Horst


Oh mann, keine Nerven gehabt. Auch kein Eignungsnachweis
für's Motorradfahren. . .


Stephan

BeitragVerfasst: 23. März 2010 18:19
von scheppertreiber
Da relativiert sich Mulis schlechter Bildzeitungsstil aber heftig ...

BeitragVerfasst: 23. März 2010 23:04
von Schrat
Nur mal zu dem Thema Missbrauch.....


Sexueller Missbrauch: "Eine Narbe wird immer bleiben"

Hunderttausende Mädchen und Jungen werden in Deutschland jedes Jahr sexuell missbraucht. Andreas Krüger, Kinderpsychiater und Trauma-Spezialist, spricht im stern.de-Interview über das Leiden der Opfer und das Strafmaß für die Täter.


Herr Krüger, kommt sexueller Missbrauch in allen Schichten der Gesellschaft vor?

Ja. Und je besser die soziale Situation des Kindes ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Tat im Dunkeln bleibt. Wir gehen davon aus, dass in Deutschland jedes Jahr Hunderttausende Mädchen und Jungen Opfer sexueller Übergriffe sind.

Mit lebenslangen Folgen?

Wenn ein Kind oder ein Jugendlicher eine Situation als traumatisch erlebt, entsteht traumatischer Stress und in dessen Folge eine seelische Wunde. Woran man arbeiten kann, ist die Wundheilung. Aber es wird auf jeden Fall eine seelische Narbe bleiben.

Zur Person Andreas Krüger ist Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Oberarzt der Trauma-Ambulanz der Kinderpsychosomatik am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Welche konkreten psychischen und psychosomatischen Symptome können infolge eines solchen Traumas auftreten?

Die Langzeitfolgen reichen von Depressionen, Ängsten, Panikattacken, Schlafstörungen und aggressivem Verhalten bis hin zu Selbstverletzungen, zermürbenden Erinnerungen, immer wiederkehrenden Suizidgedanken, Essstörungen, Drogenkonsum. Viele der Betroffenen haben Schwierigkeiten, sich auf Beziehungen einzulassen und sexuelle Probleme - überhaupt etwas zu empfinden. Studien legen zudem nahe, dass frühkindliche Traumatisierungen die Wahrscheinlichkeit erhöhen, sozial zu scheitern und im mittleren Lebensalter körperlich zu erkranken.

Viele der Opfer leiden auch Jahre später immer noch unter so genannten Flashbacks. Was ist darunter zu verstehen?

Es ist wie Kopfkino, sagen mir meine Patienten. Mit Horrorfilmen. Das Gehirn gaukelt dann dem Bewusstsein vor, die schrecklichen Erlebnisse aus der Vergangenheit fänden jetzt in diesem Augenblick wieder statt - und zwar mit aller Grausamkeit. In dieser Flashback-Situation ist der Mensch nur Schmerz. Das kann soweit gehen, dass es zu Kurzschlusshandlungen kommt: Der Betroffene - es kann auch ein jüngeres Kind sein - versucht, sich das Leben zu nehmen.

Haben auch Menschen, die als kleine Kinder missbraucht wurden, Erinnerungen an ihre schrecklichen Erlebnisse?

Bis zu einem Alter von etwa drei Jahren lässt unser Gehirn nicht zu, dass wir uns an Vorkommnisse vor dieser Zeit erinnern. Lediglich das Körpergedächtnis kann körperliche Verletzungen abspeichern, die dann das Kind, wenn es älter ist, in Form von nicht akut begründbaren Schmerzen belasten - wie etwa starke Unterleibsschmerzen.

Was sind mögliche erste Anzeichen für sexuellen Missbrauch oder versteckte Hilferufe?

Plötzliches Zurückziehen, Depressionen, Essstörungen, Selbstverletzungen, ein nicht altergemäßes, stark sexualisiertes Verhalten, Trennungsängste und auch regressives Verhalten - wenn etwa größere Kinder plötzlich wieder Daumenlutschen oder in der Babysprache sprechen. Auch erneutes Einkoten oder Bettnässen bei nicht mehr ganz kleinen Kindern sind mögliche Anzeichen. Aber man muss genau hinschauen, es kann auch etwas ganz anderes hinter solchen Verhaltensweisen stecken.

Warum dauert es oftmals lange, bis sich die Kinder jemandem anvertrauen?

Häufig passiert das aus der Angst heraus, nicht ernst genommen zu werden. Diese ist nicht unbegründet: Es gibt erschreckend viele Eltern, die ihren Kindern zunächst nicht glauben. Wir sehen bei uns in der Klinik immer wieder Eltern, die das beschämt zugeben. Viele Kinder und Jugendliche schweigen auch aus Scham oder werden vom Täter massiv unter Druck gesetzt. Oder ihr inneres Gleichgewicht ist derart massiv gestört, dass sie nur einen Ausweg finden: vergessen, verdrängen, ausblenden.
Viele Missbrauchsopfer machen sich Selbstvorwürfe...

Wir erleben bei fast allen, dass sie sich Vorwürfe machen, sich selbst die Schuld geben für das, was passiert ist. Zum einen ist da die Argumentationsschiene, die vom Kind selbst ausgeht: Ich hätte es verhindern müssen, ich hätte nicht die Türe öffnen dürfen, ich hätte mich anders anziehen müssen. Und ich hätte mich wehren müssen. Auch wenn das Kind das gar nicht konnte. Zum anderen sorgt in vielen Fällen auch der Täter dafür, dass sich das Kind schuldig fühlt, indem er ihm zum Beispiel vorwirft, eine "Schlampe" zu sein, ihn verführt zu haben.


Je näher der Täter dem Opfer steht, desto schlimmer?

Das Schlimmste, was einem Kind passieren kann, ist, wenn der Täter die Mutter oder der Vater ist. Das ist eine seelische Wunde, bei der man sich fragen muss: Ist sie überhaupt heilbar? Studien haben gezeigt, dass die traumatische Erfahrung für das Kind um so gravierender wird, je enger die Opfer-Täter-Beziehung war, je jünger das Opfer ist, je häufiger es zu sexuellen Misshandlungen kam beziehungsweise je länger dies andauerte. Auch körperliche Gewalt und die Androhung von Strafen verschlimmern die Folgen.


Wie lange dauert eine Therapie im günstigen und wie lange im ungünstigen Fall?


Nehmen wir den Fall eines Mädchens, das von einem Fremden einmalig missbraucht wird, es sofort der Mutter erzählt und diese das glaubt. Die beiden gehen umgehend zu einer Traumatherapeutin, der Täter wird gefasst und kommt ins Gefängnis. In so einem Fall kann es durchaus gelingen, in Wochen bis Monaten erfolgreich zu behandeln. Schwieriger wird es - und das ist leider häufiger der Fall - wenn der Missbrauch über einen längeren Zeitraum geschah, der Täter aus dem Nahfeld kommt und die Mutter davon wusste, also das Kind im Grunde verraten und verkauft hat. Das braucht oft viele Jahre Therapie.

Was wird gemacht in der Traumatherapie?

Die Traumatherapie verläuft in der Regel in drei Phasen. Der Patient erwirbt zunächst Strategien, mit den unkontrollierbaren Gefühlen, die immer wieder hochkommen, umzugehen. Ziel sind Stabilisierung und Distanzierung. Es geht darum, Raum für gute Momente zu schaffen, Ressourcen zu aktivieren, zu lernen, Kraft zu schöpfen. Die Konfrontation mit dem Trauma, das wäre Phase zwei, setzt voraus, dass der Patient stabil genug dafür ist. Durch die konfrontativen Techniken wird - vereinfacht gesagt - dem Gehirn möglich gemacht, die traumatische Erfahrung im Erleben zu begrenzen, ihr einen Anfang und ein Ende zu geben. Die Erlebnisse werden sozusagen in den Schrank mit den Kartons mit den Lebenserfahrungen hineinsortiert. Das heißt: Man kann auch diesen einen Karton mit dem fürchterlichen Erlebnis aufmachen und hineinschauen, ohne überwältigt zu werden. Man kann sich wieder abwenden, anderem zuwenden. Die Integration des Ereignisses in das aktuelle Leben heißt zudem, dass man akzeptiert, dass einem in der Vergangenheit Schreckliches widerfahren ist und dass man Trauer zulässt.

Was müsste in unserer Gesellschaft passieren?

Was jedem Kind, das Opfer wird, helfen würde, wäre, wenn mehr Menschen wüssten, was das mit der kleinen Seele anrichtet. Es werden 560 Millionen Euro gespendet in Deutschland, wenn es gilt, Tsunami-Opfern zu helfen. Es wird aber eher weg geschaut, wenn irgendwo ein Kind in der Nachbarschaft offenkundig Opfer von Missbrauch wurde. Wir brauchen eine Kultur des Hinhörens, des Hinschauens, des Mitgefühls diesen Kindern gegenüber. Außerdem müsste die kompetente Versorgung der Opfer weiter ausgebaut werden. Dazu gehört die Zusammenarbeit von Institutionen und Fachleuten, von der Polizei über die Schule und den Kinderarzt bis hin zum Traumatherapeuten. Es hilft nur bedingt, wenn Therapeuten im Elfenbeinturm sitzen. Es muss gemeinsam dafür gesorgt werden, dass eine optimale Versorgung stattfindet. In Hamburg wird das schon so gehandhabt.

Würden höhere Strafen mehr Täter abschrecken?

Ich wäre dafür, dass ein Täter abhängig vom Alter des Kindes bestraft wird. Man müsste das Strafmaß mindestens so hoch ansetzen, dass das Kind in Ruhe aufwachsen kann, bis es 18 ist. Oder aber die Strafe in der Form zu verändern, dass der Täter nach Abbüßen der Strafe nicht mehr in dieselbe Stadt ziehen darf. Denn die Seele der Kinder kann nur optimal heilen, wenn diese ganz sicher sein können, dass der Täter nie mehr in ihre Nähe kommt. Das Kindswohl müsste noch mehr im Mittelpunkt der Rechtssprechung stehen.

Kann eine Traumatherapie überhaupt funktionieren, wenn beispielsweise ein zehn Jahre altes Mädchen bei ihrer Mutter bleibt, von der sie weiß, dass diese die ganze Zeit vom sexuellen Missbrauch durch den Vater wusste?

In der Regel verlieren solche Kinder dann beide Eltern, weil auch das Nichteinschreiten ein Straftatbestand ist. Das ist tragisch, aber dieses "Großreinemachen" ist oftmals notwendig, um dem Kind einen vernünftigen Boden für eine gute Entwicklung zu geben. Wenn die Traumatherapie eingebettet ist in soziale Hilfsmaßnahmen, die das Kindswohl sichern, kann später vielleicht auch eine Annäherung zwischen Mutter und Kind möglich sein. Eine Heilung in der Umgebung, wo die Mutter Mittäterin war, weil Mitwisserin und Dulderin, ist aus meiner Sicht nach schwerem, andauerndem sexuellen Missbrauch unmöglich.

Hilfe für Kinder "Dunkelziffer e.V. - Verein für sexuell missbrauchte Kinder"
Beratungstelefon für Opfer und Angehörige: 040/39901828
www.dunkelziffer.de Deutscher Kinderschutzbund Bundesverband e.V., Schöneberger Str. 15, 10963 Berlin
Telefon: 030/2148090
www.dksb.de
E-Mail: info@dksb.de Kinder- und Jugendtelefon: 0800/1110333
Elterntelefon: 0800/1110550 Internetberatung: www.nummergegenkummer.de

mich kotzt nicht nur die Kirche/Schulen/Chöre/Heime ectra. an.... sondern alle die wegschauen!

Nur so kann Missbrauch stattfinden!

BeitragVerfasst: 24. März 2010 07:32
von muli
hallo zusammen

scheppertreiber hat geschrieben:Da relativiert sich Mulis schlechter Bildzeitungsstil aber heftig ...


hatte ja gleich als allererstes geschrieben, daß ich das im radio gehört habe und habe das halt (leichtsinnigerweise) 1:1 übernommen;
da sieht man mal wieder, wie leicht man sich von den medien beinflussen läßt :roll:

Crazy Cow hat geschrieben:Ansonsten finde ich es verkehrt, dass Leute ohne Führerschein überhaupt Punkte in Flensburg bekommen.


das finde ich ganz und garnicht - ich bin der meinung, daß auch rad- und mofafahrer ihre punkte bekommen sollen, wenn sie absichtlich bei rot über ne ampel fahren, durch fahrlässiges verhalten sich und andere gefährden - gleiches recht für alle :!:
wäre gestern übrigens beinahe von nem motorisierten rollstuhl an ner fußgängerampel über den haufen gefahren worden :smt013

Wintertourer hat geschrieben:da muß noch etwas richtig gestellt werden:
Er hat nach dem Erwischen (ohne Führerschein) zugegeben,
das er schon 58x mit seinem Moped gefahren ist.
Deshalb wurde aufsummiert.


wo hast du info her ?

cu
muli

BeitragVerfasst: 24. März 2010 07:40
von scheppertreiber
Es ist heute schon so, daß man als Radfahrer oder Fußgänger auch den
Lappen loswerden kann. Punkte gibt es bei Verkehrsverstößen, das können
Fußgänger halt auch.

In der Praxis anscheinend nur in Extremfällen (so salopp wie Fußgänger und
Rafahrer zB roten Ampeln umgehen).

Hi Muli,

dont't panic. Die ganzen Journalisten, die bei Wikipedia abgeschrieben
hatten (s. der "Wilhelm" vom "zu").

Hier im Dorf haben sie einen 3mal erwischt, es gab richtig Ärger. Erst jetzt, mit 21, durfte er den FS machen. Bei 58mal wäre er wohl schon in einem
stationären Kurs ...

BeitragVerfasst: 24. März 2010 07:59
von Slowly
Zum Trost für alle Punktesammler:
Diese landen nicht auf der Müllkippe sondern werden wiederverwertet.
Und wenn Ihr Glück habt, holt Ihr Euch auch noch damit die Strafgebühren zurück:

Bild

Also,
... guckt das mal etwas positiver!

SL :grin: LY

BeitragVerfasst: 24. März 2010 12:32
von Crazy Cow
Für die Punkte in FL ist imho das Kraftfahrt Bundesamt die zuständige Stelle.
Fahrrad ist nun mal keine Kraftfahrt. Und es ist auch richtig, dass einem Führerscheininhaber der Lappen entzogen werden kann, wenn er besoffen Fahrrad fährt. Ist die Frage ob das vernünftig ist.

Denn es gibt nun mal Leute, die wissen, dass sie auf ner Feier im Ort gern einen zwitschern und vorsichthalber kein Auto nehmen. Nach dem Gesetz müsste man zu Fuss gehen, oder ein Taxi vollkotzen, obwohl ein Fahrrad kein KFZ ist. Relative Vernunft oder fehlende Konsequenz sind also auch strafbar, aber viele wissen das offensichtlich nicht.

In Österreich gibt es imho ein Amt mit gleichem Namen, das im Moment anfängt, die elektrische Hilfsmotorisierung bei Fahrradnaben zu begrenzen sviw auf Werte, die nun wirklich keine Hilfe mehr sind.

Die Technik entwickelt sich weiter und es liegt sicherlich noch einiges im Argen, aber mann kann nicht einerseits die Entbürokratisierung der Technischen Untersuchung fordern und andererseits freudig anderen Leuten Punkte aufbrummen wollen, vielleicht weil man selber welche hat.
(Ich meine nicht dich Muli, sondern allgemeine Tendenzen.)

Ich bin auch mit 14 mit einer Zündapp Combinette erwischt worden. Ich glaub, da gab es noch kein Punktekonto. Mich hat auch keiner gefragt, wie oft ich nun wirklich gefahren bin. Aber wenn ich mir vorstelle, sie hätten mir 58Punkte aufgebrummt, 3-5 Jahre Fahrverbot und einen Besuch beim Psychologen um zu ergründen, ob ich nicht generell eine defekte Einstellung zum Bewegen von Fahrzeugen in der Öffentlichkeit habe...

ich weiss nicht. Damals ging es ohne, sollte heute auch so sein.

Man darf eines nicht vergessen: ein Führerscheininhaber hat irgendwann gelernt, was erlaubt und was verboten ist. Trotzdem ändern sich die Verkehrsgesetze und niemand muss nachschulen. Von einem Nicht Führerscheininhaber weiss man, dass er die STVO nicht kennt oder kennen muss, trotzdem wird Fehlverhalten bestraft. Ich finde, der Bestrafer hat gefälligst einer ordentlichen Aufklärungspflicht nach zu kommen und sich nicht hinter überkommenen Allgemeinplätzen zu verstecken wie: Unwissenheit schützt vor Strafe nicht.
Im Strafrecht weiss man das und verhält sich entspr. milde bei Erstvergehen oder zu jugendlichem Alter. Den Bonus gibt es in Flensburg offensichtlich nicht.