Komisch....

Die Kneipe an der Ecke: Für Freud und Leid, Off-Topics, Rechnerfragen etc.

Hier kann man auch als Gast schreiben. Anonyme Beiträge sind möglich, aber nicht erwünscht, man sollte wenigstens seinen Namen drunter setzen.

Komisch....

Beitragvon Schrat » 26. Juli 2010 18:31

Komisch finde ich es im Augenblick hier im Forum....
als ich wieder mal erwähnenswert erachtet wurde nach dem Frühjahrestreffen in diesem Jahr, schnackten die Buben und Mädels darüber, wenn einen Moped mit Kettenriss irgendwo liegen blieb, ebenfalls und es wird über dies und jenes gelaabert aber über Duisburg?

Klar alle sind Betroffen nur keiner sagt etwas....................und das finde ich irgendwie komisch. Vielleicht fällt es mir nur auf weil ich in DU aufgewachsen bin und diesen Tunnel kenne ich noch aus der Zeit als ich eine Regelarbeitszeit hatte...in einer Tresorbaufirma, mit meinem Bruder zu Fuß morgens in die eine Richtung und abends zurück immer 4.5 km.

Und jetzt kommt es richtig krass..................nein keine Unfallbilder...........


Bild Güterbahnhof Duisburg, wieso räumt so etwas nicht weg?
Mir tun die Hinterbliebenen leid und die Menschen die immer noch in Krankenhäusern liegen.....wer weiß wie lange noch
Gruß Schrat

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Beitragvon Stephan » 26. Juli 2010 21:16

Was soll man den darüber sagen?!? Ich hab zur Liebesparade nie eine
Beziehung gehabt. Mich erschüttert eher, daß sowas wie diese vermeidbare
Katastrophe möglich ist.

Dachte immer, daß wenn die Polizei "Zu riskant. . ." sagt, daß dann Schicht
im Schacht wäre. Aber dem ist wohl nicht so.

Jedenfalls scheinen sich jetzt alle mal wieder rauszureden. Die Verwaltung,
die Polizei, die Experten, die Veranstalter. . .




Stephan, der beim Spülen einen H.Wader Liederabend hatte. . .
„Für wissenschaftliche Entdeckungen geb mir Scott, für Schnelligkeit und Effizienz der Reise geb mir Amundsen, aber wenn eine Katastrophe eintritt und alle Hoffnung verloren ist, gehe auf die Knie und bete für Shackleton.“

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Beitragvon Crazy Cow » 26. Juli 2010 21:58

Tja Schrat, man sagt in so einer Situation immer schnell mal das Falsche, political correctness und so. Aber ich habe bei all meinen Vorurteilen oder besonders durch die Bestätigung der selben gelernt: Man begibt sich in solch eine Situation nicht hinein. Es sollte auch den Gästen aufgefallen sein, wie viele ihresgleichen da waren.

Natürlich trifft es auch immer besonders Brave, Rücksichtsvolle und so. Die Ommas und die Muttis mit ihren Kindern täten mir Leid. Aber Unbeteiligte? Diesmal?
Die Leute waren absichtlich da, obwohl sie gesehen haben was abgeht. Ich habe schon Schiss, wenn auf der Offenbacher Mainbrücke im Berufsverkehr Stau ist. Stop an go, mit LkW. Die Leute scheinen zu mögen, wenn der Boden schwingt.

Übrigens finde ich es schlimmer, wenn man den falschen Leuten eine Bohrmaschine in die Hand gibt, betroffenheitsmässig.
Golf von Mexico und so.
Gute Fahrt, Gruß
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Beitragvon Slowly » 27. Juli 2010 06:19

Bin sprachlos (ergo auch schriftlos) vor Entsetzen!
Grauenvoll!
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Beitragvon scheppertreiber » 27. Juli 2010 07:08

Tja, den Tunnel (mir persönlich ist der Schimanski-Tunnel lieber) kenne ich
auch. Ben wohnt ja gerade mal 100 m davon weg. 20 Tote, allgemeines Entsetzen,
Großmannssucht in Verwaltung und Veranstalter, wir sind wieder wer.

Anscheinend auch eine üble Verquickung von Seilschaften von Landesregierung
über Ruhr 2010 und die Stadt Duisburg. Wetten, keiner ist Schuld ?

Entsetzen weicht kalter Wut :rock:
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Beitragvon rängdäng » 27. Juli 2010 07:09

Berichte ,Meinungen ,Schuldzuweisung ,
Ursachenforschung

in meinen Augen war das Ganze von vorne an Wahnsinn.
Eine riesige runde Sackgasse mit nur einen Zugang und
dieser Zugang war zugleich Ausgang.
So etwas ist gefährlich ,was selbst der Laie sich denken kann
wassedicht
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Beitragvon 3rad » 27. Juli 2010 08:10

Morgen

Was soll ich dazu sagen .
Gestern die Berichte im TV, für 250.000 Leute war der Platz zugelassen, für 500.000 ne Sondergenemigung :!: wahrscheinlich wollten 1.000.000 drauf, ich würde sagen Chaos vorprogrammiert.
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Beitragvon Schrat » 27. Juli 2010 11:42

Nun, eine Sackgasse war der Tunnel nicht, hatte ja zwei Öffnungen. Nur strömten von beiden Seiten die Massen hinein.

Google Earth, Duisburg, Am alten Güterbahnhof, Karl-Lehr-Straße, dort könnt ihr die Eingänge zu dem Gelände sehen.
Und es gibt bis jetzt schon bekannt zwei Verantwortlich für dieses Desaster, irgend ein Trottel (Bauernopfer)beim Bauamt/Rathaus, der die Genehmigung für diese Veranstaltung auf anraten seines Vorgesetzten pflichtschuldig unterschrieb und der Veranstalter dieses Events.
Und was die Offiziellen nur am Rande erwähnen...es gibt nach nicht bestätigten Meldungen etwa 1000 Vermisste! Nun einige werden zu hause sein und froh das sie es überlebt haben, aber wo ist der Rest?

Ein Neffe von mir war auch dort, seine Eltern konnten ihn nicht erreichen, wegen der Überlastung im Mobilnetz, aber er ging schon früher und hat nichts mitbekommen von dem Chaos.

Und nicht nur in Duisburg gibt es Veranstaltungen, Konzerte wo du eingeklemmt bist und nicht zu Toilette kannst. Entweder pisst du deinen Vordermann/Vorderfrau an, oder dir selber in die Hose.
Wer so etwas schon erlebte, vergisst es nie mehr. Und als Gast solcher Veranstaltung kann man nicht den einzelnen als Bekloppt bezeichnen weil er/sie einen tollen Abend verbringen wollten. Wer solches noch nicht erlebt hat, sollte sich mal zum Oktoberfest nach München begaben .....aber nur wenn er neugierig ist!

Es hätten einige mehr Überleben können, wenn die Polizei / Ordnungskräfte aus nicht erkennen der Situation hinter dem Zaun, die Besucher zurück stießen oder den Knüppel einsetzten um die Menge daran zu hindern den Zaun zu überklettern. Bei der Ausbildung geschlafen?Oder blinder Gehorsam? Oder gar Machtmissbrauch? Vielleicht eine Mischung aus allem? Gut das es heute schon Handy`s gibt mit hoher Auflösung und gestochen scharfe Bilder, vielleicht kann man dadurch Beamte identifizieren .....die Polizei filmt bei jeder Demo und legt eine unendliche Datenmenge ab, du aber darfst es nicht, einen Polizisten in der Ausübung seines Berufes zu filmen.


Es war pure Profitgier und Scheissdochdraufverantwortung des/der Veranstalter. In Duisburg gibt es noch alte, gut erhaltene Bunker, einfach die Schuldigen gemeinsam in den Bunker verbringen,in einen Raum für 40 Jahre Trockenfutter lagern einen Wasserhahn und die Türe zugeschweißt.
Die Täter sind dann ihre eigenen Wärter....... ich weiß das ich jetzt die Menschenrechte aussen vorlasse, aber ich habe eine Stinkwut in mir!!!
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Beitragvon rängdäng » 27. Juli 2010 12:21

@
Schrat
Zitat:
Nun, eine Sackgasse war der Tunnel nicht, hatte ja zwei Öffnungen. Nur strömten von beiden Seiten die Massen hinein.

Berichtige mich ,
mit Sackgasse war nicht der Tunnel gemeint-
nein der ganze Festplatz
wassedicht
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Beitragvon Mister B » 27. Juli 2010 13:17

Schrat hat geschrieben:....
Es war pure Profitgier und Scheissdochdraufverantwortung des/der Veranstalter. In Duisburg gibt es noch alte, gut erhaltene Bunker, einfach die Schuldigen gemeinsam in den Bunker verbringen,in einen Raum für 40 Jahre Trockenfutter lagern einen Wasserhahn und die Türe zugeschweißt.
Die Täter sind dann ihre eigenen Wärter....... ich weiß das ich jetzt die Menschenrechte aussen vorlasse, aber ich habe eine Stinkwut in mir!!!


Ja, so ist die Welt!
Wer beklagt denn die toten Kinder in Afganistan, Somalia, Uganda, Burundi
.....

Lerne damit zu leben und zu trauern. Schön ist es nicht und mir tun die
die Leute und deren Angehörige leid, aber so ist die Welt. Ändern
kannst Du eh nichts, denn Deppen gibt es immer. Nur aufpassen
auf sich und seine Umwelt kann man.

Ich habe früher auch schon recht große Veranstaltungen organisiert
und weiß was da an Vorschriften verletzt worden sind. (Ich denke
nicht das die in den letzten 20 Jahren gelockert wurden)

MB
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Beitragvon Schrat » 27. Juli 2010 18:13

Stimmt schon rängdäng,
es war kein Ausweichen möglich, im Tunnel und im Aufgang. Und der Platz war sehr beschränkt einsatzfähig.

Mister B,

ich habe schon so viele Leichen in meinem Keller, da kann ich mit ein paar mehr auch noch leben!
Ich komme damit schon klar, siehe mein Motto!
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Beitragvon Slowly » 27. Juli 2010 21:10

Schrat hat geschrieben:. . . ich habe schon so viele Leichen in meinem Keller, da kann ich mit ein paar mehr auch noch leben!

Da es sich um ein deutsches Sprichwort handelt, für unsere ausländischen Nachbarn hier die Bedeutung:
- - - - - - - - - - - - - - - - -
ZITAT
LEICHEN IM KELLER
ist der umgangssprachliche Ausdruck für eine erhebliche seelische Belastung
aus der Vergangenheit eines Menschen (Trauma in der Sprache der Psychologen).
Im allgemeinen handelt es sich dabei um eigenes Fehlverhalten in wichtigen Dingen,
die etwa eigene Lebensträume oder diejenigen anderer entscheidend störten oder sogar zerstörten,
daß man etwa seitdem mit Lüge und Heuchelei leben muß.
ZITAT Ende
- - - - - - - - - - - - - - - - - -
Also sollte man sowas immer vermeiden und - falls geschehen - aufarbeiten!

8)
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Beitragvon Schrat » 28. Juli 2010 00:53

Ach Slowly,

Vielleicht bin ich auch ein Leichenschauer, deshalb die Leichen im Keller ?
Und ich mag z.B. Leichen in Form von Ungeziefer oder geklaute Hähnchen in der Pfanne :oops:


Und es wird viel zu viel Bahei mit den Leichen im Keller gemacht, aber in einem hast du recht, dieses werde ich nicht hier im Forum diskutieren, sondern höchstens in einem 4 Augengespräch mit dir beginnen, wenn du Interesse hast.......
Gruß Schrat

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Beitragvon Crazy Cow » 28. Juli 2010 00:54

sorry Schrat, sorry Betroffene,
entschuldigen Sie, dass ich insistiere. Aber ein solches Drama ruft nicht nur eine schuldige Pflicht bei uns hervor, sondern auch die Chance, etwas daraus zu lernen, denn es war nicht die erste Love-Parade und nicht die letzte Großveranstaltung.

Aber ich vernehme hier genau wie in der Regenbogenpresse einen Ruf nach der Klärung der Schuldfrage. Automatisch werden zuständige Stellen und Veranstalter genannt.

Wie wäre es denn, wenn einer den anderen tot trampelt, tatsächlich der eine auch eine gehörige Portion Mitschuld am Tod des anderen um die Ohren gehauen bekäme? Wenn man mal das Dilemma mit einer Massenkarambolage auf der Autobahn vergliche. Gesetzgeber und Versicherungen haben da schon lange europaweit die gleiche Lesart:
Jeder der Beteiligten bekommt eine Teilschuld und Schadenslast aufgebrummt, auch der Erste, der keinem hinten rein fuhr.

Jedes Opfer ist zugleich Täter. In einem solchen Massenauflauf jedenfalls. Oder in einem Fahrstuhl für 8 Personen indem man als 15ter mitfährt. Nummer 9 - 15 sind nicht zwangläufig die anderen, auch wenn sie später eingestiegen sind.

"Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um" heisst unser entsprechendes Sprichwort und es kommt nicht von ungefähr.

Nun ist es aber so, dass in unserer modernen Gesellschaft mit ihrer Aufgeklärtheit und dem Wohlstand auch eine gewisse Verblödung einhergeht, will sagen: das Individuum erkennt nicht zwangsläufig eine gefährliche Situation. Es braucht Leute und Institutionen, die ihm sagen, was gefährlich ist. Das Problem ist aber auch, dass das moderne Individuum sich nicht gerne was sagen lässt, alles besser weiss und hinterher auf andere schimpft. Sich beklagt, dass ihm nicht geholfen wird, aber auch selber keinem hilft.

Ich habe noch nie einen sagen hören: "Mann, gestern habe ich aber wieder mit anderen zusammen einen gewaltigen Stau auf der Autobahn verursacht". Nein, es sind immer alle Opfer, die unter der Dummheit und der Schlafmützigkeit der anderen leidend im gleichen Stau gestanden haben.

Ich glaube, dass dem modernen, aufgeklärten Menschen, der sich nie zwanghaft von der Gewalt des Staates in solch eine Enge treiben lassen würde, jeglicher Instinkt für Gefahr und Gefährdung oder wenigstens Belästigung anderer abhanden gekommen ist. Wie sonst ist zu erklären, dass eben dieser aufgeklärte moderne Mensch unter dem Rausch von Vergnügen und persönlicher Freiheit sich freiwillig in genau diese Situation begibt?

Ich habe den Veranstalter übrigens heute im Fernsehen sagen hören: "Wenn die Polizei nicht die Tore wieder geöffnet hätte, wäre es nie zu der Panik gekommen".Die gültige Vorgehensweise bei allen Grossveranstaltungen ist imho: alle Schleusen und Toren öffnen, damit es keinen Kessel und keine Panik gibt, vorn die Leute rein gelassen und hinten wieder rausgeschoben. Es hätte mit der Logik des Veranstalters imho eine grössere Panik an anderer Stelle auf beiden Seiten der Tore geben können.

Nur, wie oben erwähnt, ist es müßig, jetzt über das Kind im Brunnen zu räsonnieren, es geht um die anderen Brunnen und um die anderen Kinder und die Frage, was jeder einzelne tun kann.


amen
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Beitragvon Schrat » 28. Juli 2010 01:31

Ich widerspreche dir in einigen Ausführungen, denn.........

Duisburg
Obduktion: Alle Opfer bei Loveparade wurden erdrückt
Nach der Katastrophe bei der Loveparade in Duisburg geht es mit der Aufklärungsarbeit nur schleppend voran. Ein langwieriges und kompliziertes Entschädigungsverfahren zeichnet sich ab. Für die Opfer findet am Samstag eine Trauerfeier statt.

Unverhohlene Kritik am Oberbürgermeister:http://www.faz.net/m/%7B00F849BA-0546-47B2-B832-8ABEAB7E22B5%7Dg225_2.jpg
Plakat am Unglückstunnel
27. Juli 2010

Als Konsequenz aus der Loveparade-Tragödie will Nordrhein-Westfalen neue bundeseinheitliche Regelungen für Großveranstaltungen erreichen. Am Samstag kommen das Staatsoberhaupt Christian Wulff und Bundeskanzlerin Angela Merkel zum Trauergottesdienst für die Toten nach Duisburg.

Alle 20 Todesopfer sind nach Erkenntnissen der Mediziner in der Massenpanik an Brustkorbquetschungen gestorben. Wer die Familien und Angehörigen und die über 500 Verletzten entschädigt, wird sich wohl erst in einem langwierigen Verfahren zeigen. Gegen Duisburgs Oberbürgermeister Adolf Sauerland wurden neue Vorwürfe laut. Der CDU-Politiker wies jedoch im Gespräch mit der WAZ-Mediengruppe jede Verantwortung zurück.

Sauerland will einem Zeitungsbericht zufolge auch nicht an der Trauerfeier teilnehmen. Der CDU-Politiker wolle „die Gefühle der Angehörigen nicht verletzen und mit seiner Anwesenheit nicht provozieren“, sagte ein Sprecher der Duisburger Stadtverwaltung der „Rheinischen Post“. Die Zeitung zitierte zudem Polizeikreise, dass auch Sicherheitsbedenken zu der Entscheidung geführt hätten. Es seien Morddrohungen gegen Sauerland ausgesprochen worden. Die Stadtverwaltung war am Dienstagabend nicht für eine Bestätigung erreichbar.

Wenn er für die Tragödie die Verantwortung übernähme, würde er für den Rest seines Lebens für 20 Todesopfer verantwortlich gemacht, sagte Sauerland im Gespräch mit den Zeitungen der WAZ-Mediengruppe (Mittwoch). Das wäre quasi wie ein Eingeständnis, den Tod der 20 Menschen verursacht zu haben. „Ich muss das durchhalten“, sagte Sauerland in dem Interview. Er werde nachweisen, keine Fehler begangen zu haben. Der Duisburger Verwaltungschef machte - wie bereits vor ihm Loveparade-Veranstalter Lopavent - das Fehlverhalten der Polizei für die Katastrophe am Tunnel verantwortlich.
Blumen und Kerzen stehen in Duisburg nahe der Stelle, an der am Samstag 19 Menschen auf der Loveparade zu Tode kamen Blumen und Kerzen stehen in Duisburg nahe der Stelle, an der am Samstag 19 Menschen auf der Loveparade zu Tode kamen

NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) kündigte am Dienstag nach einer Kabinettssitzung in Düsseldorf an, sie wolle sich bundesweit für einen besseren Umgang mit Großveranstaltungen einsetzen. Städte - vor allem solche, die damit wenig Erfahrung haben - dürften nicht allein gelassen werden. Einen Vorstoß werde NRW in der Innenministerkonferenz unternehmen.

Eine einheitliche Genehmigungspraxis für Großveranstaltungen forderten auch der Verband der Deutschen Konzertdirektionen (VDKD) und der Bundesverband der Veranstaltungswirtschaft mit zusammen 500 Mitgliedern. Der Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, verlangte eine Art TÜV für Großveranstaltungen.
Die Leichen der Opfer der Massenpanik in Duisburg wurden am Dienstag zur Bestattung freigegeben. Kraft sagte, die tödlichen Verletzungen von 20 Menschen seien ausschließlich auf das Gedränge zurückzuführen. Niemand sei nach den Obduktionsergebnissen durch einen Sturz zu Tode gekommen.
Video in voller Größe

NRW-Innenminister Innenminister Ralf Jäger (SPD) werde am Mittwoch über weitere Ermittlungsdetails berichten, kündigte Kraft an. Die SPD-Politikerin erwartet auch politische Konsequenzen aus der Tragödie. Sie schloss sich aber den Rufen nach einem Rücktritt von Sauerland nicht ausdrücklich an.

Der wurde am Dienstag weiter belastet. Nach einem Bericht der WAZ-Mediengruppe soll er bereits vier Wochen vor der Veranstaltung von den massiven Bedenken des Bauordnungsamtes gegen das vorgelegte Sicherheitskonzept informiert worden sein. Der OB will dagegen von einem Widerspruch gegen die Veranstaltung nichts gewusst haben.

Die Polizei wies Vorwürfe, sie habe die Massenpanik am Zugangstunnel des Geländes ausgelöst, als Spekulation zurück. Loveparade-Veranstalter Rainer Schaller hatte erklärt, zur Katastrophe habe eine „verhängnisvolle Anweisung“ der Polizei geführt, die Schleusen vor dem Tunnelzugang auf dem Gelände zu öffnen. Die Veranstalter hätten dagegen 10 der 16 Schleusen geschlossen gehalten, weil Überfüllung drohte.

Die Polizei in Köln, die nach dem tragischen Ende der Loveparade ermittelt, erklärte dazu: „Wir sind zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht in der Lage zu sagen, was der Auslöser war für das Ganze, wie es sich ereignet hat.“ Ob es die Anweisung der Polizei gab, bestätigte oder dementierte die Sprecherin nicht.

Am neuralgischen Punkt zwischen Tunnel und Aufstiegsrampe des Festgeländes waren im entscheidenden Moment am Samstagnachmittag viel zu viele Menschen. Dagegen sind die Gesamt-Besucherzahlen inzwischen stark revidiert worden: Drei Tage nach der Katastrophe erscheinen Schätzungen von etwa 200.000 Menschen auf dem gesamten Loveparade- Gelände als plausibel. Es war für maximal 250.000 zugelassen.

Drei Tage nach der Katastrophe schwiegen die meisten Verantwortlichen ebenso wie Sauerland. Die von vielen Betroffenen erhoffte Entschuldigung blieb aus. Juristisch ist das aus Expertensicht das einzig mögliche Verhalten, da sich die Betroffenen sonst versicherungsrechtlich oder strafrechtlich belasten könnten, erläuterte Ekkehart Schäfer, Vizepräsident der Bundesrechtsanwaltskammer der dpa in Berlin.

Wer die Opfer der Loveparade-Tragödie entschädigt, ist noch völlig offen. „Es muss sich eine glasklare Verantwortung herauskristallisiert haben, bevor man das zuordnen kann“, sagt Katrin Rüter, Sprecherin des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Bislang sei noch nicht geklärt, ob der Veranstalter oder die öffentliche Hand haftbar seien. Die Veranstalterin der Loveparade hatte das Techno-Spektakel mit 7,5 Millionen Euro versichert - doch die Schäden dürften weit höher liegen.

Text: dpa
Bildmaterial: AFP, ddp, dpa, REUTERS


Interessant Olaf, findest du nicht.
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Beitragvon Slowly » 28. Juli 2010 06:55

Ach, Schrat,

mir ging es doch lediglich um Aufklärung unserer ausländischen Freunde,
weil doch die Bedeutungen deutscher Sprichwörter und Redensarten dort nicht unbedingt bekannt sein könnten
und korrekt verstanden werden, da doch fast nur national entstanden.

Ansonsten gilt für mich weiter:
Slowly hat geschrieben:Bin sprachlos (ergo auch schriftlos) vor Entsetzen!
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