Maicoasyl hat geschrieben:Olaf, das klingt alles sehr interessant!
Woher hast Du die Information über diese deutschen Vorkriegspatente?

Uli
Uli, das war eine Frage!
Was erzählte Dein Onkel konkret über die automatische Kupplungsbetätigung seiner NSU?
Er sprach von einer Kugel, die beim Betätigen des Fussschalthebels zuerst auf die Ausrückwelle drückte. Der gute Mann verstarb 1981.
Meines Wissens haben die Ural oder die Dnepr einen ähnlichen Mechanismus.
Da ich mich nie für Kriegsmotorräder interessiert habe, kann ich nicht sagen, ob man das bei Zündapp oder woanders abgeschaut hat. Patrick wird es wissen.
Hatten die Amis in dieser Zeit nicht Fußkupplung plus Tankschaltung? Ich meine, vor Jahren mal mit irgendwelchen Knuckleheads oder Chiefs mit Bedienelementen solch wunderlicher Anordnung gefahren zu sein.
Das gab´s wohl auch in Deutschland. (Mars?)
Ich nehme an, dass Harley bis zum Kriegsausbruch ein kleines Licht in USA war. Indian hatte das Monopol auf Behördenmaschinen, sie waren zu jeder Zeit so teuer wie ein Auto und hatten vergleichbare Motortechnik.
Fest stand und steht, dass bei der Police und der Army die Waffe rechts getragen wurde. Also Gas und Bremse links am Lenker sein mussten. Solange von Hand geschaltet wurde, war dann der Schalthebel entsprechend links weil Handkupplung rechts, bei der kombinierten Hand- und Fusschaltung entsprechend beides links und Fussbremse rechts. Während der Fahrt kann man ja auch ohne Kupplung schalten. Die Fusskupplung wäre dann links gewesen, auch wegen Auto. (Vermutung)
Bei Kriegsausbruch überlistete Harley die Konkurrenz. Die Army schrieb 500cc Gespanne aus, aus Gewichts- (Verlade-)gründen.
Harley stellte ein 750er Gespann (WL45, die Zahl repräsentiert Kubikzoll, =737,4ccm wie später zahlreiche Export Japaner) mit dem Gewicht der 500er Indian vor und bekam ebenso einen Zuschlag. Die Army war ja froh über jedes Material. Ob die anders geschaltet wurde als die Indian weiss ich nicht. Einige dieser Harleys wurden übrigens auch an die rote Armee geliefert.
Was die Army normiert hat weiss ich nicht, die Wehrmacht verfügte jedoch spät im Krieg, dass BMW den Zündapp End- und Seitenwagenantrieb zu verwenden hätte oder einen baugleichen.
Wenn sie das heute noch täten, könnte man auch risikofrei BMW Gespanne fahren.
Pardon Tigris, Jens, Regina und alle ungenannten...
Woher hast Du die Information
Ich lese viel darüber hauptsächlich in geliehenen Büchern. Das Magazin "das Motorrad" wurde in den siebzigern fast allein von dem Redakteur E. Leverkus (Klacks) gemacht, einem eingefleischtem Zündapp später BMW Mann. Zu dem Zeitpunkt waren die Dreissiger Jahre erst 40 Jahre alt. Einiges über die Russen steht in Franitzas M-G aus den neunzigern. Das Wissen über die Harley habe ich aus Benzingesprächen von Veteranentreffen (im wahren Wortsinn) in Ribe (DK) und einigen Indiantreffs auf der Ronneburg vor meiner Nase. Ich behalte leider das meiste aber ich vergesse alle Namen.
Diese Prioritäten werden leider in unserer politisch korrekten und geschäftsorientierten Gesellschaft ungern toleriert. Ich lasse mich deshalb trotz meiner Jugend (51) gern als Unflat, Schrat oder Dinosaurier bezeichnen. Mancheiner kommt mit meiner Art überhaupt nicht zurecht.
Aber manche Dinge sind eben so, auch wenn man das Buch wo es drin steht, sich nicht in meinem Regal befindet.
Trotzdem entschuldige ich mich hier nocheinmal für die allzulebhafte Auseinandersetzung vor kurzem und erhebe keinerlei Anspruch auf die Unfehlbarkeit meines Vortrages.
Gruss Olaf
