16. September 2011 15:11
Ich weiss gar nicht, wieso ich bei der Wortschöpfung, die ja nur eine seltsame Schreibweise ist, immer an Wilhelm Busch denken muss.
Nein Willy, so dramatisch sehe ich das nicht. Die Kunst ist, mit der Scheixxe leben zu lernen, wie mit Verwandtschaftsbesuch zum Beispiel. Es gibt eigentlich keinen Grund über das zu klagen, was unseren Alltag so dominiert. Nein sagen, wenn die Situation es erfordert, es wird an anderer Stelle doppelt belohnt. Mir ist es die Woche gleich zweimal so gegangen.
Wenn einer fragt, wie es geht, nicht gleich handgreiflich werden.
Im Grunde genügt es, einen Moment lang all das aus zu klammern, was uns verrückt macht oder mit dem Portmonee zu tun hat, um dann ein zu sehen, wie gut es uns eigentlich geht.
Heute war ein Freund da, der viele tausend km bei mir im Seitenwagen ausgehalten hat und wir sind fuhren an einen der nahen 100 Badeseen. In d´ Sonn gelunst, gut gesse, und nicht von alten Zeiten erzählt sondern von Fischreihern, Waldraten und Auerhühnern. Ein Landwirt nebendran traute sich, gute 15ha Heu zu machen. Das Grummet in August und September hat einen einmalig würzigen Geruch, der auch besagtes Gefleuch anlockte. Eine Kollegin fand noch zu uns. Eine Situation, wie ich sie den ganzen Sommer etwas entbehrt habe. Ein bisken Laissez faire, laissez aller, Esspresso im Straßencafé. Easy go lucky, wie der Franzose sagt, und wo unsere Sprache kaum ein entsprechendes Pendant kennt. Den lieben Gott einen guten Mann sein lassen. Jo, das hab ich heute mal wieder gemacht und sehr genossen.
Meine Frau rief von der Arbeit an, ob ich nicht bei dem schönen Wetter lieber noch eine Motorradtour machen wolle. Och nö, wohin denn? nur kein Stress. Ich fahre freitags nicht. Einer der Vorteile, wenn man bei der Arbeit wohnt.