Lastenschwenker- Eigenbau

Alles über, na ja, Schwenker eben ...

Re: Lastenschwenker- Eigenbau

Beitragvon Bambi » 23. April 2025 19:28

Hallo Jan, hallo zusammen,
ja, mir gefällt die Wasp-Big auch sehr gut! Um aber Deinen eigenen Thread nicht überzustrapazieren können wir das Gespräch darüber hierher verschieben:

viewtopic.php?f=3&t=19728&p=261439&hilit=Verbesserungen+am+Big+Gespann#p261439

Zumal es ja hier in Deinem Beitrag um eine ganz andere Thematik geht.
Dort 'drüben' können wir alle uns auch gerne noch einmal über das 'Für und Wider' der Sitzposition im/auf dem Seitenwagen austauschen.
Schöne Grüße, Bambi
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Re: Lastenschwenker- Eigenbau

Beitragvon jan der böse » 23. April 2025 22:03

moinsen.
...schöner Beitrag, den kannte ich noch nicht. da muss ich erst mal lesen...
Am Samstag wollte ich mal kurz mit dem Schwenker nach Katlenburg. Mich hat heute eine Wespe in die linke Hand gestochen, Schaun mer mal ob ich dann wieder kuppeln kann. so lange gibts hier eh nix neues...
Eine Frage noch an die Schwenkerfahrer:
Wie siehts eigentlich mit dem Abrieb am SW-Rad aus?
Ich habe da bereits nach 50Km durchaus dunklere, sichtbare Spuren am Reifen.
Der radiert ja ganz schön auf dem Asphalt nach links und rechts durch den Höhenunterschied der Anlenkpunkte und hat auch mehr Vorlauf als ein Starrer. Was ja auch mehr radiert als ein SW-Rad auf der fast gleichen Höhe des Hinterrads.
Welche Erfahrungen habt ihr da?
MfG,
Jan
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Re: Lastenschwenker- Eigenbau

Beitragvon jan der böse » 26. April 2025 09:15

Vorgestern ist mir ein Problem aufgefallen welches ich noch nicht ergründet habe.
Ich hatte vorher noch einmal meinen Neigungsanschlag verändert, weil der nicht optimal saß.
Bei der Probefahrt ist mir dann in einer schnellen Rechtskurve aufgefallen, dass der Neigungswinkel zu gering war.
Nun habe ich das Problem, dass das anscheinend variiert. Im Stand liegt das Moped fast auf dem Seitenwagen, ist aber ausreichend um nirgendwo anzuecken. Bei Schritt-Tempo auf dem Anschlag im Kreis fahrend auch. Fahr ich aber schneller reduziert sich die Schräglagenfreiheit auf dem Anschlag um einiges. Ich könnte den natürlich nun tiefer setzen. hab aber das Problem, dass er dann evtl. zu tief sitzt.
Kennt jemand von euch das Phänomen, dass der Anschlag während der Fahrt variiert?
...oder ist das am Ende nur eine subjektive Wahrnehmung, dass die Schräglage in langsamer Fahrt als viel schräger wahrgenommen wird als bei schnellerer...
Mir ist der Anschlag jedenfalls so um einiges zu begrenzt. Da muss ich definitiv noch mal ran...
MfG,
Jan
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Re: Lastenschwenker- Eigenbau

Beitragvon jan der böse » 26. April 2025 17:04

Sodele...hab den Anschlag heute 2-3 cm tiefer gelegt und die Vorspur noch etwas zurückgenommen.
Sie liegt nun ca. bei 1 cm. Das Rad ist ja leicht geneigt. Das reicht aus um den Rechtsdrall auszugleichen. Danach bin ich eine ausgiebige sehr schnelle Probefahrt mehrmals über den Deister in alle Richtungen gefahren. Jetzt stimmts.
In schnellen Rechtskurven setzt am Anschlag nix mehr auf, und bei den schnellen sehr engen Ecken kann ich den Schwenker sogar sanft anlegen. Einmal ist dabei das Hinterrad etwas weggeschmiert. Jedenfalls besser als wenn's vorne leicht wird. Mit dem "Anlehnen" kann man sogar etwas Rumspielen...
Ich bin in Kurven nicht mehr wesentlich langsamer als ohne Schwenker. Hab ja auch recht grobes Profil.
Mit meiner Sozia komm ich eh eher selten in diese Regionen.
Fazit: Jetzt hab ich die Einstellung gefunden, die mir taugt und mit der ich mich im Grenzbereich sicher und wohl fühle.
Jetzt noch den Hilfsrahmen lackieren und Ledersäckchen nähen. Die werden mit Fett gefüllt und über die Gelenkköpfe gestülpt...wurde ja ganz früher mit Spurstangenköpfen auch so gemacht... :lol:
MfG,
Jan
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Re: Lastenschwenker- Eigenbau

Beitragvon 3RadQ » 1. Mai 2025 20:05

Hallo jan,

diesen Beitragsfaden habe ich mit Interesse gelesen. Habe mir noch nie Gedanken darüber gemacht, wie sich ein Schwenker wohl fährt, und mit welchen Besonderheiten man dabei rechnen muss. Fürwahr neben Solo und starrem Gespann eine dritte "Dimension" für sich.

Dir und deinem Projekt gutes Gelingen!
:smt023

Gruß
Volker
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Re: Lastenschwenker- Eigenbau

Beitragvon Adventuretremolino » 4. Mai 2025 11:55

Hi, Salü Jan, das ist aber ein "böööser" Schwenker geworden. :D

Zum Fahrverhalten hast Du schon ErFahrungen sammeln können. Wie beim starren Gespann hast Du auf der rechten Seite halt ein entsprechendes Gewicht in 1,20m Entfernung. Das muss beim Anfahren und beim Abbremsen ausgeglichen werden um das Gefährt in der Spur zu halten.

Ich würde noch etwas anderes differenzierter betrachten wollen.
Es gibt meines Wissen nach bisher kein Motorradgespann, bei dem das Seitenwagenrad über ABS verfügt..., bzw. abgebremst wird. Sehr Wohl aber genügend Gespanne die über eine simple Bremse am 3. Rad verfügen.
Meinen Tremolino hat Armec, kurz bevor er seinen Laden geschlossen hatte und in den Ruhestand gegangen ist, noch mit meiner 1150 GS zusammen gefügt. Armec hat sich im Gegensatz zum Kalich dazu entschlossen, seinen Schwenkern das SW Rad mit einer Bremse auszustatten.

Fun-fakt am Rande, die Zulassungsbestimmungen legen fest, dass Änderungen am Fahrzeug in den Fahrzeugschein eingetragen werden müssen. Maßgebend sind aber immer die Zulassungsbestimmungen, welche zum Zeitpunkt der 1. Zulassung des Fahrzeuges gegolten haben.

Was Deinen "variablen" Kurvenradius betrifft, das ist schon so. Aber physikalisch gesehen auch nachvollziehbar. Wenn Du schnell bist und eine enge Kurve fährst, schiebt die Fahrzeugmasse mit gerade aus und schiebt entsprechend übers Vorderrad. Dann entsteht bei Gegenverkehr ein GROSSER A-HA-EFFEKT !!! :smt017 :smt013
Bei langsamer Fahrt hilft das Eigengewicht des Motorrades, den Seitenwagen "wegzudrücken". Der Grip des SW Rades ist leichter zu überwinden.
Das wird noch deutlicher, wenn der SW entsprechend "Belastet" ist. :lol: :wink:

Beste Grüsse
Martin
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Re: Lastenschwenker- Eigenbau

Beitragvon Pepo2 » 4. Mai 2025 16:46

Adventuretremolino hat geschrieben:Hi, Salü Jan, das ist aber ein "böööser" Schwenker geworden. :D
...
Bei langsamer Fahrt hilft das Eigengewicht des Motorrades, den Seitenwagen "wegzudrücken". Der Grip des SW Rades ist leichter zu überwinden.
Das wird noch deutlicher, wenn der SW entsprechend "Belastet" ist. :lol: :wink:

Beste Grüsse
Martin

Wenn ich mich recht erinnere, hat Ralph mal was zur Beiwagenbereifung gesagt, und zwar, dass die keine zu guten Grip haben dürfe, eben wegen des Wegdrückens. Also braucht man da im Prinzip einen Reifen, den man auf einer Solo niemals fahren würde, der dem seitlich Wegschieben beim Einlenken wenig Widerstand entgegensetzt.
Etwas ähnlich hatte ich bei meinem Starrgespann. Am Beiwagen war ein 155R14 Reifen von Toyo. Als der runter war, habe ich einen 155/80R14 von Nankang aufziehen lassen. Von da an machte das Gespann rechts herum mit Volleinschlag immer gräßliche Bocksprünge, so dass man dachte, die Schwinge reiße gleich ab. Wieder einen Toyo montiert und es geht beim Rangiren auch rechts herum wieder völlig geschmeidig. Der Toyo hat offensichtlich wenger Seitenführung. Obs an der Gummimischung oder dem anders ausgeführtenProfil (meiner Meinugn nach die Ursache) oder an beidem liegt, kann ich nicht mit Gewißheit sagen.
LG, Peter
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Re: Lastenschwenker- Eigenbau

Beitragvon jan der böse » 5. Mai 2025 07:07

Moinsen. Daher habe ich mir mal Gedanken gemacht, ob das einlenken des Schwenkers durch den Höhenunterschied der Anschlüsse evtl. auch einen negativen Effekt hat. Ich will ja nix neu erfinden was schon einige hundert mal von Kalich und anderen gebaut worden ist: aber im Stand rubbelt das SW-Rad halt beim hin und her schwingen einige cm.über den Asphalt. Einerseits soll das das einlenken unterstützen, andererseits gibts in dem Moment einen Widerstand, der überwunden werden muss. Das SW-Rad dreht sich ja nicht auf seiner Aufstandsfläche, wie bei einer Vorderradlenkung, sondern der Drehpunkt ist der hintere Anschluss. Das beschreibt mmn. einen theoretischen Kreis von mind. 1m, um den sich das Rad dreht. Ob das beim einlenken wirklich hilft...oder ob sich das gegenseitig aufhebt?...
Meine Überlegung halt...
Zudem: je mehr Vorlauf, desto mehr muss der SW in engen Kurven "weggeschoben" werden. Ich hab den im Verhältnis zu den Profis eh schon um 5-7cm reduziert.
Wegen SW-Bremse bin ich definitiv ganz bei Ralph. Ich habe zwar im Gegensatz zu den meisten keine Personen und immer eine definierte Menge Gepäck an Bord. Ich will aber definitiv keine...auch nicht an einem Moped ohne ABS. Für den Effekt auch viel zu aufwändig, wenn man das Zugfahrzeug am Campingplatz mal schnell lösen möchte.

MfG,
Jan
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Re: Lastenschwenker- Eigenbau

Beitragvon Neandertaler » 5. Mai 2025 11:44

Pepo2 hat geschrieben:Wenn ich mich recht erinnere, hat Ralph mal was zur Beiwagenbereifung gesagt, und zwar, dass die keine zu guten Grip haben dürfe,

das kann ich bestätigen. Ich habe sehr erstaunte Reaktionen beim Reifendealer gehabt als ich einen harten Reifen mit möglichst wenig Grip haben wollte.
Auch bei mir rubbelt das Beiwagenrad gut weg. Da ist nur die mittlere Lauffläche der Indikator zum Austausch. Ist halt so und nehme ich als Eigenart halt so hin.
Die gewonnene Erfahrung steigt direkt proportional mit dem Wert des zerstörten Gegenstandes.

Schwenker machen Spaß Klick
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Re: Lastenschwenker- Eigenbau

Beitragvon jan der böse » 5. Mai 2025 19:39

Ich fahre kommende Woche mit dem Gespann, wenn denn hoffentlich mein Knie mitmacht, mit meiner Frau nach Spanien zum Picos de Europa...der Grund warum ich das Dingens überhaupt gebaut habe.
Wir fahren von Anfang an keine Autobahnen, oder vergleichbare 4-spurige Straßen.
Auch im Ausland nicht.
Ich werde hier darüber berichten und meine Erfahrungen mit dem Konzept teilen .
MfG,
Jan
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Re: Lastenschwenker- Eigenbau

Beitragvon Onno » 6. Mai 2025 06:12

Das mach mal.
Freue ich mich drauf.
Gutes Gelingen und viel Spaß bis dahin.
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