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Glasfaser verarbeiten

13. März 2007 12:07

Hallo liebe Leute,

Ich möchte an meinem Glasfaserboot

---diverse Bohrlöcher beseitigen
---eine Absplitterung einer Kante ausbessern
---eine DINA4 große stelle aus dem Boden rausschneiden und ersetzen.


Aber ich habe gar keine Ahnung von Glasfaserbau.
Wo kann man sich schlau machen?
Wenn man mit Formen arbeitet, was nimmt man als Trennmittel?
Wie lange ist Glasfaser verarbeitbar (Aushärtezeit)?
Wie bekommt man eine möglichst stabile Übergang alt<->neue Glasfaser

:smt017


Hilfe.

Gryße, Jens

13. März 2007 12:17

Ich kann dir nur soviel sagen; vergess' den Arbeitsschutz nicht. Erstens juckt das Zeug wie verrückt und zweitens Staubmaske tragen. Drittens Staubmaske tragen...



Viel Erfolg und vergess' nicht Bilder zu machen.



Stephan :smt025

13. März 2007 12:30

hallo Jens,
das beste Trennmittel ist eine PE Mülltüte oder Malerfolie.

Ein bisschen aus der Mode gekommen ist die Grundierlage, die brauchst du aber auch nicht, wenn du schon einen Rumpf hast und nur ausbesssern willst. Mach wie du es dir vorgestellt hast, nimm aber, sobald die erste Festigkeit da ist, die Form raus und laminiere mit grossen Flicken von der Unterseite dagegen.

Du solltest vor der Arbeit die Löcker grosszügig auf die halbe Materialstärke frei schleifen, die Glasfasern müssen sichtbar sein.

Prüfe, ob eine sternförmige Rissbildung da ist. Sterne sind ätzend.
Da helfen nur grosse Matten. :wink:

Nachtrag: Da die Bindung molekular stattfindet, brauchst du dir über das Alter deines Bootes keine Gedanken zu machen. Sieh nur zu, dass die neuen Matten gut (4cm) über den alten liegen, ähnlich wie die Armierung beim Betonbau. Zuerst Polyesther auftragen, dann eine Matte legen.

Ich würde beim Verarbeiten nicht ans Telefon gehen. Wenn du die Werte offene Zeit (Topfzeit) und Abbinde-Zeit (staubtrocken)* vergleichst, wird dir klar, dass die Verarbeitbarkeit minütlich schlechter wird. Zum Ende hin progressiv, wie Autospachtel.

* Begriffe geändert 13.49h.
Zuletzt geändert von Crazy Cow am 13. März 2007 13:50, insgesamt 1-mal geändert.

13. März 2007 13:11

@Jens

Vielleicht hilft dir das einwenig
www.car-hifi-produkte.de/VerarbeitungPolyesterharz.pdf

13. März 2007 14:00

Guter Link, Peter.

Noch ein Tipp: wenn du zu starke Erwärmung vermeiden willst, nimm weniger Härter. Ausschlaggebend ist nicht die Menge, sondern die 100%ige Vermischung mit dem Harz, die man natürlich mit viel Härter leichter erreicht. Die Zeit zwischen Staubtrocken und Endfest wird dadurch aber deutlich länger.

15. März 2007 10:15

Crazy Cow hat geschrieben:Guter Link, Peter.

Noch ein Tipp: wenn du zu starke Erwärmung vermeiden willst, nimm weniger Härter. Ausschlaggebend ist nicht die Menge, sondern die 100%ige Vermischung mit dem Harz, die man natürlich mit viel Härter leichter erreicht. Die Zeit zwischen Staubtrocken und Endfest wird dadurch aber deutlich länger.


Oh! Vorsicht; es gibt einige Produkte, die bei zu wenig Härter nicht mehr aushärten. Das gibt einen nervlich kaum zu packenden Verhau, den Baatz wieder runter zu bekommen. Die Temperatur beim Aushärten erreicht nie Werte, die bedenklich sind.
Hohlräume (Löcher) kann man gut mit einer Mischung aus Kleber und Baumwollflocken füllen. Eine GF-Matte muss trotzdem drüber oder drunter.

WICHTIG: Epoxygezeugs kann die Haut sensibilisieren. Daher NIE ohne Handschuhe arbeiten. Es dauert Jahre, bis die Haut wieder richtig fit ist. Wie gesagt, kann, muss aber nicht passieren.

Olli

15. März 2007 11:22

Blechroller hat geschrieben:
Crazy Cow hat geschrieben:Guter Link, Peter.

Noch ein Tipp: wenn du zu starke Erwärmung vermeiden willst, nimm weniger Härter. Ausschlaggebend ist nicht die Menge, sondern die 100%ige Vermischung mit dem Harz, die man natürlich mit viel Härter leichter erreicht. Die Zeit zwischen Staubtrocken und Endfest wird dadurch aber deutlich länger.


Oh! Vorsicht; es gibt einige Produkte, die bei zu wenig Härter nicht mehr aushärten. Das gibt einen nervlich kaum zu packenden Verhau, den Baatz wieder runter zu bekommen. Die Temperatur beim Aushärten erreicht nie Werte, die bedenklich sind.
Hohlräume (Löcher) kann man gut mit einer Mischung aus Kleber und Baumwollflocken füllen. Eine GF-Matte muss trotzdem drüber oder drunter.

WICHTIG: Epoxygezeugs kann die Haut sensibilisieren. Daher NIE ohne Handschuhe arbeiten. Es dauert Jahre, bis die Haut wieder richtig fit ist. Wie gesagt, kann, muss aber nicht passieren.

Olli


bezgl. Arbeitsschutz gebe ich Dir ja voll recht, ABER die Geschichte mit der Erwärmung und nie kritische Temperaturen ist mit Verlaub gesagt Unsinn. Sorry, aber ich habe beruflich doch immer wieder mit GFK zu tun und schon häufig genug Temperaturschäden / "verbrannte" (gebräunte) Harzstellen gesehen weil wieder jemand nicht genug Zeit hatte die Harz-/Glasfaserlagen in ausreichend langen Abständen zu verarbeiten.
Also den Härter in dem Mischungsverhältnis verwenden wie vom Hersteller angegeben (ist temperaturabhängig).

nichts für ungut

Jens

15. März 2007 12:20

Jau,
also schön lesen was drauf steht und gut verrühren. Es gibt schon Unterschiede. Ich meinte auch nicht, dass man deutlich unterdosieren sollte, nur beim überdosieren ist ja die Wärmeentwicklung ein Problem. Und Überdosierung hast du partiell auch, wenn du nicht ordentlich mischt. Da kann es auch brennen*, wenn man es nach dem Auftragen in Ruhe lässt.

Ich hab auch schon amerikanische Produkte in der Hand gehabt, bei denen man alles missachten kann, was man weiss. Die wurden extra für Dummiebau und "special effects" entwickelt. Da gibt es in USA einen richtigen Markt.
Ich würde Kleinmengen im Autozubehör kaufen.

* Da Material schrumpft stark bei zu heissem Aushärten und würde speziell bei der Reparatur Risse am Übergang bilden.

15. März 2007 21:06

Hier sind alle benötigten Materialien in Klein- und Großmengen, Werkzeuge und alle wichtige Infos zu bekommen
http://www.r-g.de/
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