willi-jens hat geschrieben:Sicherlich, aber für den Unbedarften sollten technisch fragwürdige Kommentare trotzdem nicht ohne Korrektur belassen bleiben, oder?
und trotzdem liegt hier niemand mit seinen Korrekturen so daneben wie du. Und das auch noch mit erhobenem Zeigefinger bisweilen beleidigend vor getragen, wenn ich das mal sagen darf.
Nimm dir doch jemanden dazu, der das Ingenieurdiplom für Seitenwagenbremsen erworben hat, über einen entsprechenden Bremsenprüfstand verfügt und, das wäre mir jetzt am wichtigsten:
sich mit anderen austauscht und über eine gewisse Lernbereitschaft verfügt.
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Nochmal in Kürze: Keine Regelung kann in einem geschlossenem hydraulischen System den Druck reduzieren, ohne eine zweite Kammer in oder neben diesem System hermetisch ab zu riegeln. Alle Regelsysteme schliessen ein Ventil, machen aus einer Druckkammer zwei mit unterschiedlichen Drücken. Eine vor dem Ventil, eine dahinter.
Wie funkionieren die Ventile und die scheinbar dynamischen?
(Sehr vereinfacht ausgeführt und so wie ich sie verstanden habe.)
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1. Der Bremslastverteiler w.o.
Ein Hebel verschliesst das Ventil mechanisch und begrenzt den Druck nach oben, sobald die entspr. Parameter eintreten. Er öffnet, sobald der Fuß vom Pedal genommen wird. Das Prinzip lässt hydraulisch einen steigenden Druck an den ab zu regelnden Bremsen zu. (dynamisch)
2. Der Bremskraftbegrenzer, w.o.
Die Bremsflüssigkeit strömt durch das offene Ventil, drückt auf selbiges sobald die Beläge anliegen und versucht es konstruktiv bedingt dabei zu schliessen.
Eine Feder wirkt dem entgegen. Ist der Druck im System höher als der der Feder schliesst das Ventil. Das Prinzip lässt nur bis zu einem best. Punkt steigenden Druck an den ab zu regelnden Bremsen zu. (statisch)
Anmerkung: Man kann durch Vorspannen der Feder (Schraube) ihr Ansprechverhalten ändern. Das kann aber auch ein hydraulischer Druck, ein Kolben, der auf die Feder wirkt!3. Der Bremskraftminderer.
Funktioniert imho wie 2, nur, dass gleichzeitig ein hydraulischer Druck auf die Oberseite der Feder wirkt und ihre Vorspannung dynamisch verändert. Effekt: bei sehr hohem Bremsdruck schliesst das Ventil für die ab zu regelnden Räder später. Das Prinzip lässt hydraulisch einen steigenden Druck an den ab zu regelnden Bremsen zu.
3a. Das Ventil selbst sitzt in einem beweglichen Kolben, der sich vorwärts bewegt sobald das Ventil geschlossen ist und an seiner Unterseite einen "anders übersetzten" reduzierten Druck aufbaut. Ein HBZ im Bremskraftminderer quasi.
4. Der verzögerungsabhängige Bremskraftminderer.
Das Ansprechverhalten des Ventils kann durch seine Neigung verstellt werden.
Eine Montage auf einer geschobenen Schwinge des SW würde zu einem lastabhängigem Schliessen des Ventils führen. Der genaue Schliesspunkt ist durch die Voreinstellung der Neigung einstellbar. Das Prinzip lässt hydraulisch einen steigenden Druck an den ab zu regelnden Bremsen zu.
Anmerkung: Nr. 3 ist das Prinzip, von dem hier die Heilung der Probleme erwartet wird. Trotzdem hat ATE eben noch eins drauf gesetzt und dieses Prinzip zweistufig gemacht. Warum? Die Bremskraftreduktion erfolgt immer nur linear, so dass die Bremskraft für die Hinterräder zum Beispiel immer nur auf 20% der Vorderräder begrenzt wird. Ein voll beladenes Fahrzeug würde aber zum Beispiel 25% erlauben. Das macht Nr.4 besser und ATEs lastabhängiger Zweistufler. Diese Lasten sind imho aber nicht auf das Verhältnis Hinterrad zu Seitenrad übertragbar, zumal diese sich im Laufe einer Bremsung ändern. Und alle Systeme sind eben abhängig von sicher schliessenden Kolben. Vor allem Doppelsysteme für Zweikeisanlagen kippen nach meinem Dafürhalten bei schlechtem, ohnehin nicht sichtbaren Wartungszustand Öl ins Feuer.
Irrtum vorbehalten. Amen.
Es geht auch präziser:
http://www.patent-de.com/19950126/DE3344839C2.html_______
edit: wenn das so einfach wäre, wie hier zu beschreiben versucht, bräuchte man keine Patentschriften. Nr. 3a ergänzt.