Schwingenlager

Dämpfer, Räder, Bereifung usw.

Schwingenlager

Beitragvon Crazy Cow » 7. Juni 2009 19:24

moin,
hat schon mal jemand Nadellager auf Bronzelager umgerüstet?
Lieferanten für Bronzestäbe, -rohre?
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Beitragvon Roland » 7. Juni 2009 21:36

Alles was das Metallerherz begehrt - auch als Zuschnitt !
http://www.wilmsmetall.de/catalog/
Die besten Gespanne sind die selbstgebauten Bild
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Beitragvon motorang » 8. Juni 2009 09:43

Bei der SR500/XT500 Fraktion ein öfter gemachter Umbau, und haltbarer als die Nadellagerei, speziell im Gespannbetrieb.

Bronzebuchsen gibts als Halbzeug bei Lagerlieferanten/herstellern, beispielsweise SKF. Dein Lagerhändler sollte weiterhelfen können.
Eventuell ist eine Bundbuchse die richtige Lösung.

Siehe:
http://forum.motorang.com/viewtopic.php ... hlight=skf

Gryße!
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Beitragvon Crazy Cow » 8. Juni 2009 10:36

moin,
@Roland: guter Tipp. Die Fa. hatte ich schon für Blech gelistet. Jetzt muss ich mal sehen, dass die auch Bröckchen liefern, sonst wird die Bronze teurer als das ohnehin schon teure Serienlagerpaket.

@Motorang: Bundbuchse ist perfekt, brauch ich aber nicht, krieg ich auch nicht untergebracht ausser ich verzichte auf die Distanzierung. Für klassische Bronzelager müsste ich Buchsen von 16d x 31D x 28h anfertigen. Ist aber untypisch fett. Hab mich entschlossen, dass lose Lagerrohr der Nadellager zu verwenden und Bronzebuchsen statt der Nadelkäfige ein zu setzen. 24d x 31D x28h. Die sollen wohl einen Moment halten und verschleissen imho nicht so fix wie solche mit einem 16er Bolzen.

Bin noch nicht sicher, wie masshaltig die Halbzeuge sind. 31D ist Norm-Halbzeugmass. Besser ist vielleicht 36mm und runterdrehen.
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Beitragvon Crazy Cow » 8. Juni 2009 13:40

ssooo,

natürlich muss ich wieder alles anders machen. Hab bei dem Lieferanten Schreier einen halben Meter Bronzerohr bestellt. 43,- €. Die Fa. ist sehr gut sortiert und hat umfangreiche Datenblätter. Sie schneiden nach Wunsch auf länge zu. Mindestbestellung sollte 30-50€ sein.
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Beitragvon Crazy Cow » 12. Juni 2009 18:26

nächster Schritt.

Hab heute meinen Bronzeprügel bekommen.


Rohr 31/19

Cu Sn12-C
DIN EN 1982

Zähharter Werkstoff mit guter Verschleißfestigkeit,
geeignet auch für
hohe Gleitgeschwindigkeiten. Gute
Korrosionsbestängigkeit (auch im
Meerwasser). Besonders geeignet für
Teile, die Flächendrücke und gleichzeitig
Stöße aushalten müssen sowie
auf Reibungsverschleiß beansprucht
werden. Widerstandsfähig gegen
Kavitationsbeanspruchung. Hochbeanspruchte
Schneckenkränze, Zylindereinsätze,
Stell- und Gleitleisten. Aus
dieser Legierung wurden Cu Sn12 Pb
bzw. Cu Sn11 Pb2-C entwickelt,
welche sich durch verbesserte Notlaufeigenschaften
und Spanbarkeit
auszeichnen.


Das Zeug ist wirklich der Hammer, vorschschneiden mit der Eisensäge ging schon mal gar nicht. Drehen auf meiner Huddel nur mit der Spitze des Stahls. Ich hatte sogar den Eindruck, dass der Schleifgang auf dem gehärteten alten Lagerrohr leichter vonstatten ging als in der Bronze.

Die erste Büchse ging mir zu schnell, passte gut, liess sich aber recht leicht drehen. An der zweiten habe ich dann fast zwei Stunden zu gebracht. Dafür hat sie auch Nullspiel. Ist nicht so einfach, weil der Ausdrehstahl in der Mitte der Buchse immer einen leichten Ballen stehen lässt. So´n Dreckding federt halt.

Bild

Für die Erstschmierung hab ich Moppedkettenfett genommen, das klebt echt wie Sch..sse.

Jetzt muss ich noch nen Platz für den Schmiernippel finden. Nach dem Zusammenbau des Moppis kommt man wahrscheinlich kaum noch ran.

Insofern wäre es einfacher gewesen, direkt den Schwingenbolzen zu lagern: raus damit frisch geschmiert und wieda eini g´schom.
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Beitragvon Crazy Cow » 13. Juni 2009 12:21

moin, nächster Schritt.

Nun ist es ja nicht so, dass mir immer alles glatt geht. Am Ende schon, aber zwischendrin gibt es doch immer diese Unwägbarkeiten.

Diese zum Beispiel:
Gestern abend noch mal eben schnell die Lager einsetzen. 8er Gewindestange und zusammengezogen, die Sitze haben einen Bund, bis zum Anschlag also. Ging schön schwer, aber die Gewindestange hat gehalten. Dass die bloss keiner wieder rausmachen muss!

oder diese:
danach den Rohrbolzen einigschom, oder wenigstens versucht, nein es ging nicht. In nem Anflug von Grössenwahn noch ein bisken nachgeschliffen. Die eine Seite ging grad so, die andere wiederum nicht.

Also ers ma nachdenken, ne Nacht drüber verstreichen lassen. Als ich so halbschlafend für mich hingrübelte kam ich zu dem Schluss, dass die Bronze sich beim Einpressen verformt.

genau so war es. Hab das zweite Lager heute früh wieder rausgekloppt, ging gar nicht so schwer. Aber es bestätigte sich meine Vermutung. Es war innen deutlich enger, aber vor allem nicht mehr rund!

Fazit: Motorradrahmenrohr ist keine gute Grundlage für Feinmechanik, jedenfalls nicht das japanische. Zwar sind sie Sitze des Lagerstocks ausgedreht, aber eben hinterher geschweisst. Man kennt das Theater vom Steuerkopf, nur ignoriert man das da brav, weil Wälzlager nachgeben (und anschliessend miserabel ihren Dienst tun).

Ich kann also auch niemandem raten, an solch einer Ecke ein Original Wälzlager zu verbauen, man sieht nicht was passiert und es hält nicht lang.

Das Untermasslager oder das gedrehte Gleitlager ist da klar im Vorteil.
Lieber was kleiner und einkleben. Das ist ne Technik, die ist für die Serie zu teuer, deshalb wird es nicht gemacht.

Oiso:
neue Buchse gedreht, nicht ohne alle Stähle nach zu schleifen trotz HM und den Support von der Huddel zu justieren. Ergebnis sehr gut.
Das Lager ging mit leichtem Widerstand ein zu ziehen, Bolzen passte mit geringem Nachdruck. Natürlich habe ich in der Eile vergessen, Kleber dran zu tun. Aber es klemmte ja.
Neue Fettkartusche eingezogen, nicht ohne mich ordentlich dabei ein zu sauen. Schmiernippel hatte ich gestern abend noch gesetzt. Leider war er anfangs nicht ganz dicht, das Ventil öffnete nicht sauber, so dass ich meine Angetraute bat, zu pumpen während ich den Fettdödel niederdrückte. Ging ganz gut.
"Jetzt geht es sehr schwer" meinte die Gehilfin. Weiter. Dann ging es wieder leichter, ohne das Fett aus die Lager austrat. Dann musste ich doch mal nachsehen. Die neue Buchse wurde vom Fett herausgedrückt.

Gewaltig ist des Schlossers Kraft, wenn er mit Verläng´rung schafft. Oder mit Hydraulik...

Erst mal drüber nachdenken. :(

Hab noch was Bosselwerk für meinen Langstreckenrenner liegen. Ein Aeroflap, der hoffentlich hilft die Aeronautik auch im Soziusbetrieb erträglich zu machen. Mal wieder ausreiten morgen, mit Koffers und so. Mal kuggen, opps die Weser noch gibt.
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Beitragvon Crazy Cow » 14. Juni 2009 21:07

ssooo,
heute viel gefahren aber immerhin eine Idee gehabt.

entweder:
- einkleben mit Loctite Lagerkleber. Ist mir aber nicht sympathisch, weil genau das Moment das ich verbessern will, besseren Pass im Lager, sich umgekehrt negativ auf den Lagersitz auswirken kann. Dh.: je besser das Lager innen passt, desto mehr Stösse werden auf den Kleber weiter gegeben. Wer weiss, wie lang der das erträgt.

oder:
- einkleben mit Kaltmetall. Dafür müsste aber mid. noch 2mm im Durchmesser von der Buchse abgedreht werden.

oder:
- klassisch werden (wurden) Lagersitze mit Zinn- oder Bleilot verbessert oder ausgegossen. Ich komm an die Stelle mit ner Lötlampe nicht ran. das ist Quatsch. Aber ich könnte mir denken, dass man vorher die Buchse mit einer dünnen Zinnschicht versieht und sie dann in den Sitz einzieht in der Hoffnung, dass dabei das Zinn dort abgeschoben wird wo´s passt und dort drauf bleibt wo der Sitz oval grösser ist.

Hat jemand Erfahrung mit Lagerkleber? oder ne andere Idee?

Ja ich weiss, man fragt sich was der Perfektionismus soll. Ein neuer Lagersatz hätte 100 Kronen gekost, wär schon drin und hätte wieder 4 Jahre gehalten (bis es unerträglich wird), aber ich hab nun mal so angefangen und Serie heisst nicht zwangsläufig dass es gut oder nicht verbesserungswürdig ist.
Gute Fahrt, Gruß
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Beitragvon m904laalaa » 15. Juni 2009 06:33

Hallo Olaf,

mach's doch ganz klassisch:
Buchsen einpressen und dann erst mittels Reibahle auf Maß bringen.

Grüßle aus'm Süden,
Jürgen
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Beitragvon Ernst » 15. Juni 2009 07:51

Ne Jürgen , das passt nicht zu Olaf.... :lol:
Gruss vom Ernst, der mit dem Guzzi-3-Rädle V1000G5/Carell TR 500
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Beitragvon Crazy Cow » 15. Juni 2009 10:21

m904laalaa hat geschrieben:Hallo Olaf,

mach's doch ganz klassisch:
Buchsen einpressen und dann erst mittels Reibahle auf Maß bringen.

Grüßle aus'm Süden,
Jürgen


ne 23,95er Reibahle? Es müssten beide Lager aus Platzgründen von der gleichen Seite aufgerieben werden, das wird nix. Ich mach mal ein Foto. Hast bei dem geringen Lagerspiel auch gar keine Kontrolle über die Flucht. Ich bräuchte doch eine Reibahle, die beide Lager mit einem Mal aufreibt oder eine entspr. Zentriervorrichtung für den langen Schaft.
Interessant ist doch, dass jetzt ohne Reibahle die Präzision so hoch ist, dass Öl hineinpasst aber Fett nicht. Sowas reibt man doch nicht noch auf, es wird sich ja eh noch etwas setzen.

Nun ist ja wieder eine hilfreiche Nacht verstrichen.
Das neue Lager, um das es jetzt geht, ist vielleicht 3/100 kleiner als das erste, das sich verformte. Ich werde es also mit einem zuckrigen Lagerkleber einkleben. Neu fetten, wenn die Schwinge montiert ist, dann kann es nicht mehr heraustreten. Vielleicht noch eine Madenschraube setzen, damit es sich nicht irgendwann im Sitz dreht. Hosenträger und Gürtel.

edit:

Bild

Bild

So sieht der Arbeitsplatz für eine Reibahle aus. Um weiteren Anregungen vor zu beugen, weise ich noch mal darauf hin, dass der Motor rückwärts dreht. Das Kegelrad der Kardanwelle liegt also in Fahrtrichtung vor dem des Getriebes. Man kann das Kreuzgelenk nicht einfach herausnehmen, es wird im Bedarfsfall "klassisch" repariert. Die Nadellager lassen sich entnehmen.

Der Dom, der auf dem unteren Bild hinter den Kabeln nach oben geht, ist übrigens die Rahmenmitte. Vielleicht wird jetzt klar, warum ein Lager mit den üblichen Toleranzen nicht funzt, oder Nadellager sich selbst zerstören.
Gute Fahrt, Gruß
Olaf
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Beitragvon Crazy Cow » 15. Juni 2009 20:47

hab heut nicht viel gemacht, musste erst in´n Baumarkt Fliegengitter kaufen. Auch waren neulich mit der Gleichmässigkeit der Biluxbirnen eines Autos meine beiden Ersa Lötkolben durchgebrannt. Wollte mal nach ner Lötpistole schauen. Hab ich auch, gründlich. Stanniol stand da auf.

Machen die nicht sonst Papier?

Jedenfalls hatte schon jemand vor mir eine Verpackung angebrochen und ich konnte auf der Rückseite des Gerätes lesen: ED12secPause48sec. Ohne Punkt und Komma. Im Prinzip darf man also nur 12sec pro Minute am Abzug ziehen, das entspricht nicht meinen Lötgewohnheiten. Hab mich denn ersma für einen total überteuerten 30W Kolben entschieden.

Zurück zum Mopped.

Natürlich habe ich die Lager statt auf zu reiben auf das Achsrohr eingeschliffen, damit nicht der Eindruck entsteht, ich hätte sie sägerauh verbaut. Das Einkleben ging fix. Hielt auch gleich. Die Achse konnte ich mit leichtem Druck eindrehen. So mutt dat. Lagerkappen drauf, schön poliert vorher. Dann die Schwinge. Wenn man das täglich macht, eigentlich kein Problem. Auch wenn man es schon einmal gemacht hat nicht. Man muss nur mit einer Hand das Rad mit der Schwinge vorfahren, mit der andern den Krümmer hochhalten, mit der dritten und der vierten das Kreuzgelenk auf das Schiebestück führen und mit der fünften den Stossdämpfer in seine Lagerung.

Ging auch alles ganz gut. Nur den Krümmer hatte ich übersehen, er war nämlich nicht an seinem Platz, also nochmal das ganze. Dann endlich: "Peter - den Bolzen" und nix vonwegen Drehmoment, sondern übelst mit dem Fuss nachgetreten. Rache ist süss.


Jetzt die grosse Spannung: reicht der Platz für den Dödel der Fettpresse? Jau, reicht.

Aber, ich weiss nicht, ob ich es gestern schon geschrieben habe, der Schmiernippel taugt nix. Gut aufdrücken, bis dat Pentil öffnet. Ging auch ganz gut, diesmal trat Fett an den Lagerkappen aus. Beim Abziehen des Dödels schloss jedoch dat Pentil nicht. Ich hasse das.

Bin dann umständlich aufgestiegen, ich arbeite immer noch mit meinem Melkschemel, um die bepacktaschte GTS herumgeeiert, in die Werkstatt einen Nagel holen. Bis ich wieder kam, sah die Baustelle aus wie Schwein, aber dat Pentil war zu. Geht auch ganz leicht mit dem Nagel...

Gott sei dank rief mich meine Frau zum Essen. Werd da ersma wieder ne Nacht drüber verstreichen lassen. Einen Nippel hätt ich noch, aber ich habe noch nie einen Einschlagnippel wieder gezogen, ich käme auch nicht gut ran, ausser ich baute die Schwinge wieder aus.

Wehe es fragt einer, wieso ich keine Schraubnippel genommen habe!
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Beitragvon m904laalaa » 15. Juni 2009 20:57

Wieso haste eigentlich nicht einfach 'nen Schraubnippel genommen?
(Entschuldigen Sie mehrmals, ich konnt's nicht halten!)

Crazy Cow hat geschrieben:...
ne 23,95er Reibahle?
...


Das dürfte das kleinste Problem sein, dafür gibt's einstellbare.
Und mit langen Führungen gibt's die normalerweise auch.
Damit könnte man dann eingepresste Buchsen auf Maß bringen.

Aber mit eingebautem Kardangelenk kommste da eh' nicht dran.

Wenn deine Präzision jetzt schon so hoch ist, würde die Reibahle sowieso in's Leere greifen...
Bebb' die Buchsen ein und bete, daß der Lagerkleber dem Druck standhält!
Und wenn nicht, haste ja noch genug Material rumliegen!
Und viel Spaß dann noch beim Rauspopeln der Kleberreste...
Soll übrigens gar nicht mal so schlecht sein, der Lagerkleber: Der Emil Schwarz (ist bekannt, oder?) klebt auch Lenkkopflager oder Schwingenlager ein, wenn der Lagersitz unrund ist...

Grüßle aus'm Süden,
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Beitragvon Roll » 15. Juni 2009 22:26

Wenns der Emil kann, kanns der Olaf schon lange.

Aber ich hätt Schraubnippel genommen :-D :-D
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Beitragvon Stephan » 16. Juni 2009 18:11

http://www.umeta.de/Schmiernip.96.0.html



Stephan, der mit den normalen Fettpressen eh auf Kriegsfuss steht. Hab für Privat eine vom Trödel
„Für wissenschaftliche Entdeckungen geb mir Scott, für Schnelligkeit und Effizienz der Reise geb mir Amundsen, aber wenn eine Katastrophe eintritt und alle Hoffnung verloren ist, gehe auf die Knie und bete für Shackleton.“

https://bvdm.de
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Beitragvon Crazy Cow » 17. Juni 2009 22:05

Stephan hat geschrieben:http://www.umeta.de/Schmiernip.96.0.html



Stephan, der mit den normalen Fettpressen eh auf Kriegsfuss steht. Hab für Privat eine vom Trödel


Ihr immer, mit eurem virtuellen Zeugs.
Ich hätte auch Schraubnibbel genomm´. Ich bin halt 500m die Strasse runtergefahren zum Industriebedarf. Der hatte mehrere Säcke voll Schmiernippel. Nur keine 6er mit Gewinde. 8er oder 10er waren mir zu gross für ein Rohr, 5er reissen gern ab beim ausdrehen.
Vom Handling sind Einschlagnippel tatsächlich besser. Musst auch nicht glauben, dass ich mit nem Hammer oben drauf gekloppt habe, ich habe Röhrchen für jede Lebenslage. Aus Werkzeugstahl. Die kriegt man für ganz kleines Geld in der Steckschlüsselabteilung des Werkzeughändlers. Ich säge sie zuhause immer in der Mitte durch. Aus einem habe ich mir sogar einen (Klavier) Stimmschlüssel geschmiedet. Der Versand dauert einfach zu lang.

Zurück zum Mopped:

Doch noch kaputt gegang´. Ich jetzt. Ich bin dann doch noch kaputt gegangen.
Das Finale war wieder etwas "unwägbar". Auspuff doch noch ganz ausgebaut um eine Haltelasche nach zu schweissen, an einem Zuganker hatten die Gewinde aufgegeben, die Fettpresse, die alte Sau braucht ne neue Flachdichtung, dreimal Krümmer lösen, bis er richtig sass und dicht war, usw. Ist halt ein Mopped nicht unbedingt zum Reparieren gebaut, wie die 2Vent. R oder die Guzzi.
:)
Aber sie läuft. Und wie sie läuft! Probefahrt hat Spazz gebracht. Ich war mir auch nach dem Zusammenbau noch nicht sicher opps hilft. Weil die Lager eben doch ein definiertes Spiel haben die Nadellager aber kein spürbares oder messbares, nur sichtbaren Verschleiss.

Ich dachte, man merkt es nur in schnell gefahrenen Kurven beim Einfedern, nein man merkt es sofort, bei jeder Kurve. Lässt sich ganz anders legen.

Ich gebe zu, wenn ich mir nicht die GTS angelacht hätte, wäre mir das Geeier vielleicht gar nicht aufgefallen, aber es lässt sich doch manches verbessern an so´m alten Teil. Muss dann noch die Kabel an der Lampe verstecken.
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Beitragvon motorang » 18. Juni 2009 04:58

Olaf, ich lese mit Spannung mit ... 8)

Gratuliere zur Reparatur!

Gryße!
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Beitragvon Crazy Cow » 18. Juni 2009 14:51

Danke, aber na ja,
ein einfacher Gedankenansatz kann sich doch immer zu einem furchtbaren Gefrickel auswachsen. Aber er soll anderen Fahren Mut machen, über unkonventionelle Reparaturen nach zu denken, denn Reparatur heisst ja im allgemeinen mit vorh. Ersatzteilen.

Gerade Yamaha Fahrern sei zu gerufen: Ab diesem Jahr wird es eng. Die ersten Teile für die Geräte bis 82 sind nicht mehr lieferbar, oder nur sehr zögerlich. Als die Zentrale noch in Deutschland war, betrug die Lieferzeit bis zu einem Maschinenalter von 25 Jahren 24h.

Teuer sind die Teile allemal.

Was ich halt nicht wusste, auch nicht extra gegoogelt habe ist, wie gross das Sollspiel bei einem neuen Bronzelager ist. Ich hab hier ein paar neu ausgebüchste MG-Achsschenkel liegen, die kamen mir sehr suspekt vor, ca. 5/100, den Wert kenne ich eigentlich als Verschleissgrenze. Aber in England hat man ja ein anderes Massystem.

Im Vorfeld hatte ich gecheckt, ob sowas für andere Moppeds gemacht wird und das ja. Es werden fertige Bronzebüchsen für allerhandlei Hondas und Yamahas angeboten. Aber mal ehrlich, ich ewig misstrauisch, habe vermutet, dass wenn es ums Geld verdienen geht, natürlich auch automatenoptimierte, kurzspanende Legierungen verwendet werden und erhältlich sind, die wieder ganz woanders ihre Nachteile haben.

Also das zäheste Zeug rausgesucht, was die Datenblätter hergaben nach dem Motto: - das wird schon -.

Für meine 600€ Chinahuddel war es wirklich an der Grenze des Machbaren. Auch nur, weil ich meine Drehstähle im Fachgeschäft kaufe, wo ein Hunni den nächsten jagt. Die Schwingungen des Supports bzw. des Stahls hinterlassen ein sehr dekoratives Bild auf dem Drilling, ohne Autovorschub ging´s gar nicht.

Was ich auch nicht wusste, dass die Verdichtung des Materials beim Einpressen bis auf die Bohrung durchschlägt. Jetzt weiss ich es und andere auch.

Für den Steuerkopf oben habe ich schon länger ähnliches projeziert.
Hatte schon harte Gefechte in anderen Foren, wegen der Technik des o.g. Dr. Schwarz, der eben seine Lager auch nicht runterschleift und einklebt, wenn es nicht geht. (Er hat teilweise abgeschworen, seine Jünger nicht).

Das Problem bei den Steuerköpfen ist, dass die Sitze nicht gedreht, sondern gedrückt, bzw. gerollt sind. Die Grundvoraussetzung für Kegelrollenlager, die axiale Anlage bzw. der planparallele Sitz und konzentr. Ausrichtung beider Lager sind einfach nicht gewährleistet. Nicht einmal wenn sie nachgedreht sind, es muss ja umgespannt werden.

Es sei denn, man klebt beide Lager gleichzeitig mithilfe eines Distanzrohres ein. Dazu muss oft das Schloss eingepasst werden.

Bronzelager schleifen sich ein, Nachspannen und fertig.

In Bezug auf Motorräder bin ich wirklich kein Perfektionist, aber es gibt einfach Fahrgestelle speziell aus den 1970ern und 80ern, die sicherheitsmässig einfach auf der Grenze sind, denn die Motoren gehen ja.

So long.
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Beitragvon Roll » 18. Juni 2009 20:28

Crazy Cow hat geschrieben: Die Schwingungen des Supports bzw. des Stahls hinterlassen ein sehr dekoratives Bild auf dem Drilling,

Hab ich gleich auf dem Bild gesehen gehabt, wollt aber nicht fragen :oops:

Crazy Cow hat geschrieben:wegen der Technik des o.g. Dr. Schwarz, der eben seine Lager auch nicht runterschleift und einklebt, wenn es nicht geht. (Er hat teilweise abgeschworen, seine Jünger nicht

Der Emil war schon immer ein Tüftler, dem war gut nie gut genug. Nicht mal bei seinem eigen Fahrstil seinerzeit...

Crazy Cow hat geschrieben: Nicht einmal wenn sie nachgedreht sind, es muss ja umgespannt werden.

Je nach Maschine könnt man das trotzdem ausrichten - wär aber glaub ich zuviel Aktion
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