Handbremspumpe

Dämpfer, Räder, Bereifung usw.

Handbremspumpe

Beitragvon Taika » 10. Juli 2008 11:17

Hi Folks.
Bin jetzt mit meinem Umbau soweit, dass ich die Bremsen entlüften kann um die erste Einstellungsfahrt zu machen. Nach dem Durchlesen der verschiedenen (auch sehr ergiebigen) Beiträge zu diesem Thema taucht im Vorfeld nun eine Frage bei mir auf:
Mal angenommen die (original) Handbremspumpe bringt wider erwarten nicht genügend Leistung für die vordere Bremse und den Sattel am SW (habe an der XJ die original Sattel, also Einkolben, verbaut und am SW einen kleinen Brembo von einer Guzzi Le Mans). Könnte ich dann einfach eine andere Pumpe (z. B. von einer FJ oder FJR) verbauen? Technisch gesehen dürfte das sicher kein Problem sein, aber wie sieht das dann mit dem TÜV aus? Meines Wissens nach interessiert nur die Bremsleistung. Und wenn auf dem Deckel der Pumpe dann Yamaha steht fragt wahrscheinlich eh keiner dannach. Da ich nun kurz vor der Abnahme stehe wollte ich bei meinem Tüffer nicht unbedingt schlafende Hunde mit dieser Frage wecken. Also hoffe ich, dass Ihr da eine Antwort parat habt.

LG

Sascha.
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Beitragvon Crazy Cow » 10. Juli 2008 12:34

hallo Sascha,

???????

Die XJ 900 hat zwei 2-Kolbenbremsen vorn, also vier grosse Kolben, da fallen die beiden kleinen am Seitenwagen gar nicht auf. Hast du ne 650er?

Ansonsten legt der TÜV Hessen wieder Wert auf alte Traditionen:
Es muss gewährleistet sein, dass das Gefäss gross genug ist. D.h. bei ganz verschlissenen Belägen, alle gleichzeitig natürlich, muss noch Brühe im Schauglas zu sehen sein. Also im Gegenteil, die Bremspumpe müsste angepasst oder wenigstens überprüft worden sein. Serienteil ohne E-Prüfzeichen wäre bei dem alten Baujahr erlaubt. Aber auch Zulieferteil mit E.

Man bemüht sich, die Richtlinien für das jeweilige Zugfahrzeugbaujahr an zu wenden.
Gute Fahrt, Gruß
Olaf
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Beitragvon Taika » 10. Juli 2008 13:14

Yepp. Hast natürlich recht. Die haben ja beidseitig einen Zylinder.
Dich denke dass die Menge ausreichend ist. Das mit der Bremsleistung werde ich mal testen (soweit ich das mit meinen Mitteln kann).

Ansonsten scheint der TÜH ja schon fortschrittlich zu denken :wink:

gruß Sascha
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Beitragvon muli » 11. Juli 2008 06:17

hallo zusammen,
also olaf, jetzt enttäuscht du mich ein wenig ... - als ob die anzahl der kolben maßgebend für den austausch des hauptbremszylinders wären :D
@taika
das thema hatten wir hier schon öfter; das einzige was zählt ist die grundfläche aller bremskolben und deren verhältnis zum durchmesser des kolbens an der handbremspumpe; jetzt pauschal herzugehen und zu sagen, das motorrad ist größer, also hat es auch nen größeren hauptbremszylinder kann durchaus falsch sein; japaner verbauen oftmals kolben mit durchmesser 5/8 zoll; an meiner MegaComete war auch jahrelang die originale handbremspumpe, obwohl am beiwagen ein zusätzlicher radbremszylinder angeschlossen war; mir war die bremsleistung zu gering, daher verbaute ich vor 2 jahren eine radialbremspumpe mit nem 21er kolben - seitdem ist das bremsen wieder so, wie ich es von meinen solomaschinen her kenne;
meine bremspumpe ist von LUCAS und hat etwa 350,- euro gekostet - viel geld, aber die ist jeden cent wert :!:
das ding wird mit gutachten geliefert und will vom TÜV eingetragen werden; je nach prüfer geht das mehr oder weniger reibungslos - ich hab's damals beim Uli Jacken machen lassen;
falls du noch weitere fragen hast ... ;)
cu
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Beitragvon Crazy Cow » 11. Juli 2008 07:50

muli hat geschrieben:hallo zusammen,
also olaf, jetzt enttäuscht du mich ein wenig ... - als ob die anzahl der kolben maßgebend für den austausch des hauptbremszylinders wären :D


na ja,
schliessen muss er die Kolben schon mit einem Hub, der HBZ.
Ich sach ja, bei der grossen XJ muss nichts geändert werden. Aber noch mal zwei 30er dranhängen geht auch nicht. Mit den Traditionen hast du vielleicht was falsch verstanden, Sascha. Sie bedeuten nicht Fortschritt.

Die 5/8 Pumpe drückt bei 8mm Hub etwa 0,4ccm Brühe ins System. Wenn damit traditionell vier 40er Kolben bedient werden, vier 40er plus zwei 30er aber auch noch gehen, heisst das nicht, dass der TÜV Hessen damit zufrieden ist. Vor allem, weil beim Handbremszylinder das Gefäss nach deren Überlegung nicht gross genug ist.

Es kommt ja nicht vor, dass die Beläge an zwei verschieden grossen Bremsen alle gleichzeitig verschlissen sind. Beim TÜV kommt es aber vor. Theoretisch. Ich bin mir nicht sicher, ob das auch eine Regelung von 1984 ist.
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Beitragvon Taika » 13. Juli 2008 08:53

Ja, nee Olaf. Da hab ich Dich schon richtig verstanden.
Ich denke auch, dass es reichen sollte. Mein Tüffer ist eigentlich recht firm in Sachen Gespann. Aber ich hab ihm nun schon soooo viel aus dem Kreuz geleiert, dass ich nun nicht auch noch damit vorstellig werden wollte. Ich denke mal: gut entlüftet, neue Beläge und gut funktonierende Sättel und die Sache ist gut.

@Muli: Ja, den Fred habe ich gelesen. Umbaukostenbedingt ist aber mit 350. -EURO derzeit nix zu machen. Daher meine Denke in die beschriebene Richtung. Diese Teile sind ja in der Bucht halbwegs bezahlbar zu bekommen.

LG
Sascha
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Re: Handbremspumpe

Beitragvon sirguzzi » 13. Juli 2008 11:21

Taika hat geschrieben:Und wenn auf dem Deckel der Pumpe dann Yamaha steht fragt wahrscheinlich eh keiner dannach. Da ich nun kurz vor der Abnahme stehe wollte ich bei meinem Tüffer nicht unbedingt schlafende Hunde mit dieser Frage wecken.

Sascha, Änderungen an der Bremsanlage sind grundsätzlich abnahmepflichtig.
Spätestens bei einem Schaden könnte sich ein Sachverständiger dafür interessieren, was der TÜV "übersehen" hat.

Gruß
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Beitragvon Crazy Cow » 13. Juli 2008 13:22

hallo Sascha,
dann also Zahlen. Die Art der Bremse muss sowieso eingetragen werden. Entspr. Fragen kommen. Der Serien Handbremszylinder bedient von Hause aus rd. 5000qmm Bremskolbenfläche. Hängt man zus. einen Brembo mit zwei 30er Kolben dran, werden daraus 6400qmm. Bei einer konstruktiven Sicherheit von min. 50% reicht also das Hubvolumen vollkommen aus, die Sicherheitstoleranz sinkt halt. Aber das Missverhältnis ist deutlich geringer als bei einer Einscheiben Hinterradbremse gekoppelt mit SW Brembo. Sobald der Prüfer deine Bremskombination einträgt, hast du automatisch die rechtliche Betriebserlaubnis.

Steck doch einfach mal Bremsbelagdummies von 3mm Dicke in die Sättel, fülle den Behälter auf und pumpe bis die Dummies anliegen. Wenn noch Brühe im Schauglas zu sehen ist, ist eishockey.

Wenn nicht, schau in der Bucht nach Handbremseinheiten mit elektr. Kontakt für Bremsflüssigkeitsstand. Ich glaube, bei den XJ Modellen hatten die US-Ausfürungen sowas. Maxim und Seca. Ansonsten mal im FJ Forum fragen.
Noch was, die XJ 900 hat vorn eine Bremsübersetzung von 1:25, mit SW wären das 1:32. Du könntest also auch ruhig eine grössere Bremspumpe suchen, Bremsübersetzungen solo von 1:15 bis 1:20 sind nicht unüblich, SR 500 zum Beispiel, sie liegen im Rahmen dessen, was eine Hand leisten kann und ein Handhebel aushält.

Es gibt keine Vorgaben für die Bremsleistung, nur für die Betriebssicherheit der Anlage.
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Beitragvon muli » 14. Juli 2008 06:27

hallo olaf

Crazy Cow hat geschrieben:...
Es gibt keine Vorgaben für die Bremsleistung, nur für die Betriebssicherheit der Anlage.
...


das stimmt so nicht; damit ein fahrzeug eine zulassung bekommt muß die bremsanlage sehr wohl eine gewisse leistung bringen, nämlich die geforderte verzögerung; die ist meines wissens aber recht niedrig (ZU niedrig) und liegt bei aktuell 5 m/s2 ...
cu
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Beitragvon Taika » 15. Juli 2008 08:30

So. Habe nun mal entlüftet (Sch..ß Arbeit bei so vielen Sätteln).
Aber durch Einhalten der Tipps von Euch (z.B. "Entlüften mit in der Hand halten des Sattels" etc.) ist die Anlage nun luftfrei.
Erste Fahrversuche ohne Boot; wegen Sichtkontrolle am SW Rad zwecks Blockierneigung und ggf. nachträglich erforderlicher Umstellung der Vorspur (Bootgewicht wurde über 30 mm dicke Stahlplatten simuliert); stimmen sehr zuversichtlich. Am WE will ich mal auf gesperrter Strecke kleinere Praxisversuche mit aufgesetztem Boot machen um die Anlage TÜV fähig zu kriegen. Spannend wird die Wirkung des Tilton Bremskraftreglers werden. Mein Tüffer möchte eine kleine Aufstellung haben (SW leer, 1 Person im SW, 2 Personen im SW und Stellung des Einstellhebels).

Mal schaun ob das so funzt wie ich mir das gedacht habe.

LG
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