Taika hat geschrieben:Schätze mal, da viele Stahlflex nun vor Ort mit dem Anschluss für den Sattel verschraubt werden können (sprich das Ringsück auf den Schlauch) kommt es bei "Billigprodukten" vor, dass die Fertigungstoleranz des Aufschraubanschlusses zum Gewindestück des Schlauches zu Groß ist. Will heißen, die Duchflusslöcher sitzen versetzt und dadurch reduziert sich der Querschnitt. Das Problem hat man bei den fest verkrimpten Anschlüssen (wie bei den Originalleitungen) normal nicht.
Gruß Sascha.
Im Prinzip richtig!
Nur, dass die Position der Löcher für eine sichere Montage überhaupt keine Rolle spielen dürften.
Wir schreiten zur Auflösung. Vorab, ich brauche für die Zeichnungen und den Text nicht länger als eine Stunde.
Das Problem sind die Fittings, genauer die Schraubaugen. Es gibt offensichtlich zig verschiedene, vom inneren Aufbau! Die Lösung sind die Hohlschrauben.
Bild 1
Das ist ein serienmässiger japanischer Stahlfitting, geschmiedetes Blech. In seinem inneren verbleibt so viel Platz, dass die Schraube problemlos von der Bremsflüssigkeit umspült wird.
Stahl schwarz, Flüssigkeit braun dargestellt.
Bild 2
Das ist ein Spiegler Auge. Vollstahl, nachträglich bearbeitet. In der rundlichen Nut wird die Schraube hinreichend umspült. Spiegler Leitungen können normalerweise mit den Serienschrauben verwendet werden. Aber als es losging mit Stahlflex, fragten die immer "für welches Motorrad" auch bei Sonderlängen, vielleicht deshalb.
Ärgerlich ist nur, dass die Augen äusserlich grösser sind als das Original. Meist verdrückt man mit ihnen die die angegossene Verdrehsicherung am Sattel. Wer seine Gewinde nicht überstrapazieren will, legt schon mal 2 Dichtungen Drunter, dann geht´s problemlos.
Bild 3
Das ist ein Auge für eine Stahlflexleitung im Automobilbereich.
Wahrscheinlich machen die Herren feste Vorgaben. Ich hab so eine.
Bild 4
Das ist der Stänker, um den es geht. Herkunft unbekannt.
Die Bohrung ist 10,0 die Schraube 9,9. Toll. MBK verwendet diese Augen serienmässig, sie erfordern bestimmte Schrauben mit einer Nut, die aber auch bei allen anderen Leitungen funzen.
Nicht dass ich das nicht wahrgenommen hätte, in den Brembosätteln steckten die richtigen Schrauben. Aber die Stänkerleitung kommt auch nicht von einem Roller, nur von meinem Freund dem Rollerhändler.
Ich lege auch immer die Leitungen mit den passenden Schrauben weg, in dem Auge, in dem sie mal funktioniert haben, ich habe ja genügend Kleinteile...
Aber ich habe
nur eine Doppelhohlschraube. Die stach im Gespann.
Ein Austausch fiel für mich also unbewusst aus. Ich habe sie immer bei Änderungen schnell wieder reingedreht, damit nicht zuviel Brühe aus der anderen Leitung läuft.
Natürlich funktioniert auch diese Doppelhohlschraube, wenn ihre Querbohrung einigermassen vor dem Zufauf des Auges steht. (Loch vor Loch). Als ich bei der zweiten Montage einen 2. Dichtring unterlegte, merkte ich, dass ich den oberen Fitting anders drehen musste. Davor hatte ich ihn so gestellt, wie der der Spiegler Leitung gestanden hatte.
Bild 5
Den Vogel schiesst aber "Montzumas Rache" ab, Spieglers Gabelstück.
Durch die Einsicht der Doppelhohlschraube habe ich seine Konstruktion aus dem Gedächtnis überprüft.
Der Aufbau ist etwa so wie in der Zeichnung (Draufsicht). Die Bohrung in der Mitte ist 12mm, bei exater Montage wird eine Originalschraube (blau) gut umspült.
Mit dem Teil kommen zwei Dichtungen grösseren Aussendurchmessers, die wo zentrieren helfen sollen tun.
Die Verschieb-Toleranz fand ich bei der Montage aber sehr gross. Es ist also durchaus möglich, dass unter bestimmten Umständen (man kommt weg. der SW-Befestigung kaum an die Schraube ran) die Schraube (blau) wie unten sitzen tut.
Bild 6
Unschwer zu erraten, welche Leitung besser versorgt wird, einen geringeren Gegendruck bietet.
Gestufte Dichtungen täten zentrieren helfen. Bei der Montage dachte ich noch: "Fräs dir paar neue" dann vertraute ich doch von einer inneren Unruhe getrieben der deutschen Ingenieurskunst...
Jetzt mach ich´s halt noch mal auf.