W-L hat geschrieben:Hallo Olaf
Deine Erfahrung ist rein ergebnisorientiert, ohne dass Dir die Fertigungsgenauigkeit der Lagersitze bekannt ist.
Hallo Walter,
nun, die Fertigungsgenauigkeit der Sitze wird immer erst bekannt, wenn man ein Lager einbauen muss. Das betrifft Maß, Verrundung und Oberflächengüte bzw. "-veredelung". Ein schlechter Sitz macht auch aus einem guten Lager ein schlechtes. Es ist zwar aus Stahl, aber gerade der ist ja elastisch.
W-L hat geschrieben:Der Begriff "Schrägkugellager" umfasst nach DIN 628 einreihige und zweireihige Lager sowie Vierpunktlager. Ich habe von Schrägkugellagern in O-Anordnung geschrieben. Das sind dann eindeutig einreihige Lager. Wenn Du ein Vierpunktlager nimmst, kannst Du es mit einem Rillenlager kombinieren und hast die gleiche Lagerungssituation, wie ich sie skizziert habe.
Hier ist mal ein Link mit Bildern für die Leut', die jetzt erst anfangen, sich damit zu beschäftigen. Interessant ist er allemal.
http://www.skf.com/at/products/bearings ... index.htmlEs gibt außer den normalen einreihigen auch Genauigkeits-Schrägkugellager, die besondere Vorzüge haben (z.B. bleibt der Kugelkäfig bei der Arbeit in seiner Bahn), wenn sie nicht so elend teuer wären.
W-L hat geschrieben:Wenn Du ein einreihiges Schrägkugellager mit einem Rillenlager kombinierst, bewegst Du dich außerhalb der Lagerungempfehlung namhafter Lagerhersteller.
Nun, das ist gerade vor dem Hintergrund der Gespannbauerei nichts neues.
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Allerdings würde ich das nicht bei einer Neukonstruktion tun, und genau darauf beziehen sich ja die Herstellerempfehlungen. Ich habe aus früherer Zeit den Begriff "Kundendienstlösung" im Kopf. Der ist leider etwas aus der Mode gekommen, auch und gerade bei Gespannherstellern, aber ich denke, man weiß was gemeint ist. Man kann eine Sache, die schlecht ist und nicht lange hält natürlich alle Nasen lang erneuern, oder nach Lösungen suchen, die sie haltbarer machen.
Was die "Kenntnis der Ausgangsvoraussetzungen" betrifft, gebe ich dir Recht, ich habe noch keine Kugellagerfabrik besucht. Aber eben diese Ausgangsvoraussetzungen sind nur Papier, davon kann witzigerweise die Flughafengesellschaft etwas erzählen. Was passiert denn mit den Kugellagern, die bei der Chiquita-Prüfung durchfallen? Und wie viele Raster gibt es, durch die sie hindurchfallen können?
Die Güte eines Radlagers kennst du erst, wenn es 20tkm gelaufen ist. Besser man baut seine Konstruktion gleich auf C3 auf.
Das einreihige SKF Kugellager hat den Vorzug, dass es aufgrund seiner einfachen Bauweise mit Kugeln vollgestopft werden kann. Es überwindet damit den Schwachpunkt der geringeren Tragfähigkeit, den man bei der Bastelei ja nicht einfach aus den Augen verlieren darf. Im Gegensatz zum Vierpunktlager erfüllt es aber vollständig den Ersatz des Schiebesitzes. Die schwächlichen LM-Nabensitze werden ganz und gar entlastet, sogar ein Einkleben des Lagers für spannungsfreie Montage wird möglich.
Jean Claude Perrin (Mr. Side-Bike) würde sogar eine angefertigte Mutter vor das Lager setzen, das hat er bei meinem Vorderrad auch gemacht.
Soweit würde ich nun nicht gehen, denn allein das anziehen einer ranzig gedrehten Mutter kann Störungen im Sitz und Schäden auf der Lagerschale hinterlassen.
Ich mache dazu im Laufe des Abends noch eine zeichn. Skizze.