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Bremspumpe!

BeitragVerfasst: 2. Mai 2016 21:10
von dex
Hallo Schrauber,
ich war mit der Güllepumpe heute bei meinem freundlichen GTÜ Prüfer. Ich hatte Ihm die Zusage abgerungen, mal mit dem Bike " probezubremsen ".
Ich repariere da z.Zt. alles einmal durch........
http://omit.no-ip.biz/uwe/cms_2016/?Reisevorbereitungen.___Allgemein_und_fuer_die_Fahrsicherheit_mit_Willi
" Oh, geil. Ne Güllepumpe "...... und die GTÜ Prüfer umringten mein Gespann.
Die Handbremse, die auch auf die Beiwagen wirkt, hat Ihm sehr gefallen : " Klasse, der zieht ja gar nicht schief. Gut dosierbar und........"
Aber meine Scheibenbremse im Hinterrad mit der Fußbremspumpe ist böse " durchgefallen ".
" Fahre doch ´mal zu Meister xxxxx, der schaut sich das an und sagt dir genau, was da hakt......", war die Aussage des Prüfertrios vor Ort.

Gott sei Dank habe ich nichts bezahlen müssen :D für seine Meinung.

Der nächste Weg führte zu einem Zweiragmechaniker Meister. Voll geil, der GTÜ Prüfer tauchte dort auch wieder auf und wir haben die mangelnde Bremswirkung dort mit zwei KFZ Technikern, einem Zweiragmechaniker Meister und dem GTÜ Prüfer diskutiert. Echt nette Runde.

Das Fazit ist : Es ist eine zu kleine Bremspumpe verbaut. Der Zweikolbenbrenssattel vom Auto hat zu große Bremskolben.

Was habt Ihr verbaut? Oder hat noch jemand eine Bremspumpe mit 16mm Bremspumpenkolben oder mit großer Förderleistung??

Re: Bremspumpe!

BeitragVerfasst: 2. Mai 2016 21:38
von Crazy Cow
Mach mal ein Foto. Ich halte die Einschätzung der Fachleute für übereilt. Entscheidend ist wie weit die Beläge nach der Bremsung wieder öffnen. Sind es nur 0,1mm, brauchst du mit Sicherheit keine größere Pumpe. Meine 16mm Pumpe vorn treibt eine Sechskolbenzange plus eine Zweikolbenzange an.
Wenn du einen Druckpunkt hast, muss sie packen. Ich vermute eher, dass du glasige Beläge hast, oder eine Paarung von Scheibe und Belägen, die nicht typisch oder nicht sinnvoll ist.
Eine andere Fehlerquelle ist ein gegenüber der Bremsscheibe verdrehter Sattel. Bei mangender Flucht öffnen die Kolben nach der Bremsung zu weit.

Du hast doch was gefrickeltes oder? die Gülle hat doch von Hause aus hinten eine Trommelbremse übelster Art. :)

Re: Bremspumpe!

BeitragVerfasst: 3. Mai 2016 18:06
von dex
Ja, normal ist da bei den CXen und den GLs eine Trommel, die aber bei guter Pflege seinen Dienst tut. Nur die EUROs haben eine Scheibe hinten.
Hier einige Bilder von meinem gefrickeltem...
bike.jpg

bremspumpe.jpg

scheibe.jpg

Re: Bremspumpe!

BeitragVerfasst: 3. Mai 2016 18:22
von Stephan
Ist die Aufnahme der der Bremspumpe nur so Flacheisen, wie es auf dem Bild wirkt? Das Bremspedal ist doch Rechts?!? Da ist genug Umlenkung dran, das da sich einiges verbiegt. . .



Stephan

Re: Bremspumpe!

BeitragVerfasst: 3. Mai 2016 19:02
von Crazy Cow
Sind die Bilder aktuell?

Sei mir nicht böse, aber so sieht keine Bremse aus von einem Fahrzeug das sich hin und wieder bewegt. Das Tragbild der Scheibe außen ist so miserabel, dass ich annehmen würde: der äußere Kolben klemmt. Der bewegt sich kein Stück. Beim Bremsen wird hin und wieder die ganze Scheibe widerwillig vom inneren Kolben gegen den äußeren Belag gedrückt. Oder der Bremssattelhalter neigt sich beim Bremsen nach innen.

Ist das eine Hinterradbremse von einem Mercedes? (Wenn ja: ist der größte Scheiss.)

Re: Bremspumpe!

BeitragVerfasst: 3. Mai 2016 19:17
von Crazy Cow
Dann zur Umlenkung, was Stephan ansprach.
Du hast das Gestänge oben mit dem HBZ starr verbunden. Das kann man machen, wenn der HBZ selbst einen Kugelantrieb in sich birgt, bei dem sich der Antriebspin nach allen Richtungen bewegen kann. Hast du das überprüft? Es gibt auch Bremszylinder mit einem starren Pin und Kugelpfanne. Da muss ein entsprechender Antrieb flexibel eingesteckt werden.
Sonst klemmt schon der Kolben vom HBZ bei leichtem Druck.

Re: Bremspumpe!

BeitragVerfasst: 3. Mai 2016 19:18
von dex
Jepp, KFZ Scheibe und Mercedes Bremssattel.....
Und ja, die Stange zur Bremspumpe hat sich schnell verbogen. M8 Gewindestange ist " nicht genug "..... :roll:
Der Halter der Bremspumpe ist 5mm Stahl und am Rahmen festgeschweißt. Da bewegt sich nichts.......

Re: Bremspumpe!

BeitragVerfasst: 3. Mai 2016 19:51
von Crazy Cow
dex hat geschrieben:Jepp, KFZ Scheibe und Mercedes Bremssattel.....



Ich habe einen zweiten Bremssattel im Vorderrad, der von der Fußbremse betätigt wird. Steht frech MB und ATE drauf. Wirkung bei Übernahme des Gespannes: Null aber wirklich nullkommanull. Hab´s auseinander genommen, keine besonderen Auffälligkeiten, bis auf den Umstand, dass die Kolben viel zu schwer gingen. Beläge dadurch selbstredend verglast.
Hab dann weiter geforscht und getan, was ich für richtig hielt, jetzt geht der Kram. Möglicherweise hat MB Vorgaben entwickelt, mit denen man die Bremsleistung hinten reduziert und die Lieferanten halten sich dran, weiß ich nicht.

1. Sattel geöffnet und gereinigt
2. Kolben entsifft und neue Dichtungen . Ich habe es nicht genau in Erinnerung, aber irgendwas war mit dem Staubschutz. Da lobe ich mir Sumitomo, die haben keinen.
3. Die Führung für die Beläge war miserabel. Rostansatz und Grat führten dazu, dass die Beläge sich nicht frei bewegen konnten. Viel zu kleine Toleranzen. Lass doch die Beläge klappern wenn sie neu sind! das bleibt nicht lang so.
4. Möglicherweise sind auch die Beläge so eingestellt, dass sie keine dolle Bremswirkung haben. Sie sind zwar kompatibel mit VW, aber sie dürfen nur halb so dick sein. Dabei sind die Stege daneben so hoch, dass sie im Zweifel, (bei einer Nicht-Mercedes-Halterung) unter Last eher an der Scheibe schleifen als die Beläge. Gleiches gilt für das Gehäuse des Sattels. Für die feinmechanischen Einbautoleranzen viel zu schlecht verarbeitet. Wenn der Rand der Scheibe rostet, schabt dieser am Sattel. Schlitze und Gehäusefuge sind gesägt. Mit einer Kreissäge! Wozu bearbeiten, kommen ja Dichtungen rein.

Vlt. gibt es noch schlechtere im Autombilbau, aber ich habe vorher so einen Scheiss noch nicht gesehen. Wie gesagt: an einem Mercedes mag das gehen, artfremd eher nicht. Schon gar nicht bei einem beweglichen Bremssattelhalter.

Re: Bremspumpe!

BeitragVerfasst: 3. Mai 2016 20:05
von dex
Noch einmal die Bremsscheibe von Innen....
scheibeinnen.jpg

halter.jpg

Re: Bremspumpe!

BeitragVerfasst: 4. Mai 2016 10:09
von Zimmi
dex hat geschrieben:[...] die Stange zur Bremspumpe [...] M8 Gewindestange [...]

Servus @dex,

ist das eine Zug- oder eine Druckstange? :?: Auf der Länge würde ich letzteres für, nun, ziemlich sinnarm erachten, genau wie die gesamte Positionierung des Bremszylinders. Ich hätte lieber den Bremszylinder möglichst nah am Pedal positioniert und dafür eine längere Stahlflexleitung verlegt. Und Bremsscheibe und -sattel hätte ich mir aus dem Motorradregal geholt und nicht bei Cermedes Bonz. Allein schon aus Gewichtsgründen, die sehen nach gefühlten 2 Tonnen aus (ohne Beläge).

Grysze, Michael

Re: Bremspumpe!

BeitragVerfasst: 4. Mai 2016 12:07
von Michael1234
Zimmi hat geschrieben:....... Bremsscheibe und -sattel hätte ich mir aus dem Motorradregal geholt und nicht bei Cermedes Bonz. Allein schon aus Gewichtsgründen, die sehen nach gefühlten 2 Tonnen aus (ohne Beläge).
Grysze, Michael


Bei der Belagstärke brauchst du dann aber auch nie mehr wechseln :smt005

Ich würde auch mal den Vorschlag oben prüfen - Bremszylinder in der Nähe des Fußbremspedals und dann längere Bremsleitung aus Stahlflex zur Bremszange.
Bei vielen anderen Gespannen bleibt doch hinten auch die original Scheibe und Zange drin. Warum soll das an einer 50 PS Honda CX nicht gehen bzw. nicht ausreichen? Autoteile sind da doch ggf. etwas überdimensioniert. Evtl passen da mit etwas Anpassung Teile von einem einigermaßen aktuellen Motorradmodell dran. Die wären dann u.U recht günstig auf dem Gebrauchtmarkt zu bekommen.

Gruß Michael

Re: Bremspumpe!

BeitragVerfasst: 5. Mai 2016 13:41
von Crazy Cow
Na ja, das sind Tipps, die man vor dem Winter geben kann.

Die Anlage da ist nun mal dran und auch nicht grundlos so entstanden. Sie ist nur verbesserungswürdig.
1. Die Umlenkung neben dem Pedal ist serienmäßig, oder? Passt denn der Pedalweg zum Arbeitshub des HBZ? Gibt es Verwindung unter dem Motor oder auf der rechten Seite?
2. Der HBZ sitzt soweit oben, weil sich unten eine Schwinge bewegt. Wenn der Stößel des HBZ Schrägstellung erlaubt, würde ich ein Vollaluminium ø15mm oder ein Rohr 12x6 nehmen und ein M8 gewinde in jede Seite einschneiden, dann kann der Aufbau erst mal so bleiben, wie er ist. Aber ich würde unbedingt checken, ob der Pinökel oben sich drehen kann.
3. Ziehe die Beläge aus dem Bremssattel und pumpe drei mal mit dem Fusspedal, so dass die Kolben nach innen marschieren. Ist einer fest, steckst du den Belag wieder unter den anderen gängigen, so dass der beim Pumpen einen Anschlag hat. Erneut drei mal pumpen. Sind beide Kolben frei, ganz zurück drücken und noch mal weit rauspumpen, dass bisken Bewegung ins Spiel kommt. Das Foto von der Scheibe innen bestärkt mich in der Annahme, dass ein Kolben klemmt.
4. Normal brauchst du jetzt neue Beläge. Vlt. hast du ja noch einen zweiten Satz. Mehr macht eine Kfz-Werkstatt auch nicht. Wenn neue Beläge verwendet werden, müssen die Kolben ganz zurück und gehen dann wieder.
5. Natürlich besteht umgekehrt der Verdacht, dass der 16mm Kolben zu groß für den Antrieb ist. Bei Yamaha wurden über viele Jahre die Hinterradbremsen zwei Kolben 40mm von einem 16mm HBZ angetrieben und gingen auch. Einen ähnlichen Bremssattel wie deine (2x35mm) hat die BMW k100 hinten. Was hat denn die für einen HBZ ?

Re: Bremspumpe!

BeitragVerfasst: 12. Juni 2016 19:36
von dex
Hallo Freunde,
wir habe eine Tour durch Schweden mit 2100 Kilometern gut überstanden. Ich habe immer fleißig mit der Hinterradbremse gestoppt. Die Wirkung war zwar zu Gering, reichte aber für das Verzögern an Ampeln aus. Die Bremsscheibe ist auf beiden Seiten ( innen und außen ) schön blank. Also sind beide Bremsbacken frei.

Da ich mein Gespann erst 2015 erworben habe, kann ich über die Wahl der benutzten Bauteile und deren sinnvollen Kombinationen nichts sagen.
Mein " Gespannbauer " ( Roadrunner in Süderbrarup ) hat mir bei den Ausgeschlagenen Kugellagersitzen im Hinterrad geholfen. Er möchte auch lieber die Bremszange ersetzen ( und den Halter ) als die Bremspumpe zu tauschen. Ein Freund aus diesem Forum hat mir auch dazu geraten. Autobremsen sollen mit viel mehr Druck arbeiten, als Mopedbremsen.

Gerne mache ich auch aktuellere Bilder.

Re: Bremspumpe!

BeitragVerfasst: 20. Juni 2016 12:59
von michael_kurch
Wenn ich mir den gebogenen Schlauch vom Ausgleichsbehälter anschaue, könnte es auch Luft sein...der Behälter liegt unterhalb des höchsten Punktes am Schlauch, wenn ich das Foto richtig deute...
Ich fahre an meinem K100-Gespann selber nur ne 16er Pumpe und bremse den Beiwagen mit, allerdings Original-BMW-K100-Zange und EML-Zange am BW

Re: Bremspumpe!

BeitragVerfasst: 26. Juni 2016 18:36
von dex
Nö, keine Luft. Alles ist mehrfach kontrolliert. Der Ausgleichsbehälter sitzt unter der Sitzbank, 10 Cm über der Pumpe...
So eine gebrauchte 16er Pumpe suche ich......