Dämpfer, Räder, Bereifung usw.
Antwort erstellen

Bremse beim Rangieren ohne Druck

23. Juni 2011 11:57

Hi Leutz,

ich habe eine Frage.

Beim Rangieren, 90 Grad in die Garage, radiert mein Beiwagenrad sehr stark und drückt dabei die Bremsbeläge zurück, so das ich anschliessend erst wieder durch Pumpen Druck aufbauen muß.

Beim Fahren ist dies nicht so.

Kennt jemand dieses Phänomen?

Muß ich da was gegen tun?

Danke für eure Antworten

23. Juni 2011 12:31

Moin,

passiert manchmal wenn man rückwärts schiebt.Mit zunehmenden Alter der Bremsbeläge wurdeeis bei mir weniger.Weniger wurde es auch nach dem Umbau auf Kegelrollenlager am Seitenwagenrad.Vermeiden kannst Du es wenn du rückwärts leicht die Bremse ziehst,das geht aber nur wenn du eine Rückwärtsgang hast oder der Beiwagen mit der Vorderradbremse gekoppelt ist.

23. Juni 2011 15:32

Viel Spiel oder Verwindung oder Beides.

Spiel in der Radaufhängung?

8. Juli 2011 06:53

Bei meinem Gespann noch nie beobachtet, daher kann ich nur Vermutungen anstellen.

Gibt es in der Radaufhängung, den Radlagern oder Bremsmomentaufnahme irgend ein Spiel, so dass sich die Bremszange seitlich gegenüber der Bremsscheibe bewegen könnte?

8. Juli 2011 11:53

Jep, gibt es. Schau Dir mal an wieviele Kugelgelenke, Schraubverbindungen ect. verbaut sind. Dann noch die Schwinge und deren Aufbau.

Jedes Bauteil ein wenig Spiel und Du brauchst Dich nicht mehr wundern.


Stephan

8. Juli 2011 18:30

Hallo,
interessantes Thema. Bei mir tritt dieses Phänomen sogar manchmal während der Fahrt mit der Vorderradbremse auf. Ich habe die original R69/S Schwinge vorne mit Doppelscheiben Bremsanlage. Die Bremssättel sind unten am Schwingenbügel, genau wie bei den Hedingham Schwingen angebracht. Luft ist keine im System. Die Bremsscheiben sind starr. Wenn ich dann manchmal in die Kurve gehe, egal, ob links oder rechts, muss ich zwei- dreimal pumpen, um wieder Druck aufzubauen. Werde am wochenende mal genau nachsehen. Ich denke vielleicht, dass es an den Radlagern liegen könnte. So fahre ich jedenfalls nicht mehr weiter.
Hat jemand dieses Problem auch schon mal gehabt.
Wie gesagt, es handelt sich nicht um das Beiwagenrad, sondern um das Vorderrad.
Gruß
Pit

10. Juli 2011 11:56

gespannpit hat geschrieben:Hallo,
interessantes Thema. Bei mir tritt dieses Phänomen sogar manchmal während der Fahrt mit der Vorderradbremse auf. Ich habe die original R69/S Schwinge vorne mit Doppelscheiben Bremsanlage. Die Bremssättel sind unten am Schwingenbügel, genau wie bei den Hedingham Schwingen angebracht. ...

Gruß
Pit


[-X [-X [-X

Wer macht denn sowas?
Es hält sich auch hartnäckig das Vorurteil, dass sich Schwingen nicht verwinden. Gerade die BMW Vorderradschwinge. Versteh mich nicht falsch, dagegen spricht überhaupt nichts. Nur man kann eben keinen Bremssattel dran festmachen. Sogar die Ankerplatten von Trommelbremsen werden auf der Steckachse gelagert und nur am Schwingarm schwimmend abgestützt. Auch beim Auto werden alle Komponenten am Radträger fest gemacht und nicht ein Teil an der Aufhängung.

Rechenaufgabe:
Ein Kolben einer Scheibenbremse öffnet nach dem Bremsen, so intakt, weniger als 0,2mm. Deine Anlage hat 4 Kolben. Die kannst du mit einem Hebelhub schliessen. Wie oft musst du pumpen, wenn durch Verwindung des Schwingarms der Bremssattel gekippt wird und die Beläge sich 0,5mm öffnen?

Vielleicht kommt sowas dabei raus, wenn der eine schraubt und der andere fährt...

Roland hat schon Recht: die selbstgebauten Gespanne sind die besten.


edit: wenn du einen 16er Geberkolben hast und 40er Bremskolben beträgt die Übersetzung bei Verwendung von 4 Bremskolben 1:25. 1cm Geberhub wird in 0,04cm Nehmerhub verwandelt. Schon wenn die Bremskolben um 0,1mm ihre Lage verändern, verursacht das eine Bremsflüssigkeitssäule von 25mm am Geber, die erst mal erpumpt sein will.

10. Juli 2011 13:08

Hallo moosman, bei meinem Römer-Gespann steht das Beiwagenrad extrem steil, ich erschrecke auch, wenn beim Rangieren das Rad quitscht.
Aber wie wird denn deine Beiwagenbremse angesteuert?
Das Zurückdrücken der Beläge habe ich an meiner Vorderradschwinge. Die
Bremsscheiben und Sättel sind schwingend gelagert. So kommt es bei heftigem Eintauchen zu diesem Bremsverlust. Es ist eine Begleiterscheinung
dieser Art der Bremsanlage, dafür hat sie eine optimale Bremsfunktion, die Bremsscheiben verschleißen wenig und vielleicht liegt es auch an diesem sich ständig in Bewegung befindlichen Bremskolben, daß ich auch nach 14 Fahrwintern keine festsitzende Bremskolben hatte.
Wie stark ist denn der Bremsverlust, bewegt sich die Bremsleitung mit bei diesem engen Rangieren und hat vielleicht diese eine Beschädigung. So etwas hatte ich einmal am Solohinterrad, ich verlor Bremsleistung bei starker Beladung und tiefstem Einfedern.
Viel Gück bei der Lösung deines Problems und Grüsse vom Hans aus RT.

10. Juli 2011 17:43

Crazy Cow hat geschrieben:
gespannpit hat geschrieben:Hallo,
interessantes Thema. Bei mir tritt dieses Phänomen sogar manchmal während der Fahrt mit der Vorderradbremse auf. Ich habe die original R69/S Schwinge vorne mit Doppelscheiben Bremsanlage. Die Bremssättel sind unten am Schwingenbügel, genau wie bei den Hedingham Schwingen angebracht. ...

Gruß
Pit


[-X [-X [-X

Wer macht denn sowas?
Es hält sich auch hartnäckig das Vorurteil, dass sich Schwingen nicht verwinden. Gerade die BMW Vorderradschwinge. Versteh mich nicht falsch, dagegen spricht überhaupt nichts. Nur man kann eben keinen Bremssattel dran festmachen. Sogar die Ankerplatten von Trommelbremsen werden auf der Steckachse gelagert und nur am Schwingarm schwimmend abgestützt. Auch beim Auto werden alle Komponenten am Radträger fest gemacht und nicht ein Teil an der Aufhängung.

Rechenaufgabe:
Ein Kolben einer Scheibenbremse öffnet nach dem Bremsen, so intakt, weniger als 0,2mm. Deine Anlage hat 4 Kolben. Die kannst du mit einem Hebelhub schliessen. Wie oft musst du pumpen, wenn durch Verwindung des Schwingarms der Bremssattel gekippt wird und die Beläge sich 0,5mm öffnen?

Vielleicht kommt sowas dabei raus, wenn der eine schraubt und der andere fährt...

Roland hat schon Recht: die selbstgebauten Gespanne sind die besten.


edit: wenn du einen 16er Geberkolben hast und 40er Bremskolben beträgt die Übersetzung bei Verwendung von 4 Bremskolben 1:25. 1cm Geberhub wird in 0,04cm Nehmerhub verwandelt. Schon wenn die Bremskolben um 0,1mm ihre Lage verändern, verursacht das eine Bremsflüssigkeitssäule von 25mm am Geber, die erst mal erpumpt sein will.


Hallo Olaf,
der Schwingenbügel ist mit 10x8mm Flacheisen verstärkt worden. Ob der sich wirklich so viel verwinden kann? Das Phänomen ist erst kürzlich entstanden. Die ganzen Jahre vorher hatte ich nie Probleme.
Ich habe vorne schon mit 15-er Zylinder und mit 16-er Bremszylinder probiert. Daran liegt es nicht.
Aber Hans aus RT scheint ja das Problem auch zu haben mit seiner Schwinge.
Ich habe nun drei Wochen Urlaub, dann werde ich morgen mal die Sache genauer unter die Lupe nehmen.
Wenn keine Lösung, dann werde ich auf schwimmende Sättel umbauen.
Gruß
Pit

10. Juli 2011 18:36

Hallo Moosmann, muss mich nochmal kurz melden.
Bei mir ist das Beiwagenrad mit dem Vorderrad gekoppelt. Der Bremssattel
am Beiwagen ist ein kleiner starrer Brembosattel. Das Phänomen des geringeren Bremsdruckes ist eindeutig konstruktionsbedingt, durch die schwimmend gelagerten Bremsscheiben vorn und der nicht starr verbundenen Bremssättel.
Bei dir klingt es wohl eher nach verzogener Bremsscheibe, ich meine damit, der enge Radius und das langsame Drehen des Beiwagenrades, sprich wenn
es erst seit kurzem auftaucht, Verschleiss oder Schaden.
Grüss dich Hans.

10. Juli 2011 18:53

gespannpit hat geschrieben:Hallo Olaf,
der Schwingenbügel ist mit 10x8mm Flacheisen verstärkt worden. Ob der sich wirklich so viel verwinden kann? Das Phänomen ist erst kürzlich entstanden. Die ganzen Jahre vorher hatte ich nie Probleme.


Dann besteht noch die Möglichkeit, dass das Rad aufgrund von Lagerspiel seitlich wandert. Wir haben das Phänomen vor Jahren schon mal erörtert, da ging es darum, dass einseitig gelagerte EML Bremssattelhalter seitlich kippen können.
Antwort erstellen