von W-L » 27. Juli 2025 17:36
erst einmal ein Dank an deinen Schutzengel, der rechtzeitig zur Stelle war.
Um wieder Vertrauen in die Technik zu bekommen, nachstehend eine Betrachtung der möglichen Ursachen mit Lösungsansätzen.
BMW hat die Federbeinbefestigung am HA unter optimaler Materialauslastung für Solo-Motorräder mit Fahrer, Mitfahrer und Gepäck konzipiert.
Für den Gespannbetrieb wird in aller Regel die „zu schwache“ Feder durch eine deutlich härtere ersetzt, obwohl die Gespann-Hinterradlast geringer ist, wenn kein Mitfahrer auf dem Motorrad sitzt. Jede Steigerung der Federrate (Federhärte) gegenüber der Serie bedeutet für die Verschraubung und auch für die Rahmen eine höhere Beanspruchung bei gleicher oder sogar geringerer Radlast, da Fahrbahnstöße nicht mehr so „weich“ aufgenommen werden.
Da manche Gespannbauer (privat und gewerblich) die Federrate bis auf das 1,8-fache steigern, steigt natürlich auch die Bruchgefahr der Verschraubungen. Das recht flachliegend angeordnete Federbein wirkt sich da besonders nachteilig aus. Was für den Gespannbetrieb aber immer zu schwach ausgelegt ist, ist die Zugstufendämpfung des Solo-Federbeins.
Ein weiteres Problem stellt die Gummibuchse im Dämpferauge dar. Die im Gummi einvulkanisierte Metallbuchse, mit dem recht geringen Außendurchmesser, verfügt nur über eine geringe Anlagestirnfläche zu HA. Sie reicht nicht aus, um eine wirklich stabilisierende Wirkung auf die Schraube zu bewirken. Dies führt dazu, dass die Buchse im Gummi ausgelenkt wird und eine Biegekraft auf den Bolzen ausübt. Im Laufe der Zeit kann es dann zu einem Bruch kommen.
Möchte man die Schwachstellen entschärfen, sollte man die Federrate auf maximal das 1,3-fache der Originalfeder reduzieren. Das Gummilager sollte durch ein Gelenklager ersetzt werden. Die beidseits des Gelenklagers eingesetzten Buchsen wirken wie eine Erhöhung des Bolzendurchmessers und reduzieren die Biegebeanspruchung und somit die Bruchgefahr.
Noch einen schönen Restsonntag
W-L
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W-L am 27. Juli 2025 21:17, insgesamt 1-mal geändert.