Stephan hat geschrieben:Das „ewige Warnen" kommt wohl eher daher, das Edelstahl in Stahl oder Alu, in Zusammenarbeit mit Regen(Salz)wasser ein innige Verbindung eingeht.
Hm, wieviel Gewinde bleibt denn über, wenn die Bohrungen für Imbusschrauben angesenkt werden?
Stephan
Ein sehr interessanter Fred...
Man weiß gar nicht, wo man anfangen soll. Aber die ganze Diskussion um Edelstahl, Schraubensicherung und Korrosion, Weißrost und Rotrost ist überflüssig (und für den normalen Reifenwechsler nicht mehr nach zu vollziehen) wenn man statt Heimwerkerlösungen Radbolzen beim Radzubehörhändler kauft und einsetzt. Man braucht sich dann keine Gedanken mehr über Zugfestigkeit und Edelstahlkategorien zu machen.
Wenn du jemals Radbolzen aus Edelstahl beim Fachhändler angeboten bekommst, kannst du sie beruhigt nehmen. Ansonsten halte ich es eher mit der Devise, "ich weiß, dass ich nichts weiß", gerade bei einem gebraucht gekauften Gespann. Man kann sich natürlich alles anlesen, aber ich bin sicher, dass die Radnabe nicht mitliest und es ist auch müßig solange die Bastlerhersteller auf eine ordentliche Dokumentation verzichten, nicht einmal ihren Kalfaktor anhalten, abends vor den Kehren der Werksatt mit Schlagbuchstaben das verwendete Material zu kennzeichnen.
(Es heißt eigentlich Leichtmetall oder LM , Alu oder Aluminium ist wieder was anderes.)
Man wird alt wie eine Kuh und lernt immer noch dazu. "Mineralische Bremsbeläge", der Bergriff taucht zwar in der Google Suche auf aber keine Erläuterung. Ich kenne "organische" und "gesinterte". Organisch hört sich irgendwie nach Kuhmist an, hat aber mit Natur oder Agrikultur nichts zu tun. Der Begriff "organisch" wird von der Industrie als Bezeichnung für Kunststoffverbindungen benutzt.
Organische Beläge müssen wegen ihrer vielfältigen Materialien geklebt werden, ein wesentlicher Bestandteil ist also Kunstharz, während gesinterte aus Metallen mit ähnlichen Eigenschaften bestehnd, heiß verpresst werden können. Sie packen nicht nur stärker zu, sondern führen auch die Wärme besser ab. *
Die Bremswirkungen sind tatsächlich so, wie schon beschrieben, nur für den Laien sollte eines im Vordergrund der Betrachtungen stehen:
Bremst das Rad zu stark, nimmt man bevorzugt organische Beläge, bremst es zu schwach oder die Scheibe wird schnell krumm, nimmt man gesinterte. Das Lamento über den Scheibenverschleiß sollte man hintan stellen. Die mechanischen Teile der Bremse sind Verschleißteile und es ist dem Schrottler und dem Geldbeutel ziemlich Wurscht, ob du die Scheibe wegen Reststärke oder Krummität wegtust.
Wenn mir einer einen Gefallen tun will, macht er nicht den Blödsinn mit der Senkschraube. Wohin zeigt denn die Drehneignung der Schraube beim Anziehen der Mutter?
* PS: die Markenhersteller und Erstausrüster unterscheiden nicht mehr wirklich zwischen den beiden Kategorien, denn der Produktionspreis spielt eine wichtige Rolle. Besagte Beläge hier werden richtigerweise zwischen "Vorderrad" und "Hinterrad" unterschieden und sind auf der Blisterpackung entsprechend gekennzeichnet. Rein optisch ist es imho so, dass die Beläge für das Vorderrad gröbere Späne aufweisen, sie müssen deshalb nicht zwingend gesintert sein.