Beschichten oder Lackieren?

Dämpfer, Räder, Bereifung usw.

Beschichten oder Lackieren?

Beitragvon Tigris » 3. November 2006 05:45

Insbesondere aufgrund der Tatsache, daß ich die letzten beiden Winter durchgefahren bin und auch den nächsten Winter durchfahren werde, hat der Rahmen / das Fahrwerk, auf dem mein Seitenwagen liegt, erheblich gelitten (und wird wieder leiden).

Dem möchte ich im nächsten Frühjahr ein Ende bereiten, indem ich die Metallteile entsprechend entroste und anschließend grundiere? / phosphatiere? /verzinke? / beschichte? / lackiere?

Und da brauche ich mal fachmännischen Rat, welche Methode die wirksamste und dauerhafteste ist.

Früher hätte ich gesagt, sandstrahlen, grundieren und anschließend pulverbeschichten. Inzwischen weiß ich es von meiner DR 800 besser. Pulverbeschichten ist auch nicht so haltbat, wie ich mir das vorgestellt hatte.

Nun habe ich gehört, daß das Phospatieren in Verbindung mit einer industriellen Lackierung einen guten Schutz darstellen soll. Kann das jemand bestätigen? Was genau geschieht beim Phosphatieren?

Kann man die einzelnen Teile des Fahrwerks (ich rede natürlich nur von den Metallteilen, nicht den Federbeinen oder Rädern) feuerverzinken oder sind da Schäden durch die Wärmeeinwirkung zu erwarten?

Fragen über Fragen, die für mich aber recht wichtig sind, da ich ja noch etwas länger Freude an meinem Dreirad haben möchte :)
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Beitragvon Keusen » 3. November 2006 09:33

Also ich halte das Phosphatieren und dann das Lackieren
oder ggf. Pulverbeschichten für die bessere Lösung gegen-
über dem Feuerverzinken.

Beim Feuerverzinken wird der rahmen schon heftig heiss
und ob er dann wirklich in seiner alten Form wieder aus
dem Bad kommt ist serh fraglich.

Es gibt da noch das Flammspritzverfahren fürs verzinken,
was sicherlich auch eine sehr gute Lösung ist, aber auch eine
entsprechend aufwändige. Danach dann Pulverbeschichten
mit einer Lage klarem Pulver als Schutzschicht, und Du hast
erst mal ein paar Jahre Ruhe.

Ne ordentliche Lackierung mit Schutzlack ist aber auch nicht
zu verachten, hat jedoch einfach dünnereSchichtdicken und
wird an den Kanten immer sehr viel dünner als die beim Pulvern

Hoffe geholfen zu haben

Grüße

Eugen J.keusen
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Beitragvon Crazy Cow » 3. November 2006 13:08

Ja, Franklin,

aber zuerst mal muss der alte Rost raus. Pulverbeschichtung ist gut, haftet aber nur wirkungsvoll auf einwandfrei leitenden Untergründen. Alter lack ist nichts, Rost auch nicht. Auf keinen Fall feurerverzinken. Es ist schlimmer als Keusen sagt, du kannst sicher sein, dass du das Ding krumm zurückkriegst.
Es ist weniger die Hitze, sondern die Kurze Zeit, in der sich dein Rahmen aufheizt. Die Geräusche dabei sind beindruckend.
Die Sendzimierung, (galvanisch) ist allgemein nicht besser als eine schnelle Lackierung. Ich weiss auch nicht, ob es so grosse bäder gibt.
Metallurgisch ist vernickeln bei Fahrgestellen angesagt, wird auch vom Tüv akzeptiert. Da es eh matt wird mit der Zeit, ruhig Lackiern das.
Aluminieren gibt es inzwischen auch. Dann such mal schön.

Gruss Olaf

PS: aber der Rost muss ab, findste einen Popel sind tausend da. Beim phoshatieren wird ja auch nicht mehr geprüft zwischendrein. Wer soll denn das bezahlen.
Gute Fahrt, Gruß
Olaf
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Beitragvon Ernst » 3. November 2006 13:54

Den Rahmen habe ich pulverbeschichten lassen. Die vordere Schwinge wurde wegen der Gabelbrücken-Aufnahme, zuerst flammspritzverzinkt und nur bis zur unteren Brücke gepulvert. Damit sind auch diese Rohre geschützt.
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Beitragvon Schrat » 5. November 2006 13:10

Hallo Tigris,

Habe vor Jahren meinen Seitenwagefahrgestell Sandstrahlen lassen, auch die Innenrohre soweit es ging, habe von der Fa. Westfalia mir Zinkspray mit einem hohen Zinkanteil gibt es auch bei Conrad, zukommen lassen und das ganze Gerippe innen und aussen behandelt, innen mehr, da man auch in die Kurven mußte, dann außen normal lackiert und innen noch mit Hohlraumversieglung, seit dem habe ich weder Roststellen bemerkt noch , als ich mir Bilder von einem Endokop gemacht, anschaute war ich verblüfft. Keine Roststellen zu bemerken und das bei einer Laufleistung ca.700 TKM. Ist doch was, oder?


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Beitragvon Schorpi » 5. November 2006 23:26

Moin,
sag mal Schrat,
was ist das für ein Gespann,mit dem du schon 700.000 Km gefahren bist.
In welcher Zeit und mit wievielen Motoren?
Erzähl doch mal etwas von dir,was du so treibst und so.Nicht das du jetzt denkst ,ich wäre neugierig,das nicht,wir Heidjer sind immer sehr interessiert.Du verstehst?
Liebe Grüße vom Heide-Schorpi :P
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Beitragvon Schrat » 6. November 2006 00:19

solala, muß erst mal schlafen bevor ich etwas Sinnvolles schreiben kann:-)
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Beitragvon muli » 6. November 2006 08:53

hallo zusammen,
war frühers zeiten auch ein absoluter fan von kunststoffbeschichtungen - das haste ruhe bis in die steinzeit, dachte ich mir - weit gefehlt; bereits nach 3 jahren konnte man die rostbläschen UNTER der beschichtung erkennen; gerade an den unterzügen, genau hinter dem vorderrad, dort wo der die vielen kleinen steinchen am schönsten einschlagen war es am schlimmsten;
kunststoffbeschichten würde ich mittlerweile nur noch bei reinen sommerfahrzeugen machen;
ansonsten den rahmen, wo er rostet mit einhandschleifer oder bohrmaschine an den betroffenen stellen entrosten und einfach mit der sprühdose drüber - feddich ! die praxis zeigt ja immer wieder, daß es was RICHTIG dauerhaftes nicht gibt; daher, so wenig arbeit wie nötig mit so wenig geld wie möglich ...
dem einen oder anderen wird das vielleicht sauer aufstoßen :D aber ich unterscheide hier ganz klar zwei kategorien von fahrzeugen;
winterfahrzeug - muß technisch einwandfrei sein
sommerfahrzeug - muß zusätzlich gut ausschauen und sauber dastehen
cu
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Beitragvon Schrat » 6. November 2006 10:06

@ Muli,
ich gebe dir in allem Recht nur der Zinkuntergrund durch spritzen hilft dir noch zusätzlich, er hält die Farbe besser und das schleifen entfällt.
Weiß dieses durch eigene Erfahrung schon seid 8-12 Jahren.

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Beitragvon Falcone » 6. November 2006 10:10

Ich habe mal einen PKW-Rahmen flammverzinken lassen. Rostvorsorge prima, aber sehr rauhe Oberfläche. Der Lackierer hasst einen. Ich fands nicht so gut.
Dann habe ich mal einen Falcone-Rahmen im Tauchbad verzinken lassen. Verzogen hat sich da nix. Oberfläche ganz prima. Aber der Lack hat schlecht gehalten.
Das ist jetzt so etwa 1977/78 gewesen. Den Rahmen habe ich immer noch. Keinerelei Korrosionsprobleme. Vermutlich gibt es da aber inzwischen bessere Grundierungen, damit der Lakc besser hält, denn Tauchbadverzinken macht ja auch die Autoindustrie.
Verallgemeinern darf man das daher mit dem Verziehen nicht. Hier bei uns gibt es einen Entenschrauber ("Enten-Frisch") der gesamte Fahrzeuge, also auch die glattflächigen Türen der Ente (!), verzinkt. Ohne Verzug. Mann kann also auch Karosserien im Tauchbad verzinken. http://www.entenfrisch.de/html/verzinken.html
Zum Grobschlosser, der Brückenteile verzinkt, würde ich Motorradteile nicht unbedingt geben.

Grüße
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Beitragvon Ernst » 6. November 2006 11:58

Beim Grobschlosser wird alles sehr warm. Beim flammspritz-und galvanisch Verzinken entsteht keine "gefährliche" Wärme. Galv. Verzinken bedeutet, eine Zinkschicht von rund 8mü (ja ich weis, Daimler-Schrauben haben 15). An den verzinkten Anschlussteilen meiner Guzzi kann ich beobachten wie das Salz das Zink auffrisst. Also, entweder wie Muli schreibt..alle Jahre wieder, oder einen schlagfesteren Auftrag mit flammzink drunter und pulvern.
Hier die Oberfläche nach dem Flammspritzverzinken. Klar, dass ein Lackieren bei so einer Oberfläche dem Herzkasper nahe ist, aber der Pulverer freut sich.
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Beitragvon Schrat » 6. November 2006 13:05

Hallo Falcone,

ich meinte nicht diese Art von verzinken sondern die aus der Sprühdose, die jeder einfache Gespanntreiberling beherrscht. Die Dosenverzinkerei ist glatt und als Vorlackierung / Grundierung bestens geeignet!

Gruß Schrat
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Beitragvon Ernst » 6. November 2006 13:08

Platzt aber genauso ab ab wie Lack. :(
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Beitragvon Crazy Cow » 6. November 2006 13:13

Schrat hat geschrieben:Hallo Falcone,

ich meinte nicht diese Art von verzinken sondern die aus der Sprühdose, die jeder einfache Gespanntreiberling beherrscht. Die Dosenverzinkerei ist glatt und als Vorlackierung / Grundierung bestens geeignet!

Gruß Schrat


Ja aber der Ro ho st!
wer keine lust zu schleifen oder sandzustrahlen hat: Es gibt doch wunderbare Rostumwandler für jeden Einsatzzweck. Eisenoxyd kann chemisch bestens gebunden werden. Man braucht nur etwas geduld. Ich behaupte nach wie vor, wenn ein Lack nicht hält, ist entweder Aluoxyd, Zinkoxyd oder Eisenoxyd drunter. Wie der Lack dann aufgetragen wird, ist ziemlich wurscht. Pulverbeschichtung erlaubt nur, viel Lack auf einmal aufzutragen, bei geringerer Gasentwicklung. That´s all CC
Gute Fahrt, Gruß
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Beitragvon Schrat » 6. November 2006 13:46

Hallo Ernst,
ich habe diese Zinkbeschichtung schon sehr lange auf dem Beiwagenrahmen, etwa 10 Jahre. und da platz deshalb nichts ab, weil vor dem Auftragen den Rahmen sandgestrahlt habe und ihn anschließend entfettet! Und ihn danach nur mit Gummihandschuhen berührt habe bis das Zinksprühmittel getrocknen war, dann habe ich die Unebenheiten abgeschiffen und die ganze Sache ebenfalls mit ner Dose Hochglanzlack schwarz lackiert, dann noch ne Klarlackbeschichtung und fertig ist die Arbeit.
wenn jetzt mal etwas abplatztkommt immer wieder die Zinkbeschichtung zum Vorschein und nix ist mit Rost!

Ich prüfe jedes Jahr meinen Rahmen auf Brüche und auf Steinschlag, muss eben sein!

Gruß Schrat
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Beitragvon Ernst » 7. November 2006 01:20

Ausnahmen bestätigen die Regel.....
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