verderradschwinge mit konis bei ner guellepumpe

Dämpfer, Räder, Bereifung usw.

verderradschwinge mit konis bei ner guellepumpe

Beitragvon Menn » 3. März 2015 11:09

Guten,
habe mal gemessen.
Zwischen unbelasten und normalen stand sind es ca 20mm.
Wenn ich mich mit drauf setze, ( 80 kg) keine grosse
Veränderung.
Ist das jetzt OK.
Lg
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Re: verderradschwinge mit konis bei ner guellepumpe

Beitragvon Crazy Cow » 3. März 2015 13:27

Ist das eine Frage?

Gegenfrage: Was ist denn bei dir der Unterschied zwischen dem unbelasteten und dem normalen Stand?

Ich hatte vorn bei der Güllepumpe auch viel experimentiert. Konis gingen nicht. Ich habe aber immer die mit der Miniaturverstellung am oberen Auge verschmäht. Aus irgendeinem Grund schlägt die Güllepumpe in die Handgelenke, schon im Solobetrieb. Also habe ich geschaut, dass negativer Federweg zustande kommt. Die passenden EML Dämpfer waren leider eine Attrappe. Zwar hatten die eine schön lange Wicklung, aber auch dicken Draht. Beim Zerlegen stellte sich heraus, dass die EML Federn auch noch 20mm vorgespannt waren. Ich habe dann die Federn aus der CX Solo hinten in die EML Dämpfer vorn gepackt, auf einem Mal ließen sich auch die Verstellmuttern bedienen. Hinten die Konis ohne Dämpferverstellung mit Gespannferdern bestückt. Herkunft weiß ich nicht mehr, ist zu lange her.
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Re: verderradschwinge mit konis bei ner guellepumpe

Beitragvon Sejerlänner Jong » 3. März 2015 14:09

Die 20mm werden vermutlich der Negativfederweg sein.
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Re: verderradschwinge mit konis bei ner guellepumpe

Beitragvon Menn » 4. März 2015 11:24

Hallo Olaf,

normal ist fuer mich,wenn das Gespann einfach so
Steht.
Dann wurde es aufgebockt,damit kein Druck
Mehr auf den Konis ist,
und da ergeben sich 20mm unterschied.

Habe hinten die ganze verrostetet hebelei
Erneuert,withe power Federbein ueberholen lassen,
aber beim fahren kein aha Erlebnisse.

Ganz zum Gegensatz zu meinen mega comete,
wo alle Federbeine und Lager ersetzt wurden.

LG
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Re: verderradschwinge mit konis bei ner guellepumpe

Beitragvon Crazy Cow » 4. März 2015 13:50

Deine Beschreibung hört sich so an, als wären vorne progressiv gewickelte Federn eingebaut. Durch das Fahrzeuggewicht wird der weiche Teil der Wicklung verbraucht, (ca. 20mm), danach geht es hart zur Sache. Im Prinzip kommt ein Dreirad mit harten Federn zurecht, der weiche Anteil und großer negativer Federweg werden nur beim Vierrad benötigt, um Bodenunebenheiten zw. dem dritten und dem vierten Rad aus zu gleichen.
Aber das müsste auch für Zweiräder gelten und da wird seit ewigen Zeiten vorne doch rel. weich gefedert. Ich finde, das Vorderrad muss arbeiten, die Maschine muss schweben.
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Re: verderradschwinge mit konis bei ner guellepumpe

Beitragvon Menn » 6. März 2015 11:14

Hallo Olaf,
ja,so ist es.
Sind konis 7610-1412 mit 215 federstaerke
Und auf höchster Stufe gespannt.
Da ich hier nicht so viel fahre,ist es eine
Überlegung wert, ob ich neue nehme oder die
Königs ueberholen lasse.
Bin gestern beim spanischen tuev gewesen,
alles bestens,haben sogar Abgase und
Laermessung vorgenommen.
Ein Gespann bringt den Jungs mal etwas
Abwechslung in ihren alttag.
LG
Menn
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Re: verderradschwinge mit konis bei ner guellepumpe

Beitragvon Crazy Cow » 6. März 2015 16:56

Hallo Menn,

progressive Federn funktionieren nur richtig, wenn sie nicht vor gespannt werden, sonst ist der progressive weichere Teil weg. Also prüfen, ob im ausgebauten Zustand die Federlänge mit den Dämpfern harmoniert. Sie dürfen etwa 5mm zu lang sein, alles andere ist Käse.
Den Dämpfern fehlt normal nichts, wenn kein Öl austritt. Da es sich um Konis handelt, kann man sie öffnen und das Öl tauschen. Vorne würde ich dir 5er oder 10er Gabelöl empfehlen, oder eine Mischung aus beiden. Die Federn fangen dann sofort an zu arbeiten, nicht nur bei Schlaglöchern und das Stuckern im Lenker ist weg. Die Dämpfung soll ja zunächst mal nur verhindern, dass die Federn nachschwingen.
Eine harte bzw. verstellbare Dämpfung hat man eigentlich erfunden, um auch bei hohen Geschwindigkeiten mit komfortablen Federn fahren zu können.
Beides zu nehmen ist irrwitzig. Und ich glaube, dass viele Federbeine im Gespannbereich zu hart sind, weil es einfach keine passenden harten Federn gibt. Also nimmt man zu lange und hat dadurch quasi gar keine.
Ich will mal nicht unterstellen, dass die ganz harten Jungs eben nur auf besonders harte Sachen stehen. Man ermüdet doch viel schneller.
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Re: verderradschwinge mit konis bei ner guellepumpe

Beitragvon W-L » 6. März 2015 21:00

Hallo Olaf,

Da progressive Federn (Zwei-Federsystem) hintereinander angeordnet sind, wirkt sich jede zusätzliche Kraftaufnahme immer auf beide Federn aus. Die weiche Feder drückt sich dabei etwas mehr zusammen als die stärkere. Das Verhältnis entspricht dem der verwendeten Federraten (Federkonstante). Die gewünschte Progression tritt somit erst dann ein, wenn die weiche Feder auf Block gegangen ist. Je nachdem wie hoch die Differenz der Federraten und wie lang die schwächere Feder ist, kann der Dämpfer weit über die Hälfte seines Hubes so reagieren, als sei nur die weiche Feder verbaut.

Wird nur eine einzelne progressiv gewickelte Feder verwendet, muss erst der weicher reagierende Teil der Feder auf Block gegangen seit bevor die volle Progression einsetzt. Der Übergang ist meist fließend. Es gilt aber auch hier die bereits oben genannte Gesetzmäßigkeit.

Im Gespannbetrieb führt der dargelegte Effekt in Abhängigkeit vom Einfederweg zu entsprechenden Sturzänderungen des Motorrades und somit zu ungewollten Lenkreaktionen.
Viele Gespannbauer verwenden daher harte lineare Federn insbesondere an der Vorderradführung, weil sie die Erfahrung gemacht haben, dass sich hierdurch die Lastwechselreaktionen verringern lassen.

Übrigens: Federn gibt es in fast allen Längen und mit einer Unzahl von Federkonstanten von namhaften Federbeinherstellern. HU ist ebenfalls sehr gut sortiert.

Gruß
Walter
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Re: verderradschwinge mit konis bei ner guellepumpe

Beitragvon Crazy Cow » 7. März 2015 00:15

Soweit zur Theorie und zum techn. Versorgungsstand des Jahres 2015.

Deine Ausführungen sind ja soweit richtig, Walter, nur der Laie könnte beim Lesen den Eindruck gewinnen, dass sich die Federlast immer gleichmäßig auf den "weichen" (den langen) und den "harten" (den kurzen) Teil der Wicklung verteilt und das "auf Block gehen" die Ausnahme sei.

Das Gegenteil ist natürlich der Fall und ich überlege, wie ich das schreibe, ohne dass unser Diskurs zur Lektüre für Ingenieure und Meisterschüler abdriftet.
1. Ein kurzer Federdraht federt "härter" als ein langer gleicher Stärke.
2. Bei einer progressiv gewickelten Feder ist der Wicklungsabstand (z.B. 4mm) im "weichen" Teil deutlich geringer als im "harten" (z.B. 15mm)
3. Solange der Draht im eng gwickelten Teil sich bewegen kann, nicht auf Block geht, wirkt die Feder in der ganzen Länge des Federdrahtes und zwar völlig unabhängig davon, wie groß der Wicklungsabstand wirklich ist.
4. Erst wenn ein Teil der Windungen aufeinander liegt, auf Block geht, entwickelt die Feder die (harten) Eigenschaften, die einer Feder mit kurzem Draht zu eigen sind.
5. Das auf Block gehen der progressiven Feder ist also voll beabsichtigt und vollzieht sich meist nach einem Viertel bis einem Drittel des möglichen Federwegs.

Wir haben nun leider Menns Feder nicht vor uns liegen, aber gehen wir mal davon aus , dass sie einen Arbeitsweg von 95mm (5x4 + 5x15) hat und damit gut zu einem Dämpfer mit 80mm Hub passt. Dann wird bei einer statischen Vorspannung durch 20mm Überlänge der Feder und gleichmäßiger Verteilung der Biegung der eng gewickelte Teil durch bloßes Zusammenbauen bereits zur Hälfte verbraucht. Für die andere Hälfte genügt ein Vorspannen der Federverstellung um weitere 20mm. Was der Anwender nicht sieht ist, dass sich die Feder dabei von ihrer ursprünglichen Gesamtlänge von 220mm auf inzwischen 180mm verkürzt hat. Natürlich hat sich die Last dabei auf alle Windungen gleichmäßig verteilt, aber der enger gewickelte Teil der progressiven Wicklung ist jetzt weg, nicht mehr aktivierbar und das Motorrad ist noch nicht einmal vom Haken gelassen. Schon die bloße Vorderradlast wirkt allein auf den "härteren" Teil.

Ich habe wirklich gerade bei der Güllepumpe viel mit Federn experimentiert. Federüberlängen von 20mm sind bei EML und Koni nicht ungewöhnlich, leider auch bei Side-Bike nicht.

Was soll der arme Laie denn tun? Er kennt die Längen seiner Federn nicht, hörte vor 20Jahren, dass progressive Federn besser und dass im Zweifel lieber härter Federn zu fahren seien.
Ich fasse das noch einmal zusammen und hoffe auf Bestätigung: wenn der eng gewickelte Teil einer progressiven Feder auf Block gegangen ist, ist diese härter als eine linear gewickelte Feder gleicher Länge und Materialstärke. Der Sinn der progressiven Feder ist, dass sie im Betriebszustand (während der Fahrt) noch alle Merkmale der gesamten Drahtlänge aufweist. Schon bloßes Vorspannen der Feder wirkt diesem Ideal gegenüber kontraproduktiv.

edit: ich bitte die Formulierungen "weicher Teil" und "härterer Teil" zu entschuldigen. Sie sind bewusst laienhaft und physikalisch nicht richtig, denn beide Teile sind vor der Inbetriebnahme gleich hart. Aber es versinnbildlicht imho ganz gut die Funktion einer progressiven Feder.
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Re: verderradschwinge mit konis bei ner guellepumpe

Beitragvon Basic » 7. März 2015 11:14

-
Zuletzt geändert von Basic am 1. Mai 2015 08:54, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: verderradschwinge mit konis bei ner guellepumpe

Beitragvon W-L » 7. März 2015 12:01

Hallo Olaf,
Beitrag gelöscht, da kein neuer Informationsgehalt
Gruß Walter
Zuletzt geändert von W-L am 7. März 2015 13:35, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: verderradschwinge mit konis bei ner guellepumpe

Beitragvon Crazy Cow » 7. März 2015 13:21

Nun haben wir alle drei das gleiche geschrieben. Entscheidend für die Praxis und für den Laien finde ich jedoch:
Steht die Maschine entlastet oder mit dem Fahrer besetzt am Boden und ein Helfer kann im eng gewickelten Teil der Feder nur eine Visitenkarte zwischen die Windungen schieben, ist die Progression der Feder fast wirkungslos. Um auf mein Zahlenbeispiel zurück zu kommen heisst das: aus einer 30er Feder wird eine 60er Feder, sobald die halbe Drahtlänge auf Block gegangen ist. An deinem Foto, Basic, kann man das gut nach vollziehen.
Eine linear gewickelte 30er Feder behält jedoch ihre federnde Drahtlänge und damit ihre Kennung.

Ich gebe mal das Beispiel von einem Loch in der Wand, in das man einen Federdraht von 50cm länge steckt. An seinem Ende kann man evtl. ein Huhn draufsetzen oder wenigstens einen Pappegei. (Harte Feder) Steckt man einen 100cm langen Federstab in das Loch, besteht die Gefahr, dass wegen der Durchbiegung an seinem Ende sogar ein Sperling abrutscht. (weiche Feder)

edit: Walter, ich glaube, was du meinst geht viel tiefgreifender. Es geht darum, dass der Federstab, auf dem das Huhn sitzt, in der Mitte stärker biegt als in der Randzone, oder? Was sich natürlich abgewickelt auf die Schraubenfeder übertragen lässt.
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