Dämpfer, Räder, Bereifung usw.
9. März 2014 06:42
Ich gedenke, bei Gelegenheit die Schrauben der Klemmfäuste der unteren Anschlüsse des Squire-Seitenwagens durch metrische (müsste M10 sein) zu ersetzen. Welche Güteklasse ist angeraten?
Danke,
Mick
9. März 2014 07:01
Nimm doch einfach 12.9 und Du hast deine Ruhe
9. März 2014 07:05
Das war auch mein Ansinnen. Es wird aber bestimmt noch die eine oder auch andere Gegenstimme geben.
Für Deinen Rat dankend,
Mick
9. März 2014 09:54
Hallo Mick,
die Schraube mit der höchsten Festigkeitsklasse ist nicht immer die beste. Höhere Festigkeit geht auch mit höherer Sprödigkeit einher. Eine weniger feste Schraube ist schlagzäher. Ob das in diesem Fall eine Rolle spielt, kann ich nicht sagen. Grundsätzlich würde ich an der Stelle nur den im KFZ Bau üblichen Standard einsetzen, nämlich 8.8er Schrauben mit 8er Muttern.
Als erstes solltest Du Dir mal die Schrauben ansehen, die da verbaut sind. Da wird wahrscheinlich auch eine Festigkeitsklasse drauf stehen. Nimm etwas, was dem entspricht.
Guckst Du hier:
http://www.schrauben-normen.de/amerikanisch.htmlhttp://www.schrauben-normen.de/festigkeitsklassen.htmlGrade 5.2 entspricht zum Beispiel ungefähr 8.8.
Grade 8 entspricht etwa 10.9. Für 12.9 steht keine Entsprechung in der Liste.
9. März 2014 10:04
Danke für die Information und den klaren Gedankengang. Genau dies waren die beiden gegensätzlichen Standpunkte zweier Herren vom DÜV.
Mick
9. März 2014 10:11
Auf Schrauben in Klemmfäusten kommen eigentlich nur Zugkräfte. Gegen die spröderen festeren Schrauben wäre meiner Meinung nach eher bei Scherkräften oder hochdynamischen Lasten etwas einzuwenden (beispielsweise Bremssattelbefestigung). Die Zugkraft wird eh übers Drehmoment beim Anziehen definiert.
Gryße!
Andreas, der motorang
9. März 2014 11:00
Alte amerikanische Bauernregel: if it breaks make it bigger.
9. März 2014 11:03
Der Squire wurde nicht in den ehemaligen Kolonien gefertigt.
Zarte Polemik spürend,
Mick
9. März 2014 11:11
...nix Polemik, DIE meinen das wirklich ernst.
9. März 2014 11:27
Mick Bogtrotter hat geschrieben:Der Squire wurde nicht in den ehemaligen Kolonien gefertigt.
Zarte Polemik spürend,
Mick
Dann wird es für britische Zoll Schrauben ein anderes Klassifizierungssystem geben. Solltest Du das nicht eigentlich kennen?Was steht denn auf den Schrauben drauf?
Sonst muss ich mal einen englischen Freund fragen, der schraubt viel an seinen 40 Jahre alten Triumphs.
9. März 2014 11:32
Wie ich schon vorher angemerkt hatte, werde ich auf M10 gehen.
Mick
9. März 2014 11:40
Mick Bogtrotter hat geschrieben:Wie ich schon vorher angemerkt hatte, werde ich auf M10 gehen.
Mick
Sorry, dann reden alle in diesem Thread aneinander vorbei.
M10 ist die Größe (Schraubendurchmesser). Das ist das geringste Problem, da leicht zu erkennen. die Vorredner und ich reden hier über die Festigkeit (Güteklasse) der zu verwendenden Schrauben, was sehr wichtig ist. Danach hattest Du ja auch gefragt.
9. März 2014 11:44
Mick Bogtrotter hat geschrieben:Ich gedenke, bei Gelegenheit die Schrauben der Klemmfäuste der unteren Anschlüsse des Squire-Seitenwagens durch metrische (müsste M10 sein) zu ersetzen. Welche Güteklasse ist angeraten?
Danke,
Mick
Ich bedanke mich für die Ratschläge und werde sie befolgen,
Mick
9. März 2014 11:49
Nimm 10.9 Die gibt es wenigstens noch in verzinkt. 12.9 kenne ich nur schwarz.
In meinen Augen auch schon überdimensioniert
9. März 2014 12:16
Jep. Umd achte auf ausreichende Länge. Sprich, so einzwei Gewindegängr sollten raus schauen. Also nicht mit der Mutter komplett abschliessen.
Und wenn wir über die Schraubensicherung noch ein Wort verlieren wollen. Sicher kann man es klassisch mit Federring und U-Scheiben machen. Etwas moderner dann „Stop-Muttern". Ich persönlich neige zu Kontermuttern. Und ja, U-Scheiben sollten wegen der Auflage sein.
Stephan
9. März 2014 12:24
Danke, ich werde wohl dem Ratschlag folgen 10.9er zu nehmen - in verzinkt, natürlich. Die schwarzen 12.9er würden zwar besser zu meiner Seele und meinen Füßen passen, aber...
Stoppmuttern und U-Scheiben sind ein Muss, das ist klar.
Muss mal schauen, vielleicht habe ich das alles auch noch im Bestand und muss dafür nicht mehr los.
Danke,
Mick
9. März 2014 12:36
motorang hat geschrieben:Auf Schrauben in Klemmfäusten kommen eigentlich nur Zugkräfte.
Gryße!
Andreas, der motorang
Wirken nicht auf alle Schrauben in Schraubenverbindungen nur Zugkräfte?
Gut, es gibt auch Scherbolzen mit langem Schaft und Gewindesicherung, die z.B. in starren, zweiseitigen Aufnahmen von Stoßdämpferaugen verwendet werden, aber das sind dann keine Schraubenverbindungen.
Scherkräfte werden immer vom Flansch oder dem Verbund aufgefangen nicht von seinen Schrauben. Höhere Zugkraft wird benötigt, wenn z.B. nur Platz für zwei Schrauben ist, aber die Zugkraft (Anpressdruck) von vieren benötigt wird.
Zur Klemmfaust: vlt. ein eher theoretischer Einwand, aber es kommt doch darauf an, wie weit die Klemmfaust beim Festschrauben verformt wird, bis sie greift. Wenn dabei die Schraube gekniffen oder gebogen wird, bist du vlt. mit einer 4.6er Schraube besser beraten als mit mit einer 12.9er. Insofern wirken genau da nicht nur Zugkräfte, weil auch keine reine Schraubenverbindung.
9. März 2014 13:13
Wer hat da von "Standard" 8.8 im Automobilbau gesprochen ? Guck dir mal die Schrauben im Fahrwerksbereich an . . .
Und über FAHRWERK reden wir hier glaub ich . . .
Ich persönlich amüsiere mich regelmäßig auf vielen Oldtimerveranstaltungen wenn einige "Restauratoren" Edelstahlschrauben überall anbauen zu müssen
9. März 2014 17:49
Hallo...
Mit Schrauben der Festigkeitsklassen schlechter als 8.8 , also 4.6 (Stacheldrahreisen) oder 5.6 braucht man bei keiner technischen Abnahme auftauchen wenn die mehr halten las eine Plastikverkleidung. mfG Rohwi (Edelstahlschrauben haben an Fahrwerksteilen nichts zu suchen , sie haben 70% der Festigkeit von 8.8 und sind obendrein sehr spröde , verzeihen also keine Biegekräfte .)
9. März 2014 19:05
Heinzel hat geschrieben:Und über FAHRWERK reden wir hier glaub ich . . .
Sollte man meinen, aber ich habe mich die ganze Zeit gefragt, wo am Squire Klemmfäuste sind.
Bei Rohrsteckverbindungen mit angeschweissten (nicht nachträglich bearbeiteten) Laschen und Schlitzen die offen bleiben, treten doch ganz andere Probleme auf. Da sagt doch das Anzugsmoment nicht viel über die Zuglast auf die Schraube aus.
Viel wichtiger fände ich passende oder weiche Unterlegscheiben, damit die Zuglast sich gleichmäßig auf den Kopf verteilen kann und die Schraube nur auf Zug belastet wird, aber danach wurde ja nicht gefragt.
Und ja, im Fahrgestellbau wird allgemein kein Scheißdreck verwendet, selbst Aluklemmfäuste werden mit Härte 10 beschickt, verfügen aber über die nötigen Gewindelängen und eine bearbeitete Passung.
edit: Bei einer Schraubenverbindung, für die die Tabelle der Anzugsmomente relevant ist, liegen imho beide zusammengeschraubten Teile plan aufeinander.
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