12. April 2013 15:29
Ich weiss ja nu nicht, was Absicht und was Mißverständnis ist, aber ich glaube nicht, dass irgend jemand einen Umbausatz für negativen Nachlauf verkauft.
Normal ist der weder zulässig, weil er er keinerlei Rückstellmoment während der Fahrt hat, noch halte ich ihn für fahrbar.
Es gibt ausser dem Knicklenker nur ein Fahrzeug, wo das vorkommt:
Rückwärtsfahrt mit dem Mähdrescher.
Der positive Nachlauf des Hecklenkers wird bei der Rückwärtsfahrt zum negativen, die Lenkachse ist dann vorn. Die Räder einmal eingeschlagen bekommt man sie ohne Bremsung nicht wieder zurückgestellt. Ich habe viel Mähdrescher gefahren!
Desweiteren gebe ich mal zu bedenken:
- Spur und Vorspurvermessung. Keine Empfehlung geben, ausser die der optischen Vermessung auf dem Prüfstand. Alle BMW mit Autoreifen haben einen Spurversatz des Hinterrades nach links von 10 - 20mm oder mehr.
Alle Kardan Yamahas sowie einige Kawa mit Kardan links haben einen Spurversatz des HInterrades nach rechts. Solange der genaue Betrag des Versatzes nicht bekannt ist und am Vorderrad vorgehalten werden kann, ist ein exaktes Einstellen des SW Vorspur nicht möglich.
- Nachlauf des Vorderrades. Kurt, in deinem Doc ist eine Schwinge abgebildet, die beim Einfedern den Nachlauf verkürzt, gleiche Veränderung passiert auch mit dem Telelever. Der Nachlauf muss imho groß genug gewählt werden, dass er beim Einfedern die Nullmarke nie unterschreitet.
- Insofern ist die konstruktive Nachlaufermittlung anhand des bekanntren Steuerkopfwinkels für die Katz. Der ändert sich nämlich mit der Größe des Hinterrades, sowie der Federbeinlängen vorn und hinten.
- Mal ganz doof: bei den meisten Steuerkopfrohren kann man mit der Taschenlampe oder einem Laserpointer durchleuchten. Den Lenker eingeschlagen kann man dabei einen Lichtpunkt auf den Boden projezieren und nachmalen. Differenz zum Radstehpunkt messen. Das hört sich zwar bescheuert an, ist aber wahrscheinlich allemal genauer als ne Gleichung mit drei Unbekannten.