Bremse hinten EML HW2/Carell TR 500

Dämpfer, Räder, Bereifung usw.

Bremse hinten EML HW2/Carell TR 500

Beitragvon hubi » 11. August 2011 21:05

Ich geh noch ein mit der Bremse!
Aber der Reihe nach: An meinem Gespann ist der EML-HBZ mit 17,3 mm montiert, er wirkt auf die Hinterbremse (BMW/Brembo Zweikolbensattel 38 mm) und auf die Seitenwagenbremse (Peugeot 104, Trommel, Radbremszylinder 19 mm). Rein mechanisch ist die Bremse in Ordnung, hatte ich komplett auseinander, als ich vor gut eineinhalb Monaten das Gespann gekauft habe. Dabei hab ich den HBZ neu abgedichtet, den RBZ überholt und den hinteren Bremssattel gegen ein überholtes Exemplar, das ich mir vor einiger Zeit hergerichtet habe getauscht. So. Lüftspiel der Bremsbeläge ist OK, in der Trommel hab ich den Nachsteller sauber gangbar gemacht, das Lüftspiel dort ist auch absolut in Ordnung (stell ich manuell nen Zahn zu, dann dreht das Rad nicht mehr frei). Dicht ist das System und penibel entlüftet auch.
Trotzdem hab ich das Problem, daß der Weg, bis die Bremse anspricht (die Wirkung ist ja ganz OK, auch wenns besser sein könnte, aber ich bin mit BMW-Hinterbremsen nicht verwöhnt :roll: ) für meinen persönlichen Geschmack zu lang ist (mit den Fingern komm ich auf ca. 30 mm bis zum Druckpunkt). Ich hab mittlerweile alles an Pedalhöhe rausgeholt, ich schlag jetzt fast am Auspuff an. Das Schnüffelspiel ist auf das Minimum reduziert, also gerade noch spürbar. Trotzdem muss ich den Fuss umsetzen, um nicht mit dem Fussrücken vom Vergaser behindert zu werden. Der Vorbesitzer hatte den Bremsschnüffel soweit eingedreht, daß der Kolben bereits betätigt war, das widerstrebt mir aber zutiefst. Ich hab mir schon überlegt, den Bremshebel so aubzuändern, daß ich den Fuss abspreizen kann und somit nicht die Schwimmerkammer berühre. Bevor ich da aber jetzt Flex und Schweissgerät ansetze werf ich hier mal die Frage in die Runde, ob das Problem bekannt ist und ob es Abhilfen gibt.
Die Maschine in ihrer höchsten Vollendung wird unauffällig.

Grüsse,
Hubi
hubi
ist nicht mehr im Forum
 
Beiträge: 38
Registriert: 10. Juli 2011 19:07
Wohnort: Dischingen

Beitragvon scheppertreiber » 11. August 2011 21:50

Du weißt, was für ein Mopped Du hast - ich nicht. :wink:
frisierte Dnepr MT11 "Toter Oktober" * frisierte Guzzi 1000SP "donnaccia rossa" * 1000SP solo natur "milanese nera"
http://murxvonmarx.de
Benutzeravatar
scheppertreiber
verstorben
 
Beiträge: 4678
Registriert: 18. März 2009 12:21
Wohnort: Spessart

Beitragvon hubi » 11. August 2011 22:02

EML HW 2 mit Carell TR 500-Nachbau, Technik von BMW R 100 RS, Baujahr 81 bis 84, hinten Scheibenbremse :wink:
Die Maschine in ihrer höchsten Vollendung wird unauffällig.

Grüsse,
Hubi
hubi
ist nicht mehr im Forum
 
Beiträge: 38
Registriert: 10. Juli 2011 19:07
Wohnort: Dischingen

Beitragvon Feinmotoriker » 11. August 2011 22:44

Ich würde statt der Trommel eine Scheibenbremse einbauen. Dann ist Ruhe.
Einstellerei hin oder her. Eine Trommel und eine Scheibe zusammen in einem Bremskreislauf ist keine besonders schöne Lösung.

Wahrscheinlich hat das auch noch nie zufriedenstellend funktioniert, weshalb der Vorbesitzer die Bremse so eingestellt, daß der Kolben bereits betätigt war.
(Da kein Spezialbodenventil im HBZ den Druck für die Trommel hält, funktioniert die nur mit Pumpen oder garnicht. Wäre so ein Ventil im HBZ, würde die Scheibenbremse ständig auf Vorspannung gehalten und dadurch heiß laufen)
Feinmotoriker
 
Beiträge: 1392
Registriert: 27. November 2008 19:58

Beitragvon Crazy Cow » 12. August 2011 00:08

Wenn ich dich richtig verstehe, stört dich der Pedalhub, der am HBZ erforderlich ist. Ich weiss nicht, nach welchen Kriterien die Bremsgeber entworfen werden, es gibt aber Unterschiede. Ich habe an meiner Yamaha GTS auch so ein Teil und habe, was man nicht machen sollte, den oberen Pedalanschlag begrenzt. Es ist nicht so, dass ich jetzt einen rennmässig kurzen Pedalhub hätte, aber er ist jetzt sehr gleichmässig, immer 30mm.

Technische Ursache ist imho die Ausgleichsbohrung im HBZ, genauer: ihre Position. Erst wenn der Kolbenboden diese passiert, wird Druck aufgebaut. Die Bremsnehmer haben darauf absolut keinen Einfluss.

Schmiddis letzte Frage in diesem Fred dreht sich auch um dieses Problem, wenn ich ihn richtig verstanden habe.
http://forum.dreiradler.org/viewtopic.php?t=8587

Die Ausgleichsbohrung trägt dazu bei, dass beim Bremsgang immer die gleiche Flüssigkeitsportion sich vor dem Kolben befindet, dass die Luft entweicht, die bei zu hektischem Pumpen mit eingebracht werden kann und dass der Kolben auf den letzten Millimetern zurück zu seinem Ruhezustand nicht saugt, d.h. die Kolben von Scheibenbremsen nicht zu weit öffnen bzw umgekehrt die schwergängigen Nehmerkolben den Geber nicht am vollständigen oder schnellen Öffnen hindern. Es kann im Grunde schneller wieder Flüssigkeit vor den Geber laufen, als die Nehmer sich zurückstellen können.

Je näher die Ausgleichsbohrung an der Zulaufbohrung liegt, desto kleiner ist das hydromech. Spiel (der Leerhub) des Geberkolbens. Man könnte was frickeln, oder einen HBZ nehmen, von dem man weiss, dass er besser geht.
Gute Fahrt, Gruß
Olaf
wir bedauern, Ihnen keinen besseren Bescheid geben zu können.
Bild
https://deltasign.de/moto/
Benutzeravatar
Crazy Cow
verstorben
 
Beiträge: 15241
Registriert: 12. Mai 2006 17:05
Wohnort: Paläozoikum

Beitragvon hubi » 12. August 2011 00:16

Wie das ganze Ding funktioniert ist mir geläufig. Also wird der Fehler wohl eher in der Konstruktion des HBZ liegen, Stichwort Lage der Zulaufbohrung. Ich hab schon überlegt, statt des fehlenden Bodenventils in die Leitung zur Seitenwagenbremse ein Druckhalteventil einzubauen. Wenn ich mich noch richtig eentsinnen kann, dann gabs da was bei Ford. Alternativ kann ich mal in einer ruhigen Minute nen HBZ von der BMW RS dranbauen, der hat zwar nur 15,8 mm, dafür einen kurzen Reaktionsweg.
Die Maschine in ihrer höchsten Vollendung wird unauffällig.

Grüsse,
Hubi
hubi
ist nicht mehr im Forum
 
Beiträge: 38
Registriert: 10. Juli 2011 19:07
Wohnort: Dischingen

Beitragvon Crazy Cow » 12. August 2011 07:39

Ich nehme an, dass es in Bezug auf die Pos. der Ausgleichsbohrung unterschiedliche Bremsgeber für Scheibenbremsen und Trommelbremsen gibt. Kann sein, dass die Nehmer einen sehr unterschiedlichen Bedarf an Flüssigkeit im "drucklosen" Bereich haben, während der Belag angelegt wird.

In dieser Phase reagiert die A- Bohrung ja fast, als wäre sie gar nicht da.

Insofern würde ich auch ungern Trommel und Scheibenbremse an einen Kreislauf hängen.
Gute Fahrt, Gruß
Olaf
wir bedauern, Ihnen keinen besseren Bescheid geben zu können.
Bild
https://deltasign.de/moto/
Benutzeravatar
Crazy Cow
verstorben
 
Beiträge: 15241
Registriert: 12. Mai 2006 17:05
Wohnort: Paläozoikum

Beitragvon TomS » 12. August 2011 08:01

Servus,

zu überlegen wäre auch, das Bremspedal so abzuändern,
das bei gleichem Pedalweg mehr Weg am HBZ erzeugt wird.
Ich nehme an, das das Problem des großen Pedalwegs
von der Tatsache kommt, das eine HBZ nun ja zwei
Bremszylinder füllen muß.

Bei einem Umbau von 17,3mm HBZ auf 15,8mm HBZ
könnte sich das (auch wenn der Reaktionsweg des 15,8mm
HBZ besser ist) Problem evtl. noch verstärken.

Gruß Tom
Suzuki GS1100GK
mit Terraplane Beiwagen
Benutzeravatar
TomS
 
Beiträge: 71
Registriert: 6. Mai 2009 06:53
Wohnort: 93449 Waldmünchen

Beitragvon hubi » 12. August 2011 09:11

Den Hebel hinten abzuändern habe ich evtl. auch im Sinn. Es ist ja nicht so, daß das System an sich schlecht wäre, es benötigt halt etwas mehr Kraft. Nur komm ich halt genau dann, wenn ich Kraft brauche (also bei stärkeren Bremsungen) mit der Schwimmerkammer in Konflikt.
Die Maschine in ihrer höchsten Vollendung wird unauffällig.

Grüsse,
Hubi
hubi
ist nicht mehr im Forum
 
Beiträge: 38
Registriert: 10. Juli 2011 19:07
Wohnort: Dischingen

Beitragvon TomS » 12. August 2011 09:37

Servus,

das war damals für mich auch ein Grund,
die Anlenkung des HBZ quasi variabel zu gestalten,
um da Einfluß nehmen zu können.
(Der Bremsflüssigkeitsbehälter sitzt in der Endversion über dem HBZ)

Gruß Tom
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Suzuki GS1100GK
mit Terraplane Beiwagen
Benutzeravatar
TomS
 
Beiträge: 71
Registriert: 6. Mai 2009 06:53
Wohnort: 93449 Waldmünchen

Beitragvon Crazy Cow » 12. August 2011 10:42

TomS hat geschrieben:Servus,

das war damals für mich auch ein Grund,
die Anlenkung des HBZ quasi variabel zu gestalten,
um da Einfluß nehmen zu können.
(Der Bremsflüssigkeitsbehälter sitzt in der Endversion über dem HBZ)

Gruß Tom


Und damit es nicht zu elegant aussieht, hast du die Lagerschale an den Umlenkhebel angebraten? :grin:
Gute Fahrt, Gruß
Olaf
wir bedauern, Ihnen keinen besseren Bescheid geben zu können.
Bild
https://deltasign.de/moto/
Benutzeravatar
Crazy Cow
verstorben
 
Beiträge: 15241
Registriert: 12. Mai 2006 17:05
Wohnort: Paläozoikum

Beitragvon TomS » 12. August 2011 10:56

Servus,

Crazy Cow hat geschrieben:Und damit es nicht zu elegant aussieht, hast du die Lagerschale an den Umlenkhebel angebraten? :grin:


das sind keine Lagerschalen, sondern Buchsen, in denen
wiederum Kugellager sind (welche natürlich beim Schweissen
entfernt waren).
Damits nicht so elegant aussieht habe ich's als es fertig war
noch mal gestrahlt und verzinkt.
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Suzuki GS1100GK
mit Terraplane Beiwagen
Benutzeravatar
TomS
 
Beiträge: 71
Registriert: 6. Mai 2009 06:53
Wohnort: 93449 Waldmünchen

Beitragvon robby ausm tal » 12. August 2011 16:38

Feinmotoriker hat geschrieben: (Da kein Spezialbodenventil im HBZ den Druck für die Trommel hält, funktioniert die nur mit Pumpen oder garnicht. Wäre so ein Ventil im HBZ, würde die Scheibenbremse ständig auf Vorspannung gehalten und dadurch heiß laufen)


Die Trommel vom Peugeot 104 ist selbstnachstellend und benötigt kein Bodenventil. Ich habe in meinem BMW Gespann den HBZ der R100Rs mit 16,drissinnepief mm und als Hnterradbremse eine Brembozange von der Guzzi 1000 Convert und das Ding bremst einwandfrei! Einzig die Haltbarkeit des HBZ ist sehr begrenzt, nach 10 Jahren sind die Dinger hin!
Grüße aus dem Bergischen!

Ich danke allen die zur Sache nichts zu sagen hatten und trotzdem geschwiegen haben.
Benutzeravatar
robby ausm tal
 
Beiträge: 916
Registriert: 21. Oktober 2005 00:32
Wohnort: Wuppertal-Elberfeld

Beitragvon Albatros » 12. August 2011 21:42

Hallo Hubi,
ich habe genau die gleiche Kombination - EML HW2 und CARRELL TR 500- Nachbau. Ich habe den Seitenwagen auf Scheibenbremse umgerüstet, mit zwei Zangen (eine an der Handbremse, einen an der Fußbremse). Das Erbgebnis ist _seeehr_ überzeugend. Wenn Du Unterlagen brauchst, melde Dich über PN.
Gruß aus Sulzbach/ Murr!
Heinrich
EML 100RS
WN VY- 761

Der Wurm muß dem Fisch schmecken, nicht dem Angler
Benutzeravatar
Albatros
 
Beiträge: 52
Registriert: 21. Oktober 2005 23:25
Wohnort: Sulzbach/ Murr


Zurück zu Fahrwerk

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: tominocker und 2 Gäste