Hilfe bei Bremse Beiwagen Jupiter / Sputnik

Dämpfer, Räder, Bereifung usw.

Hilfe bei Bremse Beiwagen Jupiter / Sputnik

Beitragvon Sejerlänner Jong » 12. Juli 2014 21:26

Hallo
Ich brauche mal Hilfestellung wegen der Bremse am Beiwagen.
Ich habe bei Google nach IZH, Jupiter und Sputnik gesucht aber nichts gefunden :-(
Die Bremstrommel hat einen Durchmesser von 190mm, die Backen ca. 186mm, Belagstärke am Drehpunkt ca 3,5 mm. Backenbreite 30mm. Es trägt aber nur der halbe Belag auf der Nockenseite und der Nocken steht bei schleifender Bremse auf fast 45°.
Gibt es dickere Beläge? Wenn ja bei wem?
5mm Bremsband beschaffen und selbst aufnieten wäre die Möglichkeit wenn es nix fertiges gibt.

Danke
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Re: Hilfe bei Bremse Beiwagen Jupiter / Sputnik

Beitragvon Crazy Cow » 12. Juli 2014 23:29

Ein noch gängiges PKW Modell, für das es mal Beläge zum Kleben/Nieten gab ist der VW T2. Ich kenne aber die Trommelgröße nicht. Aber auch bei den Ural/Dnepr Krads war das doch imho nicht ungewöhnlich?!

Ansonsten gibt es Oldtimerbedarf für alle Lebenslagen
zum Beispiel hier

Die Maße, die du beschreibst, hören sich doch aber normal an, auch die 45 Grad Nockenwinkel bei der Bremsung. Es gibt aber ja noch das Phänomen der auf- und ablaufenden Bremsbacken, gerade bei der Simplex Bremse mit festem Drehlager hast du so nur einen kleinen Teil von nur einer Backenseite, die ordentlich anliegt. Dazu kommt, dass die Backen sich unter Last etwas verformen, das ist normal gewollt und führt dazu, dass nach dem Einschleifen der Belag großflächiger trägt.

Jetzt noch was, wo die Foristi mit dem erhobenen Zeigefinger halt wegschauen müssen: Die Honda CX 500 hatte in der Hinterradtrommel faktisch überhaupt keine Bremswirkung. Ich habe mir die Kinematik angeschaut und einen Nocken etwas herunter gefeilt, so dass der ablaufende Belag einen höheren Druck hatte ohne den auflaufenden am Trommelkontakt zu hindern. Die Wirkung war sehr gut, auf einmal bremste sie.

Ich empfehle dir ausdrücklich nicht, das gleiche zu tun, aber doch mal zu ergünden, wo die Beläge stehen, wenn der Doppelnocken um 45° gedreht ist. Das Prob hängt mit der Hebellänge zwischen Drehpunkt und Nockenauflagepunkt zusammen. Tatsächlich heben die Beläge einer Trommelbremse mit festem Drehpunkt nur gleichmäßig aus, wenn der Nocken ganze 90° gedreht ist. Auf dem Weg dorthin wird einer der Beläge deutlich weniger belastet als der andere.

Also: Prinzipiell wird die Bremse besser, je älter (abgeschliffener) die Beläge sind, je weiter der Nocken dreht. Du könntest dich genau so mit Tuschierpaste und Feile an ein gleichmässiges Tragbild herantasten. Eine künstliche Alterung, ein manuelles Einschleifen quasi. Sind sie gleichmäßig ein geschliffen, verhindert bei schwacher Nockendrehung das frühere Anlegen des ablaufenden immer noch eine korrekte, druckhafte Anlage des auflaufenden Backens, er vibriert. Drehlager oder Nocken sollten schwimmend ausgeführt sein.

Bremsen sind wie Fußpilz: man hat sie, aber man spricht nicht drüber...
Gute Fahrt, Gruß
Olaf
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Re: Hilfe bei Bremse Beiwagen Jupiter / Sputnik

Beitragvon scheppertreiber » 13. Juli 2014 08:52

Bei der Dnepr ist auch so eine Bremse hinten.

Zum Einstellen habe ich ein altes Rad geschlachtet und in die Nabe ein Fenster reingesägt.
Stecke ich das anstelle des Rads auf den Endantrieb sehe ich das genau.
frisierte Dnepr MT11 "Toter Oktober" * frisierte Guzzi 1000SP "donnaccia rossa" * 1000SP solo natur "milanese nera"
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Re: Hilfe bei Bremse Beiwagen Jupiter / Sputnik

Beitragvon Sejerlänner Jong » 13. Juli 2014 11:56

Danke Scheppertreiber
Eine Anfrage an die Ural-Zentrale ist raus.

Crazy Cow, danke für die Erklärung der Bremsmimik.
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