FredB hat geschrieben:Also jetzt wo das hier zum Thema wird merke ich erst, was mir die letzten Jahre so wirklich gefehlt hat. Handbremse - da muss man ja auch erst mal drauf kommen.
Ja, Du hast Recht Roland, ich hab auch keine an meinen Gespannen dran und kam bisher gut mit ohne aus.
Wenn man fährt, braucht man sie eh nicht...
Aber, ich kenne zwei Fälle aus meinem Bekanntenkreis, da ist so richtig Mist passiert, eben weil mit ohne (aber natürlich unsichtbarer) Parkbremse.
Im ersten Fall hat ein Kumpel sein Gespann vor einigen Jahren in der Hamburger City geparkt, auf einer stark ansteigenden Straße in einer Parkbucht. Natürlich vorwärts rein, damit man nachher ohne schieben wieder rauskommt.
Dann ersten Gang eingelegt und gut.
Als er wieder kam großes Chaos.....
Spielende Kinder hatten laut Augenzeugen auf dem Ding gessesen und rumgespielt, dabei wohl auch an der Kupplung gezogen und den Gang rausgedrückt.
Folge: Das Ding ist rückwärts in den fließenden Verkehr gekracht, die Kiddys sind zum Glück vorher abgesprungen.
Trotzdem Mörderschaden und hinter großes Theater wegen der angeblich nicht vorschriftsmäßigen Gespannsicherung.
Als die Versicherungsonkels dann nach endlos langem Schriftverkehr mit TÜV und Zulassungsbehörde einsehen mussten, das ein Gespann gar keine Handbremse braucht, haben sie sich auf den Standpunkt gestellt, dann hätte er anderweitig eine Sicherung vornehmen müssen und hatten gemeint, er hätte ja ein Rohr in die Speichen stecken können (kein Witz!) um das unbeabsichtigte wegrollen zu verhindern.
Oder einen Bremskeil wie von einem Anhänger mitführen und vors Rad legen.
So ein Ding hab ich im Seitenwagen, aber ehrlich gesagt, noch nie benutzt, auch an der besagten Stelle in der Hamburger City (vor dem Wallringtunnel - für die Ortskundigen unter uns), an der auch ich oft mit dem Gespann parke, lege ich einen Gang ein und gut ist.
Im zweiten Fall hat ein anderer Kumpel bei einem Urlaub in den Alpen das Gespann auf einem abschüssigen Parkplatz abgestellt, dahinter ging es abwärts.
Während er entspannt im Kaffegarten die Aussicht auf Gespann und Landschaft genoß hat sein Sohn auf dem Ding gesessen und darauf mit wilden Gesten "Fahren" gespielt.
Alle waren amüsiert.
Bis der Sohnemann aus Versehen den eingelegten zweiten Gang in seinem Übermut rausgetreten hat.
Der Rest passierte in Zeitlupe, der Sohn hat das in seinem Spieltrieb erst mitbekommen, als die Fuhre über die Kante in den Abgrund kippte.
Zum Glück, und mit vielen Schutzengeln, ist dem kleinen Kerl außer ein paar Schrammen und einem gehörigen Schreck (ist dann lange Zeit nie mehr da eingestiegen) nichts passiert.
Das Gespann musste danach aufwändig geborgen werden, hatte sich mehrfach überschlagen und war Totalschaden.
Wir haben über den Vorfall danach zwar alle sehr gelacht, aber was wäre, wenn dem kleinen Knirps wirklich was pernsthaftes assiert wäre, und man muss dem als Vater tatenlos zusehen.
So etwas möchte sicher keine von uns erleben.
Also, es kann u.U. nicht so unpfiffig sein, so eine Handbremse am Moped zu haben, auch wenn 99% von uns sicher auch "bis Ende" mit ohne so etwas gut auskommen - ich eingeschlossen.
Aber ich habe schon öfter solche Dinger bei Kumpels nachgerüstet, die TÜV-Eintragung ist auch kein Problem gewesen, weil sie ja AUSSCHLIESSLICH als Parkbremse fungiert und daher keine Bremsverzögerung nachweisen muss, wie etwa beim Auto.
Schöne Pfingsttage, ob mit oder mit ohne Parkbremse am Gespann -
Hauptsache läuft gut - wünscht Euch allen
Willy