scheppertreiber hat geschrieben:Zimmi hat geschrieben:Hast Du bei Deiner Wirkungsgradrechnerei beim Kraftwerk auch die Leitungsverluste in Umspannwerken, Überlandleitungen etc. mit einbezogen?
Und was ist mit den Verlusten beim Transformieren der Netzspannung auf Ladespannung für den Akku und den Verlusten bei dessen Ladung?
Und dann noch die ganze Chemie in den Akkus - wie ist es mit deren Ökobilanz? Stichwort Akku-Lebensdauer vs. Lebensdauer eines Verbrennungsmotors?
Klar, ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor ist nicht unbedingt vorbildlich in Sachen Energieeffizienz. Aber auch gar nicht mal sooo schlecht als Gesamtpaket, denke ich. Ob Elektroantrieb als Gesamtpaket wirklich sauberer ist, wage ich echt anzuzweifeln, selbst wenn da regenerative Energie eingesetzt wird. Durchrechnen kann ich es nicht, da ich keinen Zugriff auf zuverlässige Daten habe. Ist nur eine Abschätzung aufgrund meines bescheidenen Wissens.
Grysze, Michael
Moin Zimmi,
soweit ich gehört habe liegt der Wirkungsgrad über alles bei 8 % ,,,
Ich gehe mal davon aus, daß Du 8% Verluste und nicht Wirlungsgrad für das Stromnetz meinst.
Meine Kollegen aus der Planung & Ausführung für Kraftwerksumformer & Freileitungstechnik halten diese Zahlen für etwas hoch, aber gut da sollte man nicht unbedingt streiten wegen ein paar Prozent hin oder her. Gehen wir überschlagsmäßig mal von 10% Verlusten aus.
>40% im Kraftwerk x 90% in der Stromverteilung x 95% Batterie = größer 34,2% Gesamtwirkungsgrad
Fairerweise müßte man beim Vergleich zum Benziner- & Dieselfahrzeug jetzt noch den Treibstoffeinsatz zum Verteilen des Treibstoffs von der Raffinerie bis zur Tankstelle hinzurechnen bzw. vom Wirkungsgrad abziehen für eine richtige Bilanzierung.
Wegen der Batterie machen sich viele Sorgen, aber je nach verwendetem Batterietyp nicht unbedingt begründet. Ich hatte mir letztes Jahr einige E-Autos genauer angesehen. Nehmen wir mal LiFePO4 Batterien zum Beispiel, die werden bei vielen der kleineren Herstellern immer noch sehr verbreitet eingesetzt. Diese Batterien haben zwar eine etwas geringere Leistungsdichte, aber sie sind am Markt sehr verbreitet und seit sehr vielen Jahren in vielen Bereichen im Einsatz. Selbst bei sehr geringer Annahme der Zyklenzahl kann man von 1000 Zyklen ausgehen, viele Hersteller geben sogar > 2000 Zyklen an. Und diese Zahlen werden von Anwendern z.Bsp. im Modellflugbereich bestätigt bzw. sogar übertroffen.
Selbst bei 1000 Zyklen und einer Praxisreichweite von 100km hat man also 100 000km Mindestlebensdauer der Batterie. Wenn ich mir einige der neueren Downsizingmotoren so ansehe, dann gebe ich denen auch nicht unbedingt mehr als 150 000km bevor der wirtschaftliche Totalschaden erreicht ist.
Man kann es auch anders rechnen:
E-Autos verbrauchen so zwischen 14 - 25 kWh/100km
(einige wenige liegen leicht darunter, echte Verbrauchswerte, nicht diese Verbrauchsangaben vom Hersteller bei Benzin & Diesel). 10 kWh entsprechen vom Energieinhalt ungefähr 1l Benzin.
Entspricht also in etwa einem Verbrauch von 1,4 - 2,5 l/100km für richtige Autos (nicht Twizy oder so etwas).
Ein Vergleich zu richtigen Verbräuchen von Benzin- & Dieselfahrzeugen erübrigt sich da, oder nicht?
Grüße
Jens