Meun Dreiradler,
tja, Wildunfälle hatte ich auch schon diverse, mit Blechdose und Mopeds.
Aber immer sehr viel Schwein gehabt, immer ganz gut ausgegangen.
Aber einmal nicht..
Und da war das "Wild" irgendein Flugtier, so Größenordnung Mücke oder so.
Wehe, jetzt lacht einer hier!!
Dann gibt es kein Bier zur Einweihung meiner Schrauberhöhle!!!!
Das war nämlich gar nicht soo witzig wie sich das hier anhört...
Ich bin also in Hamburg unterwegs gewesen, Helmvisier offen , wie meistens, da sah ich wie irgendwas kleines direkt von der Frontscheibenkante im Luftstrom in den Helm flog, und merkte ein kleines krabbeln zwischen Ohr und Helm.
Kein Problem, sowas kommt schon mal hin und wieder vor, und meistens überleben die Tiere es ja sowieso nicht.
Diesmal war es leider ganz anders!!!
Kurz nach dem Einschlag merkte ich wie das Viech in den Gehörgang krappelte, dem war wohl die lala zu laut aus den Helmlautsprechern. Mag halt wohl nicht jedes Flugtier ACDC und Co...
Plötzlich hab ich so einen Schlag im Kopf verspürt, dass ich gerade noch geschafft habe, das Moped mitten auf der Straße anzuhalten, auf den Ständer stellen ging nicht mehr, konnte mich vor Schmerzen nicht mehr auf den Beinen halten.
Passanten eilten mir zu Hilfe und plötzlich, wie Zauber, alles wieder ok.
Ich also Helm ab, wollte das Krabbeltier da aus dem Ohr fummeln, plötzlich wieder dieser Hammerschmerz, bumms lag ich auf der Straße.
War wie ein Krampfanfall.
So ging das alle paar Sekunden, immer wenn es im Ohr krabbelte, waren da Höllenschmerzen und ich wußte kaum noch wo oben und unten ist.
Die Passanten haben mich zu einem Ohrenarzt geschleppt, der zufällig da gegenüber die Praxis hatte.
Dort die Story erzählt, die Ohrenärztin guckt da mit ihrem Sehgerät rein, wird kreidebleich und erklärt, sie ekelt sich vor solchen Viechern und kann das nicht entfernen!!!
Kein Witz, ist so passiert, den Namen der Ärztin nenne ich hier nicht, denn nett war sie trotzdem.
Also Notarzt gerufen, mit tatütata ins Krankenhaus!!!!!!
Auf der Fahrt mit Schmerzmitteln vollgepumpt wegen der krampfartigen Anfälle, aber ohne Wirkung.
In der Klinik war dann ein Doc endlich so schlau, das Viech mit irgend so einem Spray zu betäuben, und dann konnten sie es mühsam mit einem Endoskop entfernen.
Der Ohrendoc hat mir dann erklärt, der Schmerz und das Gefühl der Orientierungslosigkeit kommt davon, weil das Tier immer so wie eine Fliege im Todeskampf in Intervallen gestrampelt und dabei genau auf eine bestimmte Stelle am Trommelfell getroffen hat. Dort sitzt irgendwie das Gleichgewichtsorgan und ein Bündel hochempfindlicher Nervenzellen.
Keine hatte soawas vorher gesehen oder gehört - aber ICH muss das auch nie wieder haben.
Seit dem trag ich Ohrenstöpsel auf dem Moped.
Da hatte ich saumäßiges Schein, wenn da mehr Verkehr gewesen wäre oder ich viel schneller unterwegs, hätte ich das Moped da hingeschmissen - keine Frage.
Also nicht nur Dinoasurier sind nicht ohne beim Zusammanprall!!!
Liebe Grüße und Euch schönen Sonntag
Willy