Damit ich nicht vergesse, Ihnen zu erzählen…
Ich war heute mit der Solo unterwegs, nachmittags schon ab 1600, weil für den Abend Unwetter angesagt war. Zum Radheimer Berg und gleich nach Obernburg am Main runter, da war es schön frisch zu fahren. Miltenberg kann man inzwischen ausklammern, Touristik hoch drei. Weiter nach Wertheim, auch da durfte ich ein gutes Stück ohne Kolonne fahren mit der fischen Brise des Main. Leider war hinter der Brücke die Nebenstrecke nach Rohrbrunn im Spessart gesperrt, so dass ich auf anderem Wege nach Rothenbuch kam und oberhalb des Ortes an der Waldkreuzung der B26 hielt, um mir zu überlegen, ob ich noch zum Engländer hoch oder lieber gleich auf der sehr komfortablen aber anspruchsvollen B26 heimwärts zockeln sollte. Ab meinem Haltepunkt (Stecknadel) war die Bundesstraße ostwärts Rtg. Lohr gesperrt.
Während ich einen Ohrstöpsel herausnahm und stattdessen ein schweizer Kräuterzucker in den Rachen schob, kam ein junger Mann auf einer BMW 2V G/S von Süden auf mich zu. Er wollte rechts abbiegen und hielt verdattert ob der gesperrten Strecke. Gruß.
Ob ich wüsste, wie lang die Baustelle sei. Nein, woher und ich beschrieb ihm den Weg zurück über Rothenbuch zur nächsten Anschlußstelle. Ja, das zeige sein Navi ihm auch.
Wo er denn hin wolle fragte ich, nach Lohr?
Nein, er wolle nach Norden. Ich wies ihn darauf hin, dass er in diesem Fall geradeaus fahren müsse, da käme er über Jakobsthal zum Engländer, von wo aus er in alle Richtungen weiter könne, auch nördlich nach Bad Orb (hess. Spessart) und in den Vogelsberg. Eigentlich der kürzeste Weg, sofern man im Spessart von kurzen Wegen sprechen kann.
Nein, meinte er, geradeaus ginge es nach Laufach, (was westlich von uns lag), er müsse nach Norden über die Baustelle.
(???) Mir war nicht nach Streit.
Dann solle er doch um die Absperrung herumfahren, riet ich ihm. Ich wünschte ihm gute Fahrt, als er dazu anhob.
Ich war vielleicht etwas müde heute, eher freundlich als mürrisch und gar nicht laut. Und so fragte ich mich, ob ich ihn deshalb nicht überzeugen konnte. Ich kenne dort wirklich jedes Dorf und jeden Waldweg. Man muss ihm zugute halten, dass die westliche Abendsonne um 18.30h tatsächlich hoch über der nördlichen Nebenstraße stand, aber dass im Spessart jedem Bogen eine Kurve folgt, sollte sich doch inzwischen herumgesprochen haben. Vielleicht kam er gut durch und ist von Lohr wieder zurück über Heigenbrücken zum Engländer gefahren, Mir war es wurst, ich bin die langen Kurven der B26 nach Laufach runter, (es waren gar keine Kawas und Ducs mehr unterwegs) der Engländer war heute für mich gestorben.