Ich bin ein sehr rationaler und strukturierter Mensch. Die Zeiten, in denen wir uns spontan und auf gut Glück auf den Weg gemacht und im Zelt übernachtet haben, sind seit Jahren vorbei. Heute wollen wir einfach wissen, was uns erwartet und wo wir am Ende eines Reisetages schlafen können. Also fange ich immer schon früh an, unsere nächste Gespannreise zu planen. Wir bevorzugen dabei immer eine Rundtour, um möglichst viel vom Reiseland kennen zu lernen. Und weil für uns das Fahrerlebnis selbst das Wichtigste ist.
Im Folgenden habe ich mal für alle Schottland-Interessierten ein paar Punkte für meine Planung einer Reise in unser Lieblingsreiseland aufgeschrieben.
[/b]1. Die richtige Reisezeit
Falls man den Zeitpunkt der Reise frei planen kann, weil man nicht mehr auf Schulferien oder Firmenurlaub Rücksicht nehmen muss, lohnt sich eine Reise nach Schottland nach unseren Erfahrungen generell von Mai bis Ende September. Natürlich kann man das Wetter nicht vorher sehen. Es ist aber bei weitem nicht so regnerisch und ungemütlich, wie es oft behauptet wird. Im Juni ist die Wahrscheinlichkeit auf Sonne hoch. So hat es auf unserer Reise 2023 an 17 Tagen nur an zwei Tagen für jeweils drei Stunden leicht geregnet. Der Juni ist auch der Monat, in dem die Midges, die berüchtigten winzigen schottischen Plagegeister, noch nicht so aktiv sind. Außerdem ist alles schon grün und der gelb blühende Ginster, den man oft antrifft, ist wunderschön. Im August und bis Mitte September kann es zwar häufiger regnen, auch wenn meist nur mit kurzen Regenschauern zu rechnen ist, aber dafür blüht überall das Heidekraut und taucht die sonst kargen Moor- und Heidelandschaften in ein unvergessliches Meer von purpurner Farbe. Und im Spätsommer gibt es mehr Termine, um auch einmal die Highlandgames zu besuchen.
2. Die ReisedauerEs soll Biker geben, die in einer Woche auf der NC 500 rund um Schottland fahren. Auch viele der Reiseveranstalter von geführten Bikertouren (z. B.
https://www.feelgoodreisen.de/motorradreisen/schottland oder
https://www.schnieder-reisen.de/schottl ... rradreisen) bieten Reisen von nur sechs bis zehn Tagen an. Ich bezweifle stark, dass man in nur ein paar Tagen Schottland kennen lernen kann. Bei guter Planung sollte eine Schottlandtour m. E. wenigsten zwei Wochen dauern, wobei man sich dabei auf die Erkundung von einer oder zwei Regionen beschränken sollte (z. B. die nordwestlichen Highlands, die Isle of Skye und die Inseln, oder die Cairngorms und die Whiskeyregion der Speyside). Im nächsten Jahr werden wir aller Voraussicht nach das letzte Mal nach Schottland fahren. Für unsere Abschiedstour werden wir uns daher 24 Tage Zeit nehmen. Aber natürlich hängt die Dauer auch vorrangig vom Reisebudget ab.
3. Die Anfahrt nach GroßbritannienBekanntlich ist Schottland ein Teil der Britischen Inseln und mit dem eigenen Fahrzeug nur per Fähre zu erreichen.
Man kann von Holland, Belgien oder Frankreich den kurzen Weg über den Ärmelkanal nehmen. Oder aber von Hook van Holland nach Harwich (nördlich von London), von Rotterdam nach Hull (in der Nähe von York) oder von Ijmuiden (bei Amsterdam) nach Newcastle übersetzen (
https://ferrycenter.de/de/faehren/norde ... ch-england ).
Alle Fährverbindungen haben Vor- und Nachteile. Nimmt man die Kurzverbindung, dann ist es noch ein weiter Weg von der Südküste bis nach Schottland. Dafür ist mindestens ein ganzer Reisetag einzuplanen. Allerdings kann man, wenn man genug Zeit hat, auch die landschaftlich sehenswerten Regionen von Wales und von den Yorkshire Dales erkunden. Dafür geht dann aber mal schnell eine ganze Woche drauf.
Eine gute Alternative ist die Fähre von Hook van Holland nach Harwich. Dabei spart man sich die Fahrt um London herum.
Über Nacht kann man entweder von Rotterdam nach Hull oder von Ijmuiden nach Newcastle fahren. Wir bevorzugen eine dieser beiden Verbindungen, weil man so ausgeschlafen in Großbritannien ankommt und dann noch einen ganzen Reisetag vor sich hat.
Die Kosten für die Überfahrt sind natürlich sehr unterschiedlich. Aber der höhere Fährpreis für die langen Überfahrten rechnet sich, wenn man die lange Anfahrt zur schottischen Grenze bei den kürzeren Passagen gegen rechnet. Außerdem hat man auf den langen Überfahrten durch das Bordprogramm noch so etwas wie ein kleines Kreuzfahrterlebnis. Wir bevorzugen daher seit Jahren die Überfahrt von Ijmuiden nach Newcastle mit DFDS (
https://www.dfds.com/de-de/passagierfae ... -newcastle ). Aber Achtung! Kurzfristig sollte man die Überfahrt nicht buchen! Hier lassen sich wirklich viele hundert Euro sparen, wenn man früh bucht und entsprechende Rabatte mitnimmt. Wir buchen daher unsere Fähre immer, so bald der Fahrplan für das Jahr unserer geplanten Reise online ist.
4. Übernachten, Essen und TrinkenWer mit dem Zelt unterwegs ist, der ist relativ frei in seiner Routenwahl. Man kann in Schottland grundsätzlich überall in der freien Natur sein Zelt aufschlagen, wo es nicht ausdrücklich verboten ist. Aber die meisten werden sicher einen der zahlreichen Campsites aufsuchen. Zur Not kann man unterwegs eine feste Unterkunft buchen, falls das Wetter zu ungemütlich werden sollte. Aber je nach Reisezeit ist die Auswahl von Bed and Breakfasts nur noch gering. Abgesehen davon, dass es Regionen gibt, in denen schon Monate vorher alles ausgebucht ist (z. B. die Isle of Skye oder die Region um Fort William), muss man vor allem bei Hotelzimmern mit saftigen Preisen rechnen. Überhaupt haben die Übernachtungpreise seit dem Brexit und dann noch einmal nach dem Ende von Corona sehr stark angezogen. Daher buchen wir unsere Unterkünfte auch immer, so bald die Fähre gebucht und unsere Reiseroute grob vorgeplant ist.
Wir bevorzugen eine Mischung von privat geführten Bed and Breakfasts und von Hotels. Dazu vergleichen wir die Möglichkeiten bei den bekannten Reiseportalen und checken dann noch im Internet, ob es günstiger ist, die angebotene Unterkunft direkt beim Anbieter zu buchen. Jeder muss für sich entscheiden, was ihm bei der Wahl seiner Unterkunft wichtig ist. Wir buchen immer eine Unterkunft „En suite“, also mit eigenem Bad und WC, und mit Frühstück. Das schottische Breakfast ist sehr reichhaltig und hält immer viele Stundne am Tag vor. Oft kann man sich aus einer Liste sein persönliches Frühstück zusammen stellen. Übrigens, wenn man“Black Pudding“ wählt, dann ist das keineswegs eine Süßspeise sondern eine Scheibe gebratene Blutwurst. Unbedingt probieren sollte man Haggis, eine würzige schottische Spezialität. Zum Frühstück gibt es meistens auch Cerialien, Obst, Saft und kleines Gebäck, sowie Toast. Mittlerweile gibt es auch fast überall einen guten Kaffee. Leider beschränken sich einige Unterkünfte inzwischen darauf, nur eine Art kontinentales Frühstück anzubieten. Dabei gibt es keine frisch zubereiteten Speisen sondern nur vorgefertigte und verpackte Backwaren, wie Croissants, und dazu Toast und Marmelade. Wurst und Käse, wie wir es kennen, gibt es eher nicht.
Bei Pausen suchen wir uns möglichst kleine einheimische Cafes aus. Anders als bei uns, gibt es dort morgens Frühstück, mittags warme Mahlzeiten und natürlich immer auch selbst gebackenen Kuchen. Die Cafes schließen meist schon am Nachmittag. Abends geht man zum Essen und auf ein Bier in einen Pub oder in ein Restaurant. Dort sollte man auch ruhig mal eines der heimischen Craftbiere probieren. Zur Not gibt es, zumindest in den Städten, Filialen der bekannten amerikanischen Imbissketten. Früher hatte die englische Küche einen schlechten Ruf. Das hat sich inzwischen geändert. Vor allem an den Küsten gibt es wunderbaren, fangfrischen Fisch, nicht nur die bekannten Fish and Chips. Auch Fleischgerichte, hausgemachte Burger und Pizza sind im Angebot. Für Selbstversorger gibt es an fast allen Tankstellen die Möglichkeit, Lebensmittel zu zivilen Preisen einzukaufen. Und die Supermärkte und Lebensmittelläden haben auch sonntags und bis spät abends geöffnet.
Für uns hat es sich als vorteilhaft gezeigt, sich im Verlauf der Reiseroute einen oder mehrere Stützpunkte zu suchen, wo man mehrere Tage bleibt. Von dort lassen sich dann schöne Tagestouren unternehmen. Für uns hat das zusätzlich noch den Vorteil, dass das Gepäck in der Unterkunft bleiben kann.
5. Straßen und VerkehrsregelnErst wenn unsere Unterkünfte fest stehen, arbeite ich die genaue Fahrstrecke aus. Auf vielen Schottlandreisen haben wir gelernt, dass eine möglich genaue Planung viele Vorteile hat. Zum einen sollte man die Nebenstraßen immer den oft viel befahrenen Fernverbindungsstraßen vorziehen. Allerdings sind diese Straßen, vor allem im Norden, in der Regel einspurige Single Track Roads mit Ausweichbuchten. Für ein Solomotorrad absolut kein Problem. Aber mit dem Gespann muss man schon voraus schauend fahren, denn oft wird man vom Gegenverkehr nur als Motorrad erkannt. Mit dem Gespann kann es daher zu spannenden Begegnungen kommen. Eigentlich fährt immer der zurück, der den kürzeren Weg bis zu einem Passing Place hat. Aber da unser Gespann keinen Rückwärtsgang hat, ist es für uns z. B bei einer bergab führenden Straße nicht möglich, das Gespann zurück zu schieben. Es hat aber in solchen seltenen Fällen nie Probleme gegeben, weil entgegen kommende Fahrzeuge immer sofort für uns zurück gesetzt haben. Es ist übrigens üblich, dass man sich bei dem Fahrer, der einem Platz macht, bedankt.
In der Haupturlaubszeit ist selbst in den dünn besiedelten einsamen Regionen leider mit viel Verkehr zu rechnen. Besonders nervig sind da für uns die mittlerweile unzähligen Wohnmobile. Vor allem, weil sie trotz großer Hinweis- und Warnschilder auch auf Straßen anzutreffen sind, die definitiv für große Fahrzeuge ungeeignet sind. Dazu kommt, dass viele Wohnmobilisten mit dem Rückwärtsfahren überfordert sind. Berichte und Youtube-Videos von den abgelegenen und nur über Single Roads zu erreichenden besonders sehenswerten Orten wecken wohl den Wunsch, gerade diese Orte auch mit dem Camper anzufahren. Die Zeiten, in denen diese Ziele Geheimtipps unter Motorradfahrern waren, sind wohl endgültig vorbei.
Aber generell ist das Fahren kein Problem. Man sollte sich vom Linksfahren und den unzähligen Kreisverkehren nicht verrückt machen lassen. Die Verkehrsführung ist quasi automatisch. Lediglich nach einer Pause sollte man aufpassen, dass man für die Weiterfahrt die richtige (linke) Fahrspur nimmt. Die Kreisverkehre sind etwas gewöhnungsbedürftig. Hier muss man sich vor der Einfahrt in den Kreis auf der richtigen Spur für die geplante Ausfahrt einordnen. Ein komplettes Umrunden des Kreisverkehrs ist nur sehr selten möglich. Aber hilfreich ist es, dass die Fahrtrichtung meistens groß direkt auf der Straße aufgemalt ist. Auch dass die Vorfahrt berechtigten Fahrzeuge von rechts kommen, ist zuerst ungewohnt. Also immer zuerst nach rechts schauen.
Von den übrigen Verkehrsregeln muss man sich nur eine Handvoll merken. Innerhalb von Ortschaften beträgt die maximal erlaubte Geschwindigkeit 30. Das sind natürlich Meilen, also gut 48 km/h. Außerhalb der Ortschaften darf man 60 Meilen (96 km/h) und auf den Motorways 70 Meilen, also 112 km/h, fahren. Beim Parken sollte man zwei Regeln beachten: eine doppelte gelbe Linie am Straßenrand bedeutet Halteverbot, eine einzelne Parkverbot. Zum Zweiten findet man oft speziell für Motorräder ausgewiesene Parkplätze. Aber auch wenn der Zusatz Solo bei der Beschriftung MC fehlt, dürfen hier nur Solomotorräder abgestellt werden. Übrigens ist es ganz normal, auf der gegenüberliegenden Straßenseite entgegen der Fahrtrichtung zu parken. Gerade bei schmalen Ortsdurchfahrten ist so auf einer Seite das Parken möglich.
6. Die ReiserouteDie genaue Vorplanung der Route hat vor allem den Vorteil, dass sich nur nach gründlicher Recherche die vielen wunderschönen versteckten Reiseziele finden lassen. In Reiseführern werden vor allem die Touristen Hotspots aufgelistet. Das hat dazu geführt, das diese sicher lohnenswerten Reiseziele inzwischen völlig überlaufen sind. Aber wer das erste Mal nach Schottland fährt, wird natürlich diese Ziele auch ansteuern. Man darf sich dann aber natürlich nicht darüber wundern, dass es dort überlaufen und teuer ist. Aber es gibt unzählige abseits der Touristenrouten liegende Ziele. Man muss sie nur finden. Wir haben heute ja das Internet zur Verfügung. Dort muss man nur gründlich suchen. Ich nutze dazu Reiseberichte, Youtube und offizielle Tourismusseiten.
Meine Fahrstrecke arbeitete ich seit ein paar Jahren mit der MyRoute App am PC aus. Ich habe die mit geringen Kosten verbundene Goldversion gebucht, in der die Google Streetview Funktion eingearbeitet ist. So kann man sich schon zu Hause den Streckenverlauf im Bild anschauen. Auch die genaue Lage der gebuchten Unterkünfte, die oft bei den Buchungsportalen nicht exakt angegeben ist, lässt sich so problemlos auf den Meter genau als Ziel positionieren.
Die Länge der Tagesetappen hängt natürlich von vielen Faktoren ab. Wo will ich anhalten zum Fotografieren? Wo und wie lange will ich eine Pause machen? Wo will oder muss ich tanken (besonders in den dünn besiedelten Gebieten im Norden und Nordwesten wichtig, wenn kein Reservekanister an Bord ist)? Will ich eine Whiskydestillerie, ein Castle oder ein Museum besichtigen? Liegt eine Fährverbindung auf meiner Route? Wie sind die Abfahrzeiten und wie lange dauert die Fährpassage? Wie viele Kilometer geht es über Single Track Roads? Hier sinkt der Schnitt erheblich! Ich plane unsere Tagesetappen mit maximal 350 Kilometern. Und ab und zu legen wir an einem Ort eine Art Ruhetag ein, an dem wir nur eine kurze Tagesrunde fahren oder uns etwas in Ruhe umschauen. Aber das muss natürlich jeder für sich entscheiden.
Eine Visitor Tour, also die Führung durch eine Whiskybrennerei, sollte man am besten schon zu Hause buchen. Unumgänglich ist die Vorbuchung, wenn man mit der Fähre von Mallaig auf die Isle of Skye oder von Oban auf die Isle of Mull fahren will. Ohne Ticket hat man sonst in der Regel keine Chance. Auch mit dem Solomotorrad. Stornierungen sind immer möglich, falls sich die Reisepläne ändern soillten.
Die Routen von allen Reisetagen habe ich zu Hause in meinem Navi gespeichert. Und für Notfälle habe ich eine Straßenkarte dabei.
7. Noch ein paar TippsZu Beginn meiner Planung erstelle ich unser Reisebudget. Dazu habe ich mir eine Excel-Tabelle gemacht, in der für jeden Tag folgende Posten aufgeführt sind:
Kosten für die Fähre nach GB, für die Unterkünfte, für's Tanken, für Eintritt bei Besichtigungen und für die Nutzung von kleinen Fähren in Schottland, sowie für die tägliche Verpflegung (Einkauf / Cafes / Restaurant etc) und für Souvenirs.
Man braucht unbedingt eine Kreditkarte, weil das Tanken oft nur mit der Karte möglich ist. Achtung: bei einigen Tankstellen muss man vorher einen Knopf drücken, um die Pumpe in Gang zu setzen, auch wenn man bar an der Kasse zahlen will! Ich habe zwei unterschiedliche Kreditkarten dabei, falls eine mal nicht funktioniert. Die hier übliche EC-Karte wird leider nicht immer akzeptiert!
Bargeld sollte man sich bei seiner Bank zu Hause holen. Ganz ohne Bares geht es leider nicht, weil man gerade in abgelegenen Regionen manchmal nur bar zahlen kann. Man kann zwar auch auf der Fähre Geld umtauschen, allerdings zu einem etwas ungünstigeren Kurs. Auch auf der Heimfahrt kann man an Bord sein restliches Geld von GBP wieder in Euro umtauschen. Das ist bei einigen Banken ja nicht mehr möglich. Unsere Reisedokumente sind sicher in einer kleinen Umhängetasche untergebracht, die meine Frau immer bei sich trägt. Der große Bargeldvorrat ist in einem Brustbeutel verstaut. Schottland hat übrigens, wie auch andere Regionen des vereinigten Königreichs, eigene Banknoten, die manchmal in England nicht angenommen werden.
Zur Absicherung habe ich meine ADAC-Pluskarte. Zusätzlich schließen wir immer für die geplante Reisedauer eine Auslandskrankenversicherung für uns ab. Kostet nur ein paar Euro.
Werkzeug nehme ich nur begrenzt mit. Aber ich habe neben Schlüsseln und Zangen ein Reifenreparaturset und eine Fußluftpumpe dabei. Auch einen kleinen Scherenwagenheber. Ersatzbirnen und zwei kleine Flaschen Motoröl (zusammen 400 ml) und eine Rolle Tape vervollständigen meine Ausrüstung. Unser Gespann decken wir abends immer mit zwei leichten Planen ab. So können wir morgens immer trocken starten. Außerdem haben wir ein Schwammtuch und ein Autoleder dabei, um die SW-Plane und das Gespann nach Regenpausen zu trocknen.
Auf dem Gepäckträger unseres Seitenwagens haben wir eine große wasserdichte Tasche für unsere Kleidung fest gemacht und eine kleine Reisetasche, die wir vor allem für die Fährüberfahrt nutzen. Kleidung kann man sehr platzsparend in Vakuumbeuteln verstauen. Regenzeug, Reservehandschuhe etc. sind ja obligatorisch. Auch eine Reservebrille nehme ich mit. Außerdem habe ich mir für Notfälle unter dem Sitzpolster des Seitenwagens einen Zündschlüssel und eine Schlüssel des Kofferraums fest geklebt. Wer ein Topcase oder Packtaschen an seinem Gespann hat, hat natürlich andere Möglichkeiten, sein Reisegepäck zu verstauen.
Falls unsere Helme bei Besichtigungen oder Pausen im Seitenwagen bleiben, dann haben wir ein Stahlsicherungsseil dabei, mit dem beide Helme an der fest montierten Fußstütze angeschlossen werden können. Für das Gespann habe ich ein Griplock, das die Vorderrad- und die Seitenwagenbremse blockiert und zusätzlich ein Bremsscheibenschloss für die Hinterradbremse. So lässt sich das Gespann wenigstens nicht leicht bewegen. Eine solche Absicherung ist aber nur notwendig, wenn das Gespann in einer Stadt nur am Straßenrand abgestellt werden kann. Wir suchen uns daher immer etwas abgelegene Unterkünfte mit entsprechenden privaten, sicheren Parkmöglichkeiten.
Was das Gespann selbst betrifft, so habe ich es immer in einwandfreiem technischen Zustand. Alle Inspektionen werden regelmäßig gemacht. Vor der Reise checke ich zusätzlich immer noch einmal die Bremsbeläge. Das Reifenprofil sollte noch gut ausreichend sein. Der Straßenbelag in Schottland ist sehr rau und der Reifenverschleiß entsprechend hoch. Mal eben während der Reise einen neuen Reifen aufziehen lassen, ist in Schottland sicher nicht ganz einfach. Von einem Radlagerwechsel und anderen Späßen will ich gar nicht reden.
8. Zum SchlussEs bleibt natürlich jedem selbst überlassen, ob und wie er seine Reisen plant. Auch spontane Camping-Reiseabenteuer haben ihren Reiz. Aber in unserem Alter kommt weder das Zelten in Frage, noch haben wir Lust dazu, uns nach einer langen Fahrt am Ende eines Tages noch auf die Suche nach einem Zimmer zu machen.
Ich habe daher nur davon berichtet, wie wir unsere Schottlandreisen vorbereiten.
Sollte jemand Lust auf Schottland haben, stehe ich jederzeit gern bei Fragen und mit Tipps zur Verfügung.
Ich hänge noch ein paar Bilder an.
Grüße aus dem Bergischen Land
Hartmut
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