Noch ne Behindertenausfahrt,diesmal Rüsselsheim !

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Noch ne Behindertenausfahrt,diesmal Rüsselsheim !

Beitragvon Raccoon » 28. Februar 2011 20:21

Gerade ist der Termin für die 2. Gespannausfahrt für Behinderte der Helen Keller Schule in Rüsselsheim reingekommen. Sie findet statt am 17.9.2011 ab 10 Uhr, Infos auf der Homepage ( bitte die Adresse mal googeln ,is mir grad entfallen ). Wär schön ,es könnten viele teilnehmen. LG Butterfloh
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Re: Noch ne Behindertenausfahrt,diesmal Rüsselsheim !

Beitragvon Skiffle » 1. März 2011 20:07

Raccoon hat geschrieben:Gerade ist der Termin für die 2. Gespannausfahrt für Behinderte der Helen Keller Schule in Rüsselsheim reingekommen. Sie findet statt am 17.9.2011 ab 10 Uhr, Infos auf der Homepage ( bitte die Adresse mal googeln ,is mir grad entfallen ). Wär schön ,es könnten viele teilnehmen. LG Butterfloh


Unglücklicher in der Wortwahl - und ebenso bezeichnender für die eigentliche Motivation zahlreicher Mitwirkender - kann ein Aufruf für einen an sich doch ehrenwerten Zweck wohl kaum noch sein?!
Ich schäme mich nicht nur heimlich dafür...
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Beitragvon Stefan » 2. März 2011 06:20

Mehr Infos zum JumboRun der H.-K. Schule:
http://www.gespann-news.de/news---gespa ... index.html
Gruß
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Re: Noch ne Behindertenausfahrt,diesmal Rüsselsheim !

Beitragvon kommmschmit » 2. März 2011 09:00

Skiffle hat geschrieben:Unglücklicher in der Wortwahl - und ebenso bezeichnender für die eigentliche Motivation zahlreicher Mitwirkender - kann ein Aufruf für einen an sich doch ehrenwerten Zweck wohl kaum noch sein?!
Ich schäme mich nicht nur heimlich dafür...


Meinst du dein Beitrag ist eine bessere Werbung für solch eine Veranstaltung?
"Ned Maule, mache" heist es bei uns hier in der Gegend.
Ich finde solche Veranstaltungen prima und da ich in einer Einrichtung für behinderte Menschen arbeite weis ich wie ein solche Event ankommt.
@ Stefan: Merci für den Link.
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Beitragvon Skiffle » 2. März 2011 18:25

Natürlich wünsche ich einer jeden solchen Veranstaltung viele Teilnehmer.

Ich finde es lediglich unangemessen, solche Ausfahrten wie einen "Event" oder eine x-beliebige Sternfahrt zu bewerben.
Im Umgang und beim Miteinander mit Behinderten ist das Motorrad nämlich im Grunde das Nebensächlichste überhaupt. Viel wichtiger ist der unvoreingenommene, herzliche und (zeit-)intensive Kontakt von Mensch zu Mensch.
Aus eigener Erfahrung weiss ich jedoch, dass viele Kradisten nur das "Happening" und den Kontakt zu anderen Gespanntreibern suchen. Die wenigen wirklich Ambitionierten sind meistens ident mit den Initiatoren oder Veranstaltern...
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Beitragvon Uwe » 2. März 2011 18:29

Skiffle hat geschrieben:... Die wenigen wirklich Ambitionierten sind meistens ident mit den Initiatoren oder Veranstaltern...



...wenn du das so siehst :? Hab ich die letzten 30 Jahre wohl nicht die korrekte Motivation gehabt - und das 3 - 5 mal pro Jahr.

Oh ich Ahnungsloser :349:


Grüsse aus Nordhessen - Uwe 8) ...der trotzdem weiter macht ;-)
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Beitragvon Richard aus den NL » 2. März 2011 19:12

Skiffle hat geschrieben:Im Umgang und beim Miteinander mit Behinderten ist das Motorrad nämlich im Grunde das Nebensächlichste überhaupt. Viel wichtiger ist der unvoreingenommene, herzliche und (zeit-)intensive Kontakt von Mensch zu Mensch. ...


Was die Leute wollen ist die Kombination von Mensch und Machine. Und bei Gespannfahrer stimmt das meistens schon. Hab an einen Behindertenfahrt schon über 16 Jahre dasselbe Mädchen im Boot. Fahre da aber schon langer. Für das Mädchen gibts nur zwei Dinger. Vor und nach dem Fahrt. Dazwischen ein Jahr lang Sehnsucht nach Gespann und Fahrer :!: Sie hat mir sogar Zeichnungen geschickt wenn Ich im `Einsatz` war in Afghanistan. Mensch / Mensch so zu sagen. Und Ich sehe das öfter. Darin bin Ich nicht alleine. Auch auf andere Behindertefahrten.

Aber vielleicht bin auch Ich “Ahnungslos”.

Kannst du vielleicht mal den Telefonnummer deinen Mentor geben. Dan ruf Ich die mal an.

Deine “Spontane” Postings gehören hier nicht.

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Beitragvon sidebikeregina » 2. März 2011 22:42

Hallo Skiffle,
ich hab keine Ahnung, wo du deine Erfahrungen her hast, aber ich hab da auch andere gemacht.
Ich denke, die meisten der Gespannfahrer, fahren zu Jumbos, um bei der Ausfahrt einen Bewohner einer Einrichtung mitzunehmen. Das ist Sinn der Veranstaltung.
Es ist aber auch gewollt, dass sich die Gespanntreiber wohl fühlen, d.h sie werden bei den meisten Treffen umsorgt und haben ihren Spaß.
Auch das soll so sein.
Und auch, wenn jemand nur aus Solidarität mit nem Kumpel mitfährt ist`s okay. Ich denke, es zählt auch der Kontakt vor Ort, der die Mitbewohner glücklich macht...
...und den " Normalen" einen Einblick in das Leben der " etwas anderen Normalen " gibt...

LG Regina
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Beitragvon FredB » 3. März 2011 13:12

Ich glaube, hier wird etwas heftig missverstanden. Skiffle schrieb "unglückliche Wortwahl" - und damit hat er, finde ich, schon recht.

Die "Einladung" liest sich für jemanden, der sowas noch nicht mitgemacht hat, schon etwas dürr. Da ich überlege, so eine Veranstaltung mal mitzumachen würde auch ich mir ewtas mehr Info wünschen von jemandem, der diese Veranstaltung doch eigentlich bewerben möchte.
Alle, die das schonmal mitgemacht haben wissen wie's abläuft, Neulinge jedoch nicht. Insofern bringt auch das Aufsetzen auf "anderen Erfahrungen" für diese Veranstaltung nur bedingt etwas. 30 Jahre die offensichtlich "falschen Erfahrungen gemacht zu haben" bringt niemand weiter.
Bevor also zu heftig auf Nebenkriegsschauplätzen gekämpft wird würde ich gerne vorschlagen, etwas mehr Information zu DIESER Veranstaltung einzubringen.
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Beitragvon mikimik » 3. März 2011 13:52

Es heißt nicht mehr " Behinderte" sondern Menschen mit Behinderung.

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Beitragvon Uwe » 3. März 2011 14:14

FredB hat geschrieben:... 30 Jahre die offensichtlich "falschen Erfahrungen gemacht zu haben" bringt niemand weiter....
Bevor also zu heftig auf Nebenkriegsschauplätzen gekämpft wird würde ich gerne vorschlagen, etwas mehr Information zu DIESER Veranstaltung einzubringen.


hallo FredB,

habe mal deine Antwort zitiert um dich richtig zu zitieren, da du mich falsch zitiert hast. Wie weiter oben zu lesen schrieb ich: ...nicht die korrekte Motivation...von falschen Erfahrungen war keine Rede.

Ansonsten sind deine Argumente für mich absolut nachvollziehbar - aber für mich ging es hierbei auch um etwas anderes - und zwar wurde pauschal fast allen Gespannfahrern, und damit auch mir unterstellt, es ginge nur um das "Event". Dies weise ich zurück, da ich ähnliche Erfahrungen wie Richard und Regina gemacht habe. Es haben sich im Laufe der Jahre viele Freundschaften entwickelt und die jährlichen Ausfahrten sind ein Höhepunkt, aber nicht der einzige Kontakt der während eines Jahres besteht.

Es ist immer schwierig schriftlich (ohne Betonung und den dazu gehörenden Gesichtsausdruck und - wie bei uns - sich persönlich zu kennen) eine Meinung mitzuteilen.


Grüsse aus Nordhessen - und evtl. treffen wir uns ja einmal persönlich - Uwe 8)
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Beitragvon FredB » 3. März 2011 20:23

Uwe hat geschrieben:Es ist immer schwierig schriftlich (ohne Betonung und den dazu gehörenden Gesichtsausdruck und - wie bei uns - sich persönlich zu kennen) eine Meinung mitzuteilen.


Hallo Uwe,
Habe dich oben (jetzt hoffentlich korrekt =:-) zitiert, denn dieser Punkt scheint in Foren (oftmals unbemerkt) das Problem zu sein. Natürlich wollte ich Dir nicht auf die Füsse treten - und in diesem Sinne fand ich auch die Kritik auf das Startposting sachlich weitgehend berechtigt, ich denke, da sollten sicher auch nicht alle über einen Kamm geschert werden.
In diesem Sinne bringt m. E. auch der Einwurf von mimikimi relativ wenig informative Erhellung.
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Beitragvon Skiffle » 3. März 2011 22:40

Ursprünglich hatte ich mich lediglich (dafür aber heftig) an dem Titel „NOCH’NE Behindertenausfahrt“ gestoßen...
Ich überspringe mal ganz bewusst und schnell alles zänkische und Recht haben wollende und stelle stattdessen eine einfache, simple Frage:

Wer, von all den potentiellen Teilnehmern, würde an einem schönen sonnigen Sommerwochenende ohne Motorradgespann zu einer Veranstaltung mit - p.c. - Menschen mit Behinderung anreisen wollen, nur um deren selbst Willen, und zwar auch dann noch, wenn es nur um eine gemeinsame Ausfahrt im Automobil, Bus oder in einer Pferdekutsche ginge?

Nach meiner nur unmaßgeblichen Einzelmeinung (imho) wären dort alle, die diese Frage eigentlich im Grunde verneinen möchten, nicht wirklich gut aufgehoben!


Reginas Replik möchte ich eigentlich zustimmen wollen, aber leider habe ich selbst deutlich abweichend wahrgenommene Erfahrungen gemacht.
Diese näher zu erläutern, wäre jedoch kontraproduktiv, schließlich wünschte ich jeder solcher Veranstaltungen viel mehr Mitwirkende, - dann aber bitteschön, aus den ehrlich beabsichtigten Beweggründen...
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Beitragvon FredB » 4. März 2011 00:25

Skiffle hat geschrieben:Nach meiner nur unmaßgeblichen Einzelmeinung (imho) wären dort alle, die diese Frage eigentlich im Grunde verneinen möchten, nicht wirklich gut aufgehoben!


Im Grunde hast Du da Recht, aber diesen Punkt würde ich jetzt nicht zwingend so eng betrachten. Wenn ich z. Bp. dahin fahre, jemanden mitnehme und wir beide einen Tag lang Spaß haben wäre das m. E. in Ordnung. Eine größere Erwartungshaltung kann auch schnell zur Enttäuschung führen.
Voraussetzung ist natürlich, sich vorab eine Vorstellung davon machen zu können, in welchem Rahmen das gehen kann. Für mich wäre eine solche Veranstaltung "Neuland", wenngleich mir der Umgang mit Behinderten nicht gänzlich fremd ist.
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Beitragvon Riedochs » 4. März 2011 10:57

Skiffle hat geschrieben: viel mehr Mitwirkende, - dann aber bitteschön, aus den ehrlich beabsichtigten Beweggründen...


Setzen wir doch mal voraus, dass der eine oder andere Gespannfahrer seinen Heiligenschein jetzt nicht dabei hat und aus "unehrlichen" Beweggründen da hin fahren würde, was wäre dann, wenn er wegbliebe? Noch mehr Kinder die enttäuscht nebendranstehen und zuschauen, wie die anderen im Gespann mitfahren können und sie nicht.

Lass doch einfach mal die Intention beiseite und freue Dich, dass auch diese Leute, aus welchen Gründen auch immer sie kommen, den Kindern dennoch einen schönen Tag bereiten.

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Beitragvon kommmschmit » 4. März 2011 20:18

Also mal aus eigener Erfahrung:
Bei ner solchen Gespannausfahrt habe ich, da ich bis vergangenen Herbst noch kein Dreirad hatte, noch nicht teilgenommen. Ergo kann ich dazu direkt nichts sagen.
Allerdings arbeite ich seit über 15 in einer Einrichtung für behinderte Menschen. Dadurch kenne ich auch deren Reaktion wenn irgend eine besondere Aktion stattfindet. Bei uns in der Einrichtung gibt es z.B. jeden Erntedank ein Hoffest. Da kommen Eltern, Verwandte, Mitarbeiter und Leute aus der Umgebung. Da gibt es Musik, Getränke, Essen....kurzum ein kleines Volksfest.
Dieses Fest ist Gesprächsstoff schon Wochen zuvor und auch noch Wochen danach.
Bei uns wohnen ca. 800 Menschen mit Behinderung und weitere ca. 300-400 kommen noch tagsüber in der Werkstatt dazu.
Ich habe am 1. September in der Einrichtung angefangen. Als dann am ersten Oktoberwochenende das Fest stattfand bin ich mit meiner Familie auch dorthin, u.a. um meinen damals noch kleinen Kindern und meiner Frau zu zeigen wo ich arbeite. Als wir vom Parkplatz auf das Festgelände gingen kam uns einer meiner Patienten (Ich arbeite dort in der Therapie) entgegen und rief ganz aufgeregt: "Hallo Andreas, heut ist Kinderfest" :knuddel: :knuddel: :knuddel: Kurz darauf rief es aus allen Ecken "hallo Andreas"....Meine Familie war erstaunt dass mich nach nur 4 Wochen schon so viele Menschen kennen. Ich erklärte ihnen dass das nicht so sei. Da hat eben einer der mich kannte meinen Namen gerufen und alle die es hörten haben mitgemacht. Das macht nur dieser aussergewöhnliche Tag, an dem einfach alles so schön ist.
Es ist im Grunde gar nicht wichtig warum jemand an einer solchen Ausfahrt teilnimmt. Wichtig ist es sich mit diesen Menschen mit Behinderung zu treffen und gemeinsam etwas zu unternehmen. Die meisten von Ihnen sind durch ihre Behinderung eingeschränkt und können sehr oft nicht das tun wonach ihnen der Sinn steht.

Nun kommen da Leute mit solchen Moppeden mit nem kleinen Rollstuhl an der Seite in die man sich setzen kann und herumgefahren wird. Plötzlich ist da etwas neues, etwas besonderes. Alles wegen mir. Die Leute lachen, es gibt Essen und Trinken. Alles wegen mir.
Das ist ein schöner Tag und die Leute die da kommen mag ich..... :smt039

Wenn mich jemand fragt wo ich arbeite und ich das dann sage bekomme ich oft zu hören: "Nee, das könnte ich nicht." "Ich kann mit den Kranken nicht umgehen. Ich weis doch gar nicht was ich denen sagen soll."
Ich antworte da in der Regel: "Keine Angst, die zeigen dir schon was sie wollen. Oft ganz direkt. Manchmal direkter als dir lieb ist....
:-D
Allerdings wirst du auch weniger angelogen. "
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Beitragvon sidebikeregina » 4. März 2011 20:41

Das hast du sehr schön geschrieben, Kommmi!
Ja, genau so ist es.

Als ich meinen Sohn das erste mal mit auf ner Jumbo run hatte, da hat er mich gefragt: Du Mama, warum liegt der mann da auf dem Boden und spielt mit der Blume?( Ein Patient lag tatsächlich auf dem Weg und schaute sich ein Blümchen von der Seite an)
Ich antwortete: Vielleicht will der Mann die Blume einfach nur mal aus einer anderen Sicht sehen.
Das fand Tilman lustig und hat sich dazugelegt.
So einfach geht der Umgang mit Menschen mit Behinderungen.

Vielleicht kann man so eine Situation auch sinnbildlich sehen:
Eine Jumbo kann auch den "Normalos" dazu dienen, die Welt mal aus einer anderen Perspektive zu sehen....

Fahr einfach hin zur Jumbo...du wirst sehen, alle Fragen beantworten sich von selbst, weil immer jemand da ist, der freudig Auskunft gibt.
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Beitragvon kommmschmit » 5. März 2011 07:41

jumbo klingt gut. Für was steht denn die Abkürzung?
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Beitragvon sidebikeregina » 5. März 2011 10:56

kommmschmit hat geschrieben:jumbo klingt gut. Für was steht denn die Abkürzung?


das kann ich gar nicht mal sagen. Aber der Begriff ist umgangssprachlich im Gebrauch und man muß nicht immer mit Begriffen wie behindert, gehandicapt etc jonglieren :wink:
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Beitragvon Richard aus den NL » 5. März 2011 11:23

sidebikeregina hat geschrieben:
kommmschmit hat geschrieben:jumbo klingt gut. Für was steht denn die Abkürzung?


das kann ich gar nicht mal sagen. Aber der Begriff ist umgangssprachlich im Gebrauch :wink:


Dazu kann Ich etwas sagen.

Die erste Gespann Ausfahrt mit Behinderten hat statt gefunden in England in 1961. Ziel war das Dudley Zoo in der West Midlands. Das beliebsten Tier da, war ein Elephant. Ein Jumbo also.

So ist die Nahme “Jumbo-Run”entstanden.

Die erste “Runs” auf’s Europäische Festland bekamen diesselbe Nahme:

Niederlande 1964
Deutschland 1967
Schweden 1970
Belgiën 1971
usw.

In dieser Lande gibt’s dann auch nur einen Ausfahrt mit dieser Nahmen.

Trotzdem wird oft dieses Wort benutzt, nicht nur für die Ausfahrte mit Gespanne, aber auch mit LKW´s, und so.

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Beitragvon kommmschmit » 6. März 2011 00:00

Danke Richard.
Schon wieder etwas gelernt. :smt023
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Beitragvon Yachtie » 6. März 2011 09:26

Skiffle hat geschrieben:...

Wer, von all den potentiellen Teilnehmern, würde an einem schönen sonnigen Sommerwochenende ohne Motorradgespann zu einer Veranstaltung mit - p.c. - Menschen mit Behinderung anreisen wollen, nur um deren selbst Willen, und zwar auch dann noch, wenn es nur um eine gemeinsame Ausfahrt im Automobil, Bus oder in einer Pferdekutsche ginge?

Nach meiner nur unmaßgeblichen Einzelmeinung (imho) wären dort alle, die diese Frage eigentlich im Grunde verneinen möchten, nicht wirklich gut aufgehoben!
....



Während ich Dir recht gebe, das bei einer solchen Ausfahrt nicht um "die Party" geht, sondern grundsätzlich die "Beschenkten" im Vordergrund stehen, seien es einfach Kinder, oder Menschen mit besonderen Bedürnisssen egal welcher Art, stimme ich der zitierten Aussage in dieser Form nicht zu.

Zugegeben, mein letzter Jumbo liegt schon Jahre zurück, aber es war klar ersichtlich das das spezielle Gefährt und die Art des Konvois sehr dazu begetragen hat, den Tag zu einem Besonderen Ereignis werden zu lassen. Ich kann mir nicht vorstellen, das ein Konvoi mit 150 Autos oder ein paar Bussen im selben Ausmass dieses Gefühl bewirkt hätte, Pferdekutschen eher schon...
Es gab einige Mitmenschen mit sehr starken Behinderungen, die sich auch während der Mittags Pause weigerten, den SW zu verlassen, "Ihr Gefährt". Es war genaue dieser an ein Motorrad angebaute Rollstuhl, der es ihnen angetan hatte, Sie wollten selbst ihre Mahlzeit da drin einnehmen.


Zweitens geht es doch auch darum, dass wir UNSERE Leidenschaft, unser Hobby, gerne mit jemandem Teilen möchten, jemandem Gelegenheit geben, das einzigartige, spezielle Gefühl des Seitenwagen fahrens zu erleben. Wir wollen das teilen,was uns Freude macht, und das schenken, was wir zu bieten haben: Seitenwagen fahren!
Wir teilen ein Stück unseres Alltags mit ihnen.

Mein Passagier am letzten Jumbo hat es geliebt, in "ihrem" Seitenwagen von Passanten bestaunt, bewundert, vielleicht sogar beneidet zu werden, sie war die Prinzessin, die Königin, und ich war ihr Kutscher (oder genauer gesagt, ihr Pilot, "mon Pilot")

Wie Kommschmit es sagt, jedes Event ist wertvoll und bringt auf Monate hinaus Auf- und Anregungen.
Und es ist egal, was der Aufhänger ist, Erntedankfest oder Seitenwagen Ausfahrt, wichtig ist, das Leute kommen.
Wenn nun diejenigen nicht kommen dürfen, die "nur" bereit sind, einen Tag zu opfern, weil sie mit ihrem Hobby jemandem Freude machen können, dann haben wir nur negative Auswirkungen:
Wie Regina bereits gesagt hat, mehr enttäuschte Gesichter, weil weniger "Piloten" mit angebauten Rollstühlen da sind
und weniger Leute , die Ihre ursprüngliche Scheu überwinden und vielleicht zum ersten mal diese Art von Begegnung mit Menschen mit Behinderung haben.
Ich kenne viele, die erst durch einen Jumbo run diesen Kontakt erlebt haben die so das erste aber meist nicht das letzte Mal einen "normalen"aussergewöhnlichen Tag mit solchen Mit-Menschen verbracht haben.


Ich wusste zuerst auch nicht, wie ich meinen Passagieren und ihren Freunden begegnen soll, aber sie haben es mir schnell beigebracht.

Nach dem ersten Jumbo run war es für mich selbstverständlich, einer Frau zu helfen, die einen in seinen Fähigkeiten recht stark eingeschränkte Jungen Mann aus dem Rolli ins Auto bugsieren musste. Ohne den Jumbo run hätte ich mich gescheut oder zu lange gezögert, weil ich nicht wusste wie, und nach dem ersten Jumbo bin ich spontan hin und habe gefragt, was ich tun kann.
Ich war trotzdem unbeholfen, wie ich den Jungen Mann auf den Armen hatte, und hab zu ihm gesagt, "ich mach das zum ersten mal, Du musst mir halt sagen, was ich tun soll" - und siehe, so geschah's.

Jeder Jumbo run, jede Ausfahrt mit egal welchen Mitmenschen die sonst wenig Abwechslung haben, ist eine Bereicherung für alle, die da sind, Fahrer wie Passagiere.
Je mehr hingehen und lernen, normal mit dem umzugehen, das für uns sonst nicht normal ist, desto besser.

Es war eine Bereicherung, ich möchte es nicht missen, und ich werde wieder fahren, wenn ich wieder ein Gespann habe.

und nein, ohne Gespann hätte mich keiner darauf aufmerksam gemacht, ich wäre nicht hingefahren....

nun wirf den ersten Stein...
Chris der Yachtie

Stell dir vor, es ist TÜV und keiner geht hin


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Beitragvon kommmschmit » 6. März 2011 09:59

:smt023
Jeder kann von einem solchen Tag viel für sich mitnehmen. Ich lerne, nach über 16 Jahren in der Behindertenarbeit immer noch dazu. Manchmal frage ich mich wer das Handicap hat. :-D
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Beitragvon andilescu » 9. April 2011 15:37

Hier assistiere ich beim Platzieren einer Frau mit Behinderungen in den Seitenwagen anlässlich einer Veranstaltung, die ich selbst organisiert habe:
Bild
Hätte ich erst den Piloten des Gespannes fragen sollen, was ihn zur Anreise und zur Teilnahme an der Ausfahrt motiviert hat?
Im Grunde ist hier schon alles gesagt. Ich wollte nur noch einmal die Position unterstützen, dass wir fast alles dicht machen könnten, wenn wir den Teilnehmenden, mit denen eine Sache steht oder fällt, verbieten wollten, das Nützliche mit dem aus ihrer Sicht Angenehmen zu verbinden.
Stets gute Heimkehr,
Andreas
andilescu alias Andreas Rose


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