Sturz-Einstellung

Dämpfer, Räder, Bereifung usw.

Sturz-Einstellung

Beitragvon Ralli » 28. April 2008 10:17

Eine Frage an die Fahrwerksspezialisten in Sachen Einstellung vom Sturz:

Bisher war das bei meinem Gespann so, dass von hinten betrachtet in unbelastetem Zustand das Motorrad etwas nach links geneigt stand. Das Beiwagenrad dagegen etwas nach rechts geneigt – also quasi V-förmig. Mit belastetem Motorrad stand das Beiwagenrad annähernd gerade, das Motorrad aber immer noch geringfügig nach links geneigt.

Mit dieser Einstellung kam es zu einem brauchbaren Kurvenverhalten, das Bild vom Reifenverschleiss war rel. unauffällig, lediglich das Beiwagenrad
nutzt sich an der Aussenseite etwas stärker ab.

Jetzt die Frage, bzw. das Problem: Im Rahmen des Umbaus sind hinten am Motorrad nun Konifederbeine verbaut, die etwas länger sind als die Originalfederbeine (etwa 1,5 cm).
Das Fahrverhalten hat sich nicht deutlich verändert, aber der Hinterreifen vom Motorrad nutzt sich auf der rechten Aussenseite stärker ab (vielleicht ist es mir auch erst jetzt aufgefallen, das das Profil sich dem Ende neigt...). Muß ich den hinteren oberen Haltebolzen etwas verlängern (rausdrehen) um die Höhendifferenz und damit die Sturzveränderung wieder auszugleichen?
M.E. ist durch die etwas längeren Federbeine logischerweise auch der obere hintere Befestigungs-punkt mit nach oben gewandert. Bei unveränderter Strebenlänge muss sich das Motorrad nun etwas nach rechts neigen, damit das wieder ausgeglichen ist. Diese Rechtsneigung könnte den rechtsseitigen Reifenverschleiss erklären. Sollte ich daher die hintere Strebe durch herausdrehen etwas verlän-gern, damit sich das Motorrad wieder etwas weiter nach links neigt?
Kann die vordere obere Strebe so bleiben? Vorne hat sich die Dämpferlänge ja nicht verändert.
Abnutzung Vorderrad ist auch unauffällig.

Gruß
Ralli
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Einstellungen

Beitragvon Wintertourer » 28. April 2008 12:07

Hallo Ralli,

das habe ich anders eingestellt.

Mein Moped neigt sich leicht nach rechts (ohen Fahrer), wenn ich drauf sitze, steht das Moped gerade, dito BW-Rad.
Einseitiges Abfahren der Bereifung konnte ich bisher nicht feststellen.
Gruß
Horst
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Beitragvon BigNoce » 30. April 2008 08:09

Hallo Ralli!

Vielleicht solltest Du das Fahrwerk neu einstellen.
Den Beiwagenrahmen schön waagerecht und dem Seitenrad
eine Vorspur, vielleicht 25-30cm (gemessen auf 2m) geben.
Halt so viel, das es bei 60-80kmh geradeaus läuft. Je größer
die Spurbreite ist desto größer ist dann auch die notwendige Vorspur.
Mit dem Sturz kann man das Geradeauslaufverhalten noch
feineinstellen. Ich persöhnlich fahre gerne mit etwas Sturz, so halt
subjektiv vom Fahrgefühl her.
Wenn alles schön fährt, wäre für mich die Art der Reifenabnutzung
zweitrangig.

Gruss
Achim
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Beitragvon m904laalaa » 30. April 2008 13:07

BigNoce hat geschrieben:...
eine Vorspur, vielleicht 25-30cm (gemessen auf 2m) geben.
...


Werden wohl mm gemeint sein...

Ich fahre mit 0 :!: mm Vorspur, dazu ein Nachlauf von 0 und einen Sturz des Motorrads von 1,5 - 2° zum Beiwagen hin. Das bei einer Spurweite von 1,37m. Das Ding dürfte theoretisch nur noch rechts rum fahren, aber sie läuft immer noch geradeaus! Mit voll geöffnetem Lenkungsdämpfer!
Wird wohl aufgrund der "Bewalzung" so sein (vo 175/60-14, hi 185/55-15, seitl. 175/50-13). Die läuft auch einseitig ab, jeweils zur Längsachse hin stärker. Ist mir aber Wurscht! Hi-Reifen hält 2 Jahre, vorderer 6, der Reifen seitlich hat jetzt schon seinen 10en Geburtstag...

Grüßle aus'm Süden,
Jürgen
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Beitragvon BigNoce » 5. Mai 2008 08:23

Werden wohl mm gemeint sein...


Natülich, gemeint waren 25-30mm Vorspur.

Gruss
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Beitragvon Taika » 5. Mai 2008 11:03

@Jürgen:
Ich dachte immer, dass man Gespanne mit Autobereifung gar nicht mit einem Sturz versieht. Hast Du schon mal probiert, bei der Reifengröße mit 0° Sturz zu fahren? Und wie waren die Ergebnisse?

Gruß Sascha.
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Beitragvon Crazy Cow » 5. Mai 2008 14:31

Taika hat geschrieben:@Jürgen:
Ich dachte immer, dass man Gespanne mit Autobereifung gar nicht mit einem Sturz versieht. Hast Du schon mal probiert, bei der Reifengröße mit 0° Sturz zu fahren? Und wie waren die Ergebnisse?

Gruß Sascha.


Positiver Sturz der Zugmaschine von 1 -1,5 Grad (oben vom Seitenwagen weg) hat bei mir dazu geführt, dass Vorder- und Hinterreifen exakt mittig abgelaufen sind. Vorn und hinten 18.000km. Vorderreifen hatte noch 40%.
Hätte sie gerne fotografiert vor dem Wegwurf, allein die Knippse war hinüber.
(Jenoptik, made in China, 4j alt. "Transit" = lat. "er geht hinüber")
:(
Gute Fahrt, Gruß
Olaf
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Beitragvon m904laalaa » 6. Mai 2008 06:31

Taika hat geschrieben:@Jürgen:
Ich dachte immer, dass man Gespanne mit Autobereifung gar nicht mit einem Sturz versieht. Hast Du schon mal probiert, bei der Reifengröße mit 0° Sturz zu fahren? Und wie waren die Ergebnisse?

Gruß Sascha.


Hallo Sascha,

ja, war neu so eingestellt. Dazu noch etwa 35 - 40mm Vorspur.
Lief auch gut geradeaus, allerdings hat das der BW-Reifen nicht lange ausgehalten. Der (damals noch) 135-13 war nach 3.500km fertig!
Da ich aber viel ohne Schmiermaxe unterwegs bin (und das Boot recht leicht ist), hab' ich mal im Sinne besserer Fahrbahrkeit experimentiert.
Erst mal Mopped zum BW abgekippt -> fährt gut, Rechtskurven besser, Linkskurven nicht schlechter.
Dann Nachlauf vergrößert (dachte, ich komme eventl. ohne Lenkungsdämpfer aus. Die Walter-Schwinge lässt sich ja einstellen) -> extreme Pendelneigung. Lenkungsdämpfer hat's nicht mehr gepackt! Also wieder zurück.
Vorspur auf Null gestellt -> fährt immer noch gut, Endgeschwindigkeit erhöht, Reifenabrieb deutlich verringert (klar), Spurrillenempfindlichkeit verringert (hä? Ob sich da der verringerte Seitendruck auswirkt?)

Alles in Allem bin ich jetzt mit der Einstellung zufrieden. Daß die Reifen etwas schräg abfahren, nehme ich jetzt einfach in Kauf. So wild isses ja nicht. Das macht über die Lebensdauer der Reifen keine 2mm aus.

Ich glaube, allgemeingültige Einstellwerte gibt's nicht. Da spielen einfach zu viele Faktoren mit rein. -> ausprobieren!

Um nochmal auf Ralli's Frage zurück zu kommen:
Wenn man die Länge der hinteren oberen Strebe verändert, muß natürlich auch die vordere obere Strebe entsprechend verändert werden!
Also am besten die vordere Strebe oben komplett lösen, hinten den gewünschten Sturz einstellen, dann die vordere Strebe so verstellen, daß sie spannungsfrei :!: wieder festgeschraubt werden kann.
Übrigens: Wenn Dein BW-Rad vorher schon eine positiven Sturz hatte, wird der jetzt noch mehr positiv sein, d.h. Dein BW-Reifen wird sich wahrscheinlich auf der Außenseite stärker abnutzen.

Grüssle aus'm Süden,
Jürgen
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Beitragvon Crazy Cow » 6. Mai 2008 11:02

m904laalaa hat geschrieben:Vorspur auf Null gestellt -> fährt immer noch gut, Endgeschwindigkeit erhöht, Reifenabrieb deutlich verringert (klar), Spurrillenempfindlichkeit verringert (hä? Ob sich da der verringerte Seitendruck auswirkt?)
Grüssle aus'm Süden,
Jürgen


moin Jürgen,
ja das ist so, es gibt auch ne Erklärung: Ein Reifen mit weniger Luft lenkt schwerer und die Lauffläche hat grössere Chance, sich schräg der Oberfläche an zu passen.
Ich hab aber auch den Eindruck, dass das rechts geneigte Fahrzeug weniger spurrillenempfindlich ist. Bin auch lange Zeit so gefahren. Eine Erklärung habe ich nicht.
Heute bin ich der Meinung, dass ein gleichmässiger Reifenabrieb der sicherste Zeiger ist dafür, dass die Fahrzeugeinstellung von sich aus den asymetrischen Kräften entgegenwirkt.

;-)
Gute Fahrt, Gruß
Olaf
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Beitragvon andilescu » 30. August 2011 11:23

m904laalaa hat geschrieben:
Taika hat geschrieben:@Jürgen:
Ich dachte immer, dass man Gespanne mit Autobereifung gar nicht mit einem Sturz versieht. Hast Du schon mal probiert, bei der Reifengröße mit 0° Sturz zu fahren? Und wie waren die Ergebnisse?

Gruß Sascha.


Hallo Sascha,

ja, war neu so eingestellt. Dazu noch etwa 35 - 40mm Vorspur.
Lief auch gut geradeaus, allerdings hat das der BW-Reifen nicht lange ausgehalten. Der (damals noch) 135-13 war nach 3.500km fertig!
Da ich aber viel ohne Schmiermaxe unterwegs bin (und das Boot recht leicht ist), hab' ich mal im Sinne besserer Fahrbahrkeit experimentiert.
Erst mal Mopped zum BW abgekippt -> fährt gut, Rechtskurven besser, Linkskurven nicht schlechter.
Dann Nachlauf vergrößert (dachte, ich komme eventl. ohne Lenkungsdämpfer aus. Die Walter-Schwinge lässt sich ja einstellen) -> extreme Pendelneigung. Lenkungsdämpfer hat's nicht mehr gepackt! Also wieder zurück.
Vorspur auf Null gestellt -> fährt immer noch gut, Endgeschwindigkeit erhöht, Reifenabrieb deutlich verringert (klar), Spurrillenempfindlichkeit verringert ...

Ich bin jetzt erst auf diesen Beitrag gestoßen - hochinteressant für mich, welche Auswirkungen der Null-Vorspur-Einstellung Du beschreibst. Bevor ich mache daran mache, in dieser Richtung zu experimentieren, die Frage: Wie sieht es mit Deinen Erfahrungen in den drei Jahren seit damals aus?
Stets gute Heimkehr
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Beitragvon m904laalaa » 1. September 2011 06:07

Hallo Andreas,

da ich mit diesen Einstellungen schon länger rumfahre als drei Jahre, hat sich natürlich nichts mehr geändert. Das Ding fährt immer noch gut geradeaus, Spurrillenempfindlichkeit so lala, und an Reifen hab' ich seitdem nur den Hinteren ein paar mal tauschen müssen ... :roll:
Ich lass das jetzt so!

Grüssle aus'm Süden,
Jürgen
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