Muss doch auch mal zu Euch rein; Hallo zusammen!
Ach ja, so hat alles angefangen, hier ein Bild meiner "Chefin" und dem öligen Herbrenner daselbst nebst der quasi noch jungfräulichen leicht angescrambelten Enfield-Delux-Hatz (offiziell: "Sommer-Diesel 462") auf dem Treffen 05 in Vilchband:
So war der bestellte und noch absolut unverbastelte Auslieferunggszustand:
Indische Royal Enfield mit 4-Gang Rechtsschaltung und bajuwarischem 462ccm Hatz-Dieselmotor, den 1B40 mit 11 PS (aber 26 Nm, das Kerlchen zerrt ordentlich an der Kette)
Als Sonderaussstattung abweichend von der Basisversion wurden bestellt: Endurolenker und -reifen, Sitzbank 60/5, Motorhalterung vorne mit eingeschweissten Muttern für einen Motorschutz, Käppchen für die hinteren Federbeine, Rahmenunterzug für geplanten Beiwagen, Alumotorschutzplatte darunter, 20° Winkel für Höherlegung des Auspuffs, verstärkte Vorderradschutzblechstreben, Ochsenaugen, old style Nummerntafelhalter.
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Dann kam 06...
Angebaut ist ein Swallow Seitenwagen Bj.1923, ungefedert, britisch links angeschlagen.
Unter der Pritsche kann man ein wenig das Frontgewicht eines Einachsschleppers erkennen, SW ist so leicht, wäre sonst lebensgefährlich.
Das Originalboot hängt in Blattfedern, der Fahrkomfort im Boot ist himmlisch.
Boot darf allerdings zur Freude meiner Kinder in unserem Wohnzimmer als Stilelement überwintern.
Die Ochsenaugen sind zur Zeit abgeklemmt, kommen bei Frost noch Stulpen drüber, Blinker rechts original indisch.
Für den Winter die Sommerwinterscheibe,Schutzblech der 350er und Förderband vor dem Motor, das allerdings ganzjährig.
Als ich den Beiwagen im Ibäh geschossen hatte wurde er mir auf einer Pallette aus schönen langen Holzbrettern geliefert.
Die wurden dann innerhalb von zwei Tagen mein Lastenboot.
Die Lampe auf dem Kotflügel ist auch von einem Einachser Bj.1930, wird mit 20 Watt befeuert, erkennt der Tüv gnädig als Suchscheinwerfer an und erhöht die Fahrsicherheit ungemein.
Das Lastenboot ist ausgelegt zum Transport meines Trialmopeds, geht ganz gut, nur - die Zeit, das Alter, die Kinder, die Termine.....
Lässt sich aber auch jeder Einkauf, 150L Diesel, 3 Bierkästen und sonstiger auch sehr langer Klumpatsch mit transportieren.
Blinker am Kotflügel ist mundgebissen, Bandstahl mit zwei Traktorenblinkern.
Das ganze ist im Winter dick mit Lederfett eingeknastert, wird erst nach den Salzorgien im Frühling wieder runtergewaschen.
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Was daraus geworden ist: Stand 07
Anfangs noch geblendet vom Chrom und berauscht von funkelnder Optik hat das gute Stück sich sich nach zwei durchfahrenen Wintern von seinem Zierrat trennen müssen, nicht weil vergammelt, sondern weil die Schutzbleche der 350er Version wesentlich mehr Schmodder von Fahrer und Ladung fernhalten und mit einem grossen 18L Tank sich doch der Aktionsradius um einiges erweitern lässt.
Die Nasenbärverkleidung bringt feinsten Wetterschutz und lässt das 11Ps Geschoss aalesgleich durch den Gegenwind schlüpfen.
Unser Schwälbchen - das Originalboot von 1923 - wird nur zu besonderen Anlässen auf seinen Rahmen montiert.
Noch mal herzlichen Dank an
Flo Nytz, den wyrdigen Erbauer und Beschrauber der Enfield, der die Geduld aufbrachte mir dies linksangeschlagene Unikum praxistauglich anzukleben.
Das Beiboot ist im Brief wahlweise eingetragen, in der Regel bin ich nur mit der Solomaschine unterwegs, nur im Winter kommt das Kerlchen dauerhaft dran.
Die Enfield hat eine Bremstrommel mit einem geschraubten Kettenblatt, welche mir das Verändern der Uebersetzung im Gespannbetrieb erlaubt.
Verbaut ist ein 20er Ritzel, die Soloversion läuft mit einem 38er Kettenblatt, im Gespannbetrieb ist ein 46er Blatt aufgeschnallt.
Der Beiwagen lässt sich in einer guten dreiviertel Stunde incl. Uebersetzungsveränderung an- bzw. abbauen.
Die Soloversion läuft mit ihren 11 Pferdchen so um die 100km/h und frisst max. 2,5L Diesel, das Gespann macht mit der Uebersetzung noch gut 80/90 km/h (ab 85 aber recht unhybsch) und schluckt voll bepackt bis zu 4L, das Luder
Der Motor läuft mit Biodiesel, hierfür müssen nur die Zuleitungen ausgetauscht und die Oelwechselintervalle etwas verkürzt werden, dazu kommt, um Verstopfungen der Düse gänzlich auszuschliessen, ein zweiter Dieselfilter.
Die Fördermenge der Düse wurde etwas erhöht und es ist ein automatisches Kettenschmierungssystem installiert.
Für den Gespannbetrieb bekam das Getriebe einen kurzen ersten und einen langen dritten Gang.
Die eingebaute Fünfscheibenkupplung des Fünfgangmodells hat verstärkte Federn spendiert bekommen.
Diese Massnahmen sind auch für die Soloversion eine absolute Bereicherung.
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Letzter Stand Soloversion; hier mit der gnadenlosen indischen Hundetröte (Dog-Horn) und Edelstahlgepäckträger sowie die Winterversion der Verkleidungsscheibe mit tüvkonformen Kederband drumrum sowie Gepäckträger über dem Vorderrad.
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Taugt manchmal auch zum Reisen
, hier beim Sturm auf München,
die sagenhafte B13 Tour 07 vom fränkischen Teil der Aktiven des
Enfieldforums.Errötet: Winterkleidchen für Ganzjahresfahrer, alles ledergefettet
Bastelarbeiten:
Vorderradgepäckträger
Material:
Vorderradschutzblech der 350er (das neumodische Geraffel ist zu schwach/dünn/schmal)
Gepäckträger der 350er
Ein Paar hintere Schutzblechhaltestreben
Vier Distanzröllchen ca. 2cm
Vier Schrauben und Unterlegscheiben/Muttern dazu
Zwei Lenkerhörnchen vom Kindermountainbike
Zwei neue Löcher
Die vorderen Löcher der Schutzblechstreben können verwendet werden, die Streben sind bei mir nach aussen gewandert.
Belastungstest 75kg wurde bestanden, da geht auch mehr
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Die Nasenbärverkleidung:
In dieser Form käuflich zu erwerben:
Genialer Wetterschutz, nur etwas grob in der Fertigung (innen noch roh mit Glasfaserspelzen)und nur in schwarz zu bekommen.
Als zwingend Erachtet werden muss das Kürzen der Scheibe.
Da ein drüberschauen in der Originalfassung nur stehend möglich ist ist das Teil so weder für den bundesrepublikanischen Verkehr erlaubt noch sei ein Belassen angeraten, bei Regen und/oder Schmutz vom vorausfahrendem Verkehr, womöglich noch einhergehend mit Dunkelheit, ist das Teil lebensgefährlich.
Aus teetrinkerianischer Fertigung.
Macht nix, sägen, schleifen, Mut und diverse Sprühdosen, siehe da:
Ist getüvt, Kopien können angefragt werden!
Leiche im Keller:
Pav 40, harret noch der Vollendung, fehlt noch die Zugvorrichtung an der Enfield und die entsprechenden Barmittel dazu
Gruss Oelbrenner