Vorderrad blockiert bei Bremsung .Was ist falsch?

Alle Technikfragen, die in kein Unterforum passen

Vorderrad blockiert bei Bremsung .Was ist falsch?

Beitragvon meenzer » 21. Februar 2008 19:47

Mal eine Frage an alle:


Wie verhält sich euer Gespann bei einer Bremsung?


Wenn ich bei meinem Gespann vorne Bremse blockiert das Vorderrad ziemlich schnell.

Das ganze Gespann schiebt über das blockierende Vorderrad nach links.. Und ein blockierendes Vorderrad ist ja bekanntlich dann auch nicht Lenkbar ..und es ist auch nicht so gut für den Reifen.. Mein EML Händler meinte nur .. na ja sind ja sehr bissig die Bremsen…
Und das auch noch bei trockener Fahrbahn .. bei Nässe ganz zu schweigen.

So jetzt hab ich die 2 Bremszange auf dem Beiwagen und jetzt ist es etwas besser geworden…

Das heißt das Vorderrad blockiert immer noch aber das Gespann bleibt in der Spur.


Hab vorne 2 -4 Kolben Brembo- Zangen verbaut. Bremsscheiben sind neu und der Handbremszylinder ist auch neu. Das einzige was ich noch nicht gewechselt habe sind vorne die Stoßdämpfer…?

Soll ich mal andere Beläge probieren und wenn welche?


Oder soll ich das ganze umbauen?

Linker Bremssattel und Beiwagenbremse wird mit Handbremszylinder gebremst.

Rechter Bremssattel , 2 Beiwagenbremse und hinter Bremse mit Fußbremszylinder(16) gebremst.

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Gruß Meenzer
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Beitragvon Stephan » 21. Februar 2008 20:38

Wie wär's mit sanfter bremsen?

Ne, ehrlich, mit der richtigen Dosierung der Bremsen kann man schon mal 'nen Nachmnittag verbringen, auf leeren Supremarktparkplätzen.



Bei meinem EML/BMW Gespann sind die vorderen bei Regen auch schnell mit dem völligen Stillstand dabei. Auf dem Trockenen geht's.

Unsere Vorsichtigen/Verantwortungsbewussten werden vielleicht vorschlagen, eine Beiwagenbremszange mit dem Handbremshebel, eine mit dem Fußbremshebel zu verbinden. Es soll auch noch die Möglichkeit geben, den BeiwagenBremsdruck anzupassen. Boot leer, Gepäck im Boot, Passagier und Gepäck im Boot,...

Wäre mal 'ne Erfahrung mit so 'ner Kiste zu fahren/bremsen.



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Beitragvon Richard aus den NL » 21. Februar 2008 21:23

Kenne Ich. :roll:

Ich kenn (oder hab das überlesen :oops: ) dein Gespann nicht.

Deine Bremse sind in Ordnung. Besser zu viel als zu wenig Bremswirkung, nicht? Und Dosieren kannst du auch. Nur deine Reifen sind nicht ganz in Ordnung.

Hat sicher auch damit zu tun, dass bei dein Gespann (wie bei so viele) etwas zuviel Gewicht hinten liegt. Schwierig das zu beseitigen.

Versuch es mit einen weichere Vorderreifen, einen Winterreifen ist OK. Ich fahr nur noch mit Winterreifen, auch im Sommer.

Bei meinen alten (sehr schweres und breites) EML war das auch so, bis Ich umgestiegen bin auf Winterreifen.

Richard aus den NL :grin:
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Beitragvon Crazy Cow » 21. Februar 2008 21:48

hallo Meenzer,
evtl hat bei deinem (neuen?) Gespann der Erbauer oder Vorbesitzer die 2 Kolben Anlage auf Vierkolben umgebaut, ohne den richtigen Geber auszusuchen. Wenn der Original HBZ dringeblieben ist, hat sich die Bremsübersetzung vergrössert. So dass ein Kerl wie du nur mit sehr wenig Kraft ziehen muss. Wenn du jetzt noch dass Seitenrad dran geklemmt hast, müsste die Blockierneigung eigentlich noch grösser geworden sein.
Wenn deine Sättel mal alt sind, die Beläge nicht mehr so präzis öffnen, wird es evtl mit dem Hub des Handhebels dafür etwas knapp.

Abhilfe:
- Ein Exzenter Handhebel besorgen, bei dem Kraft und Weg verstellbar sind.
- oder die Bremsübersetzung verkleinern wie von dir beschrieben.
Handbremse nur auf eine Seite (4Kolben) Fussbremse hinten, seitlich und vorn einseitig.
- oder grösserer Geber

Die Bremsübersetzung (gösserer Geber) kann persönlich abgestimmt sein. Schlimmstenfalls (Panikgriff) sollte das Rad gerade so ins Blockieren kommen. Mehr als Blockieren kann es nicht.
Die Bremsung ist imho sicherer ohne Blockieren.
Gute Fahrt, Gruß
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Beitragvon muli » 22. Februar 2008 09:52

hallo meenzer,
auch wenn olaf (mal wieder) was anderes schreibt - laß deine bremse, wie sie ist; bremsleistung bis zum blockieren heist, daß du das maximum aus deiner bremsanlage herausholen kannst; die tatsache, daß es in der spur bleibt ist IDEAL !!!

für alles zwischen "sanft anbremsen" und ner notbremsung mit maximaler verzögerung (nicht blockieren) ist der FAHRER zuständig !!!

wenn das noch nicht so dolle klappt, gibt's nur eines - üben, üben, üben ! ne andere sache ist der druckpunkt; hast du noch die alten gummileitungen drin, schmeiß die raus und verbaue stahlflex; die bremse wird fühlbar "härter";
an meinem gespann hatte ich ursprünglich den original hauptbremszylinder vorne montiert; da war gerademal leer ne vollbremsung drin; mit passagier und voll beladen konnte ich den hebel bis zum griff ziehen und und es blockierte NIX - nicht mal annähernd; man kann bremsverzögerung auch anders herschenken :(
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Beitragvon Crazy Cow » 22. Februar 2008 12:23

muli hat geschrieben:für alles zwischen "sanft anbremsen" und ner notbremsung mit maximaler verzögerung (nicht blockieren) ist der FAHRER zuständig !!!


Die Arbeitsmedizin weiss: im Stress oder in Panik baut der noch so geübte Fachmann den grössten Scheiss. Und Bremsen hat oft genug mit Notbremsung und Panik zu tun. Also wenn überhöhte Bremsleistung mit Blockierneigung, dann in Verbindung mit ABS oder auf der Rennstrecke.

Muli, Meenzer hat genau das gegenteilige Problem wie du anscheinend hattest. Meenzer fragt: Was ist falsch? Man kann ihm nicht verordnen, was sein Problem vergrössert, oder?

Eine Bremsanlage muss aufeinander abgestimmt sein, und auf das Fahrwerk, sonst wird´s gefährlich. Genau der Punkt, den Meenzer anführte: Was ist wenn es regnet? Besser man weiss es und muss es nicht leidvoll erfahren.

Grosse 4-Kolben Bremszangen werden imho gebraucht wenn:
- Kein Platz für eine grosse Scheibe ist, Autoscheiben laufen im Rad,
- ein hohes Gewicht verzögert werden muss
- aus sehr hoher Geschwindigkeit
- sehr breite Reifen mit hohem Grip da sind.

Sie verursachen auch bei kleiner Last keine Probleme wenn ABS dabei ist. Ein Porsche verzögert mit zwei dieser Bremsen ein Gewicht von rd. 2Tonnen aus +250km/h auf 235er Schlappen und ABS, was hat denn das mit den Werten eines Gespannes zu tun?

Ich hatte die Ehre, eine selbstgebaute Bremshydromechanik tüffen zu dürfen. Hab sie natürlich leichtgängig entworfen. (Ein Nocken am Fusshebel wirkt auf den Geber). Der TÜV-Ing. verordnete mir einen geringeren Wirkungsgrad, ungünstigere Nockenform, mit dem Argument: Die Bremse soll erst unter vollem Kraftaufwand blockieren.

Wenn bei einer normalen Gespann-Vorderradbremse (vier 40er Kolben) eine hydr. Übersetzung von 1:25 da ist, kann eine solche von 1:34 (acht 33er Kolben) bei einer obendrein grösseren Reibfläche nicht vernünftig sein.

Der geringe Unterschied in den beiden Werten zeigt: Ein gutes Viertel vom Handhebel absägen bringt schon die nötige Verbesserung! :D :D :D
Gute Fahrt, Gruß
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Beitragvon Norbert » 22. Februar 2008 14:08

Ich staune... ein EML-Gespann, das überbremst :grin:
Im Ernst, eigentlich könntest du meiner Meinung nach froh sein, wenn´s so gut bremst.
Mir ist bisher nur ein Fall untergekommen, in dem sich der Besitzer des K1-Gespanns überhaupt nicht erklären konnte, warum sein Gespann über das Vorderrad geht, das war aber schnell geklärt: SEIN VORDERRADREIFEN WAR ÜBER 10 JAHRE ALT. Hatte aber noch genug Profil :lol: :lol: :lol:
mit freundlichen Gespannfahrergrüßen

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Beitragvon Stephan » 22. Februar 2008 14:56

Nana, niGS gegen EML.

Bei meinem EML/BMW Gespann war es nie ein Problem, den Vorderradreifen zum Blockieren zu bringen. Anfangs hatte ich ja noch nicht mal 'ne Beiwagenbremse.



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Beitragvon Norbert » 22. Februar 2008 14:59

:D :D :D :D :D Darauf hab ich gewartert :D :D :D :D
Natürlich nicht alle EML-Gespanne, nur die, bei denen EML meinte, die Bremsen selbst erstellen zu müssen. So wie meins.... :evil: :evil:
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Beitragvon meenzer » 22. Februar 2008 18:58

Hallo ,
erst mal danke für die Antworten.. aber so richtig weiter bin ich noch nicht….

Es sind noch alten Gummileitungen drin. Die Bremskolben sind 32mm und 34 mm und der Handbremszylinder ist 20mm und die vom Beiwagen ist eine von einer Guzzi v35 ?

Da die Reifen auch schon 10 Jahre alt waren, mit gutem Profil…. Hab ich alle 3 Reifen erneuert… Winterreifen … Die Stahlflex waren für den nächsten Monat geplant…

Nur wie Olaf schon schreibt , ist das ja immer so ne Sache mit der Notbremsung…


Hab es leider am eigen Leib erfahren müssen… bin mit der solo seitlich hinter dem Fahrer in die Scheibentür geknallt (50Km/h)… Der Polizist fragte mich auch ob ich nicht noch um das Auto herum fahren hätte können… Ich weiß nur noch das ich voll in die Bremse gegangen bin und alle Gänge ohne Kupplung zu ziehen nach unten geschaltet habe… den Aufprall hab ich schon gar nicht mehr mitbekommen….. 1,5 Tage später bin ich dann erst wieder Aufgewacht.. Das heißt für mich das ich noch so viel Üben kann ,im Reflex werde ich wieder das ganze so machen .. Ist halt im Unterbewusstsein so drin…

Ich staune... ein EML-Gespann, das überbremst:


Es muß doch ein Grund vorliegen das es so überbremst… Hab auf Treffen auch schon K –Fahre mit EML umbauten angesprochen und die haben das nicht.. eher weniger Bremsleistung…???????

Ich glaub das Gespann ist nicht von dieser Welt???

Auf der suche nach dem richtigen Bremspunkt...


Bis dann

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Beitragvon Stephan » 22. Februar 2008 19:22

Schwein gehabt. Nächstes Mal Kupplung ziehen und gezogen lassen (vergiss das Schalten), Bremsen bis 0,1sec vor dem Aufschlag, loslassen, Beten. Guten Flug!







Bei 'nem SoloMoped könntest Du dann vielleicht den PKW "überfliegen" Bei 'nem Gespann, tja. Ist halt kein GoCart!

Mit viel Übung könnte man es vielleicht schaffen drum rum zukommen. Von daher, die Angst vor einer Vollbremsung abzubauen ist nicht verkehrt.



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Beitragvon Harri-g » 22. Februar 2008 19:34

So wie ich das gelesen habe blockiert das Vorderrad nur so schnell wenn Ausschießlich die vordere Bremse in Aktion tritt, das ist aber eigentlich Normal (Abhängig von der Qualität der Bremse) Eine gute Spurhaltung beim Bremsen kann eigentlich nur bei Einsatz aller 3 Bremsen (Sauber eingestellt) erfolgen. Wenn also deine Vorderradbremse sehr gut Arbeitet, sei froh und passe dich deinem Gespann an.
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Beitragvon Roll » 22. Februar 2008 21:21

Das heißt für mich das ich noch so viel Üben kann ,im Reflex werde ich wieder das ganze so mache


Ich finde, Üben ist nie falsch. Wann immer man Platz und soweiter hat, mal ein wenig übertreiben auf der sicheren Seite.
Konditionierung kann Leben retten...
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Beitragvon muli » 23. Februar 2008 12:44

hallo olaf,

...
Die Arbeitsmedizin weiss: im Stress oder in Panik baut der noch so geübte Fachmann den grössten Scheiss. Und Bremsen hat oft genug mit Notbremsung und Panik zu tun. Also wenn überhöhte Bremsleistung mit Blockierneigung, dann in Verbindung mit ABS oder auf der Rennstrecke.
...


die arbeitsmedizin weis aber genauso, daß alles trainierbar ist - auch das streßbedingte verhalten; und ne bremse, die bis zum blockieren der räder wirkt, gehört keinesfalls ausschließlich auf die rennstrecke; gespanne mit einem rundum richtig arbeitendem ABS kenne ich nicht viel - eigentlich nur eines ...

Muli, Meenzer hat genau das gegenteilige Problem wie du anscheinend hattest. Meenzer fragt: Was ist falsch? Man kann ihm nicht verordnen, was sein Problem vergrössert, oder?


was soll daran verkehrt sein zu üben ? habe ich ihm was verordnet, das sein problem VERGRÖSSERT ? die empfehlung seine bremse "schlechter" zu machen, halt ich für weit gefährlicher;

das problem des blockierenden rades liegt bei meenzer imho mehr am ansprechverhalten der bremse; hier kann man zum einen durch reifen oder andere bremsbeläge etwas machen; für nen sauberen druckpunkt stahlflexleitungen verbaut und feddich - den rest muß der fahrer machen !
meine bremsanlage ist so ausgelegt, daß das vorderrad im letzten drittel des handhebelwegs blockiert; für mich ideal; andere wünschen sich dieses limit ein stück früher, der andere etwas später; eine bremse so auszulegen, daß räder überhauptnicht mehr blockieren ist für mich das herschenken von ressourcen;
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Beitragvon Crazy Cow » 23. Februar 2008 13:52

hallo Muli,
wir sollten wegen ungenauer Formulierungen keinen Glaubensstreit darüber entfachen. Niemand würde Meenzer raten, seine Bremse schlechter zu machen. Aber seine Bremse, das sind die Sättel und die Scheiben. Sie sind verantwortlich für die Verzögerungsleistung bei einem bestimmten Druck.

Die Blockierneigung hängt einzig mit der Kraft des Gebers, (Meenzer) zusammen. Durch verringern der Übersetzung wird seine Bremse nicht schlechter, sondern die Blockierneigung geringer.
Wenn Meenzer im Zangengriff 20kilo packt, seine Bremse aber schon bei 10kilo blockiert, kann man das für ihn persönlich verbessern.

Betrachte mal Autos mit "Bremskraftverstärker", eigentlich sollte man meinen, dass sie total leichtfüssig bremsen. Tatsächlich gehen sie bei niederer Drehzahl ehr schwerer als Autos ohne. Man könnte das technisch leicht verbessern, es ist aber nicht sinnvoll.

mögliche technische Lösung:
Ich weiss nicht, ob man bei den BMW-Gebern unter dem Tank einen anderen Hebel montieren kann, oder den Seilzug anders einhängen.
Aber das wäre eine simple Lösung, die jederzeit wieder rückgängig gemacht werden kann. Und bittesehr, es ist kein Frevel, denn immerhin gibt es für genau dieses Problem, "Frauenhand/Männerhand," Verstellarmaturen zu kaufen. Auch innovative.

http://www.ab-m.de/de/produkte/bremstec ... mszylinder

Und bitte Vorsicht mit dem trainierbaren Stressverhalten. Panikverhalten ist individuell. Es ist verbesserbar, aber nicht auf ein einheitliches Niveau. Meenzer hat seine Erfahrungen gemacht, ich auch, letzt´ Jahr erst nach 34 Jahren sturzfrei. Manchmal reicht die Zeit nicht, das trainierte anzuwenden, speziell innerorts.

Ich kenne zwei gut bremsende Comanche-Gespanne, die sich auf der Autobahn bei Regen gedreht haben. Bremsung bei 80 und über 100km/h. Sind nicht gekippt, nichts passiert, aber muss ja nicht sein, oder? :(
Gute Fahrt, Gruß
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Beitragvon Stephan » 23. Februar 2008 14:59

@Harri, die vordere Bremse blockiert auch, wenn die anderen mit eingesetzt werden. Nur irgendwann sind diese eben entlastet (zumindest beim Solo kann man das schön sehen) und dann ist es eben nur noch das Vorderrad das Kräfte übertragen kann. Tja, nur 'n blockierendes Rad ist in diesem Punkt nicht mehr der Idealfall.

Seit ich am Beiwagen über die Errungenschaft einer Bremse verfüge, wundere ich mich bei leerem Beiwagen schon mal über quietschende Geräusche von rechts. Das Beiwagenrad gibt wohl als erstes auf. Ab wann das Hinterrad diesem folgt weiß ich nicht. Meist steh ich kurz drauf, oder geb schon wieder Gas...

Zwar könnte man mit der Bremskraftveteilung zwischen den drei Rädern experimentiern. Nur, dann muß man nicht nur diverse Belastungszuständen definieren, sondern sich auch über die unterschiedlichen Strassenbeläge klar sein. Es wird immer ein Kompromiss werden.

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Beitragvon Leon » 22. April 2008 16:15

Meine Meinung dazu ist mit Sicherheit mangels Erfahrung unmassgeblich, aber:

Ich habe ein XS11-EML-HWZ2-Gespann mit zweimal zwei 2-Kolben vorne.
Hinten (Yamaha okinol) und Beiwagen (Kreidler K50) wird über Fussbremse (HBZ Okinol) angesteuert.

Auch bei mir bekomme ich - allerdings mit etwas Kraft - das Vorderrad in jeder Lebenslage zum blockieren.

Die dabei erzielbare Bremswirkung ist bei den 135er Smart-Winter-Reifen und dem geringen Andruck (trotz xs1100 Grundlage) nicht so dolle. (Zumindest empfinde ich das im Vergleich mit der SOlo / PKW so...)

In der Spur bleibt die Fuhre dabei, wenn man mit der Fussbremse richtig dosiert (also mit dem Beiwagenbremse/Hinten so gegenbremst dass es geradeaus geht....)

Üben muss man auch das.

Der Konstrukteur hat das aber so genial eingerichtet, daß bei VOLL-NOT-Bremsung alles blockieren kann und es ziemlich in der Spur bleibt (abhängig von Beladungsfaktor, Andruck auf Seitenwagenrad, etc...)

Genau deshalb würde ich eine Kombi Vorne / Seitenwagen für nicht so toll halten...

Aber die Diskussion wie man am besten die Räder ansteuert hatten wir schonmal anderswo, oder?

Eine Lösung: Immer genug Luft vor dem Vorderrad (Abstand), verlängert die Lebenserwartung! ):lol:

Gruß
Leo
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Beitragvon Tigris » 22. April 2008 17:08

Eine der Übungen beim Sicherheitstraining - sowohl für Solomaschinen, als auch für Gespanne - ist das dosierte Bremsen. Bei der Solomaschine mit der Zielrichtung, dem Fahrer klarzumachen, dass man bei einem blockierten Vorderrad nach Schreckbremsung nicht sofort auf der Nase liegt, sofern die Fuhre abfangen kann, wenn man die Bremse sofort wieder öffnet. Im zweiten Schritt dann mit der Zielrichtung auch bei einer Schreckbremsung die Vorderradbremse dosiert zuzumachen.

Beim Gespann mit der Zielrichtung die Fuhre bei höchstmöglicher Bremswirkung immer noch richtungsstabil zu halten.

Wenn ich bei meinem K 1100 LT Gespann nur mit der Vorderradbremse schlagartig dicht mache, dann blockiert das Vorderrad bei mir auch und die Masse des in diesem Fall ungebremsten Seitenwagens schiebt mich nach links aus der Spur.

Mache ich Vorderrad- und Hinterradbremse (und damit auch die Seitenwagenbremse) schlagartig zu, dann blockieren alle drei Räder und die Kiste rutscht mehr oder weniger stabil in Bewegungsrichtung weiter. Mehr oder weniger deshalb, da sie auch in diesem Fall leicht nach links wandern wird, da auf der linken Seite aufgrund des größeren Bodenkontakts durch zwei Räder der Wiederstand höher ist.

Die Reihenfolge des Blockierens der drei Räder sollte folgende sein:
- erst das Seitenwagenrad, da dort die wenigste Masse auf das Rad drückt,
- das Hinterrad des Motorrads, da durch das Bremsen das Hinterrad entlastet wird
- das Vorderrad, da dort die meiste Masse wirkt

Erst wenn das Vorderrad bei einer Gefahr-/Schreckbremsung vor dem Seitenwagenrad bzw. vor dem Hinterrad blockiert würde ich mir Gedanken machen. Aber nicht über das zuviel an Bremsleistung an der Vorderradbremse, sondern an das zuwenig an Bremsleistung an Seitenwagen und/oder Hinterradbremse.

Gruß aus der Eifel
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Beitragvon Schrat » 29. April 2008 09:18

Hallo Meenzer,

ich finde eine Bremse die richtig zupackt besser als eine die man dazu überreden muß, denn ich lenke auch mit dem bremsen, um das zu erlernen, besuche ein Sicherheitstrainig.
Denn.........man sich ungeübt auch damit schnell im Straßengraben wiederfinden...............
Gruß Schrat

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