Smartrad-Nabe: Unterschied Stahl/Aluminium

Alle Fragen, die den Motorradumbau zum Gespann betreffen

Smartrad-Nabe: Unterschied Stahl/Aluminium

Beitragvon strichzwojan » 19. Dezember 2017 18:43

Hallo,

mein R 100 GS-Gespann steht rundum auf Smarträdern mit 4 x 15 Zoll (ET 27) Stahlfelgen.
Die Stahlnabe im Vorderrad trägt eine originale 285er BMW-Bremsscheibe mit Vierlochbefestigung. Die Radachse hat 17mm Durchmesser, die Radlager sind links und rechts je ein 6303 2RS (47x17x14).
Diese Nabe wiegt ohne Bremsscheibe satte 5,1 kg.

Das erscheint mir ETWAS schwer...

Wenn ich diese Nabe in Alu nachbauen lasse (hochfestes Aluminium):

Wie viel umgebendes "Fleisch" brauchen die Lager, um gut und haltbar zu sitzen?
Sollten in einer neuen Nabe auf der Radseite besser 2 Lager sitzen?
Gibt es eine Mindestbreite der Gesamtlagerung des Flansches, die nicht unterschritten werden sollte?

Ich bin für jeden Tipp dankbar.

Gruß, Jan
Zuletzt geändert von strichzwojan am 19. Dezember 2017 18:55, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Smartrad-Nabe: Unterschied Stahl/Aluminium

Beitragvon dreckbratze » 19. Dezember 2017 18:46

ich hätte, glaube ich, eher bedenken wegen der haltbarkeit der gewinde. was sagen denn die materialcracks?
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Re: Smartrad-Nabe: Unterschied Stahl/Aluminium

Beitragvon strichzwojan » 19. Dezember 2017 18:53

dreckbratze hat geschrieben:ich hätte, glaube ich, eher bedenken wegen der haltbarkeit der gewinde. was sagen denn die materialcracks?

Ich bin zwar keiner, aber längere Radschrauben ( pi mal Daumen 2 1/2 facher Schraubendurchmesser ) dürften ja wohl reichen. Und der Flansch soll aus 7075er Alu sein.

Jan
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Re: Smartrad-Nabe: Unterschied Stahl/Aluminium

Beitragvon Stephan » 19. Dezember 2017 21:16

Wobei man in das Alu ja noch Gewindeeinsätze drehen könnte. . .

Und hört auf mit zwei Lager. Macht ihr das extra? Wollt ihr mich ärgern? Und dann noch Alu. . .



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Re: Smartrad-Nabe: Unterschied Stahl/Aluminium

Beitragvon strichzwojan » 20. Dezember 2017 07:58

Stephan hat geschrieben:Und hört auf mit zwei Lager. Macht ihr das extra? Wollt ihr mich ärgern? Und dann noch Alu. . .



Stephan


Hallo Stephan,

nichts liegt mir ferner. Aber zu einer Zeit, da Motorräder noch ab Werk seitenwagentauglich waren, haben sich Konstrukteure auch schon über verstärkte Radlagerungen Gedanken gemacht...
Ganz so abwegig sind zwei Lager auf der "Fahrzeugaußenseite" also nicht.

Und jetzt erinnere ich mich auch an die aufgeweiteten Lagersitze in meinem Guzzi-Gespann mit 18 Zoll- Borranis vor 25 Jahren. Da gab es doch auch Umbauten mit drei Lagern, oder?

Kann mir wirklich keiner hier im Forum sagen, ob z.B. 7mm Wandstärke am Lager seiner Nabe problemlos funktionieren?

Gruß, Jan
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Re: Smartrad-Nabe: Unterschied Stahl/Aluminium

Beitragvon W-L » 20. Dezember 2017 10:12

Hallo Jan,
wenn Du eine auf Dauer haltbare Lagerungung haben möchtest, solltest Du die Alu-Radnabe aufspindeln und eine durchgehende Lagerbuche aus Stahl einschrumpfen. Radnaben nach diesem Bauprinzip halten selbst bei schwersten Gespannen und mit nur zwei Lagern weit über 100tKm (so meine Erfahrungen). Selbst ein Alu EN AW7075 gibt bei hoher Flächenpressung unter wechselnder Belastung geringfügig nach und verschafft dem betreffenden Lager den unerwünschten Bewegungsspielraum.
Gruß Walter
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Re: Smartrad-Nabe: Unterschied Stahl/Aluminium

Beitragvon xs.rüdiger » 21. Dezember 2017 19:39

ich meine mal gelesen zu haben, dass eine Radnabe, wenn sie aus Alu ist, eloxiert sein muss um gegen Witterung geschützt zu sein.
Ist das richtig, oder kommt es auf die Alu-Sorte an, die verwendet wird?
Grüße, Rüdiger aus MH
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Re: Smartrad-Nabe: Unterschied Stahl/Aluminium

Beitragvon Stephan » 21. Dezember 2017 20:38

Da Alu korridiert, Stahl rostet halt, und das zwar ein Schutzschicht gegen weiteres korridieren sein soll, aber eben nicht gegen Putzen schützt, würde ich das immer gut schützen. Da scheint mir Eloxieren nicht die schlechteste Idee. . .


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Re: Smartrad-Nabe: Unterschied Stahl/Aluminium

Beitragvon Feinmotoriker » 22. Dezember 2017 10:11

Da hat er schon richtig gelesen, der Rüdiger. Alu EN AW7075 gammelt wie die Sau! Eloxieren oder pulverbeschichten ist wichtig, sonst wird das ganz schnell zu "Blätterkrokant".
Eloxieren geht halt nur, bevor die Stahlhülse drin ist, fertigungstechnisch aber blöd. Stellen, die weder eloxiert noch beschichtet oder lackiert werden können, schütze ich bei meinem Motorrad mit Fett.
Walter schreibt genau wie es sein sollte: Die Lagergasse sollte aus einer Stahlhülse bestehen. Dann hält das. So ist meine Hinterradnabe auch gefertigt (Eigenbau).
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Re: Smartrad-Nabe: Unterschied Stahl/Aluminium

Beitragvon halflive » 13. März 2019 20:29

7075 ist sehr hart und korrodiert gerne. Eloxieren ist ein gute methode das gegen zu gehen. Mein hinterrad nabe ist von 2024. Leichter zu bearbeiten, korrodiert nicht so stark. Die gewinde werden stark mit Heli coils.
Es ist alles nicht so schlimm. die meisten alu teile von moderne motorrader sind aus AlZn, also Aluminium Zink, also 7075. Nur altere Motorrader aus Europa haben teile von AlCu 2024 oder AlSi 6061.
Ein 7075 nabe mit nette farbe halt ein eeuwigkeit, ohne eloxieren.
Guzzi/velorex, was sonst?
deutsch ist schwer, können wir auch auf holländisch reden?
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