Bremsleistung unbefriedigend

Dämpfer, Räder, Bereifung usw.

Re: Bremsleistung unbefriedigend

Beitragvon willi-jens » 9. September 2017 17:28

Die unterschiedlichen Kolbendurchmesser sollen den Mitreißeffekt des Bremsbelages beim Kontakt an der Bremsscheibe ausgleichen.
Letztendlich wohl mehr eine Frage des gleichmäßigen Belagverschleißes.
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Re: Bremsleistung unbefriedigend

Beitragvon onkelheri » 9. September 2017 17:31

Wenn ich Dich auf Holzklocks hinterm Moped herziehe ... sind die vorne auch zuerst weg ... :-D
Wenn die Klügeren immer nachgeben, geschieht nur das, was die Dummen wollen...
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Re: Bremsleistung unbefriedigend

Beitragvon W-L » 9. September 2017 17:34

Die Bremssattelhersteller haben nicht von ungefähr unterschiedlich große Kolben eingebaut. Der Grund hierfür ist darin zu sehen, dass die in den Bremssattel einlaufende Bremsscheibe den Bremsbelag bereits beim leichten Bremsen ein kleinwenig zusätzlich mitzieht. Der Belag legt sich hierdurch an die Scheibe stärker an, als es dem hydraulischen Anpressdruck entspricht, wodurch ein stärkerer Belagverschleiß in diesem Bereich auftritt. Im Laufe der Zeit führt dies dazu, dass sich der Bremsbelag keilförmig abschleift. Das Lüftspiel wird größer und man erhält einen weicheren Druckpunkt sowie einen längeren Hebelweg. Um diesen Effekt zu vermeiden wird an der einlaufenden Bremssattelseite ein kleinerer Kolbendurchmesser eingebaut als auf der auslaufenden Bremssattelseite. Beim Solomotorrad liegt der größere Kolben daher immer in Richtung Gabelrohr. Er presst den Belag mit etwa der 1,25-fachen Kraft an die Bremsscheibe als es beim kleineren Kolben der Fall ist (z.B. BMW K1300S).
Wird der Bremssattel nun entgegen der Konstruktionsrichtung verwendet, steigt der Belagverschleiß und die Keilform macht sich deutlich früher bemerkbar. Besonders bedenklich sind Schwimmsattelbremsen (Kolben befinden sich nur auf einer Bremssattelseite) wenn sie entgegen der Konstruktionsrichtung verwendet werden. Dann stützen sich der Bremsbeläge nicht mehr an dem dafür vorgesehenen Bremssattelhalter ab, sondern an dem Sicherungsstift, der die Bremsbeläge am Herausfallen aus dem Sattel hindert.
Es gibt übrigens Gespannhersteller, die bauen unter z.T. hohem Aufwand ihre Bremssattelhalter so, dass die Bremssättel in der vorgesehenen Konstruktionsrichtung betrieben werden (z.B. Walter Gespanntechnik).
Gruß Walter
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Re: Bremsleistung unbefriedigend

Beitragvon Schwadlapp » 9. September 2017 17:49

@Andreas:
Hallo Andreas, die Vorderrad Bremsanlage mit TÜV Zulassung wurde geplant und gefertig von: http://www.lefevre-gespanntechnik.de/
Bei so einem kleinen und leichten CX500 gespann kann vielleicht auch alles etwas filigraner ausfallen als bei den "großen Mopeden!
Mit der Ertüchtigung der Bremslage bremst die CX500 jetzt wirklich gut und die Anlage hat auch den Namen "Bremse" verdient.
Das meinte auch der abnehmende TÜV Ingenieur ;-)
Vorher war die CX500 Bremse gerade noch so am Rande des eben noch Brauchbaren.
Aber das lag bestimmt auch daran, das die CX aus Anfang der 80ziger ist. Damals bremsten die PKW's auch noch etwas verhaltener.
Neue und moderne Gespanne bremsen bestimmt alle wie der Teufel.
Gruß Robert
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Re: Bremsleistung unbefriedigend

Beitragvon willi-jens » 9. September 2017 17:57

Danke für die ausführliche Beschreibung 8)
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Re: Bremsleistung unbefriedigend

Beitragvon Neandertaler » 9. September 2017 18:43

Hallo Andreas - hör auf den Rat eines Neandertalers -

mach Fottos und vertick das Teil inner Bucht und hol Dir lieber so einen netten lebensgefährlichen Schwenker mit ungebremstem Beiwagen. :D :D :D :D :D :P
Die gewonnene Erfahrung steigt direkt proportional mit dem Wert des zerstörten Gegenstandes.

Schwenker machen Spaß Klick
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Re: Bremsleistung unbefriedigend

Beitragvon Stephan » 9. September 2017 19:06

Danke Walter. So versteh ich das auch. . .



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muss, wenn ich nicht hinter ihr stehe."

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Re: Bremsleistung unbefriedigend

Beitragvon onkelheri » 10. September 2017 00:07

Neandertaler hat geschrieben:Hallo Andreas - hör auf den Rat eines Neandertalers -

mach Fottos und vertick das Teil inner Bucht und hol Dir lieber so einen netten lebensgefährlichen Schwenker mit ungebremstem Beiwagen. :D :D :D :D :D :P


ANDREAS:

Besuch beim Bremsenonkel in der Eifel... der erimetierter Neanderthaler ist... aber einen Schwenker? Da bleibt mir schon beim Anblick das Hirn stehen...

Komische Tipps hier, hat ein Schwenker automatisch bessere Bremsen?

Nun wie auch immer, ich hätte möglicherweise die Lösung. Muss dich halt mal melden...

Heri
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Re: Bremsleistung unbefriedigend

Beitragvon willi-jens » 10. September 2017 13:00

Danke nochmal an Walter für den wichtigen Hinweis mit den Schwimm-Bremssätteln! Bei Motorrad-Vorderradbremsen habe ich das Gefühl, daß diese inzwischen aber immer weniger verbreitet sind.

Wer übrigens die bei der R1150R und vielen R1200 Modellen an der Vorderradbremse verwendeten Brembo 32/36mm Bremssättel an seinem Gespann hat, der sollte vielleicht mal prüfen ob alternativ nicht evtl. die Brembo P4 34/34, die mit den 4 Einzelbremsbelägen und dem Versteifungsbügel (edit: Beispiel von Stein Dinse, gibt es gebraucht im Set meistens recht schwinglich), passen. Nur mal so als Tipp.
Zuletzt geändert von willi-jens am 10. September 2017 13:14, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Bremsleistung unbefriedigend

Beitragvon maxemilio » 10. September 2017 13:09

Hallo Werner,

ich verstehe dich! Und da der Trend ohnehin zum Drittgespann geht - einen Schwenker würde ich auch noch nehmen! Er müsste natürlich so schön sein wie deiner.

Gruß Andreas
Das Reh springt hoch, das Reh springt weit, warum auch nicht, es hat ja Zeit.
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Re: Bremsleistung unbefriedigend

Beitragvon Schwadlapp » 10. September 2017 15:51

@Jens:
Befestigungsschrauben Bremssattel BMW = 8mm
Befestigungsschrauben Bremssattel Brembo =10mm
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Re: Bremsleistung unbefriedigend

Beitragvon Mönch » 10. September 2017 16:43

So schaut es bei mir aus. Ist zwar selber gebaut und nicht integral, funktioniert aber.


Gruß Andreas
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Re: Bremsleistung unbefriedigend

Beitragvon willi-jens » 12. September 2017 05:47

Schwadlapp hat geschrieben:@Jens:
Befestigungsschrauben Bremssattel BMW = 8mm
Befestigungsschrauben Bremssattel Brembo =10mm


Ich weiß, aber mit den üblichen Bremssattelhaltern am Gespann ist dies doch i.d.R. kein Problem.
Entweder Halter auf 10mm aufbohren oder 8mm Ensat Buchse im Bremssattel. Oder die Luxusversion: beim BMW-Tuner die Sonderserie mit M8-Befestigung kaufen
Jedenfalls ist es eine Lösung die falsche Montageposition der Original BMW R1200 Bremssättel am Gespann zu korrigieren und die Bremse gleichzeitig noch ein klein wenig zu ertüchtigen ohne die Übersetzungsverhältnisse zu verändern.

@Mönch/Andreas
8) :smt023
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