von Stützradler » 21. Dezember 2016 18:47
Hallo,
das Schlimme ist ja, dass es sehr (zu) viele Indizien gibt, die gegen die Ausbreitung durch Wildvogelzug sprechen, sondern dafür, dass die Verbreitung durch den Menschen im Rahmen der Handelsbeziehungen stattfindet. Da werden z. B. (nach meinem Kenntnisstand, aber ohne Gewähr) Transportkisten aus Südostasien (von da wo der Mist u. a. auch her kommt) nicht nur einmal benutzt , sondern fleißig hin und her geschickt.
Zugvögel kommen viel früher an, als die Grippe, und außerdem fliegen die Zugvögel im Herbst meist von uns WEG. Und es liegen bei uns auch nicht viele tote Vögel herum. Und zwischen den Ursrpungsstellen der Ausbrüche und uns liegen große Gebiete ganz ohne Vogelgrippe. Da scheißen die überfliegenden Vögel nicht hin, oder? Wie geht das denn?
Kurzum, ich halte die Maßnahmen für nicht ausreichend und teilweise nicht sinnvoll durchführbar, sowie für kleine Halter schlicht unangemessen. Oder möchtest Du eine halbe Stunde vor dem Betreten des Stalls in der vorgeschriebenen Desinfektionswanne stehen? Das macht keiner, obwohl die Einwirkdauer nach einer offiziellen Tabelle mindestens 30 Minuten ist bei den dort aufgeführten Mitteln. Das Risiko ist nicht, dass wir große Gewerbebestände infizieren, sondern es ist eher umgekehrt.
Wer verkauft uns eigentlich wirklich virenfreies Futter? Und warum wird der Mist aus den großen Geflügelhaltungen tonnenweise unabgedeckt im Freien gelagert und auf Felder ausgebracht, wo doch die Viren auch mehrere Wochen überleben können? Fragen über Fragen, und kaum eine wird ehrlich und zufriedenstellend beantwortet.
Das Thema "Marktbereinigung" spielt dabei sicher auch eine große Rolle.
Also machen wir das nicht gerne oder weil wir ein großes Risiko sehen, sondern weil man halt bei so etwas mitmacht.
Warum nur schätzt das FLI das Risiko durch Zugvögel als "hoch" ein, während Handelsbeziehungen quasi überhaupt nicht ins Kalkül gezogen und hinterfragt werden? Und warum werden Risiken, die von großen Geflügelhaltungen ausgehen immer als "gering" bzw. "vernachlässigbar" eingestuft? Warum verhindert man durch Massenkeulungen von 40000 gesunden Gänsen am Stück (übrigens bei gleichzeitiger Betroffenheit wegen EINES Seeadlers, der "von seinem Leiden erlöst werden musste"!!!), dass wir irgendwann Nutztiere haben, die einer Infektion so etwas wie ein funktionierendes Immunsystem entgegensetzen können?
Ich verstehe da so vieles nicht, dass mir nur bleibt, auf ein Ende dieser unsäglichen Situation zu warten. Unsere Tiere sollen es jedenfalls so gut haben wie möglich.
Viele Grüße
Gerhard
Seit 17.04.2021 habe ich kein Gespann mehr. Und es geht doch ohne!