ich bin neu hier, habe auch noch kein Gespann, denke aber gerade darüber nach, mir eins zuzulegen. Daher denke ich, daß ich hier ganz gut aufgehoben bin. Ich habe schon eine Weile mitgelesen, aber eine komprimierte Antwort auf meine Fragen habe ich bisher nicht finden können.
Zur Motivation: Ich fahre momentan, je nach Wetter, mit dem Solomotorrad oder dem Auto zur Arbeit. Eine Strecke hat knapp über 40km, wenn man direkt fährt. Über die Bahn sind es 50, dafür muss man nicht durch die Dörfer. Mit dem Motorrad zu fahren hat eine Reihe Vorteile gegenüber dem Auto:
- Deutlich größerer Spaß
- Viel weniger Stress zum Parken (in der Halle ist ein Eckchen frei...)
- Halb so viel Sprit
Da das Motorradfahren im Winter nur eingeschränkt Spaß macht hier in der Gegend (sehr viel Nebel mit überfrierender Nässe), und das Motorrad nur eine 125er ist, denke ich darüber nach, dass ein neues Fahrzeug her muss. Ein altes kleines Auto, ein größeres Motorrad oder ein Gespann. Ein kleines Auto hat zwar Transportkapazität ("Schatz, bring mir doch bitte von (Laden x) noch (Y) mit"), aber einen massiven Parknachteil. Ein größeres Motorrad hat den gleichen Parkvorteil wie das kleine, ist aber im Winter halt immer noch blöd und man kann nicht viel mitschleppen. Ein Gespann ist dagegen einigermaßen wintertauglich (Klamotten vorausgesetzt), nicht ganz so groß wie ein Auto (wg. Parken) und hat zusätzlich noch Transportkapazität. Es verbindet also in meinem Kopf das beste aus beiden Welten. Sehe ich das irgendwie richtig oder habe ich die völlig falsche Vorstellung vom Gespann?
Falls letztere Frage mit "siehst Du ungefähr richtig" beantwortet werden kann, stellt sich natürlich noch die Frage, was für ein Gespann. Ein paar Anforderungen:
- Ich fahre hauptsächlich allein, möchte aber im Zweifel in der Lage sein, Junior in die Schule fahren zu können.
- Ich will mehr oder weniger jeden Tag damit fahren können und habe keine Zeit/Lust, jedes Wochenende komplett mit Schrauben beschäftigt zu sein
- Ich kann allerdings schrauben, wenn was ist, die meiste Wartung kann ich auch selbst machen
- Mein Geldbeutel ist zwar groß, aber nicht allzu gut gefüllt. Ich kann nicht aus dem Stand 10'000 Euro plus anlegen.
- Ich möchte keinen Garagenfund, den ich aufwendig restaurieren muss mit unklarer Aussicht auf Zulassung
- Ich möchte keine Behinderung für den fließenden Verkehr sein, d.h. 80-100 sollte die Kiste schon längerfristig laufen können.
Natürlich habe ich schon etwas rumüberlegt, aber ich komme auf keinen grünen Zweig. Einige Gedanken:
- Gespanntraining vor dem Kauf ist eh klar, vielleicht finde ich es ja wider Erwarten doch doof.
- Russen fallen trotz des sehr hohen Stylefaktors und günstigen Preises (bei gebrauchten) aufgrund der Schraubintensität aus.
- Ein Goldwing-Gespann mit riesigem, geschlossenen Boot (o.ä.) fällt aufgrund der Größe und des vermuteten Spritverbrauchs aus
- MZen und ähnliche sind mir einfach zu klein und lahm.
- Ich dachte schon darüber nach, einen gebrauchten alten Japaner, z.B. Honda CB450S (bin ich schon gefahren, kann ich schrauben), zu kaufen und bei Gespanntechnik Schmid (ist hier um die Ecke) ein Ural-Boot dranlorchen zu lassen, wenn das geht. Mir ist aber nicht klar, ob das irgendwie Sinn ergibt oder nicht.
- Zuletzt ist mir das Jialing-Gespann aufgefallen. Das ist zwar nicht ganz billig (im Vergleich zur vorgenannten Lösung), erscheint mir aber ob der Beiwagenlenkung und des doppelt gebremsten Beiwagenrades ideal geeignet für Alltagsfahrten und auch für mich als absoluten Gespann-Neuling.
BTW, mit dreirädrigen Fahrzeugen habe ich Erfahrung, mein Velomobil hebt bei schnellen Kurven auch das Bein. Damit fahre ich die Strecke auch ab und zu, von daher habe ich da schon auch eine Variante mit wenig Verkehr.
Ich bin überfordert.