Basic hat geschrieben:Mein zweiter Gedanke:
Das ist doch was für Olaf, den BMW-Freund . Allerdings ist (auch) hier die Kritik nicht an BMW, sondern an dem (mir unbekannten) Hersteller der Schwinggabel zu richten, der den Längslenker verwendet und ihn dabei des Stoßimpuls reduzierenden Federbeines beraubt, um es durch eine starre Stahlstütze zu ersetzen. Das macht aber wohl nicht nur ein Gespannbauer so, diese Konstruktion ist bei den 4-Ventilern meines Wissens weit verbreitet.
Es gäbe noch mehr dazu zu sagen, aber lest selbst .
Basic hat geschrieben:So ganz verstehe ich diese Verstärkung nicht. Die Bänder sind an einer Stelle über den Längslenker gelegt, an der er doch gar nicht gebrochen ist . Die höchste Belastung tritt doch offenbar am kleinsten Querschnitt auf, im Bereich der Bohrung für den Bolzen des Kugelgelenkes, sonst wäre es ja nicht da gebrochen .
Ansicht der Verstärkung
Ansicht des Schadens
Schwarzwäldler hat geschrieben:Die meisten Gespannhersteller werden aus Eigeninteresse jedem Kunden, der einen Schaden meldet, auch mit Rat und Tat zur Seite stehen. Auch eine Reparatur wird in der Regel wohl angeboten und je nach Schadensbild und Laufleistung gibt es da bei den meisten sicherlich auch eine gewisse Kulanz.
Grüße
Jens
Ich erlaube mir jetzt mal mich zu outen. In einem Qualitätssystem gibt es Audits. Im Rahmen dieser Audits werden CARs erstellt (corrective action reports). Bis heute gab es bei meiner GL1800 3 CARs. Davon waren einer critical und zwei non critical.
Publizieren werde ich diese hier nicht, wäre aber bereit diese in eine Datenbank einzupflegen. Zwei davon fallen in die Kategorie schlechte Qualität des Zulieferers, nicht Einhaltung von Fertigungstoleranzen und einer fällt in den Bereich - Einsatz eines Bauteils ausserhalb der dafür vorgesehenen Verwendung.
Die Frage die sich mir stellt. Ist dies vom Hersteller an die anderen Gespannbauer publiziert worden? Ich gehe eher davon aus dass nicht. Zumal der critical CAR echt heftig war.
Hätte ein TÜVi die Chance gehabt dies zu erkennen? Ich denke "Einsatz eines Bauteils ausserhalb der dafür vorgesehenen Verwendung" sicherlich, wenn er diese Konstruktion wenigstens 2 Tage intensivgeprüft hätte. Bei der critical CAR hatte er keine Chance.
Wer hätte denn im Falle eines Crashes gehaftet? Der Gutachter hätte den Grund des Crashes schnell gefunden.
Wer wäre es denn dann gewesen? Der TÜVi, der Gespannbauer, der Zulieferer?
Ich wage hier keine Spekulation, verweise jedoch auf die Produktbeobachtungspflicht des Zulieferers, auch wenn's ein Holländer ist.
Hätte der Gespannbauer eine Chance gehabt beim Verbauen des Teils dies zu bemerken? Nein, denn er konnte die nötigen Nm aufbringen um das Bauteil zu befestigen.
angeht, sind wir dann ganz schnell wieder bei Vermutungen ohne gesicherte GrundlageIst dies vom Hersteller an die anderen Gespannbauer publiziert worden?
W-L hat geschrieben:......
Schwarzwäldler
Ich gebe Dir im vollen Umfang recht, dass es eine Aufgabe des BVHK sein müsste, Maßnahmen zur Qualitätssicherung /-verbesserung zu initiieren. Die von Dir angeregte Datenbank wäre sicherlich ein denkbarer Anfang. Ob ein Hersteller nun unbedingt zertifiziert / verifiziert sein muss um im Falle eines augetretenen Problems seine Kunden informieren und den Mangel beseitigen zu können, sei mal dahin gestellt. Wichtig ist nur, dass sich der Gespannhersteller gegenüber seinen Kunden verantwortungsvoll verhält und entsprechend reagiert. Natürlich wäre es zu begrüßen, wenn sich die wenigen Gespannhersteller gegenseitig informieren würden. Allein der „Futterneid“ steht dem entgegen -zu Lasten der Kunden!
Meine Erfahrungen als ehemaliges Vorstandmitglied dieses Verbandes zeigen in die gleiche Richtung. Eine von mir vor knapp fünf Jahren angeregte Qualitätsinitiative wurde bereits im Ansatz vom Vorstand mit überwältigender Mehrheit mit der Begründung abgewürgt, dass sich mit einer Qualitätsoffensive wahrscheinlich die Wettbewerbsfähigkeit der organisierten Gespannhersteller gegenüber den nicht organisierten verschlechtern würde, da sie ja dann die Kunden von qualitativ unzureichenden Umbauten abraten müssten. Wörtlich von einem namhaften (Gespannhersteller-) Vorstandsmitglied: „Bevor mir ein Auftrag durch die Lappen geht, baue ich was der Kunde will, wissend, dass die technische Ausführung grenzwertig ist und nicht den heutigen Sicherheits- und Technik-Stand widerspiegelt. Ich halte mich an das, was der Gesetzgeber vorgibt. Auftrag ist Auftrag.“ (Anmerkung: Viele der heute noch geltenden Bestimmungen stammen aus einer Zeit, in der man mit 600 ccm und 24 PS richtig gut motorisiert war)
Eine in der Qualitätsinitiative ebenfalls enthaltene Weiterbildung der Gespannhersteller in Konstruktions- und Fertigungstechniken wurde als unnötig zurückgewiesen. Wörtlich von einem namhaften Gespannhersteller: „Ich baue nun schon seit rund dreißig Jahren Gespanne und wüsste nicht, was ich noch dazu lernen könnte (von diesem Hersteller stammt übrigens das Gespann von dem hier die Rede ist)“.
Das durch den Tod des Vorsitzenden eingetretene Handlungsvakuum deutet auf keine Verbesserung der Situation hin. Die unzureichende Präsenz der Gespannbauer auf den zurückliegenden Zweiradmessen bestärkt mich in meiner Einschätzung. Man scheint sich nur noch auf die gewinnbringenden Gespannlehrgänge konzentrieren zu wollen, die obendrein noch (wie bisher auch) als reine kostenlose Werbeveranstaltung für die eigenen Produkte dienen sollen.
Gruß Walter
und bitte nicht auf den TÜV einprügeln,
da besteht nur die Gefahr dass alles aber auch wirklich alles auf Dauerfestigkeit nachgewiesen werden muß!
Und dann ist Schluss mit dem Ermessensspielraum den einige TÜV Dienststellen noch haben.
W-L hat geschrieben:Wörtlich von einem namhaften (Gespannhersteller-) Vorstandsmitglied: „Bevor mir ein Auftrag durch die Lappen geht, baue ich was der Kunde will, wissend, dass die technische Ausführung grenzwertig ist und nicht den heutigen Sicherheits- und Technik-Stand widerspiegelt. Ich halte mich an das, was der Gesetzgeber vorgibt. Auftrag ist Auftrag.“
HU hat geschrieben:Der Längslenker von BMW ist nicht für Querkräfte konstruiert, weil diese in der Solomaschine nicht vorkommen. Im Gespannbetrieb entstehen aber extreme Querkräfte. Dies wurde bei dieser Konstruktion aber vollkommen vernachlassig. Es wurde wohl mehr darauf geachtet, wie man möglichst schnell und mit dem geringsten Aufwand ein Gespann baut. Solche Konstruktionen halten im "Normalbetrieb" recht lange, wenn man aber heftiger damit umgeht, erreichen sie schnell ihre Grenzen. Man erkennt an den Bildern, das es zuerst an der Seite einen Riss gab und dann ist es komplett gebrochen. Der Stoßimpuls dürfte erst dann auftreten, wenn die Federbeine durchschlagen.
HU
Stephan hat geschrieben:Die Idee ist ja nicht schlecht. Aber solange da nicht genug mitmachen, sagen wir mal 75%, dann haben die Mitmachenden den Nachteil, das dann „nur" ihre Gespanne Schäden haben. . .
Stephan
willi-jens hat geschrieben:Außerdem würde ich den Einwurf, daß eine solche Datenbank von den abnehmenden Organisationen nur als weiteres Argument für die Verschärfung der Abnahmebedingungen benutzt werden würde, als gar nicht so unberechtigt ansehen (und da würde es dann schnell egal sein ob ein Schaden durch Überbelastung, einfach durch Verschleiß oder durch falsche Auslegung passiert ist).
Nein es sollen alle nur noch Studieren, die sich dann so einen Unfug ausdenken.
willi-jens hat geschrieben:Welchen Vorteil hat den der Käufer eines Gespannes mit EU-Typzulassung gegenüber eines Gespannes mit Betriebsfestigkeitsgutachtens (welches ja auch bei der EU-Typzulassung gefordert wird)
Ich meine jetzt mal außer den einigen Tausend Euro, die es mehr kosten muß damit der Gespannbauer dabei nicht drauflegt.
Crazy Cow hat geschrieben:willi-jens hat geschrieben:Welchen Vorteil hat den der Käufer eines Gespannes mit EU-Typzulassung gegenüber eines Gespannes mit Betriebsfestigkeitsgutachtens (welches ja auch bei der EU-Typzulassung gefordert wird)
Ich meine jetzt mal außer den einigen Tausend Euro, die es mehr kosten muß damit der Gespannbauer dabei nicht drauflegt.
Diesen zum Beispiel:
Für mich ist das ein Vorteil
W-L hat geschrieben:Hallo Schwarzwäldler,
ich finde, Dein Vorschlag eine Datenbank zu kreieren, hat was.
Den optimalen Nutzen könnte man meiner Ansicht nach aber dann gewinnen, wenn sie nicht von den Gespannherstellern, sondern durch Informationen aus dem Kreis der Gespannfahrer befüllt würde. Das Einstellen der Daten dürfte dann aber erst nach erfolgter technischen Bewertung und ergänzt durch entsprechende Informationen des Herstellers erfolgen.
Eine solche Datenbank sollte allen Gespannfahrern (und die, die es noch werden wollen) sowie allen Gespannherstellern zugänglich sein.
Gruß Walter
willi-jens hat geschrieben:W-L hat geschrieben:Hallo Schwarzwäldler,
ich finde, Dein Vorschlag eine Datenbank zu kreieren, hat was.
Den optimalen Nutzen könnte man meiner Ansicht nach aber dann gewinnen, wenn sie nicht von den Gespannherstellern, sondern durch Informationen aus dem Kreis der Gespannfahrer befüllt würde. Das Einstellen der Daten dürfte dann aber erst nach erfolgter technischen Bewertung und ergänzt durch entsprechende Informationen des Herstellers erfolgen.
Eine solche Datenbank sollte allen Gespannfahrern (und die, die es noch werden wollen) sowie allen Gespannherstellern zugänglich sein.
Gruß Walter
Wäre theoretisch sicherlich eine tolle Sache. Fragt sich nur wie lange es dauern würde bis der Administrator einer solchen Datenbank von dem ersten Gespannbauer bzw. dessen Anwalt eine Unterlassungsanzeige bekommen würde, weil die Sichtweise der beteiligten Personen nicht in Deckung zu bringen sind/wären.
Und die Gefahr, daß eine solche Liste oder Datenbank bei zukünftigen Abnahmen zu wesentlich erhöhten Anforderungen führen würde, sehe damit leider auch nicht gebannt.
Grüße
Jens
willi-jens hat geschrieben:Dann redest Du aber von Serienfertigung und nicht von der Fragestellung EU-Typzulassung oder nicht.
Und Dein Beispiel hat zudem keine EU-Typzulassung oder etwa doch? Evtl. nicht mal ein Betriebsfestigkeitsgutachten.
scheppertreiber hat geschrieben:... und bitte nicht auf den TÜV einprügeln, ... Oder deren anmaßender Ämterherrlichkeit.
Es ist mittlerweile eine üble Krake, aus allem Kohle rausziehen etc....
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